Beiträge von Mia

    Ich habe jetzt auch mal so querbeet alle möglichen Seiten durchgeschmökert und bin zu einem ähnlichen Eindruck gekommen wie elefantenflip. Das scheinen doch zwei sehr verschiedene Sachen zu sein. Lollipop ist in erster Linie ein Lese-/Schreiblehrgang. Das Material von Stumpenhorst wird dagegen von den damit an meiner Schule arbeitenden Kolleginnen eher zum Erlernen/Festigen der Rechtschreibung eingesetzt, parallel oder nach dem eigentlichen Lese-/Schreiblehrgang. Das Lollipop-Konzept scheint wohl aber überhaupt nicht für so etwas geeignet zu sein.
    Oder habe ich da einen falschen Eindruck bekommen?

    Gruß
    Mia

    Wenn ich das hier so lese, denke ich die ganze Zeit: Wow, was hab ich ein Glück gehabt mit meiner Schule! Finde ich teilweise ja echt heftig, wie offensichtlich an manchen Schulen mit Junglehrern umgegangen wird! 8o

    Zum Thema "Fundus" fällt mir ein: Wir haben bei uns im Keller die ganzen Fachsammlungen. Da gibt es einen Schrank, in dem jeder Kollege "private Ordner" zu einer speziellen Unterrichtseinheit (in der Regel ist es einfach eine Kopie vom eigenen Ordner) einstellt. Natürlich finden sich dort fast ausschließlich Projekte oder Unterrichtseinheiten mit einem bestimmten Oberthema (z.B. Kreatives Schreiben, Lyrikwerkstatt, Symmetrie, Europa, Sexualität, alle möglichen Sachthemen aus dem Bio-, Ek- Geschichtsunterricht eigentlich), aber jeder Kollege hat die Möglichkeit darauf zurück zu greifen. Ich finde das eine tolle Sache: Die Ordner sind alle recht übersichtlich gehalten (dadurch kommt natürlich ein wenig Vorbereitungsarbeit für den Spender dazu), es ist tolles Material drin und selbst wenn man sich dazu noch etwas beschaffen oder basteln muss, hat man bestimmt die Hälfte der Vorbereitungszeit gespart.
    Eine Kollegin (nicht mehr Junglehrerin, aber auch noch nicht zu den Älteren gehörend) hat das wohl mal vor längerer Zeit initiiert und mittlerweile läuft das richtig gut und jeder beteiligt sich daran. Klar, manche mehr, manche weniger, aber ich finde das eine tolle Sache. Nur mal so als Anregung....

    LG
    Mia

    Zitat

    aber wo ist der genaue Bezug zum Forum? passt das nicth eventuell besser ins Off Topic oder Allgemeine?

    Ja, aber da können Gäste nicht posten. Deswegen lass ich's erst nochmal hier stehen und verschieb's, wenn länger nix mehr geschrieben wurde. ;)

    Ach ja, der Vollständigkeit halber, sollte auch noch die zweite Antwort aus dem Rechtsforum hier rein kommen oder?

    Zitat

    Definitionen gibt es grdsl. viele. Deine ist aber schon auch zutreffend.

    "Soll" ist mehr als "kann", jedoch weniger als "muss" bzw. "ist".......

    Soviel dazu.....

    Gruß

    Ich vermute mal, Auslegungen von "soll" gibt es soviele, wie es Anwälte gibt. ;)

    Gruß
    Mia

    Peripheres Hörvermögen bedeutet quasi "mit den Ohren" ist alles in Ordnung. ;)
    Ja, die auditive Wahrnehmungsstörung halte ich durch das Ergebnis bei der Hörgedächtnisspanne auch sehr eindeutig. Ist nur die Frage, ob das isoliert ist oder noch andere Störungen mit reinspielen. Eine allg. Lernschwäche z.B. Entsprechend müsste dann nämlich die Förderung abgestimmt werden. Mit einem lernbehinderten Kind macht man einfach andere Übungen als mit einem Kind, das eine Teilleistungsstörung hat. Nach dem, was du sonst erzählt, vermute ich eher eine allg. Lernschwäche. Aber wie gesagt, Ferndiagnose halt...

    Nochmal testen, macht zunächst mal wenig Sinn. Ihr habt schon jede Menge Ergebnisse, mit denen ihr auf jeden Fall etwas anfangen könnt. Bei sehr häufig getesteten Kindern kann sich sogar ein Lerneffekt einstellen, der die Testergebnisse verfälscht. Immer weiter testen bringt's also nciht. Die Frage ist eher: Wo könnt ihr euer Kind fördern lassen? In aller Regel wird dort ohnehin nochmal Förderdiagnstik betrieben.
    Klar, du machst zweifelsohne schon verdammt viel, aber ich denke mal, dass du allein schon von den Rahmenbedingungen weniger Möglichkeiten hast, als eine Institution, die sich hauptberuflich mit solchen Störungsbildern auseinander setzt. Allein schon das Material...

