Beiträge von Krümel123

    Alles wird gut ;)


    Ich danke euch noch einmal für eure Mutmacher. Eigentlich habt ihr mir bestätigt, was ich sowieso schon denke: Gelassener werden, nicht alles so negativ sehen, ruhig bleiben und weiter an den Schwachstellen arbeiten - Schritt für Schritt.
    Schließlich kochen alle nur mit Wasser und wer ist schon ein Superheld, den alle lieben?


    Ich denke ich werde mir ein bisserl therapeutische Hilfe holen, damit sich mein negativer Blick, der mir nicht nur im Beruf im Weg steht, erhellt und noch mehr mit den Kollegen zusammenarbeiten, ohne ihnen auf die Nerven zu gehen.


    Positive Grüße von mir
    Krümel (der sich zum Keks mausert) :P

    Hallo zusammen,


    erst einmal DANKE für die vielen Aufmunterungen, die haben mir wirklich geholfen.


    Dann noch einige Antworten:


    "...deine Darstellung deines Arbeitsalltags klingt sehr negativ, das lässt ein bisschen darauf schließen, wie du selber deinen Berufsalltag bewertest."


    Kiray, da hast du Recht, allerdings sind es nicht Schule und Schüler, die ich negativ bewerte, sondern mein eigenes Verhalten und meine eigene Leistung. Mir ist bewusst, dass ich damit ein Problem habe, und ich bemühe mich auch, dieses anzugehen, allerdings ist das nicht so einfach.


    "...die Unsicherheit in der Bewertung von Klassenarbeiten solltest du dringend angehen, wenn dir schon nicht klar ist, was "gut" und was "ausreichend" ist, wie willst du es dann an die Schüler vermitteln?"
    Das habe ich vielleicht ein wenig unglücklich ausgedrückt. Ich weiß, was gut und was schlecht ist und kann auch klar formulieren, was ich erwarte. Aber wenn ich einen Aufsatz habe, der tolle Ideen enthält, diese sind aber nur aneinandergereiht und nicht ausgeführt, und in einem anderen Aufsatz führt der Schüler die Gedanken schlüssig aus, diese sind aber eher mittelmäßig, dann weiß ich nicht so genau, wie groß der Unterschied ist und wie ich das gewichten soll. Deshalb werde ich unsicher und zweifle am Ende, ob meine Entscheidung wirklich die richtige war.


    "...aber ob du mit diesem Leben dauerhaft glücklich wirst...":
    Genau das ist mein Problem. Es gibt Tage, da mache ich meinen Beruf wirklich gerne, aber oft zweifle ich an mir. Deshalb frage ich mich immer wieder, ob das nur Anfängerprobleme sind, die ich aufgrund meiner negativen Sicht, an der ich arbeite, besonders stark habe, oder ob ich einfach nicht für diesen Beruf gemacht bin. Da bin ich momentan noch ziemlich ratlos. Deshalb frage ich euch, wie ihr das Lehrerleben so erlebt.


    Liebe Grüße
    Krümel123

    Hallo alle da draußen,


    ich bin nun im zweiten Jahr Lehrerin an einem Gymnasium und unterrichte von Klasse 5 bis Kursstufe II mit 20 Stunden.
    Mein großes Problem ist, dass ich mich soooo unsicher fühle und soo unzufrieden mit meiner Arbeit bin.


    Bei jeder Bewertung eines Aufsatzes, habe ich das Gefühl, dass meine Notenvergabe falsch ist und eine 3 auch eine 2 oder 4 sein könnte. Ich verwende zur Beurteilung einen Erwartungshorizont und eine Tabelle, zudem gebe ich meine Arbeiten immer wieder Kollegen. Meistens sind diese dann ähnlicher Meinung, aber immer wieder gibt es einen "Ausrutscher".


    Außerdem mache ich während des Unterrichts auch Fehler, z.B. Flüchtigkeitsfehler (oder auch richtige Fehler) bei der Rechtschreibung, Schulbuchtext mal nicht so genau gelesen, irgendetwas verdreht,... und habe trotz sehr guter Abschlüsse an der Uni und einer guten Bewertung beim Ref das Gefühl völliger Unzulänglichkeit - vor allem in der Kursstufe Deutsch. Manchmal würde ich mich am liebsten unter dem Tisch verstecken.


    Ein weiteres Problem ist das Zeitmanagement. Ich bin einfach nicht mehr bereit jede Woche 60 Stunden oder mehr zu arbeiten, deshalb versuche ich mir mindestens einen Tag am Wochenden Zeit zu nehmen und unter der Woche ab 19/20.00 Uhr den PC auszuschalten. Doch ich habe ständig ein schlechtes Gewissen. Wenn der Unterricht dann nicht gut durchläuft oder ich benannte Fehler mache, denke ich mir:"Tja, hätteste mal mehr gemacht!". Diese Gefühle machen mich fertig. Ich bin ständig unzufrieden mit meiner Leistung und habe den Schülern gegenüber ein schlechtes Gewissen. Dieses nagt an mir und sendet mir Botschaften wie:"Hättest du mal mehr gemacht, dann wären die Ergebnisse der KA besser." oder "Weil du so ein ruhiger Typ bist, kommt keine richtige Stimmung in der Stunde auf." Daraus resultiert dann das Gefühl, dass die Schüler mich nicht mögen, was ich bis auf einige Ausnahmen rein objektiv betrachtet nicht feststellen kann. Als dann letztes Jahr jemand anderer zum Vertrauenslehrer wurde und ich nicht in Erwägung gezogen wurde, war ich wirklich geknickt. Ich weiß, dass dieses Gefühl ziemlich dooooooof ist, aber ich krieg es irgendwie nicht weg, seufz.


    Von außen betrachtet bin ich ein gut funktionierender Lehrer: wenige Beschwerden der Eltern, akzeptable Schnitte, meistens positive Rückmeldungen der Klassen 5-10, im Großen und Ganzen erträgliche Lautstärke und Disziplin, meine Kollegen schätzen mich größtenteils und ich mag die einen Großteil der Kollegen und meiner Schüler. Trotzdem denke ich, dass ich eine schlechte Lehrerin bin.


    Nun bin ich schwanger und frage mich, wie das alles werden soll, wenn ich mit einem Kind arbeite.
    Immer wieder denke ich darüber nach, ob es nicht besser wäre, den Beruf oder die Schulart zu wechseln.


    Wie ging es euch am Anfang? Ist das normal? Machen auch andere Fehler, die eigentlich nicht passieren sollten? Haben auch andere Zweifel an sich und der Notengebung? Wird die Arbeitsbelastung irgendwann besser?


    Ich hoffe sehr auf eure Erfahrungsberichte und Meinungen.


    Euer unzufriedener und trauriger Krümel123

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