Beiträge von Mia

    Keine mündliche Leistung wäre bei mir glatt ungenügend. Und wenn jemand dazu auch noch andere Schüler ablenkt, fällt mir nicht mehr viel ein, warum man jemand netterweise noch mangelhaft bescheinigen sollte. Mit der schriftlichen 5 wäre man bei 5,5.

    Letztlich kann aber natürlich nur Carina selbst beurteilen, ob tatsächlich überhaupt keine Leistung vorliegt. Denkbar ist es in meinen Augen aber auf jeden Fall.

    Gruß
    Mia

    Genau das. Intention des Autors, Analyse der Figuren und des Themas, nicht vergessen eine Analyse der Sprache (auf die du auch in den didaktischen Überlegungen eingehen musst - warum hältst du das Buch geeignet für deine Schüler, was sollen sie am Ende der UE gelernt haben etc.).
    Schon mal gegoogelt? Vielleicht finden sich ja sogar schon ein paar Ansätze im Netz dazu.
    Wenn ich keinen gute Anfangsgedanken hatte, hat mir das oft weitergeholfen. Wenn es nichts konkret zu diesem Buch gibt, such dir einfach mal im Netz Entwürfe zu anderen Büchern zusammen. Da hat man zumindest schon mal ein Grundgerüst und kriegt Ideen.

    LG
    Mia

    Ich suche mir die Bücher immer aus der Schülerbücherei (die bei uns tatsächlich gut ausgestattet ist) zusammen und brauche in der Regel nur ein Exemplar. Es kam schon vor, dass sich manche Schüler das gleiche Buch ausgesucht haben, aber glücklicherweise betraf das bislang immer nur Bücher, die die Schule als Klassensatz vorrätig hatte. Ansonsten würde ich einfach die Schüler in die Stadtbibliothek schicken.
    Die Auswahl für ca. 25 Schüler umfasst allerdings etwa doppelt soviele Bücher. In der Regel findet jeder Schüler ein eigenes Buch und viele sind halt leider auch erstmal nicht so für's Lesen motiviert, dass ihnen nicht so unglaublich wichtig ist, was es für ein Buch ist. Ich habe es schon mehrmals erlebt, dass dann halt einfach das nächstbeste Buch gegriffen wird, wenn ein anderer Schüler das gewünschte Buch schon ausgewählt hat.

    Wenn ich was aus Büchern zur Textarbeit brauche, kopiere ich mir das einfach aus dem Exemplar des Schülers raus. Die Bücher, die ich selbst noch nicht kenne (die Auswahl habe ich natürlich selbst noch nicht komplett gelesen, da man ja auf viele Klassiker zurückgreifen kann, von denen man weiß, dass nichts Verwerfliches drin vorkommt *gg* ), leihe ich mir entweder auch aus der Stadtbibliothek oder kaufe sie mir selbst. Von daher habe ich in diesen Fällen ein zweites Exemplar.
    Aber es sind nicht nur pädagogisch wertvolle Bücher in der Auswahl, weil mir wirklich auch die Entwicklung der Freude am Lesen wichtig ist. Großer Beliebtheit erfreuen sich deswegen Bücher aus der "Gänsehaut"-Reihe bzw. bei älteren Schülern die aus der "Fear-Street"-Reihe. Aber erstaunlicherweise suchen sich die Mehrheit der Schüler die "besseren" Bücher aus. In der letzten Runde waren da beispielsweise Bücher von Jules Verne und Kirsten Boie dabei.

    Bisher habe ich die Literaturwerkstatt viermal durchgeführt: in Klasse 6, 7, 8 und 9. Dieses Jahr in Klasse 7, weswegen ich dann halt in der 5. auf das "Unugunu" zurückgegriffen habe, weil es mir sonst zuviel Arbeit gewesen wäre. Diese Einheit umfasst einen relativ langen Zeitraum, weil ich ja eben auch Lesezeit in der Schule zur Verfügung stelle. Aus dem Grund führe ich das Ganze nur einmal im Schuljahr durch. Die Buchvorstellung muss ich dann leider als Arbeit werten, weil ich sonst zuwenig Noten zusammen bekomme. Finde ich eigentlich schade, weil Werkstattarbeit und Notendruck nun wirklich nicht zusammenpassen, aber ich habe noch keine Idee, wie ich es umgehen könnte. Andererseits gibt es Schüler, die leider wirklich nur durch Notendruck zu motivieren sind, die Buchvorstellung abzuliefern. So gesehen hat es auch einen Vorteil.

