Hallo Airplane,
guckst du mal hier:
https://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=100579012104
https://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=100582571225
https://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=100578599735
Eigentlich haben sich eine handvoll Hinweise als zentral herausgestellt:
- Den Unterricht so strukturieren/ Lernangebote in der Form machen, dass den SuS nicht langweilig wird, also am Anfang eher differenzierte Einzel-/ Partnerarbeit, allmählich auch Frontalphasen und eher etwas später, wenn die Klassensozialisation greift, anspruchsvollere Arbeitsstile wie Gruppenarbeit.
- Reduktion des Redeanteils des Lehrers z.B. durch akustische Signale (von wem war nochmal der Vorschlag mit der Aufräummusik, den fand ich klasse: Wenn du ein bestimmtes Musikstück auflegst, wissen die Kinder, dass sie aufräumen und am Ende des Stückes still auf ihrem Platz sitzen sollen - scheint zu klappen), Bildkarten für Arbeitsformen, die an die Tafel gehängt werden können usw.
- Rituale einführen wie hier im Thread beschrieben, nebenher auch Übungen zum Stillwerden
- Klare Anforderungen an das Verhalten in der Klasse, die auch durchgesetzt werden. Wir haben uns die Köpfe heißgeredet, ob eher Disziplinarmaßnahmen oder positive Verstärkung, herausgekommen ist dabei glaub ich, dass es lehrer-, schüler- und situationsabhängig ist, was das richtige Mittel ist. Dennoch gibt es ein paar klare Richtlinien:
* nicht zu viel auf einmal, aber wenn Regeln eingeführt sind, müssen sie konsequent (und für die Kinder nachvollziehbar gerecht) eingehalten werden
* kein Showdown vor der Klasse - Streitdiskussionen mit einzelnen Kindern sofort deeskalieren, auf das Ende der Stunde ins Einzelgespräch verschieben
* für die Kinder nachvollziehbar klarstellen, wann es ganz leise sein soll, wann Arbeitsgespräche erlaubt sind und wann sie auch mal über die Stränge schlagen dürfen - ich wollte imer mal eine Lautstärkenampel einführen. Ständig ohne Erfolg absolute Stille einzufordern bringt jedenfalls nichts.
* Ursachenanalyse betreiben: Gibt es einen bestimmten Anlass? Sind die SuS unter-/überfordert? Können sie nicht oder wollen sie nicht? Erst dann kannst du was unternehmen.
Was deinen letzten Absatz angeht: Ich kenne niemanden, der nicht irgendwann aus der Klasse kam und sich für den letzten unfähigen Deppen hielt. Diese Stunden passieren - auch später. Es ist allerdings bemerkenswert, dass Schüler sowas auch überraschend schnell wieder vergessen - bis ein Verhältnis auf Dauer versaut oder auch richtig gut aufgebaut ist, das dauert eine Weile. Ich konnte immer nach etwa 3-6 Wochen erst wirklich sagen, wie ich mit einer Klasse klar komme - und da gibt's die Goldschätzchen und die, bei denen eben "nur" normaler Unterricht möglich ist, manchmal auch nur der kaum. Keine Panik - nicht locker lassen, dich nicht fertig machen lassen, Geduld haben und Probleme angehen, dann wird das.
Liebe Grüße,
w.