Hei Schnuppe,
da ich mich grad durch viele Kurzgeschichten durchgefrühstückt hab... "Das Fenstertheater" von Aichinger find ich ganz hübsch. Bei weiteren Geistesblitzen meld ich mich.
w.
Hei Schnuppe,
da ich mich grad durch viele Kurzgeschichten durchgefrühstückt hab... "Das Fenstertheater" von Aichinger find ich ganz hübsch. Bei weiteren Geistesblitzen meld ich mich.
w.
Liebe Kolleschen,
ich seh nicht, wie ich das hätt vermeiden können, jedenfalls folgendes: Ein Teil meiner 11er kannte den Klausurtext (Kurzgeschichte) schon, weil sie ihn irgendwann in der 9. oder 10. bereits mal besprochen hatten - nicht unter kommunikationstheoretischem Aspekt, aber für das Grundverständnis hilft's natürlich schon. Der Text war nicht im Lehrbuch (der ANDERE, den ich erst nehmen wollte, war im Lehrbuch der 10., deshalb hab ich ihn nur zur Übung genommen, und den kannte kein Schwein *grummel*), die aus anderen Klassen kannten ihn auch nicht, aber ich nehme mal an, dass einige SuS deshalb jetzt besser als "normal" abschneiden, was nicht ganz fair ist. Was mach ich jetzt? Arbeit nochmal schreiben? Textverständnis gar nicht werten (kann ich eigentlich nicht bringen, gehört schließlich zum Kern der Sache), sondern nur Theorieanwendung? Im Moment werte ich Textverständnis, Theorieanwendung und Darstellungsleistung jeweils zu einem Drittel - kann ich das so lassen?
Generell: Ich kann doch nicht alle "Klassiker" meiden, weil die jemand anders schon gemacht haben könnte, oder? *seufz* Wie macht ihr das?
w.

Hallo Philo,
gratulation zur Veröffentlichung. Ich find Adorno zwar doof - alles Folge der angelsächsischen Prägung - lechse mir aber trotzdem eins weg? Möcht gern mal reingucken... (ja, das ist eine Bestellung).
In den nächsten Monaten kommt mein Aufsatz zur Fankultur bei Raumschiff Orion raus, dann werb ich auch... ![]()
Frohe Weihnachten,
w.
Hallo Isa,
hab auch 3 in jedem Fach, + 1 nur mit HSLeiter, weil ich den bei den 6 insgesamt vorher nur einmal eingeladen hatte *dummer Wolkenstein*. Das war auch genau der Schnitt, den man von uns haben wollte, sollte also reichen.
Schöne Ferien!
w.
Ohhh, ich kann mich nicht entscheiden... baden gehen? Wohnung endlich mal wieder aufräumen? Lesen? Malen? Harfe spielen? Sind Ferien stressig...
w.
Kann auch nur dem Lob der Kontaktdatenverbreitung zustimmen. Mein Schüler-emailkonto ist das einzige, das absolut spamfrei ist
und mich hin und wieder mit freundlichen Nachrichten, Lob, schlauen Fragen und sogar einem Dankeschön erfreut. Nur zu.
w.
Hallo Marco,
kann eigentlich Timm's Argumentation kaum noch was hinzufügen und glaube nicht an den magischen Erfolg der wissenschaftlichen Vorbildung. Die wichtigsten Qualitäten eines Lehrers sind meiner Erfahrung nach:
1. Interesse an und Kompetenz in dem Fach, das du unterrichtest
2. Sicherheit und Offenheit im Umgang mit dir selbst und anderen
3. offene Augen und Ohren für Arten, wie man Dinge vermitteln kann und was dabei herauskommt
Natürlich hilft Studium und Ref, aber es ist nicht der einzige Weg zum heiligen Gral. Du hast bereits geschrieben, dass du in deinem Fach (für Schulmaßstäbe) kompetent bist und das du bereits erfolgreich und mit Spaß unterrichtet hast - und deine mail hört sich so an, als wärst du ein ruhiger, überlegter, offener Mensch. Go for it.
w.
Du wanderst in friedlicher Aufsicht auf dem Pausenhof herum, kannst aber nicht gleichzeitig überall sein. Nach einiger Zeit findest du in einem Winkel des Schulgartens, von der Raucherecke her wunderbar einsehbar, einen offensichtlich ausgiebigst gequälten Schülers, um ihn herum einige verunsicherte Oberstufenschüler. Ja, sie haben alles gesehen - er ist von einem durchgedrehten Lehrer verdroschen worden. Natürlich hätten sie einen anderen Lehrer holen können. Natürlich wären sie mit den sadistischen Lehrer als Gruppe sogar selber fertig geworden. Aber das war ja nicht ihre Sache, schließlich ist der Lehrer eine Respektsperson und Aufsichtspflicht Sache der Schule, oder?
