Beiträge von wolkenstein

    Hallo Aktenklammer,
    hab leider auch keine Reihe auf der Pfanne (mach nur grad eine in der 7) vielleicht vertu ich mich, aber ich glaube, dich irritiert noch die Vorstellung des "Lesens". Der Roman ist die Vorlage, anhand der Arbeitstechniken und Themenstränge erarbeitet werden. Deshalb wär's zuerst einmal wichtig, dass du dir klarmachst, was du eigentlich genau erarbeiten willst - Interpretation bestimmter Szenen, Erzählperspektive, Charakterisierung der Hauptfiguren, Handlungskurve sind so die Klassiker. Dazu kommen inhaltliche Schwerpunkte, in diesem Fall zum Thema "Liebe", die du u.a. dadurch erarbeiten kannst, dass du Beziehungen zu anderen Texten herstellst, z.B. zu Gedichten, Liebesbriefen, Zeitungsbericht über Selbstmord aus Liebe (tut mir leid, ich mag's dramatisch) usw.

    Wenn dir die ersten Schwerpunkte klar sind, kannst du dran gehen zu überlegen, wie man damit umgeht - Lesetagebuch ist gut, weil jeder sein eigenes Lesetempo haben kann, du solltest aber auch klar machen, bis wann das Buch gelesen/ das Tagebuch fertig sein sollte, und was du von ihnen erwartest. Ich arbeite meistens mit einer Kombi aus Pflicht- und Wahlaufgaben, wobei die Pflichtaufgaben hauptsächlich aus einer Kapitelübersicht bestehen (Tabelle mit w-Fragen, das hilft auch noch in der Oberstufe), die Wahlaufgaben kreativer sind (Brief an die Hauptfigur, Gedicht schreiben, Filmplakat entwerfen usw.).

    Wie schon erwähnt wird im Unterricht nur szenen- und auszugsweise gelesen; im Vordergrund steht intensive Arbeit an Schlüsselszenen bzw. Erarbeitung von größeren Strukturen (hier setzen meine Schüler meist das Lesetagebuch als Nachschlagehilfe ein - in welchem Kapitel war das denn noch mal...?). Dabei wird zum einen Arbeit am Text geübt (können die SuS bis in die Oberstufe nicht), wobei sie ihre Eindrücke und Interpretationen an ganz bestimmten Textstellen festmachen müssen, z.B. durch Unterstreichen, wausschreiben usw. Zum anderen kann kreativer gearbeitet werden, Perspektivenwechsel, Szenen nachspielen und umschreiben usw. Schwerpunkt ist, das Leseverständnis zu sichern und zu vertiefen - und während deine SuS "lesen" können, ist es immer wieder erstaunlich, wie schwer es ihnen fällt, sich Dinge bildlich vorzustellen, Einzelheiten und Implikationen wahrzunehmen usw, also ist hier der Schwerpunkt für die Arbeit im Unterricht.

    Was den Einstige angeht, hab ich noch nicht genau verstanden, ob die SuS den Text schon kennen oder noch nicht. Trotzdem meine ich, das Ganze bietet sich für einen kreativen Einstieg sehr an - du könntest z.B. einige der Gegenstände mitbringen, die SuS können sich einen aussuchen und eine Geschichte dazu erfinden, warum dieser Gegenstand jemandem wichtig sein könnte. Wenn die SuS den Text schon kennen, könntest du analog zum Text arbeiten und die SuS a) wenn sehr offen, die Geschichten von Artefakten erzählen lassen, die ihnen etwas bedeuten oder b) wenn das zu persönlich, ein paar Artefakte vorgeben, zu denen sie Geschichten erfinden sollen. Wichtig scheint mir hier, dass sie textvorbereitend die Verbindung zwischen Gegenstand und Geschichte wahrnehmen und erkennen, wie sich Gefühle an konkreten Gegenständen festbinden können. Einige Leute können ihre Geschichte vorstellen, ansonsten kommt sie mit ins Lesetagebuch, das du am Ende einsammelst (ob und wie du es bewertest würde ich am Anfang mit den SuS besprechen).

