Beiträge von Mia

    Hm, ich fand den Thread eigentlich keineswegs abwegig und hab deine Ausgangsfrage auch keineswegs so verstanden, dass du regionalen Klatsch hören wolltest. Schließlich ist das Arbeitsklima eine der wichtigsten Bedingungen für berufliche Zufriedenheit und da wird man sich ja mal ein Meinungsbild von Lehrern verschaffen dürfen. ;)

    Meine Erfahrungen sind auch nicht ganz so allgemein wie die meiner Vorredner. Klar sind sie absolut subjektiv und eben auch sehr begrenzt, weil ich nicht grad kurz vor der Pension stehe, aber ich denke mal schon, dass es nicht ganz unwichtig für die Berufswahl ist, sich damit auseinander zu setzen, wie so das Arbeitsklima denn überhaupt sein könnte.
    Denn dass Lehrer schon manchmal etwas "spezieller" sind, weiß wahrscheinlich jeder aus eigener Erfahrung.
    Ich für meinen Teil könnte mir u.a. aus diesem Grund ein anderes Lehramt nicht vorstellen und habe für mich solche Überlegungen durchaus auch einbezogen.

    So, nun zu meinen Erfahrungen: Meine erste Schule war eine Sonderschule mit etwa 60 Kolllegen, ziemlich groß für eine Sonderschule und auch noch mitten im Brennpunkt einer deutschen Großstadt mit einer der höchsten Kriminalitätsraten.
    Ohne ein absolut stimmiges Arbeitsklima wäre eine Arbeit an dieser Schule demenstprechend unmöglich gewesen: Der Zusammenhalt unter den Kollegen war extrem hoch und der Umgang miteinander war sehr freundschaftlich und locker. Das ging hin bis zu privaten Treffen: Kaffeekränzchen, Grillfeiern und sogar Geburtstagspartys.
    Es war ein eher junges Kollegium, aber auch die älteren Kollegen waren voll mit dabei, haben sich weder abgesondert noch waren sie frustriert und ausgebrannt. Ein wenig Grüppchenbildung war natürlich bei der Größe des Kollegiums vorhanden, aber es war keine ausgeprägte Cliquenbildung.

    Meine zweite Erfahrung ist nun eher das genaue Gegenteil: Ich bin wieder an einer Brennpunktschule, diesmal eine Gesamtschule. Das Schülerklientel unterscheidet sich eigentlich kaum von dem er Sonderschule, es ist lediglich ein bisschen durchmischter.
    Das Kollegium ist genauso groß - 60 Lehrer -, aber absolut anders geartet. Insgesamt herrscht eine sehr konservative Unterrichtsform vor und ebenso ist die Art des Umgangs miteinander. Zwar durchaus freundlich, aber etwas steif. Gelacht wird nicht, Schule ist schließlich eine ernste Angelegenheit. :rolleyes:
    Aber gejammert wird viel, denn die Schüler sind ja alle so schrecklich böse und unwillig.

    Leider hat sich in den letzten Jahren auch eine etwas alternative Gruppe aus Lehrern gebildet, die absolut gegensätzliche Ansichten und Einstellungen haben. Leider deswegen, weil es natürlich nicht gerade förderlich für den Zusammenhalt im Kollegium ist, auch wenn ich die Einstellungen dieser Gruppe eigentlich teile und da auch eifrig bei den konspirativen Sitzungen mitmische.

    Ich merke, dass es unheimlich schwierig ist, in solch einem Kollegium zu unterrichten, in der man mit seinen Ansichten und Einstellungen nicht hineinpasst.

    Und wenn ich nicht in dieser Sonderposition als Sonderschulexotin wäre, würde ich es ehrlich gesagt an dieser Schule nicht aushalten, weil ich weiß, dass mich die meisten Kollegen mit meinen Einstellungen und Ansichten, die sich natürlich auch äußerlich bemerkbar machen, nicht akzeptieren würden.
    In der ersten Woche haben mich Kollegen auf den Fluren in den Pausen ständig angemotzt, dass ich gefälligst auf den Schulhof gehen soll, weil sie mich für 'ne Schülerin gehalten haben. :D

    Soviel also dazu, nicht alle Kollegien sind so schön durchmischt und es gibt bestimmt auch noch mehr Schulen, an denen nicht jeder Lehrertypus seinen Platz finden kann.