    Letztes Jahr in Klasse 6 habe ich die Einheit am Anfang des Schuljahres gemacht und daraufhin eine Klassenbibliothek mit entsprechenden Empfehlungen aus den Buchvorstellungen erstellt. Die Bücher konnten also dann auch von anderen Schüler gelesen werden, aber leider hat keiner der Schüler in dieser Klasse sich was freiwillig ausgeliehen. Ich habe sie dann damit geködert, dass sich es positiv auf die Deutschnote auswirkt, wenn ich sehe, dass jemand sich Bücher ausleiht, liest und im Anschluss auch nochmal kurz was über das Buch erzählt bzw. seine Meinung über das Buch kund tut. Das hat dann immerhin einige motiviert.
    Also leider musste ich meine Erwartungen dann etwas runterschrauben, was die Lesemotivation angeht, aber ich muss halt auch dazu sagen, dass ich Schüler aus extrem lesefernen Elternhäusern habe, die einen ganzen Packen anderer Probleme mit sich rumtragen. Bei "normalen" Regelschülern entwickelt sich die intrinsische Motivation vielleicht auch schneller.

    Was die Kuschelstunden angeht: Ja, das kann ich mir vorstellen. Deswegen habe ich dieses Jahr in der 7. Klasse auch das Teeangebot weggelassen, weil ich nicht Klassenlehrerin dieser Klasse bin und die Kollegin das Trinken im Unterricht als extrem verwerflich betrachtet. :D
    Aber ich habe das Glück mittlerweile wieder an einer Schule zu sein, die nicht nach dem Prinzip "Nur eine bittere Medizin hilft auch" unterrichten. Wenn das prinzipiell nicht wenigstens von manchen Kollegen als positiv und sinnvoll gesehen wird, wirst du es als Referendarin vermutlich mit sowas sehr schwer haben, weil das ganze Konzept nunmal sehr freien, offenen und vor allem freudvollen Unterricht vorsieht.

    Konkrete Literatur kenne ich zu diesem Konzept nicht. Ich bin durch die "Literaturwerkstatt Grundschule" aus dem Verlag an der Ruhr drauf gekommen und div. Artikel in Zeitschriften, die immer wieder betonen, wie wichtig die Förderung der Lesemotivation ist. Da das Ganze auf eine Buchvorstellung rausläuft, ist das Konzept netterweise ja auch durch den Lehrplan abgesegnet. ;)
    Den ersten Durchlauf hab ich dann in meiner Examensarbeit im Ref. verwurstet. War anfangs gar nicht mal geplant gewesen, aber mein Mentor fand das Ganze so toll, dass er mich geradezu dazu genötigt hat.
    Bei Interesse kann ich dir/euch dazu ja mal was mailen. Aber vermutlich kann man für eine Examensarbeit für das 1. St.ex. nicht soviel rausziehen. Höchstens die Literaturliste.

    LG
    Mia

    Hallo Braunauge!

    Zitat

    Dennoch ist die Förderempfehlung doch wohl nicht nur für die Eltern gedacht, oder ? Müsste da nicht auch drin stehen welche schulischen Maßnahmen in Zukunft ergriffen werden sollen ????

    Die Förderempfehlung ist ausschließlich für die Eltern gedacht. Schulische Maßnahmen kommen nicht ins Zeugnis, sondern nur in den Förderplan. Der wird jedoch meines Wissens nur an Förderschulen für jeden Schüler quasi "öffentlich" gemacht und in die Akte gelegt.

