Beiträge von wolkenstein

    N'Abend Amyschatz,

    wie wär's mit
    - "Aquarius" aus Hair
    - "Bare Necessities" aus dem Dschungelbuch
    - "Wouldn't it be lovely" aus My Fair Lady

    Ansonsten hab ich grade mal nach Happiness gegooglelt, und es finden sich viele äußerst merkwürdige Psychoeinträge, aus denen man bestimmt was machen kann;

    "Happiness is not the satisfaction of whatever irrational wishes you might blindly attempt to enjoy. Happiness is a state of non-contradictory joy - a joy without penalty or guilt... Happiness is possible only to a rational man, the man who desires nothing but rational goals, seeks nothing but rational values, and finds his joy in nothing but rational actions... there are no victims and no conflicts of interest among rational men, men who do not desire the unearned..." AYN RAND

    Ayn Rand ist übrigens ein

    Däumchendrückend,
    w.

    Hallo Referendarin,

    du sprichst mir aus der Seele. Hier stapeln sich die Korrekturen, nächste Woche zwei Lehrproben am gleichen Tag, weil bei den FL terminlich gar nichts mehr geht, zusätzlich krieg ich grade ne Erkältung und weiß überhaupt nicht mehr so recht, wie ich das eigentlich alles machen soll, never mind mal eine spannede Unterrichtsreihe vorbereiten oder sonst etwas wirklich sinnvolles tun. Ich kann mich eigentlich nur immer wieder dazu zwingen, nicht drüber nachzudenken, sondern eben weiter zu machen. Und weiter. Und weiter, bis denn die Sommerferien endlich wirklich da sind. Vielleicht nicht besonders motivierend, aber: Du bist nicht allein!

    Mit quadratäugigen Grüßen,
    wolkenstein

    Ihr Lieben,

    nachdem seit den Osterferien noch nicht mal für's Forum Zeit war, kann ich endlich mal wieder stöbern, und mich deucht, dass die Frage "Was macht man in nicht-benoteten Stunden vor den Ferien?" einen eigenen Post wert ist.

    Was ich grad ausprobiere: In der 11 in Englisch drehen wir eine Folge einer Schul-Soap - der Bereich Entwicklung von plots, Charakteren usw. fällt noch in die benotete Zeit, aber ich habe nach den ersten Stunden den Eindruck, dass die meisten SuS so an dem Projekt interessiert sind, dass die Verfilmungsphase hoffentlich auch nicht allzu flau wird. Bei uns in der Gegend gibt es einige Projekte und Vereine, die einen bei einem solchen Projekt unterstützen, sprich mit Kameras, Beleuchtung und Schneidetisch anrücken und die technische Kontrolle übernehmen. Ich geb noch Rückmeldung, wie's funktioniert hat, aber vielleicht trägt das bis zu den Ferien? Weitere Vorschläge erbeten.

    w.

    Hm, hab kein Didaktikbuch zu bieten, nur eine Heranführung, die meine Ma in der Schule mal gemacht hat. Die Reihe hieß "Schöne alte Sachen", die Schüler brachten von zuhause mit, was sich bei Oma und Opa denn so abstauben ließ, interviewten sie dazu, was diese Dinge denn waren, wofür sie gebraucht wurden usw, und stellten das in der Klasse vor. Dann gab's einen Ausflug ins Museum, wobei dann Lokalgeschichte erforscht wurde. Die Reihe schloss mit einem Klassenfest ab, zu dem auch Omas und Opas eingeladen waren. Ergebnisse wurden auf Plakaten ausgestellt, im Schulhof gab's "alte Kinderspiele" (Stelzenlaufen, Reifentreiben usw.); laut Eltern und Schülern war's großartig, das "historische Interesse" war geweckt und wurde immer wieder wach, sobald es dann um andere, abstraktere Themen ging. Ob das auf der Höhe der didaktischen Anforderungen ist, weiß ich nicht, aber es hat ziemlich Spaß gemacht.

    w.