    Ich halte die Methode nach Reuter-Liehr für lernschwache und/oder sprachbeeinträchtige Kinder sehr gut geeignet. Was parallel gefördert werden müsste, ist aber die auditive Wahrnehmung/Differenzierung. Gerade, weil er ja dann lautgetreu schreiben lernt, muss er die Laute auch erst mal ganz eindeutig hören können.

    Gibt es eine Institution bei euch in der Ecke, die sich besonders der Wahrnehmungsförderung verschrieben hat? Das wäre sicherlich eine gute Ergänzung (auch wenn es meistens natürlich leider nicht kostenfrei ist).

    Warum hast du dich denn gegen die Förderschule ausgesprochen? Weil es sich bei dein Kind um einen Grenzfall handelt? Wegen des Abschlusses? Weil es ein Stigma wäre? Weil die L-Schule vor Ort nicht der richtige Ort für dein Kind gewesen wäre?
    Ich zweifle nicht deine Entscheidung an, aber es würde mich einfach mal interessieren.

    LG
    Mia

    Anscheinend gibt's da ein Nord-Süd-Gefälle, was die Rechtschreibwerkstatt angeht. Bei uns ist sie erst im letzten Jahr ins Bewusstsein getreten und es gibt an meiner Schule gerade einige Kollegen, die sich intensiv einarbeiten. In einigen Klassen wurde die Rechtschreibwerkstatt auch schon umgesetzt, aber mehr als "ist irgendwie sehr komplex" hab ich noch nicht als Fazit gehört.

    Sehr interessant der Artikel jedenfalls. Das werde ich auf jeden Fall gleich in die nächste Fachkonferenz zur Diskussion einbringen.

    Hab auch grad mal nach dem Konzept von Lollipop geschaut, aber bislang nur allgemeines gefunden.

    Zitat

    Wie kann man Lese-Rechtschreibschwäche von Anfang an verhindern?
    LRS-Kinder haben Schwierigkeiten mit der exakten Laut-Buchstaben­Zuordnung. Dieses Problem, so zeigt die Studie, kann LolliPop durch seine Konzeption auffangen. Den Grundstein für erfolgreiches Lesen- und Schreibenlernen legt das Lehrwerk dabei mit der "Methode der direkten Hinführung zur Buchstabenschrift". Das Verbundlehrwerk, bestehend aus Fibel, Sprach-Sach-Buch und Lesebuch fördert eigenaktive, kreative Lernprozesse, ohne die Kinder allein zu lassen. Sie werden strukturiert in die Laut-Buchstaben-Beziehung und in die Rechtschreibung eingewiesen, lernen Regeln selbstständig zu entdecken und üben zielgerichtet. Auch Kinder mit LRS werden so gleichsam zu "Sprachforschern" ausgebildet, die schwierige Wörter von vornherein erkennen lernen.
    Wenn Fantasiewelten und Rätsel zum Problemlösen anregen
    Das Spielen mit der Fantasie ist für Kinder besonders motivierend: Die LolliPop-Fibel erzählt die Geschichte der Kinder Nina und Nino, die von einem Unbekannten je ein Buch erhalten. Neugierig beginnen sie zu lesen und begegnen dabei in einer Fantasiewelt den Kobolden Lolli und Pop. Zahlreiche Rätsel fordern die Kinder heraus, eigene Problemlösungen zu entwickeln. Sie helfen erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten anzuwenden und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Das Sprach-Sach-Buch für die Klassen 2-4 knüpft an das Lese- und Schreibkonzept der Fibel nahtlos an und integriert die Rechtschreibthemen in spannende Sachthemen aus der Lebenswelt der Kinder.
    Was gehört zum LolliPop-Lehrwerk?
    Das Konzept LolliPop umfasst einen abgestimmten Lehrwerksverbund für das Fach Deutsch von Klasse 1-4. Kernstück sind die Fibel für die Klasse 1, das Sprach-Sach-Buch und das Lesebuch für die Klassen 2-4. Die Hauptlehrwerke werden ergänzt durch Zusatz- und Fördermaterialien sowie Software mit weiteren Differenzierungsangeboten für die individuelle Förderung.

    Mit dem Konzept der Rechtschreibwerkstatt kenne ich mich leider noch nicht sonderlich aus, aber soweit ich weiß, sollen die Schülern vor allem durch Verbessern und Antizipieren fremder Texte lernen. Oder ist mein Eindruck dabei falsch?

