Beiträge von Ben77

    Ich habe bereits früher als Vertretungskraft an unterschiedlichen Schulen und zwischenzeitlich als Landeswechsler gearbeitet und mir ist aufgefallen, dass je nach Region, aber auch Schule die Stimmung in den Kollegien sehr unterschiedlich ist. Dabei "trauere" ich immer noch meiner ersten Festanstellung hinterher, da das Kollegium von großem Zusammenhalt geprägt war und eine tolle und freundschaftliche Atmosphäre im Lehrerzimmer herrschte. Nicht, dass ich nun an einer schlechten Schule bin, aber es ist weniger herzlich und es gibt viele Einzelgruppen innerhalb des Lehrerzimmers. Und manche Kollegen grüßen konsequent nicht mal. So einen Kollegen kannte ich vorher zwar von einer Vertretungsschule, aber der war eher eine Ausnahme.

    Vom Schulstandort her habe ich immer an vergleichbaren Schulen mit ähnlichem Schülerklientel gearbeitet, auch ähnlich vielen Kollegen und Kolleginnen.


    Habt Ihr das auch ähnlich erlebt, dass es sowohl regional als auch kollegial große Unterschiede gibt? Woran liegt es, dass manche Kollegien total offen, manche eher reserviert sind?

    Ich persönlich finde es gut, dass sich mal damit beschäftigt wird, wie die Qualifikation eines weiteren Faches in den unterschiedlichen Bundesländern gehandhabt wird, da ich es schon seltsam finde, dass der Aufwand sehr unterschiedlich ist - ich spreche hier aus Erfahrung, da ich schon in drei unterschiedlichen Ländern gearbeitet habe und mich das Thema betrifft. Von daher finde ich die Neugierde bezüglich der Handhabung / Vergleichbarkeit gar nicht schlecht.


    Ach so, zum Thema Lehrbefähigung: in Nrw war es so, dass man - wenn man einen Zertifikatskurs gemacht hatte, den entweder für Sek1 oder Sek2 gemacht hat. Im Abi oder in der Oberstufe wurden die Leute mit dem Sek1 Zertifikatskurs nicht eingesetzt. Aber es gab zB einen Mathematik ZK für die Sek1 und einen für die Sek2.

    in Berlin gibt oder gab es zumindest mal die Möglichkeit, Englisch für die Sek 1 nachträglich zu absolvieren, aberwesentlich aufwendiger als in Nrw - mit Toeffl-Test o.ä.


    In Nrw hängt das Angebot von den unterschiedlichen BezRegierungen ab. Einfach Zertigikatskurse NRW googeln und man wird weitergeleitet.


    Niedersachsen bot bis vor einige Jahre "Darstellendes Spiel" an, aber das wurde gestrichen und man kann es nur als Erweiterungsfach nachstudieren - im selben Umfang wie ein "richtiges" Fach.


    Brandenburg bot mal Psychologie in Rahmen eines zweijährigen Zusatzstudiums in Potsdam an - das Ganze war aber recht kostspielig, wenn ich mich recht entsinne.


    So, hab mal gegoogelt - das Angebot ist größer als ich dachte.



    https://bildungsserver.berlin-…gleitenden-weiterbildung/


    https://www.wib-potsdam.de/studienangebote/


    https://bildungsserver.berlin-…hrkraefte-in-brandenburg/

    @ Dushkoo: das tut mir leid mit Deiner Situation. Ich kenne jemanden, der von außerhalb im benachbarten Landkreis eine Ausbildung absolviert hat und ebenfalls meinte, dass man dort "nicht reinkäme" und die Einheimischen kein Interesse an Leuten von außen hätte. Diese Person ist sehr nett und aufgeschlossen und somit lag es sicherlich nicht an ihr. Mentalitäten sind- wie ich nach Studien- und Wohnortwechseln festgestellt habe - innerhalb Deutschlands sehr verschieden und von daher sind viele Kommentare zu Anfang nicht angebracht, da hier niemand die Situation kennt. Auch Kollegien sind sehr unterschiedlich, wie ich mittlerweile mehrfach festgestellt habe.
    Über die westliche Region Niedersachsens habe ich jedenfalls bisher nicht grad Gutes gehört, was deren Offenheit gegenüber "Fremden" betrifft.


