Beiträge von celi98

    Bei uns sind es 2-4 zusätzliche Termine am Nachmittag. Ich arbeite in einer Schule im sozialen Brennpunkt. Zu dem wöchentlichen Konferenztag kommen noch Forbildungen, Zeugniskonferenzen, pädagogische Konferenzen, Klassenkonferenzen (um Ordnungmaßnahmen gegen einzelne Schüler zu besprechen), jede Menge Elterngespräche, Gespräche mit ASD und Förderzentrum, Gespräche mit der Polizei, Gsrpäche mit Psychologen, Elternabende, Lernentwicklungsgespräche etc hinzu.


    In Hamburg ist das mit dem Arbeitszeitmodell berücksichtigt, nachdem dafür zwei Stunden pro Woche angerechnet werden. Als Klassenlehrer in jüngeren Klassen in Brennpunktschulen oder als Sonderpädagogin wie ich kommt man damit aber bei weitem nicht aus.

    Kinderbetreeung wurde mir stets durch die Großeltern gewährleistet, jetzt ist es nicht mehr notwendig.

    Ich bin vor mehr als 25 Jahren auch als angestellte Lehrerin angefangen. Schlesweig-Holstein hat dann festgestellt, dass es ihnen doch zu teuer ist, für alle ihren Teil in die Rentenkasse einzuzahlen und haben das Verbeamten wieder angefangen. Die Diskussion gibt es immer wieder.

    Ohne Einwilligung der Eltern darf doch keiner am Kind einen Intelligenztest durchführen, auch Schulpsychologen und Beratungslehrer nicht?

    Nein, das ist so generell nicht richtig. In Hamburg müssen wir die Eltern darüber informieren, die Einwilligung benötigen wir aber nicht. Allerdings dürfen auch in HH nur speziell augebildete Lehrer Tests durchführen und auswerten.

    Hallo,

    ich habe das Thema mit meiner 6.Klasse letztes Jahr ausführlich bearbeitet. Sie sind sehr interessiert, aber eher auf Hauptschulniveau (mit Migrationshintergrund und deswegen braucht es auch einfache Sprache), insofern vermutlich nicht so weit weg von deinen Schülern.

    Ich habe mir Material bei Unicef bestellt und auch mit deren Inhalten auf deren Seite gearbeitet. Das war wirklich prima. Ich kann auch den Film "Willi will's wissen" zum Thema empfehlen. Allerdings muss ich dazusagen, dass meine Klasse so etwas nicht einfach nur schaut, sondern 1000 Nachfragen und eigene Ideen entwickelt. So ein Film kann sich dann locker bei uns über zwei Doppelstunden hinziehen.

    Ich lese heraus, dass du dich von deiner SL allein gelassen fühlst. Ich würde schriftlich remonstrieren, dass ihr unter diesen Umständen nicht für die Sicherheit der anderen Schüler*innen garantieren könnt. Das Kind scheint inklusive beschult zu werden, da findest du doch mit Sicherheit andere Kolleg*innen, die ebenso überlastet sind.

    Was sagt euer Schulgesetz zu Klassenkonferenzen? Könnt ihr die ohne SL einberufen? Dann tut das und geht ALLE Eskalationsstufen der Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen durch. Jeder Mini-Vorfall sollte schriftlich dokumentiert werden. Das ist etwas nervig, hilft aber im späteren Verlauf, wenn ein Verweis von der Schule durchgesetzt werden soll.

    Ich lese: das Kind wird inklusiv beschult. In NRW kann bei Fremd- oder Selbstgefährdung (und nur dann!) auch gegen den Willen der Eltern eine Beschuhlung an der Förderschule durchgesetzt werden. Ist das bei euch eine Option?

    Ich lese: die SL mag das Kind und will es behalten. Ich würde mir bei jedem Vorfall die SL zur Unterstützung rufen lassen. Sie sollte maximal mit eingebunden werden. Entweder ist sie in ein paar Wochen absolut genervt oder schafft es durch einen positiven Bezug zum Schüler, ihn einzunorden.

    Euch allen viel Kraft, das ist ein langwieriger Weg.

    Vielen Dank für deine umfangreiche Antwort. Ich schreibe erst jetzt, denn ich habe die Ferien bisher etwas zum Abstand nehmen genutzt.

    Klassenkonferenzen gab es schon viele, letztendlich gab es dadurch ja auch die Umsetzung in die Parallelklasse. Seitdem ist es aber zu weiteren zahlreichen Gewaltvorfällen gekommen. Die SL setzt sich schon ein, suspendiert bei Gewaltvorfällen, telefoniert jedes Mal mit den Eltern, sie hat auch die Polizei informiert. Eine Klassenkonferenz können wir ihn einberufen, die kann dan aber keine Ordnungsmaßnhame zur Folge haben. Förderschule fällt weg, denn da geht unsere zuständige Behörde nicht mit. Alleingelassen fühle ich mich nicht, gerade mit den Kollegen bin ich sehr eng im Austausch. Ich bin halt selbst völlig hin und hergerissen. Irgendwie mag ich den Jungen auch und ich wünsche mir auch, dass ihm geholfen werden kann, und ich setzte auch viel Hoffnung in das jetzt geschnürte Hilfepaket. Andererseits bin ich auch echt frustriert, weil schon schon viel passiert ist, weil nichts geholfen hat, weil die Eltern nicht mitziehen, weil ich fürchte, dass auch diese Hilfe wieder erfolglos bleibt und weil ich es auch innerlich nicht so ohne Konsequenzen stehen lassen kann und will, von ihm so angegenangen zu sein.

