Beiträge von wolkenstein

    Nu ma nich so fix... da mein Freund in sowas auch ständig drin hängt, ist's mir schon mal begegnet. So weit ich weiß, gibt's Weblogs sowohl in der "Tagebuch"-Ausführung als auch als fachlich-wissenschaftliche Debatten, wobei der Trick zu sein scheint, dass jeder Beitragende Beiträge des Vorgängers auch nach Belieben verändern kann - war zumindest mal so. Soll ganz toll sein, mir fehlt's nich...

    w.

    *grins*

    Ich glaub, ich muss meinem Freund mal die Freuden des Fußballspielens erklären - ach Heike, ich gönn's dir zwar gar nicht, aber irgendwie schön zu hören, dass nicht nur die dummen Refis absaufen. Und den Ratschlag der lieben Kleinen sollte man sich vermutlich zu Herzen nehmen.

    Aufgeheitert,
    w.

    PS: Kann ich mich an der Wette beteiligen? Bis zum nächsten Beitrag muss ich den Beihilfescheiß fertig haben...

    Mir ist mittlerweile klar, warum die Deutschen aussterben - man kommt ja zu nix mehr!!!!

    Habe drei Irrsinnswochen hinter mir, die wirklich nur aus Schule - Stunde Happahappa-vorbereiten-Stunde Abendessen - korrigieren bestanden, kann nicht mehr grade aus den Augen gucken und wandele in Halb-Trance vor mich hin. Und deshalb hab ich meinen Liebsten über's Wochenende allein zu seinen ELtern geschickt (war eigentlich schon länger geplant, hab mich spontan abgemeldet), damit ich wenigstens dazu komme, meine unerledigten Rechnungen zu bezahlen und die baldigen Lehrproben vorzubereiten. Und jetzt ist er tottraurig und mit waidwundem Blick losgezogen, und ich sitz hier und krieg vor lauter schlechtem gewissen nix getan. Das kann doch alles nicht richtig sein, oder? Wenn er wenigstens n'Chauvi wär, dann wär das ja noch ok. Aber er macht schon so viel, um mir zu helfen, und hatte anscheinend sein Herz an dieses Wochenende gehängt. Aber ich sauf wirklich ab, ging nicht. Alles Mist. Frust. Scheiß-Ref. Will auf'n Aam...

    Ein unglücklicher und verwirrter
    w.

    Hallo Eulenspiegel und Freundin,

    hab das Thema "Anleitungen" gerade in der 7/Gym anhand von Zaubertricks und Bastelanleitungen durchgespielt, ein paar Hinweise:
    - die Zaubertricks (im DB mit Bildern und "Erlebnisschilderungen" beschrieben) wollten die SuS erst mal intensivst ausprobieren, also dafür Zeit einplanen.
    - viele haben damit auch zuhause rumgespielt, das Echo war also gut
    - viele fühlten sich zunächst davon überfordert, genau beschreiben zu müssen, was sie machen sollten - wir haben dann ihre Anleitung Schritt für Schritt gemeinsam vor der Klasse umgesetzt, da wurde dann ziemlich schnell klar, was fehlte.
    - kann mir vorstellen, dass es für SuS erst mal sehr schwer ist, sich zu einem blanken Brett ein Spiel auszudenken. Vielleicht erst mal gemeinschaftlich Kategorien sammeln, was in eine Spieleanleitung so alles reingehört, also wie das Spiel aufgebaut ist, wer wann dran ist, wie gezogen wird usw. Könnte man auf der basis von Mensch-ärger-dich-nicht machen.
    - Fachleitertechnisch gesehen würde ich mich fragen, was denn das Formulieren von Ereignisfeldern mit dem Aufstellen von Spielregeln zu tun hat, schließlich ist das was anderes als eine allgemeine Spielanleitung.

    Däumchen drückend für die Lehrprobe,
    w

    Hallo Namenlose,

    erst mal wär's interessant, herauszukriegen, ob du es hauptsächlich mit einer Schreibhemmung, einer Schreibunfähigkeit oder einem Gemisch aus beidem zu tun hast.

    Wenn Schreibhemmung, gibt es einige Spielchen, Schreiben erst mal im "geschützten Raum" zu ermöglichen, z.B.

    - Schreibgespräche (im Raum weden 4-6 Plakate mit möglichst provokanten Thesen/ Bildern/ Sprüchen auf Plakaten ausgelegt, die SuS gehen herum und kommentieren schriftlich nach Lust und Laune sowohl die Ausgangsthese als auch die Kommentare der Mitschüler. Nachher werden die Plakate vorgestellt.