    LG
    Mia

    .oO Mit Ferndiagnosen ist das immer so eine Sache...... :D

    Das Hörvermögen scheint bei deinem Kind ja aber auf jeden Fall in Ordnung zu sein. Allerdings sind die vielen Fehler im Lautdiskriminationstest und natürlich erst recht bei der Hörgedächtnisspanne sehr auffällig.
    Aber da bin ich natürlich jetzt sehr vorsichtig, ohne das Kind vor mir zu haben etwas daraus zu schließen. Es könnte eine isolierte auditive Wahrnehmungsstörung vorliegen, allerdings sind die Ergebnisse von lernschwachen Kindern in diesem Bereich meist auch sehr schlecht. Lernschwach heißt aber im Prinzip ja nichts anderes, als dass Defizite in vielen Bereichen zusammen kommen und eine isolierte Förderung nicht viel bringen würde.
    Die verminderte Hörgedächtnisspanne ist häufig ursächlich an anderen Schwächen beteiligt: geringer Wortschatz, Dysgrammatismus, Lautfehler. Das muss natürlich nicht sein, aber das Ergebnis deutet evtl. auf eine besondere Schwierigkeit hin.
    Was mich ein wenig wundert ist das schlechte Ergebnis im Lautdiskriminationstest. Häufig tritt das nur gemeinsam mit Stammelfehlern auf. Ganz vereinfacht gesehen: Was man nicht richtig hört, kann man ja auch nicht richtig bilden. Aber da liegen ja eigentlich nach deiner Aussage und auch nach Aussage der KL keine Schwierigkeiten vor, von ä,ü,ö, eu, etc. mal abgesehen.
    Leider kenne ich den Hannoverschen Test nicht, von daher kann ich nicht einschätzen, ob sich die Fehler auf eben diese Laute beschränken können. Aber von 17 Angeboten 6 mit Schwerpunkt Vokaldiskrimination kommt mir ungewöhnlich vor.

    Viel mehr kann ich dazu jetzt kaum schreiben, einfach weil ich das Kind nicht kenne. Eine aussagefähige (Förder)Diagnostik muss sich puzzleartig aus verschiedenen Tests zu einem Gesamtbild zusammensetzen. Leider gibt es keinen Test, dessen Testergebnis so eindeutig interpretierbar wäre, dass man sagen kann: nur 60% gekonnt, also Störungsbild xy.

    Aber egal, was letztlich diagnostiziert und interpretiert wird. Die Schwächen kommen durch solche Tests auf jeden Fall zum Vorschein und sind die Ansatzpunkte für die Förderung. Arbeitet ihr denn schon in den Bereichen?

    Zitat

    Bzgl. fehlender LRS-Stunden: Wende dich ans Schulamt und schildere das Problem. Elternhaus und Schule wollen die Förderung, sie ist dringend notwendig, also soll das Schulamt mehr Lehrerstunden zur Verfügung stellen (evtl. mit Nachbarschule zusammenschließen).

    Hier sehe ich Schwierigkeiten, wenn es im Zuge des sonderpäd. Überprüfungsverfahrens zu Konflikten kam. Ich schließe mal aus der Involvierung eines Anwalts, dass die nicht ganz unerheblich waren, denn normalerweise gilt ja nach einer sonderpäd. Überprüfung die Entscheidung der Eltern. Wenn sie nicht wollen, dass ihr Kind die Förderschule besucht, muss das Kind weiter an der Regelschule bleiben. Zumindest ist das in Hessen so. Oder ist das bei euch anders?
    Na, jedenfalls reagieren Schulämter erfahrungsgemäß so, dass weitere Förderangebote für das Kind nicht genehmigt werden, wenn die Empfehlung des Schulamtes abgelehnt wurde. Es empfiehlt sich also, sich wegen der LRS-Stunden an den Vorsitz des Schulelternbeirats zu wenden. Sicherlich sind etliche Eltern zu mobilisieren, so dass diese Förderung nicht mit diesem einem Kind bzw. den Eltern in Zusammenhang gebracht wird, sondern von der gesamten Elternschaft gefordert werden. Dieser Weg ist sicherlich erfolgreicher.
    Und im Moment sollte man wirklich um jede Förderstunde kämpfen, die gekürzt werden soll. Sonst wird die Schere zwischen gut privat geförderten Kindern mit optimalen Lernvoraussetzungen und den Kindern, die das nicht haben, immer weiter auseinander klaffen.