    Mein Ratschlag: schau im Schulverwaltubgsblatt nach für dich interessanten A14/A15-Stellen in Deiner Wunschregion! Vielleicht gibt es diese Möglichkeit ja zeitnahe?
    Ansonsten sprich mit deinem SL ggf.über den Wunsch nach Versetzung, du kannst ja auch familiäre Gründe angeben.


    Viel Erfolg für den Wechsel!

    Angenommen, ich hätte einen Versetzungsantrag gestellt. Die Schulleitung gibt ihr OK, aber der Dezernent nicht.

    Der Dezernent muss natürlich seine Freigabe geben. Wenn er meint, Dich aus irgendwelchen Gründen nicht entbehren zu können, wirst Du die Freigabe vermutlich nicht erhalten. Der Dezernent steht ja über dem SL. Ich könnte mir vorstellen, dass die sich bei diesem Verfahren mit dem SL in Verbindung setzen. Mein SL hat mich damals aufgrund meiner familiären Situation sehr unterstützt. Gut möglich, dass das zu der problemlosen Freigabe beigetragen hat. Wenn Dein SL Dich frei gibt, wird es die BezReg wahrscheinlich auch tun.

    In meiner Erinnerung ist das so abgelaufen:


    Du schreibst- in NRW - die Bezirksregierung bzw.Deinen Sachbearbeiter formlos an, dass Du eine Freistellung erbittet, um Dich in einem anderen Bundesland auf freie Stellen zu bewerben. Ich glaube, dass ich damals auch die - familiären - Gründe als Begründung angegeben habe. Dann erhielt ich das Freistellungsschreiben, das ich meiner Neubewerbung beigefügt habe und wurde daraufhin im Hinblick auf offene Stellen vom neuen Land kontaktiert.


    Ich meine sogar, dass man für die Freistellung - im Gegensatz zum Tauschverfahren - nicht mal den SL informieren müsste, aber zum einen lief bei mir eh bereits das Tauschverfahren, das über den Dienstweg, sprich SL geht und ich hätte es aus Anstandsgründen sowieso getan, da ich mit unserem SL sehr gut zurecht kam. Aber ganz sicher bin ich mir bei dieser Aussage nicht.


    Ich hoffe, das hilft Dir weiter. Viel Erfolg!

    Mit dem Fach Deutsch hast Du immer einen sehr hohen Aufwand. Ohne die anderen Fächer herabsetzen zu wollen, aber Deutscharbeiten haben immer einen sehr hohen Korrekturaufwand - vor allem, wenn es wie mancherorts dreistündige unterrichtet wird, man aber vier Arbeiten pro Schuljahr hat. In den Nebenfächern hat man je nach Bundesland keine verbindlichen Arbeiten oder nur eine Arbeit bei zwei Stunden pro Halbjahr. Zudem schreiben SuS in Deutsch viel und reine Gramatikarbeiten und Diktate sind verboten - Du hast immer im Prinzip Aufsätze.


    Geschichte ist in der Sek 2 auch aufwendig, in der Sek 1 geht es aber vom Aufwand.


    Bio/Chemie oder Bio/Geschichte oder Chemie/Geschichte erscheinen mir vom Aufwand her etwas angenehmer. In *manchen* Schulen kriegen "Nebenfachlehrer" auch keine Klassen - im Gegensatz zu den Hauptfachlehrern.


    Schön sind alle der genannten Fächer und Deutsch macht als Unterrichtsfach auch Spaß, allerdings ist der Druck wegen der Stoffmenge recht hoch, für schöne Themen wie Buchvorstellungen bleibt oft wenig Zeit. Im Übrigen empfinden alle Kolleg*Innen und befreundete Lehrer*Innen, die Deutsch und ein oder zwei weitere Fächer haben, Deutsch als das Fach mit mehr Aufwand.
    Geschichte halte ich persönlich für sehr wichtig und auch für ein spannendes Schulfach. Man sollte schon für seine Fächer brennen, um den Funken der Bildung in den SuS zu zünden, frei nach Heraklit gesprochen.

    Eine ehemalige Kollegin hatte mal den Landeswechsel beantragt und kurz vor knapp zurück gezogen. Begeistert waren die nicht, aber solange Du nicht den neuen Eid bzw.dort die Unterschrift geleistet hast, fällst Du wieder Deiner alten Stelle oder zumindest Deinem alten BuLa zu, meine ich. Da der Fall aber schon bestimmt zehn Jahre zurück liegt, weiß ich nicht, ob in dieser Hinsicht etwas geändert wurde.