    - Geschichtenschreiben nach Leitfragen. Du nimmst dir eine (kurze) Kurzgeschichte, oder einen Zeitungsartikel, vielleicht sogar ein Bild als Schreibanlass, und formst den Fortgang der Handlung in Fragen um (z.B. Warum hatte die Frau keine Kleider an? Warum war sie an dem Abend allein unterwegs? Warum sprach sie mit jemandem, mit dem sie nicht sprechen sollte? Warum aß sie etwas, dass sie noch nie gegessen hatte? Warum änderte sich ihr Leben nachher von Grund auf?) Natürlich sollten die SuS die Geschichte vorher nicht kennen, und vermutlich sollte sie etwas moderner sein als Adam und Eva. Dann stellen sie ihre Geschichten, die sich an den Fragen entlang hangeln können, vor und vergleichen sie mit der Originalgeschichte.

    - Weiter gibt's Bildergeschichten, Songs, Perspektivenwechsel usw als Schreibanlässe. Bei Bedarf kann ein Vokabelpool zur Verfügung gestellt werden, damit sie nicht alles nachschlagen müssen.

    Bei Schreibunfähigkeit (zu wenig Vokabeln und grammatische Strukturen):

    - Langsam aufbauen und Grundgerüste zur Verfügung stellen. ich weiß nicht, was für Texte sie schreiben sollen, aber wenn sie analysieren sollen, sind linking devices unschlagbar. Z.B. einen kurzen analytischen Text zur Verfügung stellen, mit den SuS gemeinsam die linking devices rausarbeiten (auf OHP unterstreichen u.ä.), sie nachher zu einem ähnlichen Text/ Gedicht usw. einen eigenen Text verfassen lassen.

    - Wenn du noch tiefer ansetzen musst: Bestimmte Wortart (am besten bei Adjektiven und Adverbien) aus einer Geschichte herausnehmen, die SuS mögliche Adjektive/ Adverbien einsetzen lassen. Geht hervorragend mit kitschigen Dialogen:
    "So what do you really feel for me?" she said (deperately/ curiously/ passionately).
    "I love you", he replied (tenderly/ grudgingly/tiredly)
    A(n) (bored/ happy/ angry/) expression crossed her (beautiful/ wrinkly/ ugly) face.
    (Quickly/ slowly/ hesitatingly) she took his hand.
    "But", he continued with an (embarrased/ relieved/ sad) smile, "I really have to go now".

    - Auch Texte umwandeln (Perspektivenwechsel, Tagebucheinträge/ Polizeiberichte/ Soap Operas aus Zeitungsartikeln machen und umgekehrt, Nacherzählungen, Geschichten zusammenstreichen, bis nur noch ein Satz als Inhaltsangabe übrigbleibt, und den dann ohne Vorlage wieder zur Geschichte aufblasen usw.) hilft ungemein, solang sie in den Texten das meiste sprachliche Material, was sie brauchen, zur Verfügung haben.

    Bei sowohl Schreibhemmung als auch Schreibunfähigkeit Methoden mischen, das Ganze langsam angehen, viel geschützten Raum zum Ausprobieren, mit dem Partner arbeiten usw. lassen und vor allem keine Panik machen. Meinen SuS tut's immer ganz schlecht, wenn ich vor der Klausur mehr Angst hab als sie. Gut wäre auch, rauszukriegen, welches Medium sie bevorzugen - schreiben sie gern mit dem Computer? Dann sollen sie ihre Texte als email schicken und dabei das Korrekturprogramm benutzen. Gibt es Schreibanlässe, die sie besonders interessieren würden, etwa eine Filmkritik (wobei man die Inhaltsangabe gut als Vorlage nehmen kann) oder ein Bericht über eine Band? benutzen!

    Stift- und Tastenbruch,
    w.

    Armes Maren,

    ist aber auch nicht fair - wenn ich mir angucke, was meine 11er im Moment wegstecken müssen, kann ich verstehen, dass dir die Puste ausgeht. Meine Erfahrungen von der Diss:

    - setz dir ein Wortlimit - 500 (oder 400, oder 300) Wörter am Tag müssen geschrieben werden, auch wenn du am nächsten Tag die Hälfte wieder löschen musst. Auf die Dauer wird der Berg so eindeutig kleiner.

    - Alternative, besser für den logischen Aufbau/ die Überarbeitung: Mach dein Inhaltsverzeichnis vorher fertig, mit sämtlichen Unter-Überschriften, und knöpf sie dir dann einzeln vor. Auch auf die Weise siehst du gut, was du geschafft hast.

    - Schnapp dir Mama/ Freund/ Freundin und erzähl ihr, woran du gerade sitzt und wo's hakt. Meistens kommen gute Fragen/ Vorschläge, und man kriegt wieder Lust, weiterzuschreiben.