    Es gab schon einige runde Tische und Schulbegleitung, Erziehungsbeistand sind die derzeitigen Maßnahmen, die jetzt nach den Ferien greifen sollen. Andere konnten aus verschiedenen Gründen nicht umgesetzt werden. Es beschäftigen sich wirklich schon recht viele Menschen mit diesem Kind, einige schon seit längerem, aber ohne Mithilfe der Eltern ist das eben schwierig. Ich bin schon lange Sonderpädagogin und habe auch schon viele schwierige Kinder erlebt, aber dieser Junge ist der erste, der mich körperlich angegangen ist. Und das jetzt schon zum zweiten Mal, das erste Mal gabe es einen Stoß in die Rippen, als ich ihn davon abhalten wollte, ein anderes Kind zu würgen. Diesmal bin ich ja auch nur dazwischen, um andere zu schützen. Ich würde das auch wieder tun.

    Leider ist es so, dass er Kampftechniken massiv in der Schule anwendet und er ist schon ziemlich stark, das habe ich selbst zu spüren bekommen. Ich habe früher Tae Kwon do gemacht und kann einen gezielten Kick von einem wahllosem Umsichtreten unterscheiden. Das Einbinden des Trainers wird der nächste Schritt nach den Ferien sein. Es ist auch nicht die erste Anzeige gegen ihn. Tritte gegen Brust und Kopf sind leider schon häufiger vorgekommen. Ich bin nur nicht sicher, wo er seine Techniken herhat. Seiner Sportart entstammen die nicht.

    Und nein, ich denke nicht, dass ein neues Gebäude reicht, das habe ich oben ja auch ausgedehnt beschrieben. Und nein, es geht mir auch nicht nur darum, ein Problem loszuwerden, sondern darum, dem Jungen, aber auch den Kindern der Klasse zu helfen, die massiv unter dem Kind leidet.

    Vielleicht noch einmal zum Verständnis: ich betreue 24 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf auf 6 Klassen verteilt. Diesem Jungen stehen eigentlich nur eine Stunde pro Woche zu. Momentan gehen fast alle meine Stunden da rein und die anderen 23 Schüler bekommen keine Förderung, die sie aber auch dringend brauchen.

    Es gibt wenig Angebote. Eine Möglichkeit wäre die Beschulung in einer Kleingruppe, aber die wollen ihn aufgrund seiner Problematik nicht. Ein geeignetes Antiaggressionstraining gibt es in diesem Bezirk nicht. Das soziale Kompetenztraining haben die Eltern abgebrochen, weil ihm da langweilig war.

    Was ich mir erhoffe? Einmal ein deutliches Zeichen für die anderen Kinder und Eltern, nämlich, dass es Konsequenzen haben muss, wenn Kinder und Lehrer verletzt werden. Momentan sieht es für die anderen so aus, dass er andere verletzt und nichts passiert. Es gibt schon Eltern, die deswegen einen Schulwechsel für ihr Kind wollen.

    Dann auch Druck gegenüber den Eltern des Kindes aufbauen, denn die ziehen bei nichts mit, kümmern sich um nichts. Verkürzter Beschulung stimmen sie nicht zu, um psychologische Betreuung kümmern sie sich nicht, das SKT brechen sie ab, stattdessen darf er Kampfsport machen. Sie meckern, wenn wir ihn nicht auf Ausflüge mitnehmen und sehen die Problematik überhaupt nicht ein. Sie erwarten, das andere sich kümmern, von ihnen kommt nichts.

    Außerdem sind andere Schulen personell besser ausgestattet. Wir können die Rundumbetreuung für ihn nicht mehr länger stemmen. Ich betreue 24 Förderschüler und die meisten meiner Stunden fließen in dieses Kind. Andere benötigen meine Hilfe auch dringend, bekommen sie aber nicht.

    Ein Neustart an einer anderen Schule zusammen mit dem Hilfepaket was das Jugendamt geschnürt hat und einer besseren personellen Ausstattung wäre vielleicht eine Möglichkeit für ihn. Hier hat sich alles so festgefahren, dass er aus seiner Rolle auch gar nicht rauskommen kann.