    WillG hat die dritte Möglichkeit genannt - Freistellung bei der BezReg beantragen - dein Schulleiter muss Dich aber natürlich freigeben - und dann im Zielland neubewerben. Du verlierst meines Wissens nichts: die Stufen/Ansprüche Nimmst Du dann ganz einfach mit (nur Berlin ist bisher ein Sonderfall).
    Dieses Verfahren erscheint mir einfacher als das Tauschverfahren und ich habe es selber erfolgreich hinter mir.

    ich habe die genauen Fristen nicht mehr im Kopf. Ich glaube, nach Berlin kann man nur zum 1.8. wechseln, aber vielleicht haben sie das auch im Zuge des Lehrermangels geändert. Außerdem gab es 2014 eine Änderung, dass alle, die weniger als fünf Jahre verbeamtet sind (Ref zählt nicht) ihre Verbeamtung aufgeben müssen.


    Ansonsten gibt es zwei Verfahren: Lehrertausch und Freistellung plus Neubewerbung. Mein Tipp: schreib jetzt schon die Schulen an, die Dich interessieren.


    Ansonsten solltest Du Dich frühzeitig nach einer KiTa umsehen. Man spricht grad in Berlin von der KiTa-Krise wegen der wenigen Plätze.

    Ich kenne zwei ehemalige Refs (und jetzt Lehrer), die auch Mitte und Ende 40 beim Beginn des Refs waren und es erfolgreich absolviert haben. Wenn es dein Wunsch ist und du es dir vorstellen kannst - warum nicht?
    Ich wünsche dir viel Erfolg!

    Mit Deutsch und Englisch hast du einen massiven Arbeitsaufwand, weshalb Musik als weiteres Fach eine gute Idee ist. Je nachdem, wo du wohnst bzw.wie flexibel du bist, gibt es - wie bereits erwähnt - die Möglichkeit eines so genannten Erweiterungsfaches, wo Du z.B.keine Praktika, Erziehungswissenschaften oder eine Abschlussarbeit erstellen müsstest. Aber diese Drittfächer werden nicht überall angeboten.

    In NRW gibt es bei einer festen Planstelle die Möglichkeit, einen einjährigen, wöchentlich stattfindenden Zertifikatskurs zu absolvieren, der mit einer lebenslangen Unterrichtserlaubnis einher geht.

    Des Weiteren habe ich auch gehört, dass man sich mit dem bereits abgeschlossenem Fach, bei dir Deutsch o.Englisch, neu für - in deinem Fall z.B. - Musik bewirbt und sich alle Scheine im anderen Fach sowie die Erziehungswissenschaften anerkennen lassen kann und "nur noch" das neue Fach studieren muss. Allerdings solltest du an deiner potentiellen Uni diese Vorgehensweise abklären.

    Hallo Girasol,


    hast Du den Versetzungsantrag / den Lehrertausch schon beantragt?


    Es gibt zwei Verfahren:


    1. Das Lehrertauschverfahren
    2. Freistellung und Neubewerbung


    Ich empfehle Dir, an beiden Verfahren teilzunehmen. Beachte dabei die Fristen.


    Wenn Du weitere Fragen hast, nur zu!


    LG, Ben

    Hallo Mashkin,


    gern geschehen!


    Ich habe Dir hier noch ein altes, anonymisiertes Bewerbungsschreiben beigefügt, das ich nach dem Ref verfasst habe. Ich hatte mich in NRW auf direkt ausgeschriebene Stellen beworben. Das Anschreiben ist nicht perfekt und natürlich muss es auf die jeweilige Schule angepasst und ggf. mit passenden Beispielen untermauert werden, aber vielleicht hilft es Dir weiter.
    Edit bzw.Ergänzung: ja, das mit dem Bankkundenberater würde ich angeben. Lückenlosigkeit des Lebenslauf ist erwünscht und zudem schadet diese Angabe nicht. Nebenjobs während des Studiums würde ich aber nur angeben, wenn sie für die Schule relevant sein könnten.


    In Brandenburg verlief das Bewerbungsverfahren anders als in NRW. Ich habe mich zentral, also ohne Bewerbung auf eine konkrete Stelle, beim Schulamt beworben. Du erhöhst aber Deine Chancen mit einer solchen Initiativbewerbung und kannst nach attraktiven Schulen Ausschau halten.