Wenn du jetzt ja sagst, G A S T, wird's schwierig mit der gemeinsamen Gesprächsbasis. Es kann nicht sein, dass man sich durch Fehler im System von persönlicher Verantwortung entbunden fühlt, wenn man sieht, dass etwas schief geht. Niemand behauptet, dass das System Schule-Referendariat perfekt ist, im Gegenteil, es ist nur leider das System, das wir gerade haben. Und sein vielleicht größter Fehler ist, dass niemand, aber auch niemand, wirklich zuständig bzw. verantwortlich ist. LIFE SUCKS. Die einzige Antwort ist, selbst Verantwortung zu übernehmen. Denn wenn wirklich jemand draufgeht - und sei es "nur", dass ein Referendar, der am Ende ist, von der Brücke springt, werden die, die ihn lieben, mit einem "Ich wusste das, war aber nicht zuständig" herzlich wenig anfangen können. Drum.
w.
Kleine Ergänzung: Trolle sind in der nordischen Mythologie (halbwegs) intelligent, aber nur in Ausnahmefällen menschenfreundlich. Sie sind stark behaart, ungeschlacht und haben einen langen Schwanz, den sie unter Kleidern verbergen, wenn sie als Menschen durchgehen wollen. Die Märchen, die von Begegnungen zwischen Trollen und Menschen erzählen, haben meist etwas anrührend Trauriges, zumal die Trolle oft den Kürzeren ziehen. Also, andere Baustelle...
w.
Hallo Susara,
meistens bin ich eine Stunde früher da, zum Einen, weil ich nicht im Kampf gegen den öffentlichen Nahverkehr absaufen will, zum Anderen weil ich kopieren, Beamer testen, Laptop stöpseln usw. muss. Meine Springstunden halten sich demgegenüber in Grenzen, aber manchmal hab ich nach der sechsten noch einen Termin mit einem Schüler, und dann wird meine sechste in die zweite verschoben und ich häng wieder 'ne Stunde rum...
On the other hand, eine befreundete Refin mit Kleinkind hat ihre Stunden so gelegt bekommen, dass sie tatsächlich zwei freie Tage in der Woche hat. Sie hat sich in der letzten Zeit verstärkt um ihre Familie gekümmert, scheint also zu gehen, ihre Beurteilungen sind allerdings auch nicht so besonders. Worauf's glaub ich hinausläuft: Ich habe einige Kolleginnen, die das auch mit Kind schaffen, wobei ich allerdings mich nur bewundernd verneigen kann. Meine Anfangsrechnung, weniger als in meinem vorherigen 50-Stunden-Bürojob zu tun zu haben, waren jedenfalls falsch.
Ferienreife Grüße,
w.
G a s t,
Du bist fest davon überzeugt, dass der Referendar, von dem du erzählst, einen Amoklauf plant? Oder planst ihn selbst und testest die Reaktion? Es gibt nur eine Reaktion - Hilfe holen, anstatt hier damit anzugeben. Wenn dein Eindruck stimmt, bist du in der Verantwortung, denn du bist der einzige, der etwas unternehmen kann. Wenn nicht, bist du trotzdem der einzige, der auch das herausfinden kann.
w.
Hallo Susara,
bin in NRW am Gymi, bei mir sieht die Woche so aus:
4 Tage bin ich meist von 8-13:30 Uhr an der Schule (sind Springstunden dazwischen, ändert sich oft, wenn ich die Klassen für den Ausbildungsunterricht wechsle) + täglich 4 Stunden Fahrtzeit, weil meine Schule recht weit von meinem Wohnort entfernt ist. Einen Tag hab ich frei, was daran liegt, dass mein Rektor nett zu mir war, also nicht vorauszusetzen ist. 2 Nachmittage in der Woche habe ich Seminar, das geht bis 5 bzw. 7 Uhr. Für die Unterrichtsvorbereitung brauche ich täglich 2-3 Stunden, bei meinen Fächern kommt noch mindestens 1 Wochenendtag zum Korrigieren dazu, einen Unterrichtsbesuch vorzubereiten (wir machen mindestens 10) dauert ebenfalls einen Tag. Dazu kommen ca. 1x im Monat Sonderveranstaltungen, Konferenzen, Schulkonzert u.ä., was auch bis in den Abend gehen kann. ich weiß, dass andere Leute ihre Zeit besser organisieren können, für mich ist das Ref mehr als ein Vollzeitjob.
Willkommen im Club,
w.