    Auf jeden Fall sollten die SuS dann zuhause in eigenem Tempo lesen, es lohnt sich aber, jeweils für die nächste Stunde Textstellen oder Themen anzugeben, die sie anhand von Leitfragen vorbereiten sollen, sonst hat's keiner mehr auf dem Schirm (also z.B. wie geht denn die Angebetete mit einem besonderen Gegenstand um).

    Bei der letzten Reihe haben wir während des Lesens eine Wandzeitung erstellt, einzelne Schülergruppen hatten bestimmte Aufgaben (einen Zeitungsartikel zu einer bestimmten Szene schreiben, ein Bühnenbild entwerfen usw.) zu einer bestimmten Stunde - diese Ergebnisse hab ich oft als Einstieg genutzt, der dann in der Stunde gemeinsam besprochen, nach Belegen im Text gesucht, verbessert und bejubelt wurde. Kam ganz gut.

    Das ist jetzt alles etwas unsortiert, frag bitte nach. Was das Chaos angeht - chaotisch wird's immer, also keine Panik.

    Nur Mut,
    w.

    ... und noch my two cents:

    "Offiziell" (Lexikon der Lit.-Wissenschaft) gilt eine Alliteration erst ab drei aufeinanderfolgenden Wörtern mit gleichem Anlaut, wobei unterschiedliche s-Laute (Schnee, Stab, Spiel) bereits nicht mehr als Alliteration gelten. Inoffiziell und für den Schulgebrauch werden oft schon zwei Wörter, auch mit s-Laut, akzeptiert.

    Wind und Wetter wird zwar im ungenauen Sinne mit zu den Alliterationen gezählt, ist aber eigentlich vor allem ein Stabreim, also zwei dicht aufeinanderfolgende Wörter, die sich sozusagen am Anfang reimen, findet man meist im Mittelalter und in Sprüchen wie Kind und Kegel, Haus und Hof etc.

    "Assonanz" ist zwar eigentlich auch was anderes, wird aber zumindest von unserem Deutschbuch als Beschreibung für die Häufung von gleichen Lauten (wenn ich mich recht erinnere, kommt vor her "wander" noch vor, und das ganze wechselt mit m- Lauten "mark-meet-mark") akzeptiert - das wär's am ehesten.

    Ansonsten sag deiner Lehrerin, sie soll euch nicht so quälen und das Gedicht nicht kaputt machen, das ist nämlich großartig.

    w.

    Hallo Annette,

    weiß nicht, ob das mit den Lütten schon funktioniert, wir haben letztens "Analog" - Gedichte schreiben kennengelernt - will sagen, die Schüler kriegen das Gedicht und sollen dann zum gleichen Titel in ähnlicher Form ein eigenes Gedicht verfassen. Wenn deine Schule in der Nähe eines Parks liegt, könnte ich mir auch "Gedichtpflanzen" vorstellen - das Gedicht wird in einzelen Strophen/ Zeilen geschnitten, Gruppen der Schüler sollen sich in einem (kleinen) Parkabschnitt überlegen, wo sie die einzelnen Zeilen "pflanzen" möchten und führen am Schluss die anderen durch ihre Pflanzung - dazu muss das Gedicht aber wirklich einladen, also verschiedene Natureindrücke wiedergeben. Alternativ kann man das Gedicht auch zeilen/ strophenweise bebildern, Collagen dazu anfertigen usw.
    w.