    Gruß, Mia

    Zitat

    Aber das Problem ist, dass die KOllegen nicht mitziehen und ich allein auf weiter Flur stehe.

    Hier sehe auch ich ein Problem. Zwar würde ich alle Tipps meiner Vorredner absolut unterschreiben, allerdings fürchte ich, dass du mit einer sehr langwierigen Umsetzung zu kämpfen haben wirst. So, wie ich es herausgehört habe, bist du wohl auch nicht Klassenlehrerin, sondern Fachlehrerin, oder?
    Dann hast du's doppelt schwer, weil du nicht zur Bezugsperson werden kannst und es den Schülern schwer fallen wird, deine Art zu unterrichten zu akzeptieren. Da werden immer wieder Grenzen ausgetestet und deine Autorität angezweifelt.
    Aus diesem Grunde würde ich dir erstmal nicht dazu raten, Störungen zu übersehen, sondern die übliche Methodik der Schule mit den alternativen Handlungsweisen zu verbinden.
    So merken die Schüler, dass du genauso sanktionieren kannst wie alle anderen auch und so blöd es ist, aber erst dann werden sie dich wohl ernst nehmen.

    Noch ernster werden sie dich aber wahrscheinlich nehmen, wenn du ihnen nebenher vermitteln kannst, dass du auch sie als Personen ernst nimmst. Das, was Alias auch schon angesprochen hat: Trennung von Verhalten und Person. Wenn sie merken, dass man sich wirklich um sie kümmert und sie auch mit ihren ganzen Macken respektiert, können sie ihre Blockaden langsam abbauen und brauchen sich nicht mehr auf ihre negative Art und Weise Aufmerksamkeit und "Respekt" zu verschaffen.
    Und wenn du es schaffst auf diese Art eine vertrauensvolle Atmosphäre aufzubauen, werden im Laufe der Zeit auch die Sanktionen immer unnötiger.

    Ich wünsche dir viel Kraft und viel Durchhaltevermögen. Leicht wird es bestimmt nicht, aber wenn sich die ersten Erfolge einstellen, wird man merken, dass sich die Mühe gelohnt hat.

    *Daumendrück* ;)

    Mia

    Lass dich davon mal nicht allzu sehr demotivieren. Es ist zwar ziemlich blöd, wenn man so empfangen wird, aber das muss nicht gleich bedeuten, dass das Arbeitsklima allgemein genauso unfreundlich ist.

    Der Schulleiter meiner alten Schule war ähnlich uninteressiert was Einführung und Vorstellung neuer Kollegen, Referendare oder Praktikanten anging. Einer Kollegin von mir ist es sogar so ergangen, dass sie einen Termin bekommen hat und dann vergessen wurde. Sie saß eine Stunde auf dem Flur rum, um dann mit einer knappen Begrüßung das Allernotwendigste gesagt zu bekommen.

    Dennoch war der Schulleiter ansonsten sehr engagiert und auch menschlich durchaus in Ordnung. Von Macken dieser Art mal abgesehen.
    Und vom Kollegium wurde man dann dort auch total freundlich aufgenommen und es herrschte eine richtig gute Arbeitsatmosphäre.

    Also, am Besten Schwamm drüber und nicht entmutigen lassen. ;)

    Gruß, Mia

    Hallo Cat,

    ich glaube, man kann das pauschal ganz schlecht sagen. Brutto gibt es wie auch schon Hermine gesagt hat kaum einen Unterschied, aber durch die Abzüge kann eine Differenz bis zu 500 Euro zusammengekommen. Aber das hängt natürlich davon ab, wie du dich versicherst und in welcher Lohnsteuerklasse du bist. Ich habe auch schon gehört, dass es überhaupt keine Differenz gegeben hätte.

    Bei mir selbst konnte ich es leider nicht im Geringsten nachvollziehen, weil die Lohnstelle dermaßen lange für ihre Lohnabrechnungen gebraucht hat, dass ich das halbe Jahr im Angestelltenverhältnis nur Abschläge gekriegt habe. Und, um die Differenz aus den damit einhergehenden hochkomplizierten Abschlagsabrechnungen rauszuklamüsern war ich zu faul.

