Ja, bei uns folgt zuallererst ein Gespräch über den Konflikt. In aller Regel ist es tatsächlich so, dass die Schüler nicht verstehen (oder vorgeben, nicht zu verstehen), warum sie raus geschickt wurden. Das muss natürlich erst einmal geklärt werden. Dann wird gemeinsam überlegt, was passieren müsste, damit es in Zukunft nicht mehr zu einem Konflikt kommt. In aller Regel beinhaltet das eine Verhaltensänderung seitens des Schülers. Unter Umständen wird ein Verhaltensvertrag aufgesetzt, vor allem bei Schülern, bei denen das keine einmaliger Besuch ist.
Ich schicke die Schüler übrigens nie allein mit ihrem Rückkehrplan zurück in ihre Klasse, sondern versuche so weit es geht, immer erst noch einmal mit dem Kollegen Kontakt aufzunehmen, um mit ihm den Rückkehrplan durchzusprechen.
Ich muss allerdings mittlerweile auch leider sagen, dass unser Time-Out-Room von manchen Kollegen falsch verstanden und deswegen falsch eingesetzt wird. Da werden Schüler sofort wegen irgendwelcher Lappalien hingeschickt, nur weil der Kollege keine Lust hat, seine "kostbare Unterrichtszeit" für die Klärung von kleineren Konflikten zu verwenden. Diese Minikonflikte sind in der Regel in 5-10 Minuten geklärt, vor allem, wenn zwei Schüler, die einen Konflikt miteinander haben, vor mir sitzen. Die schicke ich dann auch ruckzuck ohne Rückkehrplan wieder in den Unterricht zurück.
Hm, eine Wiedergutmachung in diesem Sinne halte ich für kein gutes Mittel, es sei denn, ein Schüler hat einen anderen direkt geschädigt. Das impliziert ja, dass der Time-Out-Room eine Strafe ist. Leider wird er zwar von vielen Kollegen so eingesetzt, aber eigentlich kann das Konzept darauf nicht aufbauen.
Es geht ja darum, dem Schüler Hilfen für eine Verhaltensänderung an die Hand zu geben. Und genau die werden erarbeitet.
Als Bsp.: Wenn jemand unruhig ist, klären, wie es zu der Unruhe kommt. Die Ursache benennen und versuchen, sie beseitigen. (Das kann z.B. ganz banal ein Sitzplatzwechsel sein. Ist sogar recht häufig der Fall.) Die Beseitung der Störungsursache wird dann im Rückkehrplan beschrieben. Den guten Vorsatz in Zukunft nicht mehr zu stören, wird dann schon fast zwanghaft sowieso von jedem Schüler drunter geschrieben. 
Wenn es nicht gerade ein Konflikt zwischen zwei oder mehreren Schülern ist, der direkt geklärt werden kann, schicke ich den Schüler übrigens nicht mitten in der Stunde in den Unterricht zurück. Meistens braucht sowohl der Schüler als auch der Lehrer Zeit, um die Wut über den anderen etwas zu verdauen. Da würde eine erneute Unterbrechung des Unterrichts wohl mehr stören als helfen.
Gruß
Mia