    Hallo Peter,
    wenn du ein bisschen hier in den Archiven stöberst, findest du das Kontrastprogramm - Lehrer und Referendare, die ihren Job lieben, von Schule und Schülern begeistert sind und die mit niemandem auf der Welt tauschen mögen. Die "allgemeine Wahrheit" liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Mir fällt dazu nur als Grundbedingungen ein:
    - Kinder sollten dir Spaß machen, auch wenn sie laut, hummelig, chaotisch, unberechenbar und manchmal unvorstellbar vernagelt sind, denn damit hast du jeden Tag zu tun. Wenn dich das annervt, ist Schule ein sehr anstrengender Ort.
    - Lehren sollte dir einen Kick geben, denn in dem Job steckt viel Arbeit, deren einzige Belohnung daraus besteht, dass man in seltenen Momenten das Geklingel hören kann, wenn in einer Klasse der Groschen fällt.
    - Acht-Stunden-Tag etc. sind unwahrscheinlich; Lehrer sein heißt viel arbeiten. Alllerdings: du kannst dir die Arbeit selbst einteilen, und ein Großteil der Sommerferien sind tatsächlich frei.
    - Das Ref wird auch von den Höchstmotivierten zumindest teilweise als extrem stressig, unerfreulich, frustrierend erlebt, was viel mit der eher problematischen und selten effektiven Seminarausbildung zu tun hat. Wie beim Führerschein: Augen zu und durch.

    Ob du dafür geeignet bist, findest du am besten heraus, indem du möglichst früh in die Praxis reinschnupperst - Schulpraktikum, auch Schülerhilfe oder Schülerreisen in den Ferien geben einen guten Vorgeschmack. Was deine Fächer angeht, da kann ich mir eigentlich kaum Probleme vorstellen, soweit ich weiß, werden beide gesucht. Allerdings: Garantien hat da natürlich auch keiner...

    Mit Begeisterung Lehrer, trotz Examensarbeit *würg*,
    w.

    Neben dem Timm gibt es ein Gutes von Rampillon, Better in English, die Ratschläge sind nach Themen sortiert und sehr praxisbezogen. Immer wieder schöne Vorschläge finden sich in der Zeitschrift "Der fremdsprachliche Unterricht: Englisch" (gibt's in jeder halbwegs sortierten größeren Stadtbibliothek). Der Verlag Bergmoser und Höller (http://www.buhv.de) bringt Themenhefte (":in Englisch") zu Englischreihen auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen heraus, müssten sich z.T. auch für die Hauptschule adaptieren lassen. Insgesamt gibt's beim Cornelsenverlag (http://www.cornelsen.de) sehr gute Englischmaterialien - die bieten auch eine Lehrbuchreihe English Highlights für die Hauptschule mit Lehrerhandbuch und allen SPielereien an, vielleicht kannst du damit was anfangen? Und bevor du an dir zweifelst: Bei uns an Schule und Seminar würden wir für Übersetzungsübungen von solchen Ausmaßen rausfliegen. Der Sinn ist doch grade, dass die lieben Kleinen nicht mehr im Kopf übersetzen, sondern anfangen, auf Englisch zu denken.
    Als letztes noch ein Spielchen, dass alle Schüler meiner unteren Klassen lieben: "You're stupid". Ich baue Sätze mit der zu übenden Form, die aber Quatsch sind (letztens beim Passiv: "Eggs are laid by cows; Ronja Räubertochter was written by Shakespeare; "Oops I did it again" is sung by Elvis Presley" usw.). dann kommt der große Moment, wo sie zu mir sagen dürfen "No, you're stupid. Eggs are laid by chickens" usw. Geht mit den meisten grammatischen Formen, wenn wir eine Zeit lang so vor uns hin geübt haben, dürfen sie selber Unsinnssätze machen. Klappt ganz nett.

    Viel Glück,
    w.

    Oh bugger - nicht, dass ich mich in der Grundschule auskennen würd, aber das hört sich nicht einfach an. Als unbedarfter Ratschlag:

    1. Schreib ein Protokoll bei Vorfällen, die über normalen kindlichen Übermut hinausgehen, und halte das Verhalten möglichst sachlich fest. Wenn du davon schon mal eine Handvoll hast, kann die Mutter das Verhalten nicht mehr so leicht beiseite wischen.
    2. Frag gezielt andere Kollegen nach ihren Erfahrungen mit dem Kind, bitte sie ggf. darum, ebenfalls ein Protokoll anzulegen.
    3. WIrd das Kind bei mehreren Kollegen auffällig, müsstest du eigentlich beantragen können, dass es dem Schulpsychologen vorgeführt wir... weiß aber nicht genau, wie das bei euch geregelt ist.