    Ich stelle fest, wenn das Gruppenbildungssystem ein gewisses Amüsemeng verspricht (bei 4ergruppen lass ich sie Karten ziehen, hatte auch schon Tarotkarten im Einsatz, oder bei größeren Gruppen ein Stapel dieser Umsonst-Postkarten, oder, oder, oder), läuft die Sortierung meist recht problemlos. Schwierigkeiten gibt's nur, wenn die Einteilung als ungerecht empfunden wird, also nur einige zufällig zusammenkommen, andere nicht usw. Tränen und Geschrei wg Antipathie gibt's bei mir in der 7-9, wo ich sie in den seltensten Fällen akzeptiere - nachdem wir das zweimal durchexerziert haben, motzt keiner mehr, egal, in welcher Gruppe sie landen. Wenn in der Oberstufe jemand sagt, "Tut mir leid, aber die Kombi geht wirklich nicht" steckt oft ein gebrochenes Herz o.ä. dahinter, dann akzeptiere ich auch einen Tausch.

    w.

    *freut sich, weil er heut morgen eine 3/4 Stunde joggen war - langsam zwar, aber immerhin, und seit er mit der Qualmerei aufgehört hat, hat er auch keine Luftprobleme mehr*

    Sportplan für Referendare:
    Alltagssportarten:
    Tasche/ Tüte mit Arbeitsheften hanteln
    Stühle-auf-den-Tisch-stell-Rückenbeug- und -streckung
    Hindernislauf (Treppe hoch mit OHP im Arm - eleganter Satz über Schülertasche - Treppe runter mit Cassettenrecorder...)
    Spähjogging (wie sprinte ich einen Schulflur hinunter, weil ich ein Buch ihm Lehrerzimmer vergessen habe, ohne dass mich ein Schüler dabei sieht?)
    Tischkniebeugen (damit ich bei den lieben Kleinen beim Rumgehen nicht haupsächlich mit ihrem Scheitel rede)
    ergänzt durch Tischerücken, zur-Bahn-flitzen, Rundendrehen bei der Pausenaufsicht usw.

    Alle drei Monate: Nerv geklemmt

    In den Ferien: schlechtes Gewissen ob der eigenen Unsportlichkeit, Beginn eines ehrgeizigen Schwimm-Jogg-Radfahrprogramm

    Nach Schulbeginn: Ich würd ja, aber ich bin soooooo müde...

    Hilft all nix, is nich schlau, aber mehr geht halt nicht. Meine Theorie: Kein Sport ist so gesund wie die Fähigkeit, mit sich einfach mal hin und wieder gnädig zu sein. Nach der Festanstellung reden wir dann nochmal über das "Mit Joggerknie in Frührente" -Programm...

    Ein nicht zum Sport geborener
    w.

    Hallo Britta,

    kommt natürlich etwas auf deinen Fachleiter an (hat der/die schon mal eine Meinung zum Umgang mit Lehrbüchern geäußert?), aber im Grunde ist es widersinnig, Lehrbuchtexte auf Teufel komm raus zu vermeiden, für irgendwas schleppen die armen Hasen ja die Bücher mit. Uns wurde erklärt, wir sollten das Lehrbuch als Grundlage nehmen und es dann mit eigenem Material ergänzen, wenn es sachlich/fachlich/pädagogisch notwendig ist. Will sagen, wenn der Text wunderbar geeignet ist, ist doch fein, schlaues Lehrbuch, brauchst du nicht noch eine Runde Kopien zu machen und hast gezeigt, dass du vorhandenes Material sinnvoll einsetzen kannst (im Entwurf sollte natürlich nicht stehen, "Wir nehmen den Text, weil er im Buch ist" sondern "Der im Lehrbuch vorgesehene Text bietet sich in diesem Fall besonders an, da..."). Wenn du deine Materialbastelfähigkeiten unter Beweis stellen willst, kannst du ja noch ein Arbeitsblatt dazu erstellen. Wichtiger finde ich die Frage: Was können die SuS mit dem Text machen? Wie sollen sie sich damit auseinandersetzen? Nur eine Sache, die man bei Lehrbuchtexten mit bedenken muss: Textantizipation klappt meistens nicht so gut, weil irgendein schlauer Zwerg schon weitergelesen hat und jetzt mit seinem Textwissen glänzen will. Wenn du diese Art von Textproduktion vorhast (Geschichte zuende schreiben, Verlauf der Handlung vorhersagen, zum Ende des Märchens eine passende Geschichte schreiben usw.), sind Lehrbuchtexte tatsächlich ein Problem. Alles andere - Perspektivenwechsel, Modernisierung, keine Ahnung, was ihr in der Grundschule so mit Märchen macht, erzähl mal - läuft auch mit Lehrbuch problemlos.