    Was diese Berichtszeugnisse angeht: Hm, ich tue mich damit echt schwer, wenn Eltern kommen und die Sätze in eine Note umtransformiert haben wollen. Ich versteh's auch nicht so ganz ehrlich gesagt.
    Sagt eine 3 denn mehr aus als "er kann es schon meist"?
    Ich selbst benutze in Förderberichten auch keine verklausulierten Sätze (im Gegensatz zu manchen anderen Kollegen, die mit Textbausteinen arbeiten.). Ich meine es eigentlich genauso wie ich es schreibe. Denn wenn es sich um einen Schläger handelt, finde ich es natürlich klasse, dass er es schon manchmal schafft, Konflikte verbal zu lösen. Wenn das nicht der Fall ist, schreibe ich es auch nicht so.
    Und dadurch, dass ich es eben im Zeugnis erwähne, wird ja auch deutlich, dass es bei diesem Kind keine Selbstverständlichkeit ist. Mehr braucht man dazu nicht wissen.

    Ich finde die Formulierungen, die du erhalten hast, eigentlich ziemlich eindeutig und es deckt sich mit dem, was du sonst berichtest.
    Als Beispiel:

    Zitat

    "Gelerntes konnte er nicht immer sicher wiedergeben. "

    Das Kind kann es halt noch nicht immer, aber schon mal ab und zu. Wenn es das noch gar nicht könnte, würde ich es nicht so schreiben.
    Eine Prozentangabe könnte ich niemandem geben. Ich hab besseres zu tun, als mir Striche zu machen und dann exakt auszurechnen, ob es nun 23% oder 32% waren. Ist doch irgendwie auch egal. Es wird deutlich, dass das ein Bereich ist, in dem das Kind noch Schwierigkeiten hat und in dem weiter gearbeitet wird.
    Darauf geht die Förderempfehlung ein. Ist doch schlüssig.

    Ausnahmen nach oben oder unten hin tauchen in meinen Förderberichten übrigens aus den von Conni genannten Gründen auch nicht auf. Man fasst schließlich ein halbes Jahr auf etwa einer DIN A 4-Seite zusammen (bei Förderberichten darf ich sogar 2 schreiben, aber selbst da bleibt kein Platz, um jede Abweichung zu erwähnen). Letztlich kann es auch nicht um besondere Ereignisse gehen, denn es handelt sich um einen allgemeinen Zustandsbericht.

    Zu den Fortschritten: Ich weiß nicht, wie das letzte Zeugnis aussah, aber die von dir angeführten Beispiele klingen für mich so, als ob man für das Kind die Möglichkeit sieht, die Regelschule weiterhin zu besuchen. Wenn vorher eine Überprüfung auf sonderpäd. Förderbedarf statt fand, ist das doch ein erstaunlicher Fortschritt.
    Aber realistisch gesehen hat ein Kind, welches sich am Rande eines besonderen Förderbedarfs findet, mit Sicherheit noch immer jede Menge Defizite, auch wenn ihr bestimmt schon unglaublich viel aufgearbeitet hat. Da wäre ein Zeugnis, dass seine Leistungen besser darstellt, als sie tatsächlich sind sicherlich nicht hilfreich.
    Das handhabe ich mit meinen Förderberichten nicht anders: Da werden die bestehenden Defizite noch immer klar benannt und das impliziert nicht, dass meine Förderung so schlecht war und sich nix am Problem geändert hat. :D
    Wenn man den Vorjahresbericht liest, wird deutlich, dass viel passiert ist. Aber der Ist-Zustand ist in der Regel weiterhin noch von vielen Schwierigkeiten geprägt und ich versuche herauszuarbeiten, woran eben noch weiter gearbeitet werden muss.