    Gruß, Mia

    Hallo Fabienne,

    bei uns war das Deckblatt auch vom Stud.seminar inhaltlich vorgegeben. Es lag als Infoblatt bei den Prüf.unterlagen dabei, aber man musste es schon nochmal selbst gestalten.

    Und zwar sollte bei uns folgendes drauf:

    Entwurf der Prüfungslehrprobe zur Zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an .....

    Schule:
    Klasse:
    Raum:
    Datum:
    Zeit: .... Stunde (..... Uhr)
    Fach:

    vorgelegt von Lehramtsreferendar/in:


    Thema der Unterrichtseinheit:

    Thema der Unterrichtsstunde:

    Lernziel der Stunde:

    Für die Lehrproben mussten wir diese Erklärung nicht abgeben, aber wenn du dir unsicher bist, dann mach's lieber. Schaden wird's nicht.

    LG, Mia

    Hm, ich glaube es ging hier gar nicht um eine Ferndiagnose, die meiner Meinung auch von niemandem gestellt wurde. Oder hab ich was überlesen?
    Der Hinweis auf Brüche in der Biographie ist ja absolut allgemein gehalten und war wohl so gemeint, dass man einfach in einem solch schwierigen Fall Dinge mit einbeziehen muss, die nicht in der konkreten Sitation transparent werden.

    Seit ich an der Regelschule bin, werde ich auch sehr häufig damit konfrontiert, dass sich Lehrer von Unterrichtsstörungen sehr provoziert und vor allem persönlich angegriffen fühlen. Die erste Reaktion, die ohne groß nachzudenken, erfolgt, ist das "harte Durchgreifen".
    Nur leider wird fast nie bedacht, dass man damit oftmals das genaue Gegenteil erreicht, weil das Kind mit seiner Reaktion ja eigentlich etwas ganz anderes möchte. Insofern verstärkt man unbewusst das unerwünschte Verhalten noch mehr, weil der Schüler sich ja immer mehr anstrengen muss, um das zu erreichen, was er will, kurz: Teufelskreis.

    Sicherlich ist der Lehrer kein Therapeut und wird das Problem des Kindes nicht annähernd lösen könne, doch er muss überlegen, welche Reaktion von ihm selbst die Situation entschärfen kann.

    Es gibt natürlich Fälle, in denen Kinder einfach nur ihre Grenzen aufgezeigt bekommen möchten und die Sache ist erledigt, sobald man dies getan hat. Wenn das "Durchgreifen" aber nicht zum erwünschten Erfolg führt, bleibt dem Lehrer nichts anderes übrig, als auf das Kind zuzugehen.
    In welcher Form das geschieht, ist im übrigen zweitrangig.
    Ich selbst bin auch nicht gerade der Lehrertyp, der allzu gern körperlichen Kontakt mit seinen Schülern hat, daher würde ich selbst Robischon's Vorschlag für mich nicht in Erwägung ziehen. Aber es gibt jeder Menge anderer Möglichkeiten, um dem Kind zu zeigen, dass man es wahrnimmt, dass man es ernst nimmt und verstehen will, warum es sich so verhält.

    Also, wenn du meinst, dass es der Schülerin darum geht, zu sehen, wo ihre Grenzen liegen, dann mach ihr klar, wo sie sind.
    Wenn du aber den Eindruck hast, kannst du dir selbst und auch dem Mädchen den "Durchgreif-Stress" sparen.

    Hast du schon mal Kontakt zur Klassenlehrerin aufgenommen? Zeigt sie das Verhalten auch bei anderen Lehrern?

    Gruß, Mia

    Danke, Justus,

    ja, ich bin mir darüber auch im Klaren, dass ich schlechte Karten habe und erwarte auch nicht, dass er sich komplett ändert. :( Aber ich finde es einfach nicht zum Aushalten und muss das wenigstens für mich machen, damit ich das Gefühl habe, dass ich es wenigstens probiert habe. Wenn du verstehst, was ich meine.... :rolleyes:
    Schaden tut's jedenfalls nichts und einen Versuch ist's mir wert. Vielleicht kann ich wenigstens erreichen, dass er weniger in Konflikte verwickelt ist.