    LG
    Mia

    Ich wünsche mir, dass das Referendariat so verbessert wird, dass es den Junglehrern ermöglicht wird, mit voller Stelle einzusteigen. ;)
    Mit weniger Affenzirkus und Schwerpunkt auf effizientem Arbeiten ist das eigentlich kein Problem. Ich hatte das Glück, einen Mentor erwischt zu haben, der mich unterstützt hat, mich auf die für den Beruf wichtigen Bereiche zu konzentrieren, so dass ich für den Einstieg gut vorbereitet und mit einer vollen Stelle nicht überlastet war und auch jetzt nicht bin, zumindest nicht mehr als alle anderen Kollegen auch. Durch die ständige Mehrarbeit muss natürlich einiges auf der Strecke bleiben, aber das geht ja selbst den routiniertesten Kollegen so.
    Zudem nehme ich seit 3 Jahren (seit Mitte des Ref.) an einer Supervisionsgruppe teil, genauso wie an Fortbildungsveranstaltungen natürlich. Spezielle Veranstaltungen für Junglehrer habe ich dabei nicht vermisst.
    Ich fühle mich eigentlich vom Berufseinstieg nicht überfordert und kann mich nicht erinnern, mir irgendwann einen Ansprechpartner/Mentor/Wasauchimmer gewünscht zu haben. Wobei ich immer sehr hilfsbereite und engagierte Kollegen für eine gute Zusammenarbeit gefunden habe, so dass ich natürlich dadurch dann doch einen Ansprechpartner bei Fragen und Unklarheiten hatte. Aber ich fand es auf dieser kollegialen Ebene für mich genau richtig. Ein Betreuer/Berater im Rücken? Ich weiß nicht, irgendwie würde mich das nicht reizen.

    Ich persönlich wünsche mir also keine Änderungen für die Startphase, sondern lediglich für die Vorbereitungszeit.

    Gruß
    Mia

    Also auf mich wirkt das Gespräch eigentlich sehr vernünftig und das Zeugnis schlüssig. Ich wüsste jetzt nicht, wieso man einen Anwalt einschalten sollte. Das würde sicherlich mehr verbauen, als helfen. Schon mal gar nicht dem Kind. Aber gut, das muss jeder selbst entscheiden.

    Als Sprachheilpädagogin kann ich Bablin bzw. der Klassenlehrerin nur zustimmen. Diese Fehler sind relativ unbedenklich, kommen durchaus nicht selten vor, gerade bei Kinder mit Lernschwächen und ich würde vor dem Hintergrund, dass du ohnehin als engagierte Mutter mit deinem Kind selbst nach Reuter-Liehr übst, diesen Schüler nicht in eine Förderung aufnehmen. Ich bezweifle, dass die Krankenkasse dafür logopäd. Therapie bezahlt und muss auch sagen, dass es auch nicht gut ist, Kinder "überzutherapieren". Vermutlich wird die Logopäd., wenn sie sowieso schon zuviele Patienten hat, solche Fälle nicht annehmen.
    Probiert es lieber erstmal auf dem von Bablin beschriebenen Weg.
    Vielleicht einfach mal Bildkarten im Internet suchen und damit üben und spielen. Vielleicht habt ihr ja ein Memory oder Lotto, in dem Wörter mit ä,ü,ö und den Diphtongen vorkommen? Oder ihr bastelt euch eins selbst? Dabei kann man die Begriffe auch schon üben. Ansonsten kann man Bildkarten oder ganze Bilder auch ausmalen lassen, wenn das Kind das gerne macht und dabei über den Begriff mit ä,ö, ü, etc. sprechen.
    Weiterhin ist eine Förderung der auditiven Differnzierungsfähigkeit (auch unabhängig von diesen drei Lauten) wichtig. Das fällt mir spontan Börnis Hörreise ein, praktischerweise ja gleich mit ö. :D

    Guck mal hier: http://www.br-online.de/wissen-bildung/collegeradio/spezial/beitraege/boerni/#

    Da kannst du auch schön fragen: Was hörst du? Kind: Ich höre eine Kuh. (Ab und zu sollte man auf diesen ganzen Satz bestehen und nicht nur "Kuh" sagen lassen.)

    Ansonsten einfach mal ein paar Spiele zu Geräusch- und Klangdiffernzierung machen.
    So als Ideen: Dosen-Memory (Filmdöschen mit Inhalt, Paare mit gleichem Geräusch muss gefunden werden) spielen oder
    Mini-Geschichte vorlesen - immer wenn das Kind ein Wort mit ö,ä oder ü hört, muss es aufspringen (sollte natürlich ein Text sein, in dem möglichst viele Wörter mit diesen Buchstaben vorkommen)
    Wenn Spiele in der Richtung gut klappen, kann auch die minimale Differnzierung geübt werden. Drei ähnlich klingende Wörter stehen dem Kind auf einem Arbeitsblatt zur Auswahl, du nennst einen und das Kind entscheidet, welche Schreibweise dazu gehört. Bsp. Große - Grüße - Größe --> du sagst "Größe" und das Kind unterstreicht das dazugehörige Wort. Das können und sollten teilweise auch ruhig Fantasiewörter sein, weil es ja ums genaue Hören geht.