    - Wenn gar nichts hilft: Führ ein schriftliches Selbstgespräch, in dem du dir erklärst, worauf die Arbeit hinauslaufen soll, und dir natürlich kräftig widersprichst, dich anmotzt und dir Fragen stellst. Dabei findet man auch meistens heraus, wie man weitermachen kann.

    Wichtig ist, wenn du dich dann wieder dran setzt, ABlenkungen für eine festgesetzte Zeit auszuschalten - Tür zu, Netzstecker ziehen, Telefon aushängen. Danach kannst du dich mit Schoki - Kino- langes Telefongespräch belohnen...

    Facharbeitsheil!

    w.

    Happy Birthday to you! Happy Birthday tooo you!
    Liebe Maren,

    ich hoffe, du hast anständig gefeiert und fühlst dich "voll erwachsen". Jetzt geht der Spaß erst los...

    Umärmelung und die besten Wünsche,
    w.

    Huaaa, is Philo wieder schnell, und die Adresse hatta auch ganz allein rausgekriegt, also ehrlich... noch ein paar Infos:

    Genaue Wegbeschreibung setz ich die Tage noch rein, für das Bier übernehm ich keine Garantie, aber wenn wir uns Freitagabend treffen, sollte man vermutlich dankbar sein, dass man überhauptz noch irgendwo einen Platz kriegt. Und jetzt frach ich ma mein' Harfenlehrer, oppa an dem Ahmt da'n Konzert hat, dann wirtat wieder nix mit dem Reden... ich meld mich.

    Ein gestresster
    wolkenstein

    Liebe Kolleschen,

    habe ein Sorgenkind in meiner 11., eigentlich ein heller Junge aus dem Senegal, sein Deutsch ist auch nicht schlecht, aber für die Oberstufe reicht's noch nicht, und er ist (erst seit drei Jahren hier) mit der "westlichen Denkweise" auch noch eindeutig überfordert. Kennt ihr jemand in der Nähe von Düsseldorf, der ihm 1-2mal die WOche Nachhilfe geben könnte? Oder kennt ihr Organisationen/ websites, wo man sowas finden kann? es eilt, der Junge ist dabei, sich selbst auseinander zu nehemn, und das möchte ich vermeiden.

    Besorgt,
    w.

    Zitat

    1) studienbegleitend
    2) Vermessungsunterstützung

    Stefanschatz,

    weiß leider auch die genauen Fachbegriffe nicht, was dir aber wahrscheinlich als Nicht- Muttersprachler keiner übel nimmt - und die Muttersprachler sagen eh "thingummy - you know?". Also drumherum schwatzen:
    a) parallel/ in addition to my studies
    b) (land?) survey support

    Ist wahrscheinlich nicht perfekt, sollte aber verstanden werden.

    cloudstone

    *wo ist denn der Rotwerd-Smiley?*

    Liebe Isa,

    ich fürchte, die Geschichte war so auf unsere Familie bezogen, dass du da nicht viel mit anfangen könntest. Aber man könnte doch einen von den Klassikern nehmen und aufteilen - Hilfe, die Herdmanns kommen oder so?

    Verlegen,
    w.

    Sparsam, aber arbeitsaufwe - äh - wändig: Eine "Adventsgeschichte", von der jeden Tag ein Absatz drin ist, den das den Kalender aufmachende Kind vorlesen darf. Ich hab's für meine Neffen mal selbst geschrieben, kam ganz gut an, könnte man vielleicht mit adventlicher Phantasiereise verbinden oder so.

    Nur ein Vorschlag,
    w.

    wolkenstein ist zwar nich in Bayern, aber schreibt sich auch schon mal auf die Emigrantenliste...obwohl, nach den Horrogeschichten, die Heike in Cardiff beim Tee erzählt hat, muss man sich da auch warm anziehen - oder verdammtes Glück haben, eben. Och Menno...

    *seufz*
    w.

    Aber nicht doch - bereite vor, was das Zeug hält, die Warnung ging nur in die Richtung, dass du irgendwann wahrscheinlich verblüfft feststellen wirst, dass du ganz andere Sachen hättest vorbereiten müssen. Ich renn heut noch (alter Hase, der ich bin, har, har) mit heißen Backen in die Schule, weil ich eine ganz tolle Gruppen-Zaubertrick-ausprobier-Stunde geplant hab, und dann stehn die lieben Kleinen auf den Tischen und verhauen sich gegenseitig mit dem Zauberseil, und Frau Lehrerin muss brüllen, und dann wird's doch ganz schnell wieder frontal. Lass dich einfach nur nicht frustrieren, wenn die Umstellung Geduld und Nerven kostet. Ich stelle fest, dass dieses ganze Unterrichten sehr viel komplexer, langfristiger und vielschichtiger läuft, als ich mir das vorher gedacht hab. Es gibt so viele Dinge, von denen mir erst nachher auffällt, dass ich sie den Kindern vor der Gruppenarbeit hätte beibringen müssen, weil ich gar nicht drauf gekommen bin, dass man das nicht können kann (Arbeitsanweisungen lesen und ausführen, Sozialverhalten auf Gruppen einstellen, seinen Krempel wieder wegräumen, die neuen Bücher nicht in den Tee tunken - und ich rede hier von meiner 11ten Klasse). Und das Grundlagen schaffen eben heißt, Dinge nicht nur einmal, sondern immer wieder zu sagen und zu üben. Aber das kommt - oder vielleicht gehörst du zu den Glücklichen, die's tatsächlich so im Blut haben, dass dir das nicht passiert. Probier's aus!