    Oder liegt das Problem eher darin, dass sich gegenüber dem letzten Zeugnis keine Veränderungen ergeben haben?

    edit: Fragen und Antworten notieren finde ich total klasse. Mich nervt es eher, wenn Eltern unvorbereitet ins Gespräch kommen und für mich nicht deutlich wird, worum es ihnen jetzt geht und worüber sie mit mir sprechen wollen.
    Aber die Aufzeichnungen dann zu unterzeichnen käme mir persönlich etwas komisch vor. Da hätte ich das Gefühl, nix mehr ohne Anwalt sagen zu können. :D
    Ganz ehrlich: Ich würde sowas nicht unterschreiben.
    Aber nochmal durchlesen lassen und fragen, ob du auch alles richtig aufgefasst hast, finde ich dagegen sehr gut. Evtl. Missverständnisse können so entdeckt und geklärt werden.

    LG
    Mia

    Ich bin auch kein Fan von lautem Vorlesen im Unterricht, wobei ich irgendwie immer wieder in Klassen gerate, die das total gerne machen und alles und jeden noch so kleinen Satz immer laut vorlesen möchten. Ich erkläre mir das so, dass die Schüler dabei zum einen eben kleine Erfolgserlebnisse haben, weil sie einen mündlichen Beitrag abliefern können, bei dem relativ wenig falsch zu machen ist (wobei ich bislang nie mit Schülern zu tun hatte, die überhaupt nicht lesen konnten), sie ihre Mitarbeit dadurch relativ einfach unter Beweis stellen und vor allem denke ich auch, dass die Schüler, die nicht laut lesen, jeweils vom Vorleser profitieren, weil sie nicht selbst lesen müssen, sondern praktischerweise von einem Mitschüler die Aufgabenstellung oder den Inhalt geliefert bekommen und nur noch zuhören müssen.

    Ich versuche eher immer wieder durchzudrücken, dass alle leise für sich lesen, was in meinen Klassen immer wieder zu großem Gemaule führt. Einen Unterschied in der Sinnentnahme merke ich allerdings bei beiden Varianten nicht. Sie ist so und so meist nicht so prickelnd.

    Der Vorschlag von Erika, das Lesen nicht mehr zu üben, weil die Schüler es noch nicht können, finde ich allerdings auch sehr.... äh.... spannend. Ganz neue Theorie. :D Bevor ich mich da dran wage, hätte ich dafür gerne ein paar mehr statistische Belege, dass das funktioniert. Ich will ja nicht die erste Lehrerin von einer Klasse mit lauter sekundären Analphabeten sein.
    Gerade die von dir herangezogenen skandinavischen Länder, allen voran Finnland, arbeiten nämlich genau anders: Es wird gelesen, gelesen, gelesen. ;)

    Dass neben dem Üben des Lesens aber noch andere Übungen, die die jeweilige Lernschwierigkeit angehen, erfolgen müssen, halte ich allerdings auch für wichtig. Den Unterricht sollte man auf jeden Fall mit Übungen zur Verbesserung der Wahrnehmungsfähigkeit ergänzen, aber Platz für ausgearbeitete Therapiekonzepte ist im Unterricht natürlich nicht. Denn selbst an der Förderschule können wir keine spezielle Therapie anbieten und dürfen das auch gar nicht. Ich verweise die Eltern mit ihrem Kind, bei dem ich wirklich eine isolierte Lernschwäche vermute an die jeweiligen Therapeuten. Idealerweise gibt es direkt an der Förderschule selbst spezielle Therapieangebote, aber mangels finanzieller Zuwendung seitens unserer Länder können viele Angebote kaum noch aufrecht erhalten werden. (Unsere Schule z.B. muss zum nächsten Schuljahr die meisten der zusätzlichen Förderstunden, die noch nicht mal von Therapeuten angeboten worden sind, sondern von uns Lehrern, nahezu vollständig einstellen. Wie so oft, geht der Vorwurf, sich doch endlich mal verantwortlich zu fühlen mal wieder an die falsche Adresse, Erika.)

    Der Großteil der Schüler mit Leseschwächen hat jedoch keine spezielle Lernstörung, sondern in den meisten Fällen liegt mangelnde Förderung im Elternhaus und fehlende Motivation und damit einhergehend mangelnde Übung zugrunde. Von daher ist der Ansatz "Übung macht den Meister" im Bereich Leseförderung im Unterricht meiner Meinung nach völlig richtig.