    Bundeszentrale f.p.B. finde ich für 5.klässler zu schwierig, ich bräuchte etwas Kindlicheres. Aber bis auf einen Comic und so ein bisschen Kleinkam, einen Text hier und da, habe ich bislang nix.... ?(

    Aber mal schauen, vielleicht komm ich durch deine Projektplanung noch auf Ideen. ;)

    Dani, woher hattest du den Film denn? Landesbildstelle oder sowas in der Art?

    Danke erstmal,
    Mia

    PS: Vielleicht war's dumm von mir, den Thread in die Sek. stufe zu verschieben. Die Primarleute könnten mir hier ja wahrscheinlich besser weiterhelfen. Na ja, vielleicht verirrt sich ja jemand hierher. Oder Justus übt ein bisschen Verschieben. ;)

    Hallo Sille,

    wie wär's mit einem Abenteuer-Spielbuch aus der Reihe "Gänsehaut" von R.L. Stine?

    Literarisch kein bisschen wertvoll, aber sehr motivierend. ;)
    Das sind Gruselgeschichten, in denen Teenies die Hauptpersonen sind. Erinnert ein bisschen an Steven King, nur für Kinder & Jugendliche eben, so etwa im Alter 12-15 würde ich sagen. Sehr einfache Sprache, daher gerade für Schüler mit Leseschwächen sehr gut geeignet.
    Es gibt aus der Reihe ganz normale Taschenbücher, aber eben auch diese Spielbücher, in denen der Leser nicht von Seite 1 bis Ende liest, sondern selber Entscheidungen treffen darf und dann zur entsprechenden Nummer weiterblättert. Das bedeutet, dass die Geschichte bei verschiedenen Lesern oder bei mehrmaligem Lesen auch immer unterschiedlich verlaufen kann.

    Gruß, Mia

    Ich habe einen Jungen in der 5. Klasse, der durch seine extreme Türkenfeindlichkeit immer wieder in heftige Konflikte gerät.
    Er selbst ist Armenier und begründet seine offen ausgetragene Feindseligkeit mit historischen Gründen. Das Problem liegt in der Familie begründet, insofern wird es leider wohl nicht vollständig zu lösen sein, doch ich möchte es wenigstens einmal thematisieren und versuchen, seine extreme Einstellung etwas zu mäßigen.

    Leider habe ich im Moment nicht so richtige Ideen, wie ich das angehen könnte. Ich habe mal diverse Sozialkundebücher durchgeschaut, aber bislang nicht so das Richtige gefunden. Ansonsten kenne ich bislang auch so gut wie kein Mat. zu dem Thema. Meine Recherchen waren bislang eher frustriend. Fehlt mir nur das richtige Stichwort oder gibt's in dem Bereich tatsächlich so wenig Material?

    Könnt ihr mir etwas empfehlen? Seid ihr vielleicht sogar schon mal selbst mit so einer Situation konfroniert worden?

    Gruß, Mia

    Ja, privat mailen ist vielleicht besser, sonst ist's mit der Anonymität hier wahrscheinlich bald aus. ;)

    Du kannst an die Email-Adresse in meinem Profil mailen, dann kann ich dir auch meine private geben. Deine habe ich ja dann automatisch.

    Bis dann, :) ,
    Mia

    Hallo Isa,

    das ist mir natürlich umso lieber, mal jemand "von der anderen Seite" ;) zu hören.

    Komisch, dass es auch bei euch nicht so richtig funktioniert, wobei ihr offensichtlich schon ein ganzen Stück weiter seid, weil ihr immerhin schon ein I-Klasse habt.

    Davon bin ich noch meilenweit entfernt.
    Als ich an der Schule angefangen habe, habe ich weder eine Zuordnung zu einer Klasse noch einen Stundenplan bekommen. Seitdem tingel ich so durch die Schule: anfangs auf der Suche nach den EH-Schülern (anders als bei GB oder LH ist das für viele Lehrer leider keine offizielle Behinderung und keiner konnte mir sagen, ob er Schüler mit festgestelltem Förderbedarf in seiner Klasse hat - fand ich sehr erschreckend!), mittlerweile renne ich den Kollegen hinterher, um überhaupt mal irgendwas machen zu können.
    Wenn ich das Wort GU auch nur erwähne, sind gleich alle dermaßen dagegen, dass überhaupt keine vernünftige Diskussion oder Planung zustande kommen kann. Daher bleibt mir in den meisten Fällen nichts anderes übrig, als die Schüler aus den Klassen für Einzelförderung rauszunehmen. In einer Klasse kommt noch nichtmal das zustande. :rolleyes:

    Jetzt habe ich mich eigentlich schon damit abgefunden, dass dieses Schuljahr wohl nichts Befriedigendes mehr zustande kommt und setze alles auf die Planung für das nächste Schuljahr.
    Aber die läuft auf Seiten der Schulleitung leider eher verhalten an. Ich muss den Gesprächsterminen ständig hinterherrennen und auf die Anregung, dass man nun doch allmählich schon mal planen könnte, wer überhaupt in so einer Klasse mitarbeiten könnte, bekam ich zur Antwort, dass die Lehrerverteilung erst kurz vor den Sommerferien erfolgt. Na, dann ham wer ja noch echt viel Zeit zum Planen... X(

    Warst du in der Anfangsphase deiner I-Klasse schon mit dabei? Oder weißt du, wie das vor sich ging?
    Haben sich deine Kollegen freiwillig dazu bereit erklärt? Wie läuft das mit den ganzen Fachlehrern? Wieviele Stunden hat eure Soli (lustige Bezeichnung - kenn ich noch gar nicht :D )? Wie habt ihr den GU organisiert? Unterrichtet sie überhaupt nicht? Oder nimmt sie Schüler raus?
    Kriegt ihr eine Kooperationsstunde in den Stundenplan? Oder müsst ihr das zusätzlich machen?

    Ich hab 'ne Menge Fragen, wie du merkst... :D
    Und es würde mich auf jeden Fall interessieren, wie genau das bei euch läuft. Wenn du Zeit und Lust hast, schreib doch bitte noch mehr.

    schon ganz gespannt,
    Mia

    Danke, phil!
    Gibt's ja nicht, habe vor kurzem auch schon mal bei der ZVAB geschaut und nix gefunden. Entweder hab ich mich blöd angestellt oder sie hatten's da noch nicht.

    Ich glaube, die 92iger-Auflage ist okay. Werde nochmal auf der Verlagsseite schauen.

    Danke! :)

    Mia

    Hat jemand Erfahrungen damit?

    Bin seit letztem Jahr an einer kooperativen Gesamtschule und soll dort als erste Sonderschullehrerin an dieser Schule Schüler mit Verhaltensauffälligkeiten integrieren.

    Mittlerweile bin ich hochgradig gefrustet, weil nichts läuft und nichts funktioniert. Seitens der Schulleitung höre ich permanent "Das geht aber nicht.", die Kollegen sind von ihrer Arbeit mit den schwierigen Schülern überlastet und gefrustet und einhergehend damit weder kooperationsbereit noch bereit, sich in dieses für sie neue Gebiet einzuarbeiten.
    Ohne Zusammenarbeit kann ich aber wohl schlecht Gemeinsamen Unterricht machen. ?(

    Die Schulleitung schläft so vor sich hin: Weder ein Konzept ist in Arbeit und über die konkrete Situation macht sich auch keiner Gedanken. Nicht nur in Bezug auf den GU, sondern auch hinsichtlich des allgemeinen pädagogischen Konzepts der Schule. Das existiert schlichtweg nicht. Jeder macht's halt so wie er denkt.

    Wenn ich die Probleme hinsichtlich der Zusammenarbeit der Schulleitung schildere, folgt der Standardsatz: "Gut, ich werde mal mit Frau oder Herrn XY reden."
    Das erfolgt dann auch und Frau oder Herr XY ist dann natürlich besonders gut auf mich zu sprechen. Optimale Bedingungen für eine gute Zusammenarbeit. :rolleyes:

    Ich merke, dass ich mittlerweile meinen Frust auch mit in die Schule trage und diesen verknöcherten, frustierten Kollegen auch kaum noch freundlich gegenüber treten kann. Ich bin nur noch genervt von deren Ignoranz und Inkompetenz.

    So kann's also nicht weitergehen. Bin jetzt am Überlegen, wie ich eine Konzeptvorlage in die Schule tragen kann, weiß aber überhaupt nicht, wie ich sowas im Alleingang angehen soll.
    Kenne bislang nur GU an integrierten Gesamtschulen oder wenn schon kooperative Gesamtschulen, dann sind es Schüler mit Lernschwächen. Aber bei Verhaltensstörungen muss natürlich anders an die Sache rangegangen werden. Nur wie?

