Ich habe auch im fortgeschrittenen Alter (ich war ungefähr so alt wie du) beschlossen, dass ich mich umorientieren möchte. Ich brauchte allerdings nur noch einen Master draufsatteln, den ich als Fernstudium absolviert habe. Nun bin ich also endlich im Ref angekommen und habe bisher die Entscheidung noch keine Sekunde bereut. Immer Menschen um mich herum, das liegt mir und eine tolle Schule (an der ich hoffentlich bleiben kann) habe ich auch. Ich bin zwar Reffi und habe alle Freiheiten und kriege immer Unterstützung, gleichzeitig unterrichte ich alle meine Klassen eigenverantwortlich und bin da schon "richtiger" Lehrer. Bisher kann ich ganz klar sagen, dass ich in keinem Job, den ich vorher hatte, so zufrieden war, aber wie gesagt, ich bin auch erst im Ref. Von daher verstehe ich deinen Wunsch gut. Ich würde allerdings ganz klar Schulpraktika vorweg schieben und am besten mehrere (Schulen sind unterschiedlich), um mir eine Meinung zu bilden. Von der Ferne betrachtet ist das Lehrersein ganz anders als wenn man dabei ist.
Ein wichtiger Punkt war für mich allerdings auch, wie sich denn meine Perspektiven nach dem Ref gestalten werden. Ich bin an einer Berufsschule, wenn man örtlich flexibel ist, sind da die Möglichkeiten noch ganz okay. Etwas anderes als Berufsschule wäre für mich allerdings auch auf gar keinen Fall in Frage gekommen. Ich möchte mit meinen SuS auf Augenhöhe reden können und ich leide ja schon daran, dass Ironie quasi bei SuS nicht ankommt (habe ich mir komplett abgewöhnt). Einige Vorposter schrieben ja, dass es im Primarbereich nicht so toll aussieht. Inwieweit du dieses Risiko dann eingehen willst, musst du für dich entscheiden. Bist du örtlich gebunden?
Ich weiß nicht, wie sehr du dich auf den Primarbereich eingeschossen hast, aber an der Berufsschule wäre dein Alter kein Problem. Ich habe die 30 weit überschritten und bin absolut nicht die älteste Reffi.