    Hier mal eine Liste, die ich öfter benutze. Musst du mal gucken, was davon für dein Kind geeignet ist.

    Ich vermute mal, dass eine Sensibilisierung für diese Laute ausreicht. Mit ein bisschen zusätzlicher Übung dürfte sich das schnell verbessern lassen.
    Wenn sich trotz ca. 2-3 Monaten Übens (kommt natürlich auch drauf an, wie oft und intensiv ihr übt) nichts ändert, kann man immer noch einen Sprachtherapeuten zu Rate ziehen.
    Aber trotz aller guten Förderung, dem Kind bitte keinen Stress machen. Du machst zwar auf mich nicht den Eindruck einer Mutter, die viel mit Druck und Zwang arbeitet, aber bei so einer "Ferndiagnose" möchte ich's doch ganz gerne noch dazusagen. Gerade Sprachförderung kann man wunderbar in Spiele einbetten. Es ist wichtig, dass sich das Kind darüber im Klaren ist, dass jetzt an der Sprache geübt wird, aber das darf ruhig richtig viel Spaß machen. ;)

    Was das Überprüfungsverfahren angeht: Für ein Überprüfung an die Sprachheilschule reichen diese Sprachschwierigkeiten nicht aus. Was allerdings ein möglicher Grund sein könnte, wäre eine dysgrammatikalische Sprechweise. Gibt es Schwierigkeiten in der Richtung?
    Aber ich halte es schon für möglich, dass bei ständigem Vorbeischrammen am Klassenziel bis zur 3. Klasse ein erneutes Überprüfungsverfahren in Erwägung gezogen werden kann. Wobei ja die KL scheint's eher davon ausgeht, dass es durch die Fortführung deiner Förderung (und für mich kommt rüber, dass sie davon wirklich viel hält!), eher nicht nötig ist. Wenn aber ein Kind entweder nicht gefördert wird oder trotz Förderung die Ziele der Regelschule nicht erreicht, muss tatsächlich überlegt werden, wie man diesem Kind die permanenten Frustrationserlebnisse erspart. Aus deinen Postings und Zitaten der Klassenlehrerin lese ich aber eher heraus, dass davon ausgegangen wird, dass durch die Förderung das Kind an der Regelschule gehalten werden kann.

    LG
    Mia

    Ja, was meinst du, wieviele Förderprogramme es gibt? Auf der Prioritätenliste, die wir letzte Woche in der Konferenz gemacht haben, standen 8 Projekte, für die wir uns derzeit interessieren.
    Weil die Lehrer unseres Kollegiums völlig überlastet sind von der endlosen Mehrarbeit, haben wir uns dafür entschieden, nur noch Förderprogramme laufen zu lassen, bei denen externe Personen aktiv mitarbeiten.
    Immer nur alles den Lehrern aufdrücken zu wollen, halte ich nicht für den richtigen Weg. Es gibt unzählige Programme, die der Meinung sind, dass sie ganz dringend im Unterricht integriert werden müssen. Das Konzept von Frau Beigel ist eines von unzähligen.

    Wie einfach wäre so vieles, wenn die Welt wirklich so schön schwarz/weiß wäre, wie du sich zeichnest.

    Es ist natürlich wunderbar, dass das Konzept in Wetzlar gut funktioniert. Das steht völlig außer Frage und ich bin überzeugt davon, dass Frau Beigel ihre Sache gut macht. Genauso wunderbar, wie die Konzepte, die in Gießen umgesetzt werden. Und genauso wunderbar, wie die Konzepte, die in Frankfurt, Köln, Hamburg und Berlin erfolgreich in die Schulen integriert sind.
    Du musst also gar nicht mal unbedingt in so großes Mitleid mit den armen Kindern im restlichen Deutschland versinken. ;)

    Aber auf der anderen Seite ist es naiv, die Augen vor vielen Problemen zu verschließen, die es trotz unglaublich vieler engagierter Lehrer, Eltern und außerschulischen Mitarbeitern gibt. Und die klammerst du im Moment scheinbar völlig aus. Funktionierende Konzepte sind eine gute Sache, aber es gibt keine Allheilmittel. Und auch die Abteilung ANke ist kein solches.

    Übrigens schon mal gar nicht, wenn ich lese, wie sehr sie sich auf die Mitarbeit der Eltern stützt. Mit so einem Programm könnte ich in meiner Klasse vermutlich nicht sehr erfolgreich arbeiten. Tägliche Übungen? 80% meiner Eltern schafft es noch nicht mal zu einem einzigen Elternabend im Jahr.... Von einer Unterstützung bei den Hausaufgaben ganz zu schweigen.
    Leider. Aber das heißt nicht, dass es ein gutes Programm ist, wenn die Eltern engagiert mitarbeiten. Da bin ich sogar sehr sicher.