    Viel Glück,
    w.

    Abi und 1. Staatsex 1,7 - jedenfalls konstant. Zweites Staatsex bin ich wirklich mal gespannt drauf, weil ich mir in den Jhren dazwischen eine richtige Prüfungsnervosität angelacht hab und jetzt...
    wolln sehn.

    Mit gemischten Gefühlen,
    w

    Nachtrag: 2. Staatsex. 1,2 - na also, geht doch! :D

    Nicht besonders kreativ, aber immerhin auch nicht frontal:
    Phrases einzeln auf Papierstreifen (für jedes Pärchen einen Satz, viel Spaß beim Schnibbeln), SuS in PA Papierstreifen nach Thematik, angemessener/ unangemessener Situation sortieren lassen (z.B. "praising your work"/ "criticising your work"/"asking for help"). Danach Situation vorgeben (mit einem gewissen Unterhaltungswert, z.B. Donald Duck creates a finance plan - eh, dir fällt bestimmt was besseres ein), Dialog über das Werk erstellen lassen, vorspielen, andere SuS die Verwendung der Redemittel beobachten lassen.

    Nur so zwischen Tür und ANgel...

    w.

    Pre-skript: Hier noch mal die richtige Web-Adresse:

    http://de.groups.yahoo.com/group/ruref/


    Hi Claire,

    wir hatten mal eine eigene Mailingliste/ Yahoo-Group gegründet (http://www.yahoo.de -> groups -> ruref), der traffic ist aber ziemlich eingeschlafen... gestern war ein Mann von der Gewerkschaft bei uns im Lehrerzimmer, den haben wir mal ein bisschen ausgefragt, und es scheint tatsächlich völlig im Ermessen des Amtsarztes zu liegen, wieviel Übergewicht er als "normal" ansieht und wann er dich von der Verbeamtung zurückstellt. Ich stelle allerdings fest, dass sich Ref=Stress und Diät ganz wunderbar miteinander kombinieren lassen (viel Obst und Gemüse = mittlerweile 10 Kilo weniger und die Kollegen klauen immer meine mitgebrachten Ananasstückchen). Frag doch einfach noch mal allgemein, was du wissen willst.

    Immer noch recht runde Grüße,
    w.

    Und wenn man nu bedenkt, dass noch kein unabhängiger Tester IRGENDEINE ernstzunehmende Wirkung bei dem ganzen Cellulite- und Anti-Ageing-Schmier nachgewiesen hat... meine Theorie: seit Frauen auch Geld haben, mussten die bösen Megakapitalisten feststellen, dass sie das Geld ungern für das neuste Auto oder Handy ausgeben, haben sie sich den Zaubermittlechen-Mythos ausgedacht, um Frauen das Geld aus der Tasche zu ziehen... funktioniert als Theorie leider nicht, Frauen (und Männer) waren vermutlich immer schon so doof...

    Etwas weniger off-topic... hat eigentlich schon mal jemand in der Schule eine fächerübergreifende Reihe zum Thema Körperkult oder so gemacht? Mir schwirrt das seit längerer Zeit was im Kopf herum, ca Jahrgangsstufe 11, in Bio könnte man Essstörungen thematisieren, in Deutsch den (nervigen, aber großartigen) Roman "Ego" lesen, in Englisch über "pro-ana" sites im Internet reden (feiern die Magersucht), in Kunst Idealbilder reflektieren, in Sport über sinnige und unsinnige Formen des Bodyshaping was machen, für die anderen Fächer fällt uns auch noch was ein. Ich hab noch nie gehört, dass das Thema ernsthaft an der Schule verhandelt worden ist, dabei scheint es sich doch wg. Essstörungen usw. in der Altersgruppe wirklich anzubieten. Kann das mal einer kommentieren?

    Die erste Beinrasur des Sommers noch vor sich her schiebend,
    w.

    Liebe Kolleechen,

    nie wieder geb ich Schülern meine email, plötzlich hat man Probleme am Hals, die man gar nicht haben will...