    Däumchendrückende Grüße,
    w.

    Hallo Referendarin,

    geteiltes Leid ist halbes Leid... bin inzwischen auf S. 12, allerdings mit dem Theorieteil noch nicht fertig, und das dümpelt irgendwie alles so wurschtig vor sich hin, dass mich das Kotzen ankommt. Ich weiß, wie man wissenschaftlich arbeitet, und SO NICHT. Aber was helfen die Vorlagen, ich hab den Verdacht, dass das jeder FL sowieso nach Gutdünken handhabt...
    Aber lass dir nich frusten, zwischendurch läuft es ja und wird schon werden. Kann mir eigentlich mal jemand erklären, warum wir die Arbeit unbedingt während des laufenden Schuljahres schreiben müssen und sie nicht in den Sommerferien schreiben können? Wir sind doch sowieso erst Ende Januar fertig, warum diese Hektik? Ist doch reine Quälerei, ich würd viel lieber meinen Unterricht vorbereiten. Im Ernst, weiß jemand, warum das so geregelt ist?

    Sich mal wieder drückend,
    w.

    Schön, dass Ihr ihm verzeiht, Euer Eminenz. Wir gehn so lang noch ein bisschen rumwitzeln. Ich würd mich nur gern davon distanzieren, ich hätt geagt, Max hätt besser unter off topic geschrieben (was du, ganz bucschtabengetreu, nicht sagst, aber implizierst). Hätter nämlich nich. Ansonsten mag ich mich jetzt überhaupt nicht mehr über Kleinkariertheit und unangebrachte Überheblichkeit aufregen.
    w.

    Als jemand, der den "Forenkrieg" von Anfang an mitbekommen hat, eine Bitte:

    Bitte keine abfälligen Vergleiche zwischen Lehrerforen und Referendar.de. Beide Foren wollen unterschiedliche Dinge, viele Leute hier schreiben bei beiden Foren mit und sehen deshalb nicht ein, warum das eine oder das andere "besser" sein soll. Dieser Quatsch lässt sich am ehesten dadurch beenden, dass abfällige Bemerkungen und gegenseitiges Runtermachen schlicht und einfach unterbleiben.

    Und noch eine persönliche Anmerkung:
    Ich fand Max' Kommentar witzig und kann seine Gefühle durchaus nachvollziehen. Wer der Meinung ist, hier dürften nur wissenschaftlich-abgesicherte, hochinformative und dreifach reflektierte Beiträge erscheinen, hat sich offensichtlich noch nicht durch den Off-Topic-Bereich gebissen.


    Ist doch wahr...
    w.

    Hallo Carla,

    kann mich Carla-Emilias Meinung nur anschließen - es IST typisch, emotional Achterbahn zu fahren. Bin jetzt seit letztes Jahr Februar dabei und erinnere mich sowohl an stolzdurchglühte Schulverliebtheit wie auch an deprimiertes Nachhauseschleichen und keine Lust mehr hinzugehen - normalerweise ungefähr im wöchentlichen Wechsel. Wenn's auch jetzt nicht hilft, aber vielleicht ein kleiner Trost: Es wird tatsächlich besser. Es wird besser, wenn du deine eigenen Klassen im BDU hast, und nicht mehr 4 Verhältnisse (Klasse, Fachlehrer, Fachleiter, AKO usw.) im Auge behalten musst, sondern nur noch eins - ob's zwischen dir und der Klasse stimmt. Es wird besser, wenn du wirklich erfahren hast, dass es eben gute und schlechte Stunden gibt und dass die Kinder dir das nicht übel nehmen, wenn eine Stunde mal daneben geht. Es wird besser, wenn du merkst, dass die Schüler tatsächlich was dazugelernt haben und stolz auf sich sind und dich mögen, weil du ihnen geholfen hast, was zu verstehen. Es wird vor allem besser, wenn nicht mehr jede Stunde auf dem Sezierteller liegt, weil du faktisch einfach zu wenig zu tun hast (ich weiß, wir müssen noch viel lernen und deshalb ist die geringe Stundenzahl des Refs gut - trotzdem verführt sie auch dazu, dass man ganz schrecklich in seinen eigenen Bauchnabel hineinkriecht und tatsächlich glaubt, es sei von entscheidender Bedeutung für das eigene Lebensglück und das der anvertrauten Klasse, dass man an der Tafel mal einen Rechtschreibfehler gemacht hat). Selbstkritik ist wunderbar und gehört dazu, wenn man als Lehrer wach und aktiv bleiben will, aber man kann's auch übertreiben. Mir haben dazu weise Leute auch mal den Kopf sinnvoll zurechtgesetzt:

    https://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=102883022034

    Durchhalten, Schokohasen essen und warten, dass es besser wird - denn das wird's.

    Nur Mut,
    w.

    Ich versuche, mir das Ganze in erträgliche Häppchen einzuteilen... jeden Tag drei Seiten Examensarbeit, wenn's flutscht, darf's auch mehr sien, dafür am nächsten Tag weniger, und zwei Englischklausuren nachgucken, damit das Stapelchen mal langsam kleiner wird. Über die kommenden Unterrichtsreihen denk ich hin und wieder aus Spaß nach, werd aber erst die letzten Tage halbwegs vernünftig planen, weil Ex-Arbeit jetzt vorgeht und ich nicht alles gleichzeitig machen kann. Und abends schreib ich mir immer in den Kalender, was ich geschafft hab, das motiviert schon etwas.

    Hört sich jetzt alles sehr anally retentive an, aber da ich vor den Ferien eine Woche (in echt) so richtig krank war, muss die Arbeit nach den Ferien stehen, denn politische Krankheit geht nicht mehr. Drum. Ach, und noch was - auf jeden Fall recht früh aufstehen, notfalls am Tagesanfang joggen gehen oder so, sonst kommt man nie aus dem Quark. Ich jedenfalls nicht.

    Ein auch lieber faulenzen wollender
    w.

    Ach Heike,

    danke für deinen lieben Trost, ich will nach Hessen, die SAGEN euch wenigstens, was sie wollen... nix gibt's bei uns, jedenfalls nix, womit ich was anfangen könnte. Deine Arbeit würd ich gern mal lesen, aber am liebsten, wenn ich meinen Entwurf fertig hab, sonst komm ich ins Schwimmen. Aber: Augen zu und durch. ALLES WIRD GUT!

    Umärmelung und viele Ostereier, ich vermisse den Ostersmiley!
    w.

    Hi Ferris, mach mir Mut...

    ich wollte eigentlich mit meiner 7 ein Projekt machen, in dem mehrere Bücher von verschiedenen Gruppen gleichzeitig gelesen werden, hatte ihnen deshalb 6 Bücher mit Klappentext und Leseprobe vorgestellt (viele aktuelle Sachen) und die Saubande hat sich GESCHLOSSEN für "Rolltreppe abwärts" entschieden. War also nix mit meinem tollen Projekt. Na gut, wollen sehen, wie's ihnen gefällt.

    w.