    Bin frustriert und ratlos.

    Kennt jemand ein funktionierendes Konzept für diesen Bereich? Hat jemand schon mal Konzeptentwicklung für den GU betrieben? Wie seid ihr vorgegangen?

    Hoffe, dass ich nicht ganz so allein auf der Welt mit diesem Problem dastehe, wie's mir grad scheint. :(

    Mia

    Leider ist folgendes Buch im Handel nicht mehr zu erhalten, weil keine Neuauflage erfolgt und die alten Auflagen vergriffen sind.

    Hat es jemand und braucht es nicht mehr?
    Würde es gerne abkaufen! Allerdings wäre ich an den alten Auflagen (die mit dieser furchtbaren Schreibmaschinenschrift) nicht mehr interessiert.

    Mutzeck, Wolfgang: Integration von Schülern mit Verhaltensstörungen, Beltz Verlag


    Gruß,
    Mia

    Du musst dich im Studium und später im Beruf auf verschiedene Fachrichtungen spezialisieren. Dementsprechend unterschiedlich sind natürlich auch die Anforderungen.

    Um ersteinmal allgemeine Infos zu erhalten, eignet sich das BIZ. Dort gibt es die Blätter zur Berufskunde, wo du so einiges über diesen Beruf findest.

    Mit den NCs verhält sich's auch unterschiedlich: Je nach Uni sind die verschieden und ändern sich natürlich auch gelegentlich. Da hilft nur, direkt vor Ort anzufragen. Bei Sonderpädagogik ist von 'nem NC bei 1 bis überhaupt kein NC alles drin. War zumindest zu der Zeit so, als ich mit dem Studium angefangen habe (war vor 9 Jahren).

    Wenn du genauere Vorstellungen hast, was dir so vorschwebt, frag aber ruhig hier nochmal nach.

    LG,
    Mia

    Noch eines nebenbei: Zum Musikstudium braucht man nicht zwangsläufig Abi, es sei denn, man studiert Schulmusik. Für die meisten guten Musikhochschulen reicht die Fachhochschulreife. Sprich: Sie bräuchte nur die 11. und 12. Klasse zu überstehen (Noten sind dabei eigentlich egal, Hauptsache, sie wird versetzt) und das schafft eigentlich so gut wie jeder.
    Aber wie das mit der Bewerbung etc. läuft, kann ich dir natürlich immer noch nicht sagen...

    Da es auch sonst im Forum keiner so recht zu wissen scheint, wäre für euch wohl die einfachste Möglichkeit, einfach mal bei den in Frage kommenden Schulen anzurufen. Die werden ihr das wohl sagen können.

    Gruß,
    Mia

    Ich bin nicht aus Berlin, daher kann ich nur allgemein etwas dazu sagen.

    Generell kann man sein Abitur jederzeit nachholen: Entweder am Abendgymnasium oder über (Fern)Akademien. Letzteres ist allerdings mit Kosten verbunden.

    Bei deiner Cousine drängt sich mir jetzt jedoch die Frage auf: Warum so dringend Abitur? Wenn sie im Moment die Bedingungen nicht erfüllt, ist nicht zu erwarten, dass sie ein sonderlich gutes Abitur macht. Und auf dem Arbeitsmarkt ist im allgemeinen ein schlechtes Abitur nicht zwangsläufig besser als ein Realschulabschluss.

    Ist die Oberstufe für sie Überbrückungszeit, weil sie noch nicht weiß, was sie jetzt machen will?
    Oder hat sie einen konkreten Beruf im Auge, von dem sie glaubt, nur mit Abi reinzukommen?
    Kennt sie Alternativen zum Abitur?

    Nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung hat man automatisch das Fachabi. Vielleicht käme für deine Cousine diese Möglichkeit ja auch in Frage?

    lg,
    Mia

    Da waren wir Sonderschullehrer uns ja ziemlich einig. ;)

    Doch bevor es zu Missverständnissen kommt, möchte ich etwas ergänzen. Meiner Erfahrung nach sind die Kenntnisse über das Sonderschulsystem in Deutschland bei Regelschullehrern mäßig ausgeprägt und daher kommt es oft zu falschen Empfehlungen.