    Folgendes: Einer meiner Schüler, nennen wir ihn Klaus (13 J.), schreibt mir hin und wieder emails, wie's ihm so geht und was so in der Klasse los war (zartes Seelchen, keine Petze). Bislang hab ich freundlich-kurz geantwortet und nur gelenkt, wenn er mit was nicht klarkam. So weit, so gut. Nun schreibt er, eine andere Schülerin der Klasse (ebenfalls 13 J.) hätte ihn gefragt, ob sie nun mit einem bestimmten Jungen schlafen solle. Sie habe vorher noch nicht, und eigentlich würde sie den anderen Jungen auch nicht besonders mögen, aber der wolle wohl unbedingt. Klaus hat dringend davon abgeraten, auch gemeint, sie könne davon schwanger werden, aber es klang nicht so recht erfolgreich. Nun fragt er mich, was er machen soll.

    Was kann ich/ darf ich machen? Ihn nur kurz loben, dass er alles richtig gemacht hat, und den Rest muss das Mädchen selber wissen? Zusatzargumente schicken, dass das in dem Alter sowieso noch keinen Spaß macht? Bei dem Gedanken, dass irgendwelche emails von mir an Schüler gehen, die egal welchen auf Sex bezogenen Inhalt haben, wird mir doch sehr unwohl. Gar nix sagen? Ich würd's ja abstrakt im Unterricht thematisieren, aber in die Reihe passt beim besten Willen nix mehr rein, und ich krieg's auch nicht passend gemacht. Was nun?

    Ehrlich ratlos,
    wolkenstein

    *grins*

    Ein Mann mit kleinen Hoden
    wusch diese nach neuen Methoden
    er konnte verwerten
    den Rat von Experten
    jetzt hängen sie bis auf den Boden.

    Liebe Hermine,

    entschuldige die Obszönität, aber so langsam aber sicher kommt mir die Methoden-Frage und ihr Riesenstellenwert am Seminar ein wenig zu den Ohren raus, weil's mir wie der Tanz um's goldene Kalb vorkommt. In unserem Seminar treibt jeder Fach- oder Hauptseminarsleiter seine eigene Methodensau durchs Dorf, vorzugsweise die, die man in der Lehrprobe nun gerade nicht anwendet. Im ersten Jahr war ich sowas von erschlagen von dieser Methodenvielfalt, dass ich ständig Panik bekommen habe, weil ich immer den Eindruck hatte, ich muss in jeder Lehrprobe die eierlegende Wollmilch(methoden)sau vorführen. Nach eineinhalb Jahren Praxis bleibt für mich übrig: ALLES QUATSCH.

    Und zwar in dem Sinne: Jede, auch nicht die schönste, Methode wird langweilig, wenn man sie verabsolutiert. Es gibt Texte, bei denen muss ich vorentlasten, weil sonst keiner versteht, worum es geht. Es gibt Texte, da WILL ich vorentlasten, weil ich ihre Aufmerksamkeit auf bestimmte Schlüsselwörter lenken will. Und es gibt Texte, da sollen sie gefälligst allein mit dem Lexikon drangehen. Gleiches gilt für viele andere heilige Kühe; klar mach ich auch Grammatikunterricht meist auf Englisch; aber es gibt Momente, wo der Vergleich zum Deutschen was bringt, weil Strukturen ähnlich oder geregelt unterschiedlich sind, und da werd ich ihnen nicht den Mund verbieten, wenn sie das auf Deutsch machen. Und was heißt hier, Lesen sei eh egal? So tot ist die "comprehensible input" (Sprachenlernen braucht möglichst viel verständlichern Input, damit output zustande kommen kann) nun auch wieder nicht, und Lesen hilft schon sehr beim Sprachenlernen. Oder war das anders gemeint?

    Völlig entnervte Frage eines 11klässlers: "Warum machen eigentlich alle Referendare immer nur Gruppenarbeit? " Die sind mittlerweile so überreferendarisiert, dass sie in begeisterten Jubel ausbrechen, wenn deutlich wird, dass jetzt endlich mal ein Lehrervortrag kommt. Lernen läuft nach meiner Erfahrung dann am besten, wenn die SuS sich für das interessieren, was sie tun. Das hängt zum einen am Inhalt, zum anderen am Methodenwechsel - nicht eine Methode, sondern viele, und zwar die, die am besten zu dir und Kurs passen.