    Aber wir schweifen nun wirklich sehr vom Thema ab...

    Gruß
    Mia

    Auf meiner Suche nach Material für meine Sprachförderstunden bin ich gerade auf eine Seite mit netten Bildern gestoßen. Ist eine gute Auswahl, sind schön übersichtlich geordnet und einigermaßen groß, was ich sehr gut finde. Kann man sicher auch gut in der Primarstufe einsetzen.

    Anlautbilder

    Gruß
    Mia

    Öhm, Timm, ich dachte, bei dir gäbe es Klärungsbedarf.
    Aus den Zitaten geht für mich immer noch nicht hervor, was dir genau jetzt unklar ist. Ich habe alles so gemeint, wie ich es geschrieben habe und ich glaube, deutlicher kann man es kaum formulieren. Deswegen habe ich den Eindruck, dass es doch mehr die Entschuldigung ist, auf die du hinaus willst. Natürlich war es nicht besonders clever mich provozieren zu lassen und so böse Wörter wie Korinthenkackerei dann doch auszuschreiben. Aber das ist in meinen Augen das ganze Drama hier nicht wert.
    Zumal dir doch auch ehrlich gesagt relativ egal sein dürfte, was ich über dich in dieser speziellen Angelegenheit denke. Wir kennen uns nicht mal und werden sicherlich auch unabhängig davon nie im Leben zusammen einen Eiskaffee trinken gehen. So what? ;)
    Auf meiner Seite war Klärungsbedarf nie vorhanden und ich bin aus der Diskussion schon lange ausgestiegen. Aber ich finde es schön, dass man nun endlich diese sinnlose Angelegenheit beenden kann und hoffe nicht, dass eine Fortführung über PN nötig ist.

    Gruß
    Mia

    [edit: Rechtschreibfehler + Korinthenkackerei statt Korinthenkacker (wo wir schon mal dabei sind Korinthen zu kacken ;) )]

    Ich weiß nicht, was du klar gestellt haben willst? ?(

    Für mich hört sich das wirklich so an, als ob du eine Entschuldigung erpressen willst. Ich habe dich weder beleidigt noch habe ich ein Kriegsbeil ausgegraben. Ich habe lediglich eine Meinung, die offensichtlich von deiner abweicht. Und ich habe schon einige Seiten vorher geschrieben, dass aus der Mücke von zwei leicht voneinander abweichenden Meinungen ein Elefant von einer riesigen (eigentlich aber gar nicht vorhandenen) Meinungsverschiedenheit geworden ist. Mittlerweile ist der so riesig, dass ich gar nicht mehr weiß, was hier eigentlich das Problem ist.

    Gruß
    Mia

    Erika: Du kannst die Abteilung ANke wohl kaum mit einer Schule vergleichen. Die Mitarbeiter dieser Institution machen das hauptberuflich.
    Natürlich habe ich als Sprachheilpädagogin in der Therapie auch deutlich höhere Erfolge als als Sprachheillehrerin an der Schule. Du kannst Äpfel nicht mit Birnen vergleichen. Der Schwerpunkt der Arbeit ist doch ein ganz anderer.

    Ansonsten hab ich dir nicht das Wort im Mund rumgedreht. Dieser Satz war einfach mit jeder Menge Ironie behaftet. ;)

    Aber sag mal, andere Frage: Wie arbeitest du eigentlich im Unterricht? Vielleicht kannst du uns ja mal ein paar hilfreiche Tipps geben, wie wir die Quadratur des Kreises ab morgen bewältigen können.

    katta: Danke. :) Wenn du sowas wirklich in der Examensarbeit vor hast, dann sammel doch einfach schon mal alles, was du so an Ideen und Anregungen findest. Ich hab das früher auch so gemacht. Einfach copy&paste in ein Word-Dokument. Das muss man natürlich irgendwann krätig aussortieren, ist aber trotzdem zeitsparender als neu suchen.

    LG
    Mia

    Ach ja, stimmt ja, ich hab vergessen, dass nur Erika und die skandinavischen Länder wissen, dass Lernstörungen Ursachen zugrunde liegen. Was man hier aber auch alles Neues lernen kann. *gg*

    Zitat

    Woher weißt du, dass die meisten Kinder keine Lernstörungen haben, sondern mangelnde Förderung im Elternhaus vorliegt?

    Ich weiß es durch die Förderdiagnostik, die ich bei meinen Schülern betreibe. Interessant, dass du aber Behauptungen über meine Schüler aufstellst, ohne sie überhaupt zu kennen. Wie soll ich sowas denn ernst nehmen?
    Davon abgesehen halte ich die Auffassung, dass jeder Lernstörung eine organische Ursache zugrunde liegt für völlig unhaltbar. Und Leute, die Allheilmittel erfinden und den dazupassenden Lernstörungsmodetrend des Jahres kreiren, sind mir auch reichlich suspekt.

