Nun - auch ich gehöre nicht zu den 1-er Abiturienten.
Aber dieser Schreiber übersieht mehrere entscheidende Faktoren:
1.) Hätte ich mein Abitur besser abgeschlossen, wäre meine Berufswahl nicht auf den eher mäßig bezahlten Beruf des Grund-und Hauptschullehrers gefallen, sondern ich wäre Professor, Forscher oder sonst-noch-was geworden.
2.) Ich hatte mich jedoch schon während der Schulzeit dafür entschieden, Lehrer zu werden. Weil für das PH-Studium seinerzeit kein NC vorgesehen war, bestand für mich keine Notwendigkeit, einen 1er-Schnitt vorzulegen. Dass ich damals eine Kosten-Nutzenanalyse zwischen Aufwand (=weniger Lebensqualität) und Ertrag (=Erreichen eines vorgenommenen Zieles) vorgenommen und gelebt habe, war m.E. kein Zeichen für Dummheit oder mangelnde Intelligenz. 
3.) Wer das Abitur und ein Hochschulstudium abschließt, hat immer noch mehr intellektuelle "Skills" als der Großteil der Bevölkerung
4.) Der Unterschied im Wissen und in der intellektuellen Leistungsfähigkeit, der zwischen mir und den mir anvertrauten Schülern besteht, ist groß genug, um die von mir geforderten Aufgaben erfüllen zu können.
5.) In meinem Arbeitsbereich an der Hauptschule ist vor allem "soziale Intelligenz" gefragt. Über diese Komponente sagt ein Abiturschnitt absolut nichts aus. Da ist eher jemand, der dafür plädiert mit eisener Faust auszusieben, für den Schuldienst ungeeignet.
6.) Wenn ich mich zurückerinnere, welche Prüfungen ich bis zum Erreichen des Lebenzeitbeamten-Status absolvieren musste, kann ich nur sagen: Es gibt leichter erreichbare Berufsabschlüsse.