    Tschuldigung für den Sermon, aber das musste mal raus.

    Liebe Grüße,
    w.

    Hallo Anna,

    1. als Methodenlexikon
    Die übersichtliche, sinnvolle Sparversion: Wolfgang Mattes, Methoden für den Unterricht, Schöningh
    Deutlich mehr, aber auch teurer: Wilhelm Peterßen, Kleines Methoden-Lexikon, Oldenbourg
    Konkret für Englisch, macht vieles klar: Ute Rampillon, Better in English, Kallmeyer
    Ansonsten: Augen aufhalten, Methodenvorschläge gibt's viele, ganz sinnvoll scheinen mir die Vorschläge in der Zeitschrift "Der fremdsprachliche Unterricht Englisch", aber ich hab mich auch noch nicht dazu durchgerungen, sie zu abbonieren.

    2. Von wegen laut Vorlesen
    Vorlesen schon, aber es ist eine eigene Aktivität. Du musst dir klar machen, dass der Vorleser den Text wahrscheinlich inhaltlich nicht versteht, während er ihn vorliest (probier's mal selbst aus, du nimmst Sachen viel schlechter auf), auf der anderen Seite muss er den Text eigentlich verstanden haben, um ihn sinnvoll vorzulesen. Deshalb: Lesen Üben hübsch verpackt als Auftrag mit nach Hause geben - entweder einzelne SuS den Text für die nächste Stunde vorbereiten lassen, oder eine Situation angeben (dieser Text ist die Eröffnungsrede zu einer Tagung über...) und die SuS sich auf die Aufgabe vorbereiten lassen. Dann aber auch das Vorlesen reflektieren - wo hätte die Betonung anders sein müssen? Wo hat man wärend des Vorlesens gemerkt, dass der Vorleser nicht wusst, was er vorliest? Welche Betonungsalternativen hätte es gegeben? Immer ein schönes Spiel: einen kurzen Text (von mir aus der Wetterbericht) als Extremtext (die Liebeserklärung, der Abschiedsbrief, der Aufruf zur Revolte, die Kündigung) vorlesen lassen. Dabei den Vorleser die Rolle aus dem Hut ziehen lassen, andere SuS vermuten, welche Rolle er darstellt (natürlich mit Begründung). Also: Vorlesen ja, aber als eigene, methodisch durchgeplante und reflektierte Unterrichtsaktivität. Dazu gehört auch das Vorlesen unbekannter Texte (beliebte Bewerbungsgesprächsprüfung), aber erst mal müssen Lesestrategien, Betonung, Tempo usw entwickelt sein, bevor du sie da reinschubsen kannst.

    3. Texte ohne Lehrbuch
    English Eleven von Cornelsen? Nett, aber zu wenig - außerdem hab ich was dagegen, dass die Aufgaben zum Text mir als Lehrer kaum noch was zu tun lassen. Alternative Textquellen:
    INTERNET; INTERNET; INTERNET
    Englische und amerikanische Zeitungen (Washington Post, New York Times, Guardian und Sun bieten praktische Druckversionen ihrer Artikel an, aber meistens kürz ich noch), Schlagwortsuche bei google, guter Startpunkt:
    One-Stop-English (hab die site grad nicht da, mussu googlen)
    Ansonsten such mal nach EFL oder ESL (English as a foreign language, English as a second language), da gibt's auch ganz nette Sachen.
    Sehr gute Hinweise auch bei den enpaeds (Yahoo-Group, zu http://www.yahoo.de gehen, unter "groups" nach "enpaed" suchen, Aufnahme beantragen - kost nix, und sowohl Archiv als auch die tägliche Mail beiten immer was Neues).
    SO, und jetzt hau deinem Fachleiter mal einen über die Rübe, dass er euch das nicht gleich gesagt hat, und erzähl am Dienstag, wie die Stunde gelaufen ist.

    Viel Spaß,
    w.

