Beiträge von Verzweifelt

    Liebe Kollegen,


    vielen Dank für eure konstruktiven Beiträge. Bis auf eine Ausnahme haben sich alle Teilnehmer dieser Diskussion offen, rücksichtsvoll, vorsichtig und vorurteilsfrei auf mich eingelassen, tausend Dank!
    Vor allem der Link (den ersten konnte ich leider nicht öffnen. Bitte neu angeben. :) ) hat mir enorm weiterhelfen können.
    Ich werde mich auch an die GEW wenden, allerdings bin ich dort nur berufshaftpflichtversichert (oder hab ich da peinlicherweise etwas versäumt?).


    So, jetzt zu Tracy:
    Wenn du 1 und 1 zusammenzählst, sollte dir klar sein, warum ich durch einen neuen Account mit meinem Anliegen an euch herantrete.
    Darüber hinaus war nie die Rede davon, dass ich "mal eben schnell zum Psychotherapeuten" gelatscht bin, um mir dort ein Gutachten einzuholen.
    Ich habe in dieser damaligen Zeit einen harten Weg bestritten und weiß sehr gut, was notwendig ist, um das Ziel der geschlechtsangleichenden Operation zu erreichen.
    Wenn sich jemand ein Herz fasst und Mühe gibt, sein Schicksal mit anderen zu teilen und ein schweres Stück aus der Lebensgeschichte zu erzählen, um Hilfe zu erhalten, sollte man das ernst nehmen und ein wenig sensibler an das Thema herantreten. Ich erachte deine Antwort als unangemessen, aber trotzdem danke für deinen "Rat", den du mir für meine "echte Frage" gegeben hättest.


    Ich werde meine Amtsärztin an ihre Verschwiegenheitspflicht erinnern, und auch daran, dass meine sexuelle Orientierung/Entwicklung/Identität keinen Einfluss auf meine Dienstfähigkeit hat, auch nicht in 30 Jahren.


    Eine Frage habe ich aber noch. Dies ist mir als besonders interessant ins Auge gestochen, als ich mir den Ratgeber von der GEW durchgelesen habe:
    "In der Kommentierung zum Beamtenrecht liest sich das so: „Problematisch ist, wie unrichtige Angaben zu privaten Verhältnissen zu bewertensind, die nicht offenbart werden müssen und bei denen ein Beamter auch nicht durch Weisung des Vorgesetzten zur Aussage gezwungen werden kann. So muss eine unrichtige Aussage zu einer unzulässigen Frage nicht notwendigerweise achtungs- und vertrauensschädigend wirken, wenn dem Beamten die wahrheitsgemäße Antwort nicht zugemutet werden konnte und aus einer Verweigerung der Antwort wieder Rückschlüsse auf Umstände aus der Intimsphäre nahegelegen hätten.“


    Ich sehe in dieser Aussage durchaus ein Recht, meine Operation zu verschweigen, da sie mir - in meinen Augen - eine Antwort zumutet, die meiner Intimsphäre in einer besonderen Art und Weise schadet. Wie seht ihr das?


    Nochmals danke an alle!

    Guten Abend,


    ich lese hier schon eine Weile mit und habe mich nach langem Hin- und Herüberlegen dazu entschlossen, euch mit meinem Anliegen um Rat zu bitten.


    Vorab: Ich bin kein Fake. Habe hier bei extravaganteren Themen schon oft gelesen, dass der Ersteller des Threads nicht ganz ernst genommen wird. Ich bitte euch daher, mein Anliegen ernst zu nehmen.


    Ich habe bald meinen Termin beim Amtsarzt. Es geht um das stets beliebte Thema "Verbeamtung".
    Nun, ich bin jetzt Mitte/Ende 20 und lebe seit 8 Jahren als Frau, war zuvor männlich.
    Bevor ich mein Studium begonnen habe, bin ich nach NRW gezogen, um hier ein komplett neues Leben anzufangen.
    Seit 8 Jahren lebe ich sehr zufrieden, glücklich und UNERKANNT. Es geht schließlich auch niemanden etwas an, was ich mal war und mit welchen Problemen das verbunden war. Selbst mein Partner, mit dem ich jetzt 2 Jahre zusammen bin, weiß nichts davon, so auch meine früheren Partner nicht.
    Mir geht es jetzt nicht um eine Grundsatzdiskussion darüber, inwieweit das moralisch vertretbar ist oder was auch immer. Ich habe ein recht auf dieses Leben als "normale" Frau, habe auch nicht grundlos eine neue Geburtsurkunde mit allem Pipapo. Bin einen weiten, steinernen Weg gegangen, was ich auch nie bereut habe.


    So, jetzt zum Thema: Ich habe leider eine Narbe am Bauch, die ich unmöglich verstecken kann. Es gibt viele Ausreden, wie sich eine solche Narbe erklären lässt, aber beim Gesundheitsamt zählt sowas vermutlich nicht, ziemlich sicher sogar. Selbst wenn ich da eine Lügengeschichte auftische, werde ich sicher nach einem OP-Bericht gefragt. Diese Narbe stammt aus einer geschlechtsangleichenden Operation, das lässt sich nicht verleugnen, selbst wenn diese Narbe nicht mal sonderlich groß ist. Selbst wenn man sie nicht sehen würde, könnte es sein, dass der Kontakt zur Krankenkasse mich auffliegen lässt.


    Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Klar, ich könnte mir schnell ein Tattoo draufsetzen lassen. Aber vielleicht merken sie es doch, die Narbe ist ein wenig eingewachsen.


    Ich bin gesund! Aber wenn es um Transsexualität/Transidentität und "psychische Krankheit" geht, scheiden sich die Geister. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine transidente Frau verbeamtet wird. Und eine geschlechtsangleichende Operation ist auch gerade kein leichter Eingriff. Vielleicht wird man das als Vorwand nutzen, um nicht diskriminierend zu erscheinen. Außerdem geht es niemanden etwas an. All die Jahre wusste es keiner und ich sehe es nicht ein, jetzt vor Ort damit hausieren zu gehen.


    Ich würde mich über konstruktive Beiträge freuen. Versucht euch aber bitte bestmöglichst in meine Rolle zu versetzen. Das haben früher nicht mal die Psychologen hinbekommen.


    Zur Info:
    Geistig war ich IMMER eine Frau. Ich bin schlichtweg im falschen Körper geboren worden. Bitte stellt euch keinen Kerl vor, der irgendwann mal ne Frau werden wollte, so ist es nicht. Und eine Behinderung ist das ebenso wenig.

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