    Förderschule ist in vielen Bundesländern das Synonym für Sonderschule. Sonderschulen gibt es für veschiedene Fachrichtungen, z.B. Schulen für Erziehungshilfe, Lernhilfeschulen, Sprachheilschulen, Schulen für Praktisch Bildbare, usw. (Auch hier variieren die Bezeichnungen je nach Bundesland.)
    Das eben angesprochene Sparmodell gibt es auch, aber nicht ausschließlich, in Hessen glücklicherweise noch recht selten. Bei diesem Modell werden verschiedene Fachrichtungen zusammengelegt, allerdings nur, wenn nach den gleichen Rahmenrichtlinien unterrichtet wird. So findet man z.B. häufig kombinierte Sprachheil- und Erziehungshilfeschulen, weil an beiden Sonderschulformen lernzielgleich unterrichtet wird. Mit Lernhilfe wird meines Wissens nie kombiniert, weil diese Schulform eigene Lehrpläne hat. Von einer Integration in eine andere Sonderschule hab ich bislang glücklicherweise noch nix gehört. Eine Absurdität, mit der wir aber bei der derzeitigen Landespolitik bestimmt auch irgendwann konfrontiert werden. :rolleyes:

    Was meine Kollegin vermutlich meinte, ist weniger das oben angesprochene Sparmodell, sondern die Klientel der Lernhilfeschule. Die Ursachen für den Besuch einer Lernhilfeschule liegen zumeist im psychosozialen Umfeld. Lernhilfeschüler kommen in der Regel aus Unterschichtsfamilien und haben mit extremen sozialen Problemen zu kämpfen, so dass Verhaltensauffälligkeiten an Lernhilfeschulen sehr ausgeprägt sind. Förderung haben diese Schüler im allgemeinen in keiner Form erhalten, was zu vielen sekundären Defiziten führt.
    Zudem ist der Anteil ausländischer Schüler auffällig hoch, was wiederum einhergeht mit Sprachproblemen, die durch die kognitiven Schwierigkeiten häufig noch weniger kompensiert werden können als das bei Hauptschülern der Fall ist.
    Dadurch ist die Lehrkraft in einer Lernhilfeschule in der Regel mit diesen drei Bereichen konfrontiert: Lernschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten und Sprachschwierigkeiten.

    Die Klientel an Schulen für Praktisch Bildbare unterscheidet sich in der Regel von der LH-Klientel grundlegend.
    Die Schüler kommen aus allen Schichten, der Ausländeranteil ist durchschnittlich, häufig sind die Eltern sehr engagiert und die Kinder werden entsprechend gefördert. Bedingt durch die geistige Behinderung sind zwar auch Schwierigkeiten in den drei oben genannten Bereichen vorzufinden, doch werden von den Eltern meist Therapieangebote in Anspruch genommen, so dass die Lehrer viel außerschulische Unterstützung bekommen. (An einer guten PB-Schule geht das mit Kooperation einher.)

    Mit diesem Vorwissen muss man abwägen, wohin das Kind besser passt. Zwar spricht ein IQ von 70 eher für die LH-Schule, doch muss man damit rechnen, dass deine Tochter mit schwierigen sozialen Verhältnissen rechnen muss. Da du schreibst, dass sie eher zurückhaltend ist und vermutlich bislang weniger in Selbstbehauptung trainiert wurde als dies in der Regel bei Unterschichtskindern der Fall ist, wird sie es an einer LH-Schule evtl. schwieriger haben. Da hat sie von einer Förderung an einer PB-Schule möglicherweise mehr, obwohl sie dort von Kindern umgeben sein wird, die größtenteils weniger begabt sind als sie selbst.

    An diesem Punkt kann ich wiederum nur den Tipp geben, sich die in Frage kommenden Schulen genau anzuschauen. An manchen PB-Schulen gibt es Klassen oder Kurse für die begabteren Kinder. Es gibt allerdings auch LH-Schulen, gerade in ländlichen Gebieten, die eine relativ unproblematische Schülerklientel haben. Dann bietet sich vielleicht doch der Besuch der LH-Schule an.

    lg,
    Mia

Werbung