    *blinzel*

    Sorry, irgendwie bin ich noch nicht ganz wach, ich seh grad, dass das Hauptziel der Stunde Einstieg in den "American South" ist... bist du dir sicher, dass du das mit dem Text aus dem Buch machen willst? Nichts gegen Lehrbücher, aber die schlagen ein Thema gern tot, und grad am Anfang geht's eigentlich drum, die SuS ihre eigenen Vorkenntnisse einbringen zu lassen und herauszubekommen, wofür sie sich besonders interessieren. Wenn du in der Stunde dann einen recht langen Text bearbeitest, bleibt wenig Zeit zum Austausch. Alternativvorschläge:
    - "The American South" an die Tafel, vielleicht ein paar Schlüsselbegriffe aus verschiedenen Bereichen als Gedankenstarter dazu (Nashville, steam boats, Uncle Tom, bible belt...verdammt, ich weiß selbst nix über das Thema, aber jedenfalls unterschiedliche Bereiche, von denen sie was gehört haben könnten - Bush gehört da auch hin, oder?) jeder schreibt auf Kärtchen Assoziationen (3 min reichen, pro Assoziation 1 Kärtchen), in Gruppen oder (bei kleiner Klasse) im Plenum zu Themenbereichen sortieren
    - Kontrastbilder - southern belle und KKK als prompter, weitere Assoziationen sammeln
    - mit kurzen Texten arbeiten... z.B. einen relativ kurzen positiven WErbetext oder mit joke - gute Quelle
    http://www.allthingssouthern.com
    und einen Negativtext gegenüberstellen (mein Favourite, aber wahrscheinlich noch zu früh in der Reihe, "Strange Fruit" von Billy Holiday)
    - kurze PowerPoint-Bildersammlung (Flagge, Steamboat, Country concert etc.) mit gleichem Ziel

    Jedenfalls, ein Lehrbuchtext, der erst mal einfach alles auf den Tisch knallt, ist für mich immer ein bisschen nervtötend... viel Spaß!
    w.

    Bei Heikes Ideen kann keiner mithalten *schmollgrins, sich Notizen machend und den "Marktplatz" demnächst ausprobieren wollend*. Noch meine bescheidenen Referendarszusätze:

    Wenn du vorher Vokabelarbeit machen möchtest, solltes du eher in Wortfeldern als in "unbekannten" ( und meist unzusammenhängenden) Vokabeln denken. Gut funktioniert z.B. ein Bild zum Thema des Textes, anhand dessen schon mal themenbezogene Lexeme (sprich Assoziationen) gesammelt werden. Natürlich kannst du an dieser Stelle auch neues zentrales Vokabular einfließen lassen. Ich mag pre-reading activities, weil die SuS nachher tatsächlich besser lesen und sprechen, da sie für das Thema schon "warm" sind. Variation: Ich hab mir letztens mal einige abstrakt beschreibenden Adjektive (teils bekannt, teils unbekannt) aus dem Text gefischt, sie an der Tafel im Kreis um das Themenwort herumgeschrieben und die SuS vermuten lassen (drei Minuten PA dann Klassengespräch), wie diese Wörter mit dem Thema in Zusammenhang stehen. Kam viel bei rum, und sie haben nachher gründlicher gelesen.
    1-2 Seiten sollten sie wirklich gut schaffen, aber vielleicht solltest du ihnen Leitfragen an die Hand geben - oder besser, anständig schülerorientiert, in der pre-reading-phase die SuS überlegen lassen, was den an dem Text interessant sein könnte und mit welchen Fragen ihr an den Text herangeht.
    While-reading unterbreche ich meist nicht, sondern lass sie direkt (anhand von Leitfragen, Arbeitsauftrag) usw. zum post-reading - in der Phase kann ich besser rumgehen und einzelnen Gruppen helfen, anstatt der ganzen Klasse den Kram vorzuseiern. Wenn alle halbwegs so weit sind und mit PA-GA die Leitfragen geklärt haben, mach ich schon eine kurze Zwischensicherung des Textinhalts im Plenum anhand der Leitfragen, um zu verhindern, dass jemand ganz vom Thema abkommt, und schließ dann die Arbeitsphase an, in der sie mit dem Text was (meist) Produktionsorientiertes machen - also einen Standpunkt des Textes für eine Talkshow aufbereiten, Gespräch mit einer der Hauptfiguren,
    Brief an..., Alternativvorschlag für..., Präsentation von... usw. Zeitplan:
    5 min wortfeldaktivierender Einstieg
    2 min Leitfragen formulieren
    10 min Text lesen und Stichworte zu Leitfragen
    5 min Zwischensicherung
    15 min produktionsorientierte Arbeit am Text
    10 min Ergebnispräsentation
    Ha, und ich wunder mich, warum ich mit meinen Stunden nie hinkomm... ;) Der Dreischritt pre-reading, while-reading, post-reading ist zwar auch nicht der Stein der Weisen, aber ein bisschen hilft er schon...