    Zitat

    Eigeninitiative, der Wille, Neues dazuzulernen und das Bedürfnis, Kinder verstehen und ihnen helfen zu wollen, können Berge versetzen. Wer darauf wartet, dass er einen dienstlichen Auftrag erhält, wird wahrscheinlich noch bis zum Rentenalter vergeblich auf Unterstützung von oben warten.

    Stimmt, wozu braucht der Mensch Schlaf. In der Zeit könnte ich auch genauso gut Kinder therapieren. :D
    Wenn das mit der Mehrarbeit so weitergeht, können wir ja sowieso gleich die Nacht über in der Schule bleiben. Wie praktisch.

    *ausnahmsweise heute aber doch mal ins heimische Bett geht*
    Mia :D

    Genau, das sind zwei verschiedene Überprüfungsverfahren mit zwei verschiedenen Überprüfungsanlässen, auch wenn es natürlich dann Überschneidungen gibt. Der Schwerpunkt ist aber ein anderer.
    In der Regel liegt auch ein Zeitraum von 2-3 Jahren dazwischen, weil man ja erst mal abwartet, wie sich die Förderung auswirkt. Es sei denn, es wird wirklich schnell offensichtlich, dass die Förderung nicht die erhoffte Auswirkung hat. Das kommt zwar eher selten vor, aber dann kann auch in zwei aufeinanderfolgenden Jahren eine erneute Überprüfung folgen.

    LG
    Mia (die jetzt aber mal den PC ausmacht und ins Bett verschwindet :D )

    Zitat

    Kann ein sonderpädagogisches Verfahren eigentlich noch ein zweites Mal eingereicht/durchgeführt werden ?

    Gute Frage. Ein zweites Mal innerhalb so kurzer Zeit mit dem gleichen Überprüfungsanlass? Das würde ja bedeuten, dass das 1. Gutachten angezweifelt wird. Ich hab's noch nicht erlebt und kann's mir auch nicht vorstellen, aber das muss ja nichts heißen und ich habe leider keinen blassen Schimmer, wie das rechtlich aussieht.

    Wenn aber ein anderer Überprüfungsanlass besteht, ist es möglich. Kommt an meiner Schule recht häufig vor. Wir unterrichten zielgleich und gerade ins erste/zweite Schuljahr werden häufig Kinder eingeschult, bei denen man hofft, dass sie bei uns wieder den Boden unter den Füßen kriegen und durch die besondere Förderung auch ihre Lernschwierigkeiten überwinden können. Leider schaffen das nicht alle Kinder und dann muss nach einiger Zeit ein neues Überprüfungsverfahren für die L-Schule durchgeführt werden.

    Ach ja, da war ja noch diese SLin. Hatte ich ganz verdrängt, weil diese Sätze von ihr so daneben waren. :rolleyes:
    Hat das denn das Verhältnis zur Klassenlehrerin auch beeinträchtigt?

    Hm, ich habe den Eindruck, deine Erwartungen an ein Zeugnis sind recht hoch. Ein Zeugnis, egal ob in Berichtform oder als Ziffernzeugnis ist nicht mehr als eine grobe Zusammenfassung über den Leistungsstand eines Schülers. Eine Versetzung wurde doch ausgesprochen, von daher hat dein Kind die Bescheinigung in der nächsten Klassenstufe mitarbeiten zu können. Das ist erstmal gar nicht alarmierend, sondern darüber könnt ihr euch beide doch sehr freuen! Es war doch offenbar nicht zu erwarten, sonst wäre dein Kind nicht zur Überprüfung gemeldet worden.
    Allerdings wird dennoch deutlich, dass weiterhin große Defizite vorhanden sind. Das dürfte aber doch eigentlich auch keine Überraschung sein. Die Arbeit, die du leistest, ist offenbar sehr wirkungsvoll und wird sogar anerkannt, indem dir ausdrücklich geraten wird, sie fortzuführen. Das finde ich sehr positiv.
    Wenn ein Kind solche intensive Förderung benötigt, kann allerdings kaum ein Lehrer genau vorhersagen, ob das ausreicht oder ob nicht doch im Laufe des Schuljahres zusätzliche Förderung notwendig wird oder nicht. Entwicklung ist einfach nichts, was man exakt voraussagen kann.
    Für Genaueres, gerade im Rahmen dieser intensiven Förderung, die du deinem Kind zukommen lässt, würde ich sowieso dazu raten, Rücksprache mit dem Lehrer zu halten.