    Hallo, das Thema ist sehr kompliziert. Ich betreue einen Systemsprenger, Klasse 5. Die Eltern ziehen nicht mit , das Jugendamt ist machtlos. Jetzt gibt es neu einen Erziehungsbeistand und eine Schulbegleitung. Die SBG ist allerdings ganz jung und ich denke, sie kann nur ganz eng mit meiner Begleitung arbeiten. Es gab bereits mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung von Schülern und auch einen Klassenwechsel. Ich betreue ihn neu. Leider ist gerade die Sitaution wieder eskaliert, aus der Wut heraus hat eine Schülerin grundlos verletzt und als ich ihn mit einer Kollegin davon abhalten wollte, hat er mir einen gesprungenen Kick auf den Oberschenkel gegeben. Das hat richtig we getan und nur zu keiner größeren Verletzung geführt, weil ich recht durchtrainiert bin. Er hat dann noch meine Kollegin angegrriffen und die Polizei hat eine Anzeige gemacht. Jetzt sind Ferien.

    Meine Frage nun ist, wie geht es weiter: eigentlich müsste doch die Schulleitung Maßnhamen einleiten oder? (z.B. Versetztung). Sie hält an dem Jungen fest, sie mag ihn und versucht, dass Verhalten zu mildern, aber ich sehe keine Mlöglicht für die Zukunft. Auch mit Hilfe des Jugendamts und den ganzen Maßnahmen wird es keine Besserung geben. Ich habe nicht Angst um mich, sondern nur darum, dass er nicht noch weitere Kinder verletzt. Wie geht es weiter, was kann ich tun? Ich fühlte mich machtlos.

    Hallo,

    tut mir leid, dass ich so spät antworte, ich schau hier nicht immer rein.

    Die Arbeit ist hauptsächlich Doppelbesetzung, Einzel- und Kleingruppenförderung, Beratung, Elterngespräche, Förderpläne schreiben, Material erstellen. Klassenlehrerin bin ich nicht, dafür habe ich zu wenig Stunden an der Schule, ist bestimmt aber auch möglich, genauch wie Fachunterricht.

    Die Stelle war zum 1.11 ausgeschrieben, wir hatten aber keine Bewerbungen. In Hamburg gibt es derzeit mehr verfügbare Stellen als Sonderpädagogen und die meisten wollen wohl doch eher an Förder- oder Grundschule arbeiten. Auf Hamburg.de inter Arbeitsmarkt ist aber die Stelle zu sehen. Sie wird zum Halbjahr auch wieder neu ausgeschrieben. Zwischenzeitige Bewerbungen an die Schulleistung sind aber bestimmt auch jederzeit möglich, denke ich.

    Viele Grüße

    Sonja Möller

    Hallo,

    wir brauchend dingend einen Sonderpädagogen/in an unserer Stadtteilschule. Diese/r sollte den 5 Jahrgang betreuen, mit derzeit zwei Klassen mit Inklusionskindern. Wünschenswert wären die Fachrichtung: Lernen, Sprache oder sozialemotionale Entwicklung.

    Nähere Infos gebe ich gerne auf Nachfrage.

    Viele Liebe Grüße

    Sonja

    Hallo,

    erstaunlich, wie sich die Regelungen innerhalb von 7 Jahren geändert haben.

    Bei meiner Schwangerschaft war ich in einer 2,5 und 8 Klasse zuständig. Ringelröteln wurden nicht überprüft, Röteltiter trotz mehrfacher Impfung niedrig.

    Auf meine Nachfrage, wie es mit der Ansteckungsgefahr in der Schule sei, erhielt ich die Antwort, dass ein Beschäftigungsverbot nicht notwendig sei, ich mich schließlich überall anstecken könne und außerdem der niedrige Titer nicht automatisch heiße, dass ich keinen Schutz habe.

    Die Schwangerschaft war ne Zitterpartie, aber ich hab das aus Unwissenheit so hingenommen. Hab Glück gehabt.

    Die heutigen Regelungen kenne ich nicht, übertrieben schnell ausgestellte Beschäftigungsverbote finde ich auch nicht gut, gibt es in der Zeit ja meist keinen Ersatz. Wenn es allerdings einen medizinischen Grund gibt, sollte man auch zu Hause bleiben.

    LG Sonja

    Vielen Dank für Eure Antworten. Mal sehen, ob der Junge seinen Punkt noch bekommt. An Attribute hat er vermutlich gar nicht gedacht, sondern einfach nach der Regel der Stellung des Prädikates gehandelt.

    Liebe Grüße und schöne Ferien an Alle

    Sonja (in der Bundesland schon seid Donnerstag die Ferien begonnen haben :laola: )

    Darauf ist die Vorfreude riesig.

    Durch Umstellprobe wurde darauf getrennt. Allerdings würde ich sagen, dass es in dieser Form wirklich ein Objekt ist.

    LG Sonja

    Also ich würde darauf auch als eigenes Satzglied bestimmen und zwar als Akkusativ-Objekt, weil du fragen kannst: "Worauf ist die Vorfreude riesig?" "Darauf!"

    Hallo,

    ein Objekt kann es aber doch eigentlich gar nicht sein. Dann wäre die Satzstellung ja Subjekt, Objekt, Prädikat. Das gibt es doch nicht.

    LG Sonja

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