Zitat
Original von Dave
Das widerspricht aber allgemeinen Schreibentwicklungsmodellen (bspw. Spitta).
Schreiben ist kein Merkprozess sondern eine Anwendung impliziter Rechtschreibprinzipien.
Das ist - mit Verlaub - Unsinn. Wer sich Worte nicht merkt, kann sie auch nicht schreiben.
Lernen ist ein hirnorganischer Prozess. Ich empfehle die Lektüre von Manfred Spitzer und anderen Hirn-Lernforschern, die das Lernen von der medizinisch-hirnorganischen Seite her untersuchen.
Wenn man verstanden hat, wie unser Gehirn lernt, kommt man zur einfachen Erkenntnis:
Unser Gehirn ist ständig damit beschäftigt, Neues zu lernen. Wer es damit beschäftigt, FALSCHE Dinge zu lernen, vergeudet Energie und beschäftigt das Gehirn mit unnötigen mit zeitfressenden "Aufräumarbeiten" - die von manchen Kindern nicht geleistet werden können.
Es gibt ein spaßiges Experiment dazu:
Stellt vor euch auf den Tisch eine Weinflasche mit einem locker aufgesetzten Korken. Ihr stellt euch in zwei Meter Abstand davor, lauft schnell auf die Flasche zu und streckt kurz vor dem Tisch die Hand aus, sodass diese knapp über den Korken hinweg trifft. Der Korken darf nicht getroffen werden. Das wiederholt ihr 9 Mal. Bei 10 Mal wird genau derselbe Ablauf eingehalten, mit dem kleinen Unterschied, dass nun der Korken weggeschnippt werden soll. Beobachtet, was passiert.
So funktioniert Lernen: In 90% der Fälle wird die zuvor gelernte Bewegung ausgeführt - man trifft den Korken nicht.