    Ich glaube dir übrigens durchaus, dass du nach der 1. Klasse noch nicht auf ein Überprüfungsverfahren hingewiesen wurdest. Ich finde das auch immer wieder eine zweischneidige Sache. Viele Eltern geraten regelrecht in Panik, wenn man so etwas frühzeitig andeutet und reagieren sehr ablehnend, was die weitere Förderung des Kindes u.U. sehr erschwert. Gerade in den ersten beiden Schuljahres ist zudem sehr sehr schwer einzuschätzen, wie sich das Kind weiter entwickelt. Erfahrungsgemäß sind Grundschullehrer daher einfach sehr vorsichtig mit dem Hinweis auf ein mögliches Überprüfungsverfahren.
    Nicht zu verschweigen ist allerdings auch, dass manchmal eine Überlastung der Lehrer hinzu kommt. So eine Meldung bedeutet für den meldenden Lehrer einen Batzen Arbeit und Termindruck und ich kann mir gut vorstellen, dass den Eltern dann nicht rechtzeitig Bescheid gegeben wird. Ziemlich ungünstig und verdammt blöd für die Eltern, aber ich habe das Gefühl, das kommt leider oft vor.
    Ich habe erst neulich eine Lehrerin einer 5. Klasse beraten, die selbst wahnsinnig unsicher war, was die Meldung betrifft. Wir haben uns nach einer Hospitation und nach einem Gespräch für eine Meldung entschieden und bei der Vorarbeit für die Meldebögen kam raus, dass sie den Eltern noch gar nichts gesagt hatte. Klar, Gespräche über Konflikte, aber Hinweise auf das weitere Vorgehen hatte sie einfach vergessen. War auch bei ihr überhaupt nicht böse gemeint und sie kam mir auch nicht inkompetent vor, aber mit ihren knapp 30 Stunden in der Woche und 28 nicht gerade einfachen Schülern schien sie leicht überfordert. Finde ich aus der Warte einer Kollegin völlig nachvollziehbar. Die Qualität unserer Arbeit leidet einfach unter der ständigen Mehrarbeit, die wir aufgedrückt bekommen.

    Da es allerdings auch nur einen Meldetermin im Jahr gibt, wird zudem oft sehr kurzfristig entschieden, ein Kind doch zu melden. Man schwankt, ist sich nicht sicher und bevor man ein Jahr ohne Förderung vergehen lässt, entscheiden sich viele Grundschullehrer dann doch manchmal recht schnell zu einer Meldung. Ich persönlich sehe da natürlich kein größeres Problem darin, denn so eine Überprüfung schadet keinem Kind, aber ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass es für die betroffenen Eltern erst einmal ein Schock ist.

    Was allerdings wirklich verwunderlich ist, sind die Widersprüche, die plötzlich im Antrag zum Überprüfungsverfahren auftauchen. Sowas dürfte eigentlich nicht passieren und müsste während der Überprüfung eigentlich auch aufgefallen sein, da ich als überprüfende Sonderschullehrerin auch einen Blick auf's letzte Zeugnis werfe.

    Das, was du in Mathe beschreibst, deutet für mich zunächst mal nicht auf L-Schule hin. Allerdings reicht das u.U. auch nicht für eine eindeutige Empfehlung aus. Du und die Lehrerin, ihr habt ein umfangreiches Bild von eurem Kind und seine Schwierigkeiten. Ich weiß weder welche Lösungswege dein Kind benutzt, noch habe ich Vergleichsmöglichkeiten mit den anderen Kindern der Klasse. Ein Ergebnis kann ganz unterschiedlich interpretiert werden, wenn man alle Rahmenbedingungen und alles weitere Wissen einbezieht.
    Daher auch hier wieder meine Empfehlung: Frag am besten die Lehrerin deines Sohnes. Wir können hier leider nicht mehr als spekulieren.

    Ich hoffe, das kommt jetzt nicht zu abweisend rüber. Mir ist völlig klar, dass du dir als offensichtlich sehr engagierte Mutter viele Gedanken machst und wahrscheinlich würde ich an deiner Stelle auch erstmal soviel rauszukriegen versuchen, wie nur möglich. Ich habe nur im Moment das Gefühl, dass wir dir hier abschließend nichts Sicheres sagen können.

    LG
    Mia (die heute offenbar ihren Schwafeltag hat :D )

    Timm, ich mag mir einfach kein unsachliches Streitgespräch aufzwingen lassen. Das ist das, was du meinem Schweigen entnehmen kannst.

    Um noch etwas Entferntes zum Thema beizutragen: In Hessen gilt: Ein "Soll" bedeutet kein "Muss". Ein "Soll" bedeutet kein "Kann". Ein "Soll" bedeutet ganz einfach ein "Soll".
    So gesehen hat Enja auf Hessen bezogen Recht. Mag sein, dass das im "Musterländle" alles etwas anders läuft. Da kenne ich mich nicht aus.

    Gruß
    Mia

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