    Ich habe jetzt am Ende meiner leseschwachen 5. Klasse das Buch "Wenn das Unugunu kommt" gelesen. Das Thema an sich gefiel fast allen Schülern, die Sprache ist einfach.
    Allerdings muss ich sagen, dass ich grundsätzlich nicht gerne mit Klassen "Lektüren" lesen. Positivere Erfahrung habe ich mit einer Literaturwerkstatt gemacht, die man in allen Klassenstufen durchführen kann.
    Je nach Alter und Lesekompetenz biete ich eine relativ große Auswahl von Büchern an, aus denen die Schüler völlig frei auswählen dürfen. Das Buch wird im Unterricht und daheim selbstbestimmt gelesen, es wird nur ein Termin vorgegeben bis wann das Buch ausgelesen sein soll. Die Lesezeiten im Unterricht gestalte ich so, dass man Lust auf's Lesen bekommt: gemütliche Leseecken mit Kissen, Tee und absolute Ruhe. Wenn ein Kind zwischendurch beim Lesen vor sich hinträumt, sage ich überhaupt nichts, nur rumlaufen und laut sein, darf niemand.
    Parallel dazu läuft eine Literaturwerkstatt (Mappe gibt's vom Verlag an der Ruhr - ich hab's mittlerweile mit eigenen Arbeitsblättern ergänzt), so dass die Schüler mit ihrem Buch nicht allein gelassen werden und die Sinnentnahme gewährleistet wird. Am Ende stellt jeder sein Buch vor.

    Damit habe ich sehr positive Erfahrungen gemacht, allerdings macht das beim ersten Mal deutlich mehr Arbeit als das übliche Lektüre lesen. Wenn man es öfter macht, wird die Arbeit allerdings deutlich weniger und beschränkt sich darauf, die Bücher selbst alle gut zu kennen, die die Schüler lesen, damit man jeweils helfen kann, wenn Schwierigkeiten auftreten.

    Ach ja, bei der Buchvorstellung muss natürlich dann auch eine Stelle laut vorgelesen werden. Mit guter Betonung, geübt und allem drum und dran, damit wir Zuhörer auch Vergnügen dabei haben. ;)

    LG
    Mia

    Hallo ohcbabe,

    Materialien habe ich leider keine und konkrete Ideen zum Buch auch nicht, weil ich es nicht kenne.

    Aber dazu ein Tipp:

    Zitat

    Und hat jemand ne Idee was ich in die Sachanalyse schreiben soll? Außer Inhaltsangabe und ein bissel was über die Autorin?

    Du solltest den Schwerpunkt der Sachanalyse auf eine Buchanalyse legen. Die Inhaltsangabe und Infos über die Autorin wären zumindest an meinem Seminar absolut zweitrangig gewesen.
    Diese Analyse sollte sich schon auf den Schwerpunkt deiner Unterrichtseinheit beziehen, so dass du in den didaktischen Überlegungen nahtlos anschließen kannst.

    Ist zwar mangels Buchwissen sehr allgemein gehalten, aber hilft dir hoffentlich trotzdem weiter.

    Gruß
    Mia

    Sicherlich bin ich auch ferienreif. Aber es regt mich völlig unabhängig davon auf, wenn man mir das Wort im Munde umdreht. Und das tust du bzw. Neleabels im Moment. Enjas Aussage war nicht falsch, auch wenn sie sicherlich nicht juristisch wasserdicht formuliert war und auch wenn in ihrem Bericht mitschwang, dass ihr das Handeln der Lehrer bzw. der Schule willkürlich vorkam. Ob das zutrifft, können wir wohl kaum jemand aufgrund der paar Sätzchen beurteilen, aber ich habe dazu auch keine Stellung genommen.

    Zitat

    Korinthensucherei (btw, ist mit Korinthen nicht eigentlich eine andere Tätigkeit verbunden?)