    LG, Ben


    --------
    XYZ Oberschule
    Musterstraße 10
    00815 Musterstadt


    Betreff: Ausschreibung XYZ bei http://www.bewerbubgsportal.de / Bewerbung auf eine Stelle als Lehrer für die Fächer X / Y



    Sehr geehrter Herr / geehrte Frau (Name des Schulleiters/ der Schulleiterin, wenn weiblich)



    mit großem Interesse habe ich gesehen, dass Sie unter http://www.bewerbungsportal.de eine Stellenausschreibung mit der Ausschreibungsnummer XYZ veröffentlicht haben.


    Derzeit absolviere ich meinen Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen mit den Fächern X und Y am Studienseminar XYZ. Meine Ausbildungsschule ist die ABC-Gesamtschule in Musterstadt. Am 20. Oktober 2014 habe ich meine unterrichtspraktischen Prüfungen sowie das Kolloquium mit Erfolg abgelegt.


    Ihrer Schulwebsite konnte ich entnehmen, dass die XYZ Oberschule Wert auf die Stärkung von Persönlichkeit und Gemeinschaft legt. Auch für mich ist die Stärkung sozialer Kompetenzen ein zentrales Anliegen und gerne würde ich mich aktiv in die Organisation und Durchführung verschiedener Projekte wie internationale Jugendaustauschprogramme und Literatur-Events zur Förderung dieses wichtigen Vorhabens einbringen [ggf.Bsp., was Du schon so gemacht hast].


    Sehr gerne würde ich darüber hinaus den Lebensraum Schule mit Durchführung einer Arbeitsgemeinschaft im sprachlich-literarisch-künstlerischen Aufgabenfeld [z.B. Theater-AG] unterstützen, um über den Unterricht hinaus ein aktives Schulleben mitgestalten zu können.
    / Zudem habe ich im Vorbereitungsdienst erfolgreich den Debattierclub des Faches Y im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft erfolgreich geleitet und würde dies gerne weiter fortführen, da der Debattierclub eine Bereicherung für den Lebensraum Schule darstellt.


    Des Weiteren habe ich den pädagogischen Schwerpunkten auf Ihrer Schulwebseite entnommen, dass Sie Wert auf die solide Vorbereitung auf alle Studien- und Berufsrichtungen legen. Im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung des Studienseminars XYZ als auch durch die Durchführung einer Reihe zum Thema Berufswahl in meinem selbstständigen Ausbildungsunterricht im Fach X habe ich bereits vielfältige Kenntnisse im Hinblick auf diesen Schwerpunkt erworben, die ich gerne vertiefen und im Schulleben anbringen würde.




    Ich würde mich freuen, wenn Sie mich nach Prüfung meiner Unterlagen zu einem persönlichen Auswahlgespräch einladen.


    Mit freundlichen Grüßen







    Anhang: Lebenslauf, Fortbildungsbescheinigungen (Kopien), Zeugnis 1. Staatsexamen (Kopie)

    http://m.spiegel.de/video/spie…hland-video-99013238.html


    Hallo Mashkin,


    in Brandenburg werden Lehrer gesucht und auch Deutschlehrer gibt es dort nicht wie Sand am Meer. Zum zweiten Unterrichtsfach: sowohl in Berlin als auch Brandenburg gibt es das Unterrichtsfach Polnisch. Inwiefern Du als Muttersprachler, wie ich mal annehme, Qualifikationen dafür nachweisen musst, weiß ich nicht, aber vielleicht wäre es eine Möglichkeit.


    Motivationsschreiben, warum Du speziell diese oder jene Schule ansprechend findest, werden gern gesehen.


    Ansonsten sind neben Deinen Zeugnissen auch mögliche Fortbildungsbescheinigungen interessant.
    LG und viel Erfolg!

    Danke, das sehe ich auch so. Aber man weiß ja nie.
    Blöd wäre es dennoch, wenn es nicht nach der Elternzeit mit dem Wechsel klappt.


    Und wenn man sich im zweiten Jahr Elternzeit ein paar Stunden zusätzlich machen möchte, muss man auch an der "Stammschule" bleiben ("sich selbst vertreten"?) oder kann man auch stundenweise nach Bedarf an einer Schule in Wohnortnähe unterrichten?


    Entschuldige die vielen Fragen, aber man findet über Brandenburg recht wenig bzgl. dieser Angelegenheiten.

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