    Nachdem ich letztes Jahr Justus und den anderen so schön beim Leiden zugucken konnte, verbringe ich diese Osterferien denn nun auch hinterm Schreibtisch und frage mich, wie ich irgendein Thema handfest, praxisorientiert, auf dem neuesten Forschungsstand und dann auch noch umfassend auf 30 Seiten bearbeiten soll *Kopf gegen die Wand hau*. Entweder ich lass mich auf Grundsatzdebatten ein oder drück mich ganz vorm Schreiben; außerdem stelle ich fest, dass ich wirklich nicht weiß, welchen Komplexitätslevel sie denn nun haben wollen. Wenn ich ein Projekt zur Förderung der Lesemotivation in Englisch gemacht hab, muss ich dann noch ausdiskutieren, dass Lesen eine zentrale Kulturfähigkeit ist? Und in Englishc erst recht, weil a) immer mehr Arbeitssprache und b) hilft ja dann auch, die anderen Fähigkeiten zu verbessern? Reicht das, wenn ich den Stoffverteilungsplan Revue passieren lasse? Wollen die eine klassische Einleitung mit Aufbau der Arbeit usw, oder langweilen die sich zu Tode, wenn ich schreib, was ich dann gleich schreiben werde? Und wie detailliert muss die Vorstellung der Unterrichtseinheit sein? So ungefähr wie für die Lehrprobe, oder darf's was gröber sein? AAArrrggghhh! Fragen über Fragen... weiß wer mehr?

    Will lieber Ostereier suchen...
    w.

    Was sehr nett, wenn auch etwas anstrengend für das Brautpaar, auf der Hochzeit meines Bruders war: erst mussten sie - während der andere vor der Tür stand - erzählen, wie sie sich kennengelernt hatten, wer den ersten Schritt gemacht hat usw. Die Inkongruenzen waren auffällig, ;) Dann mussten sie Aufgaben lösen, die in das Berufsfeld des "anderen" fielen - mein Bruder sollte einem schwierigen Konden ien Medikament verkaufen (seine Frau ist Apothekerin) u. dgl. mehr. Hat Spaß gemacht, weil beide sich drauf eingelassen haben.

    Auf einer anderen Hochzeit wurde ein Lieblingslied des Bräutigams umgereimt und zu Gehör gebracht, das "Bild aus Einzelteilen malen" kenne ich mit einer Fotografie des Brautpaares, kam was richtig Künstlerisches bei raus, weil ein kleines Monster ein Drittel der Quadrate schwarz gemalt hatte, und auf einer anderen Hochzeit mussten die Hochzeitsgäste Fragen zum jeweiligen kulturellen Hintergrund des Anderen erknobeln (ok, die Braut kam aus Japan, aber mit verschiedenen Bundesländern/ Städten funktioniert das auch).

    Mehr fällt mir im Moment nicht ein,
    w.

    Hallo Referendarin,

    zunächst mal reitet Wolkenstein wieder seinen üblichen Stiefel: wenn sich die Klasse letztes Jahr schon mit "dem Thema" beschäftigt hat, tu es ihnen um Gottes Willen nicht dieses Jahr schon wieder an - es kann nicht sein, dass sie das Gefühl bekommen, in Deutsch würde immer nur über den Nationalsozialismus geredet, es gibt andere Brandthemen, die genauso wichtig sind. Als Lektüren fiele mir ein:
    Rolltreppe abwärts (auch so alt wie die Welle, aber gut, es geht um Diebstahl und Jugendkriminalität)
    Takeo oder das Gesetz des Stärkeren (Mobbing in einer japanischen Schule)
    oder, wenn's denn unbedingt "das Thema" sein muss:
    Schwarzer, Wolf, Skin
    hab ich selbst noch nicht gelesen, hat aber sehr gute "Realismus" Kritiken und hört sich spannend an.
    Viel Glück,
    w.

    Aha, so schon eher.

    Bei uns in der 11. ist das Thema "media literacy", ist glaub ich verwandt, ich hab mit meinen Bildanalyse und visual storytelling anhand von Werbung/Nachrichten gemacht, bis zu den Sommerferien steht auch noch ein Film auf dem Programm. Hat den SuS bislang ganz gut gefallen (haben selbst mit Videokamera Nachrichtenspots gedreht), mit Film war ich in anderen Kalssen schon recht erfolgreich, wobei ich festgestellt hab, dass man die SuS die Filme gut selbst auswählen lassen kann.. ein bisschen Schwachsinn ist zwar immer dabei, wird aber auch schnell niedergebrüllt.

    w.

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