    w.

    Danke für den Zuspruch, lieber Klingone,

    Validität und Reliabilität haben mir die Schuppen von den Augen geblasen - als ich fragte "Kann ich mir jetzt das Bild vorstellen oder nicht", wurde die Bewertung viel einfacher. Inzwischen hat sich das alles auch ganz brav ausdifferenziert. Anscheinend hatte ich am Anfang eine Dreierstrecke erwischt... und, wie vorhergesagt, haben wir nebenher sehr viel über Verbesserung meines Unterrichts gelernt. Aber ich kann trotzdem nicht aufhörenb, darüber zu staunen, wie unterschiedlich die Leistungen gerade im Bereich Rechtschreibung und Grammatik sind, und zwar völlig unabhängig davon, ob es sich um Muttersprachler oder Kinder "mit Migrationshintergrund" handelt.

    Wohlgelaunt,
    w.

    Hm, das hört sich für mich nach Austoben am schwächsten Objekt an - woher wollen sie bitte wissen, ob die arme Frau Englisch kann, wenn sie's selbst nicht können? Dass sie nicht stinkt, will ich hoffen, und das mit dem Fall für die Klapse ist immer sehr einfach, wenn man sich auf jemanden nicht einlassen will. In dem Fall meine ich, dass die SuS es lernen müssen, mit ihr umzugehen. Gibt es eine Möglichkeit, ihr mehr Autorität/ Macht in die Hand zu geben, damit die SuS sich der Auseinandersetzung nicht entziehen können? Das klärende Gespräch hat ja anscheinend nix gebracht. Dann kann ich mir erst mal nur Zuckerbrot und Peitsche vorstellen - sie kann Belohnungen verteilen, die die SuS auch haben wollen, und Strafen, die die SuS auch wirklich nicht möchten. Wenn der grundlegende Respekt geschaffen ist, kann man vielleicht mal wieder miteinander reden.

    Oh Mann, wo sind meine Ideale hin? Die gottverdammte Deutscharbeit war für mich sowas von ernüchternd - stelle fest, dass der "nette" Umgang, das "Kinder sind auch mal laut" eben in den Teich gegangen ist, und jetzt werd ich anscheinend bissig. On the other hand - anscheinend sind zumindest einige SuS so gestrickt, dass sie Lehrer nicht ernst nehmen, wenn die ihnen keinen Grund dazu geben, was ja auch nachvollziehbar ist. Ok, dann kriegen sie eben einen.

    w.

    Hallo Melosine,

    da's alles noch recht frisch ist, rate ich erstmal zur Vorsicht. Vor 9 Monaten hatte ich auch erst mal den Praxisschock, hab nicht verstanden, warum die SuS das mit sich machen lassen, und dachte, ich sei im Mittelalter gelandet. Inzwischen hab ich ein paar Kollegen lokalisiert, bei denen das etwas anders läuft, backe aber auch selbst deutlich kleinere Brötchen, weil die Umkrempelei auf neue Methoden gar nicht so einfach ist. Eh, das war jetzt gelabert. Nomma: Auf der einen Seite, sieh dich im Kollegium um, wer wie ein anständiger Mensch aussieht, und such dir die heraus, die auch modern unterrichten - irgendwer muss doch dabei sein, oder? Den Willen deines Fachleiters schützend vor dir schwenkend, kannst du dann im Ausbildungsunterricht Experimente starten - ich hab gestaunt, wie viel schwerer es ist, vorne alles richtig zu machen, als hinten die Fehler zu sehen. Was du im BDU machst, ist dann eh weitgehend deine Sache. Nur brich keine Strukturen auf, bevor du die neuen sicher in der Hand hast - ich hab's gemacht, bei den SuS sehr viel Verwirrung gestiftet, und die Ergebnisse hab ich jetzt in der Klassenarbeit vor mir liegen *RIESENSEUFZER*. Nicht rennen, bevor man gehen kann...

    Vorsichtig geworden,
    w.

    PS: Und trotzdem: Vive la revolution! Nur eben nicht alles auf einmal...

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