    Viel Spaß,
    w.

    Oh fuck... im wahrsten Sinne des Wortes. Puritanismus lässt grüßen, weil es NATÜRLICH total viel hilft, wenn mildes Interesse mit Tabus und Verboten vernagelt wird. Armer Kerl. Und arme Melo, denn du kannst wahrscheinlich wenig tun - wenn sich die Lehrerschaft in ihrer Borniertheit so einig ist, dass sie nichts dabei finden, ein Kind zum Buhmann zu erklären und zu isolieren, werden sie auch wenig dabei finden, eine widerspenstige Referendarin kirre zu machen. Hast du den Jungen im Unterricht? Dann könntest du ihn wenigstens indirekt unterstützen, indem du ihm in- und außerhalb des Unterrichts normal begegnest, ihn normal beteiligst und ihm sein normales Quantum an Aufmerksamkeit und Zuwendung zugute kommen lässt. Viel mehr fällt mir auch nicht ein. Ich drück dir die Daumen,

    Manchmal traurig,
    w.

    Hallo SisterA,

    auch mein Beitrag war nicht als Angriff gemeint. Ich glaube, es gäbe eine Möglichkeit, dass das Pädagogikstudium wirklich was bringen könnte und den Schülern und Lehrern viel weiterhelfen würde - und dann wäre es albern zu behaupten, dass man darüber nichts lernen müsse. Leider kriegen die meisten Lehramtskandidaten (einschließlich meinereiner) wenig oder nichts davon mit, weil sie noch gar nicht so recht wissen, worum sie sich alles kümmern müssen. Und dann ist's nicht fair, den Seiteneinsteigern zu sagen, wir hätten so viel mehr gelernt als sie... drum.

    w.

    Also ich weiß nicht... wenn ich mir genau überlege, was mir bei meinen Fächern und an meiner Schule aus dem Studium hilft...

    - die England-Tour auf Arthur's Spuren, weil sie mich die Faszination des Selbst-Organisierens und Selbst-Anfassens gelehrt hat
    - die gedankliche Ordnung der Linguistik
    - die Erinnerung, auch lieber auf den Uniwiesen gesessen und geraucht zu haben, als ins Seminar zu gehn
    - die Freunde, die mich mit Magic und anderen Subkulturen in Kontakt gebracht haben
    - das Wissen, dass jede Hausarbeit irgendwann mal fertig wird
    - die Liebe zu meinen Fächern !!!

    ... und vielleicht noch das ein oder andere Bröckchen nebenher aufgesammeltes Allgemeinwissen, aber sonst... Pädagogik - gar nichts. Die drei Fachdidaktik-Seminare - reines Theoriegepaddel, nix von hängengeblieben. Fachliche Inhalte? Ich weiß nicht, ob ich im LK Mögliche-Welten-Semantik behandeln kann, bislang war's jedenfalls noch nicht akut. Das meiste, was ich brauche, hol ich mir vor der Reihe zusammen, weil ich es entweder nie gewusst oder schon wieder vergessen habe. SisterA, schon richtig, dass wir einen Beruf mit einer akademischen Qualifikation haben und dass ein Lehrer eine Profiausbildung braucht - leider bekommen wir die Profiausbildung nicht, und unsere akademische Qualifikation hat uns vielleicht das rechte Denken, aber häufig nicht das benötigte Wissen vermittelt. Deshalb meine ich:

    Wer Lehrer werden will, braucht neben den oben beschriebenen persönlichen Fähigkeiten auhc die Fähigkeit,
    a) zu begreifen, welches Wissen er in welcher Klasse braucht
    b) zusammenzusuchen und zuz verarbeiten, was er dafür neu lernen muss
    c) dieses neu Gelernte dann für die SuS angemessen klein zu denken

    Diese Fähigkeit vermittelt kein Seminar und keine Uni - Learning by doing ist angesagt.

    Viel Glück und Spass allen, die dabei sind,
    wolkenstein

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