Jetzt geht's grad mit mir durch... Einleitung könnte z.B. sein, dass du eine Folie mit einem bereits eingerichteten Zimmer auflegst, die Kids beschreiben - Vokabelaktivierung. Danach wird auf dem Pult ein "Möbellager" angelegt mit den Möbeln, die die SuS zuhause ausgeschnitten und bemalt haben. 2 sind Lagerverwalter. Jede Sorte Möbel kostet eine bestimmte Summe, jede Gruppe hat einen Gesamtbetrag zur Verfügung. Nach kurzer Beratung geht ein Möbeleinkäufer aus jeder Gruppe nach vorn, bestellt beim Möbelverwalter die gewünschten Möbel, sie werden dann in der Gruppe im Zimmer eingebaut. Am Schluss die Zimmer vorstellen.
Ich finde, da sind etliche Sprechanlässe drin und die Situation ist ansatzweise lebensnah, aber vielleicht alles zu kompliziert.
Hmmmm...
w.
Tach Hübsche,
ich finde die Idee mit dem "selbst ein Zimmer einrichten" prima! Damit das Ganze noch etwas handlungsorientierter wird, könntest du z.B. "Standardmöbel" - Bett, Tisch, Schrank, Lampe, Poster, Papierkorb, Nachttisch - mit dem entsprechenden Vokabular einführen (Wörter auf vorgedruckte Möbelformen auf Arbeitsblatt schreiben), am besten in der Stunde vor dem UB. Im UB wiederholen sie dann diese Wörter, schneiden die entsprechenden Figuren aus und kleben sie dann auf ein "Zimmer"-Poster (oder suchen sich die Gegenstände aus IKEA-Katalogen und schreiben die Namen selbst dazu). Sie dürfen auch selbst andere Gegenstände dazu malen, erfragen dabei das notwendige Vokabular (Curtains, Candles, fluffy toys usw.). Am Schluss der Stunde dann vorstellen - damit hast du auch den ...verdorri, wie hießen die Leute, die immer alles anpacken müssen? - kinästhetisch oder so - Lerntyp abgedeckt, die SuS sollten Spaß haben und du auch...
Viel Glück,
w.
Hallo Birgit,
weiß genau, wovon du sprichst, mir geht's sehr ähnlich. Finde, dass alles, was supervisionsähnlich ist - sprich Forum, Referendarsgruppen oder auch interessierte Kollegen - sehr hilft. Habe von Referendaren/ Kollegien gehört, die sich auf eigene Kosten ein-zweimal im Monat einen Supervisor haben kommen lassen, und die haben wohl gute Erfahrungen gemacht. Ansonsten das radikale Ausgleichsprogramm: feste Zeiten für Sport, lange Spaziergänge, um 10 den Griffel fallen lassen und zum albernen Fernsehfilm noch einen Schlaftee trinken usw. Lässt sich übrigens gut kombinieren - bin letztens vor dem Seminar noch eine Stunde mit Kollega spazieren gegangen, hat den Kopf wunderbar frei gemacht, und nach 20 Minuten haben wir tatsächlich mal über was anderes als Schule gesprochen!
Was die lieben Schülerlein angeht - ich mach mir mittlerweile mindestens einmal am Tag klar, dass ich ein kleiner Teil ihres Lebens bin, vielleicht ein Grämmchen Gegengewicht zu kiloweise Katastrophen setzen kann, dass mehr aber nicht geht und auch nicht gehen muss. Sie müssen - und können! - mit Situationen fertig werden, die ich mir nicht vorstellen kann. Manchmal kann ich trösten oder Auswege anbieten, aber damit hat es sich. Keiner kann vorhersehen, was dabei herauskommt. Sie wählen slebst, woran sie sich orientieren wollen. Ich hab manchmal immer noch das Bild vom Ritter auf dem weißen Pferd im Kopf, der sie säbelschwingend aus den Klauen der Monster befreit, aber so verläuft keine Kindheit - und ich fall viel zu schnell vom Pferd. Meine Prioritätenliste:
1. Keinen Schaden anrichten (auch an mir selber nicht).
2. Authentisch sein und dabei eine Lebensalternative vorleben, die ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann.
3. Wissen und Erkenntnisse vermitteln, die Fußsteige zur Selbstständigkeit sein können (bietet sich bei meinen Fächern an, und wie im anderen Forum ausdiskutiert glaube ich daran, dass Grundkenntnisse wie Textverstehen, Rechtschreibung und Neugier auf andere Lebensweisen - Bücher - schon eine ganze Menge helfen können).
Das war's eigentlich schon.
Starke Nerven,
w.
Hallo Justus,
ehrlich gesagt fand ich's bis jetzt auch nicht schlecht *leiser, etwas unsicherer Stolz*, frag mich aber, wie ich das Ganze jetzt auch dauerhaft wirksam machen kann. Ich denke, das klassische Streitschlichterprogramm (@ Timm, bin inzwischen per Browser etwas schlauer) greift für unsere Situation erst mal zu hoch, an unserer Schule gibt's auch kein aktives, und sooo verfahren ist die Lage auch noch nicht. Mir geht es eher darum, der Klasse klarzumachen, dass ein gutes Arbeitskllima nur entsteht, wenn alle an einem Strang ziehen. Hatte schon überlegt
PA - was Mädchen mögen/ was Jungs mögen - was Mädchen nervt/ was Jungs nervt, wobei immer ein Mädchen und ein Junge zusammen arbeiten sollen, weil viele der Käbbeleien klassischer Geschlechterkrieg sind.