    Dann muss man halt auch damit rechnen, wenn man das korrekte Wort zu hören bekommt. Hab ja lang genug versucht, es nicht zu benutzen. :rolleyes:

    So, der Elefant, den wir jetzt aus dieser Mücke gemacht haben, ist für meinen Geschmack groß genug.

    Gruß
    Mia

    Zitat

    [Man sollte sich als Lehrer daran gewöhnen, dass man Beamter, bzw. Angestellter im öffentlichen Dienst ist, und deshalb Dienstvorschriften Folge zu leisten hat.

    Huch, wann hab ich das denn bestritten? ?(

    Natürlich muss man die Ausnahme von der Regel begründen können. Das habe ich vorausgesetzt, da ich dachte mit kompetenten Kollegen zu diskutieren.
    Auch scheint es mir nun, als ginge es plötzlich darum, dass man keinen Mahnungen schreiben braucht. Oder wie kommst du auf die Idee, dass man gegen eine Sollbestimmung nach Gutdünken verstößt?
    Es geht lediglich darum, dass eine Sollbestimmung keine Mussbestimmung ist, die zur Folge hat, dass eine Nichtversetzung auch ohne Mahnung erfolgen kann. Natürlich muss das begründet werden. Eben darum müssen ja (bei uns zumindest) auch alle größeren Notensprünge begründet werden. Ich gehe dabei ganz selbstverständlich davon aus, dass du als Lehrer auch eine Begründung für deine Entscheidungen hast. Scheint aber wohl nicht für alle so selbstverständlich zu sein.

    Da gibt's nix weiter zu diskutieren und alles andere scheint mir jetzt wirklich Korinthenkackerei. Wenn du das halt nun mal lieber hören willst. :rolleyes:

    Gruß
    Mia

    Richtig (auch wenn es in diesem Fall sicherlich von Nachteil war). Ein "Soll" ist halt nun mal kein "Muss", egal, wie nah es auch dran sein mag.
    Und aus der Nähe zum Muss einen wichtigen Unterschied zu machen finde ich Korinthensucherei. Müssen wir aber nicht diskutieren, sieht halt jeder anders.

    Gruß
    Mia :)

    Bei uns an der Schule sind solche Notensprünge möglich, allerdings müssen alle Noten, die um 2 Noten von der vorherigen Note abweichen (egal, ob nach oben oder nacht unten) in der Zeugniskonferenz gesondert begründet werden.
    Im Erziehungshilfebereich ist es übrigens keine Seltenheit, dass solche Notensprünge vorkommen. Ich habe beispielsweise auch einen Schüler, der die besten Leistungen bringt, wenn er mitarbeitet, aber auch immer wieder lange Phasen hat, in denen er sich völlig verweigert. Da kommt es auch immer wieder zu großen Notensprüngen.

    Wie Enja sagt: Mahnungen sind ein Warnhinweis an die Schüler und Eltern, aber keine Voraussetzung dafür, um als Endnote eine 5 zu geben.
    Gerade bei den 4er Schülern sind Mahnungen eine Gradwanderung. Werden die auf die Mahnungen folgenden Arbeiten/Lernkontrollen in den Sand gesetzt, steht der Schüler schnell auf 5. Andererseits ist das Entsetzen sowohl bei Schülern als auch Eltern sehr groß, wenn ich prophylaktisch bei einem Stand von 4 anmahne, weil ich Bedenken habe, dass der Schüler abrutscht.

    Gruß
    Mia

    Hm, ist das dann also nur eine Ausrede, wenn an die 90% aller Eltern behauptet, sie könnten ihrem Kind nicht mehr bei den Hausaufgaben helfen? Selbst im Hauptschulzweig ist dieser Satz oft Standard.

    Aber um ehrlich zu sein, ich komme fachlich in den Fächern, die ich nicht unterrichte, auch nicht unbedingt immer so gut zurecht. Das meiste vergisst man halt wirklich, selbst Prozentrechnung mache ich doch nicht mehr mit dem Operator, sondern nur mit Dreisatz. Folglich kann ich diese Formel auch nicht mehr. Aber ich halte das auch nicht für wirklich ungewöhnlich.

