Meike, ich glaube, in der Hinsicht müssen wir uns bei Jogi aber keine Gedanken machen. 
Ich sehe übrigens auch das Problem, dass diese Diskussion hier eigentlich in eine völlig falsche Richtung abdriftet, weil, wie Meike schon feststellte, zu viele verschiedene Typen von Seiteneinsteigern durch die Schullandschaft geistern. Da gibt es die Leute mit guten fachlichen Qualifikationen, teilweise sicherlich fachlich schon überqualifiziert, leider aber teilweise auch pädagogisch unterqualifiziert, auf jeden Fall aber auch etliche, denen es gelingt, pädagogische Kenntnislücken schnell aufzuarbeiten und auszugleichen. Dann gibt es natürlich die Leute mit wertvoller Berufserfahrung - in meinen Augen viel zu wenige. Und zuletzt gibt es auch die, die in ihrem bisherigen Leben nichts richtig auf die Reihe bekommen haben und die Gelegenheit nutzen wollen, um sich einen gutbezahlten Halbtagsjob mit 60 Urlaubstagen im Jahr zu sichern.
Für die Schüler schlimm genug, dass sie überhaupt auf "Lehrer" aus der letzten Kategorie treffen, aber zumindest bleibt als geringer Trost, dass dieser Kreis von Lehrpersonen das Handtuch sofort wieder schmeißt, sobald sie merken, dass die Sache mit dem Halbtagsjob und den vielen Urlaubstagen wohl doch nur ein Gerücht war.
Glücklicherweise scheinen die Leute aus der letzten Kategorie auch eher selten zu sein - ich habe bislang zumindest keinen persönlich kennen lernen müssen. Die Seiteneinsteiger, die bei uns gelandet sind (superwenige übrigens), sind allesamt eine Bereicherung und haben sich super eingearbeitet. Wobei leider der Eine (ursprünglich aus der IT-Branche) letztes Jahr wieder das Handtuch geworfen hat, weil er mit der Arbeitsbelastung nicht zurecht kam. Schade für uns, denn er hat seinen Bereich wirklich sehr gut ausgefüllt.
Deswegen finde ich es eben auch schade, dass sich die Diskussion nun eher pauschalisierend gegen Seiteneinsteiger ausspricht. Ich halte die universitäre Lehrerausbildung wirklich nicht für den Königsweg und denke, dass es durchaus alternative Wege in den Schuldienst gibt, die in etwa dem gleichen Maße oder in Einzelfällen sicher sogar besser qualifizieren.
Ob ein FH-Bachelor qualifiziert, kann ich mangels genaueren Kenntnissen darüber nicht beurteilen. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Abschluss nicht unbedingt mit dem Uni-Bachelor, der ja nichts weiter ist als die früheren Zwischenprüfungen bzw. Vordiplom und damit weit davon entfernt, ausreichend Grundlagen für den Lehrberuf zu bieten, vergleichbar ist. Und deswegen erlaube ich mir da auch kein Urteil über diesen alternativen Weg.
Die Ausgangsfragen kann ich auch nicht wirklich beantworten. Wenn's in diesem Flyer so steht, wird's wohl so sein. Da gibt's ja nun wirklich keinen einheitlichen Weg und grundsätzlich finde ich das auch keineswegs verwerflich. Ob man aus dem Fach BWL zwei Unterrichsfächer herausschlagen kann, müsste man wohl idealerweise an der Schule bzw. dem Schulamt/Bezirksamt oder was auch immer in NRW zuständig ist abklären. Das kann hier doch keiner wissen.
Zur zweiten Frage: Bewerben kann man sich immer. Ob man genommen wird, ist die andere Frage. Aber das kann doch keiner vorhersagen. Probier's halt aus. Oder klär's vorher an den zuständigen Stellen ab.
Die andere Sache, über die man nach dieser Diskussion hier schwer ins Grübeln kommt, ist halt eher die persönliche Eignung. Aber wenn die nicht vorhanden ist, kann auch ein klassisches Lehramtsstudium nicht viel retten.
Ich kenne dich natürlich nicht persönlich, daher möchte ich dir gar nicht mal pauschal davon abraten, den Lehrberuf zu ergreifen. Aber zumindest liegt es nach dieser Diskussion hier nahe zu raten, darüber nachzudenken, ob man gewisse Schlüsselqualifikationen, die für den Lehrerberuf unerlässlich sind, aufweist. Damit meine ich ganz bestimmt nicht die Rechtschreibung (auch wenn mir die schon etwas peinlich wäre als Bankkaufmann und Bachelor, aber gut, daran kann man arbeiten), sondern eher grundlegende Fähigkeiten wie Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Lernbereitschaft, Leistungsbereitschaft, Motivation und Zielorientierung.
Insbesondere, da du bereits zwei Ausbildungen absolviert hast, die dich einem Berufseinstieg offensichtlich nicht wirklich näher gebracht haben, solltest du dir wirklich überlegen, ob es denn nun der Lehrberuf ist, den du wirklich ausüben möchtest. Deine Äußerungen im Verlauf der Diskussion lassen darauf schließen, dass du dir über den Beruf selbst bisher wohl nur wenig Gedanken gemacht hast, außer einen möglichst einfachen Ausbildungsweg zu wählen und ansonsten sehe ich wieder nur die leuchtenden Augen beim Gedanken an den Halbtagsjob und drei großen Urlauben im Jahr vor mir.
Das also mal meine Gedanken zu deinen Möglichkeiten, um Lehrer zu werden.
Ich wünsche dir, dass du die richtige Entscheidung triffst und einen guten Berufseinstieg (in welchem Bereich auch immer) hinkriegst.
Grüße
Mia