GA - Rollenspiel "Der Streitschlichter greift ein"
EA Assoziationsspiel "Streit verhindern kann man durch"/ oder "Der Streitschlichter ist wie"... z.B. der Schiri beim Fußball, mit dem man dann auch nicht mehr rumdiskutieren sollte. Das ein Streitschlichter kein Lehrerspion ist, darauf sind sie zum Glück schon letztes Mal gekommen.
Danke für den Tipp mit den drakonischen Strafen, werd ich drauf achten. Und sonst?
w.
Ihr Lieben,
wer kennt sich mit Streitschlichtern aus? Die Situation war folgende:
Nchdem meine liebe Sieben (bin Deutschlehrer und stellvertretender Klassenlehrer) die letzten Wochen progressiv immer höher gedreht hat, Kreide und Schwämme flogen und es fast jeden Tag irgendeine Käbbelei gab, wurde heute ein Mädchen recht böse am Auge getroffen. Es ist zwar kein bleibender Schaden entstanden,war auch kein Schaden beabsichtigt, trotzdem ist mir recht blass geworden bei dem Gedanken, was alles hätte passieren können. Deshalb hab ich den Einstieg in die Balladenreihe geknickt und eine Stunde lang mit der Klasse darüber gesprochen, wie man sowas in Zukunft verhindern kann. Raus kam Folgendes:
1. Es ist ihnen selbst unangenehm, dass die Klasse untereinander und mit anderen Klassen inzwischen verfeindet ist, und sie waren bis auf zwei Chaoten von dem Zwischenfall auch wirklich geschockt.
2. Sie sehen, dass zwar äußere Gründe eine Rolle spielen (sie schreiben endlos viele Arbeiten im Moment, dazu "wir kommen ja jetzt in die Pubertät"), meinen aber auch, dass sie sich gegenseitig hochschaukeln - der Augenschlag war eine Antwort auf einen Tritt des "Opfers" usw.
3. Zuerst kamen sie drauf, dass die Klassenregeln allein nicht reichen, sondern dass sie auch konkrete Sanktionen wollen.
4. Dann fiel ihnen auf, dass man sich auf die Lehrer auch nicht verlassen kann, weil die nicht immer dabei sind und sich manche auch nicht kümmern oder ungerecht entscheiden.
5. Also haben sie streng basisdemokratisch 4 Streitschlichter gewählt, die den Job haben, bei Konflikten einzugreifen und, wenn das nichts nutzt, zum Klassenlehrer zu gehen und Sanktionen einzuklagen.
Soweit die heutige (aus dem Ärmel geschüttelte) Stunde. Mein Problem: Ich hab sowas noch nie gemacht, fürchte aber, dass das all die wunderbare Einsicht wirkungslos verpufft, wenn wir es jetzt nicht umsetzen. Bis zu den Weihnachtsferien hab ich noch drei Stunden. Meine Grobplanung:
1. In der ersten Stunde möchte ich mit ihnen einen Sanktionenkatalog entwickeln, der auf die "Vergehen" passt, wobei sie auch überlegen sollen, wann eine Entschuldigung reicht, und wann wirklich etwas getan werden muss.
2. In der zweiten Stunde möchte ich mit ihnen Basis-Konflikttraining machen, etwa eine Geschichte über einen Streit lesen; mir ist wichtig, dass sie begreifen, dass jeder die Bremse ziehen muss, wenn es friedlicher werden soll - ich will nicht, dass die Streitschlichter sich dann den gesammelten Zorn der Klasse zuziehen, weil sie versuchen, ihren Job zu tun.
3. In der dritten Stunde würde ich dann gruppenweise ein Rollenspiel entwickeln, in dem ein Streitschlichter einen Streit zu schlichten versucht, damit sie sich über Eingreifmöglichkeiten und angemessenes Verhalten Gedanken machen.
All das "hab ich mir so zurecht gedacht", weiß aber im Grunde nicht, ob das eine sinnvolle Vorgehensweise ist. Hab auch überlegt, Entspannungsübungen in den Unterricht einzubauen, um etwas von dem Druck rauszunehmen - habe allerdings auch ewige Störenfriede in der Klasse, weiß noch nicht, wie die reagieren. hat jemand Tipps - Anregungen - Erfahrungen - Warnungen für eine solche Situation? Bin für jeden Hinweis dankbar!
w.
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