    Den absoluten elterlichen Super-GAU hatte ich dieses Jahr auch, aber aus Datenschutzgründen möchte ich diesen Fall lieber nicht sonderlich detailliert erzählen, zumal ich den Schüler immer noch habe.
    Es sind Eltern, die sich reichlich wenig um die Belange ihres psychisch beeinträchtigten Kindes kümmern, ihrem Sohn nicht die geringste Förderung zukommen lassen und für die massiven schulischen Schwierigkeiten Lehrer und Schule verantwortlich machen. Ist ja auch bedeutend einfacher, als Ursachenforschung zu betreiben und sich mit diesen Schwierigkeiten intensiv auseinander zu setzen. :rolleyes:
    Das geht schon seit Beginn der Grundschule so und um die Eltern in die Verantwortung zu nehmen, wurden zu Beginn dieses Schuljahres in großer offizieller Runde mit Schulleitung und Vertretern des Schulamtes Vereinbarungen getroffen, um eine Mitarbeit von elterlicher Seite einzufordern, nachdem diese über die ganzen Jahre hinweg nie freiwillig erbracht wurde.
    Die Vereinbarungen wurden aber wieder einmal nicht eingehalten, weswegen das Schulamt schließlich, weil die Situation für und wegen dem Schüler absolut untragbar war, die Schulpflicht von diesem ruhen ließ, bis die Vereinbarungen von den Eltern erfüllt wurden. Statt sich aber dann endlich mal darum zu kümmern (was vermutlich nicht mehr als wöchentlich eine Stunde Zeit von den Eltern beansprucht hätte), haben sie sich lieber an einen Anwalt gewendet und versucht, den Schulbesuch einzuklagen. Die Klage ging vor's Verwaltungsgericht und wurde abgewiesen, was jedoch die Dauer der Zeit, in der der Schüler nicht zur Schule durfte, natürlich ewig in die Länge gezogen hat.
    Die Vereinbarungen wurden dann endlich widerwillig erfüllt, aber ich bin mir sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Eltern wieder alles vernachlässigen. Zumal sie es nun auch erreicht haben, dass ihr Sohn eine massive Schulunlust entwickelt hat, weil ihm ja von Elternseite immer wieder eingehämmert wird, dass alle gegen ihn sind.

    Bei diesen Eltern kann ich wirklich nur noch fassungslos den Kopf schütteln. Wenn so massiv gegen die Schule gearbeitet wird, ist eine Förderung des Schülers nahezu aussichtslos und man muss zugucken, wie ein eigentlich sehr intelligentes und begabtes Kind, das vermutlich das Abitur schaffen könnte, nun wahrscheinlich nicht einmal irgendeinen Schulabschluss erhält. Von den psychischen Schwierigkeiten, die den Jungen mit Sicherheit noch weit über die Schulzeit hinaus begleiten ganz zu schweigen.

    In dieser Angelegenheit extrem frustriert,
    Mia

    Ach so, der Troll hat dir aus dem Herzen gesprochen? Dann würde ich an deiner Stelle aber nicht mehr lachen bei soviel Frust. :P
    Aber andererseits haste schon recht. In dieser schlimmen und ungerechten Welt sollte man den Humor nicht verlieren. :D

    Viele Grüße von der faulen Mia
    Das Leben ist schön! 8)

    Ich benutze sowohl für berufliche als auch private Termine einen DIN A5-Kalender, d.h. pro Tag eine Seite. Diesen Kalender habe ich bislang jedes Jahr kostenlos von einer meiner Versicherungen bekommen.
    Dinge, die ich mir merken muss, passen da rein, aber Listen und Unterrichtsplanung mache ich separat.
    Die Listen drucke ich sowieso am PC aus und sammle sie in einem Ordner, die Unterrichtsplanung kommt also Lose-Blatt-Sammlung in die Mappe, die ich für jede Klasse habe und in denen ich Arbeitsblätte und alles sonstige sammle, was zu dieser Klasse gehört.

    Gruß
    Mia

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