Tagesthemen: Interview mit Rüttgers:
Wie er vorhabe, die Schulden abzubauen.
Antwort:
Personal einzusparen.
Lehrer würden jedoch benötigt. Er plane daher - und nun merkt auf! - Verwaltungsleute "umzuschichten". Schulen müssten nicht von Lehrern geleitet werden. Dann könne man die Stundenermäßigungen streichen und die Lehrer könnten unterrichten.
Freut euch auf Verwaltungshengste als Schulleiter. Das wird spaßig.
Und bei Christiansen ließ der CDU-Mann, dessen Name ich mir nicht gemerkt habe folgende hübsche Argumentation los:
Wie PISA mit den Siegerländern Bayern usw. gezeigt habe, seien Länder mit Gesamtschulen nicht konkurrennzfähig.
Der gute Mann übersieht dabei nur mehrere "Kleinigkeiten". In Bayern gibt es eine Übergangsquote an die Gymnasien die bei knapp über 20% liegt. Bayern muss deshalb Abiturienten und Hochschulabsolventen importieren.
Gleichzeitig existiert eine versteckte Gesamtschule im Bayrischen Schulsystem: Wenn an manchen Orten bis zu 60% der Schüler die Hauptschulen besuchen, befindet sich dort de facto die Gesamtschule - und beweist ihre Leistungsfähigkeit. Denn immerhin haben diese bayrischen Schulen (wie PISA beweist) mit am Besten abgeschnitten - weil dort leistungsschwache und leistungsstarke Schüler gemeinsam unterrichtet werden

Aber Gesamtschulen sind nunmal ideologisch besetzt und bäh. Also werden sie abgeschafft.
Habt ihr in NRW schon das zwölfjährige Gym? Meine Meinung dazu: Das 12-jährige Gymnasium ist eine reine Sparmaßnahme und hat mit Qualitätsverbesserung nichts zu tun. In 8 Jahren werden 12% weniger Lehrer an den Gymnasien benötigt (ein Jahrgang) - und der Klassenteiler bleibt bei 34.
Gleichzeitig wird die Lebensarbeitszeit der Abiturienten um ein Jahr erhöht, was den Rentenkassen zu Gute kommt. Allerdings wird 8 Jahre nach Einführung des 12-jährigen Gyms ein Heulen und ein Zähneknischen sein: Dann drängen nämlich zwei Abschlussjahrgänge gleichzeitig auf den Hochschul- und Arbeitsmarkt (= doppelt so viele Absolventen).
Dafür werden diese Abiturienten dann von erfahreneren Kollegen unterrichtet. In der Ba-Wü-CDU (und Frau Schavan wird unter Merkel Bildungsministerin) wird eine Erhöhung der Lebensarbeitszeit für Lehrer diskutiert.
Und Herr Stoiber hat sich heute abend selbst entlarvt:
Für die bevorstehenden Bundestagswahlen müssten sich CDU und CSU nun zusammensetzen und die Eckpunkte für die Sozial- und Wirtschaftspolitik festlegen.
Ich dachte eigentlich, die wüssten schon lange, was sie wollen und würden die ganze Zeit schon begründet und mit klaren Ziellinien und klarem Konzept zu allen Vorschlägen der Regierung "Nein" sagen. 