Beiträge von Jule13

    Zunächst sollt ihr wissen, dass ich obwohl ich an einer Stadtteilschule in HH arbeiten muss die Gesamtschulen (deutscher Machart) ablehne.
    [..] ansonsten nur noch Gesamtschulen mit strikter innerer Leistungseinteilung. Das heißt ich bin zum Beispiel im Einserkurs oder Erweiterungskurs in Englisch weil ich gut in Sprachen bin. Gleichzeitig im Grund- bzw. Zweierkurs in Mathematik weil ich schlecht in Mathe bin. Die entsprechenden Abschlüsse schaffe ich nur mit entsprechenden mündlichen und schriftlichen Abschlussklausuren.


    Verstehe ich nicht. Genauso sind die Gesamtschulen in NRW doch konzipiert. Die Hauptfächer (und bei uns auch ab Jg. 9 Chemie und Physik) sind leistungsdifferenziert. Nur mit einer bestimmten Anzahl von Erweiterungskursen erreicht man den Mittleren Schulabschluss. Wenn man eine Qualifikation für die Sek II erreichen möchte, müssen daneben auch bestimmte Noten erreicht werden. Die Hauptfächer werden mit einer Zentralen Abschlussprüfung abgeschlossen, die zu 50% in die Note auf dem Abgangszeugnis einfließt und vom Ministerium zentral gestellt wird.


    Bei uns gehen ca. 65-70% eines Jahrgangs in die gymnasiale Oberstufe; das sind ca. 120 Schüler. Ich kenne aber auch Gesamtschulen ähnlicher Größe mit Abiturjahrgängen von 30 Schülern. Da ist die Zusammensetzung der Schülerschaft einfach nicht so, wie sie für eine funktionierende GESAMTschule nötig wäre. Das ist schade und sicherlich der starken Fixierung der Gesellschaft auf das Gymnasium geschuldet. (Das meinte ich mit "Alibi-Oberstufe".)

    Es läuft in NRW auf ein zweigliedriges Schulsystem hinaus: Gymnasien und Gesamtschulen. Die Sekundarschule scheitert gerade an mehreren Orten und wird dort zur Gesamtschule ausgebaut. Eltern akzeptieren inzwischen keine Schule ohne Gymnasiale Oberstufe mehr.
    Für die Gesamtschulen bedeutet das, hart um Kinder mit uneingeschränkter Gymnasialempfehlung kämpfen zu müssen, um nicht zur Sekundarschule mit Alibi-Oberstufe zu werden.


    An dem Ort, in dem meine Gesamtschule liegt, hat man einfach die Hauptschule geschlossen, ohne für Ersatz zu sorgen. Und nun bemerkt das Schulamt, dass sie nicht wissen, wohin mit all den Schülern mit Hauptschulempfehlung. :autsch:


    Ich finde nicht, dass ich meiner Familie die Entscheidung zumute - ich habe ihr gegenüber ja klar formuliert, dass die Organe gespendet werden können. Es soll nur nicht direkt auf dem Ausweis stehen, damit ich erstmal v.a. Patientin bin und nicht auch noch potenzielle Spenderin.


    Genauso habe ich das auch gemacht. Ich würde heute wohl noch hinzusetzen, dass ich eine Vollnarkose will. (Der Gedanke, dass ich beim Ausweiden ständig mit eiskaltem Wasser übergossen werde, ist mir sehr, sehr unangenehm. Ich friere extrem ungern und möchte dieses Gefühl nicht als mein letztes wissen. :staun: )

    Ich habe einen Spenderausweis ausgefüllt, aber nicht einfach mit "ja", sondern mit dem Hinweis, dass mein Mann die Entscheidungsbefugnis hat. (Ich weiß nicht, warum, aber möchte nicht, dass die Ärzte alleine entscheiden dürfen, mich als Spenderin zu nutzen.)

    In irgendwelchen Tests spricht das Kind nicht, dann wird ihm gleich alles Mögliche attestiert. Was aber wohl weniger mit Ausbildung als mit kompetenter Führung im jeweiligen Kontext zu tun hat.)


    Das hat eher damit zu tun, dass ein 20-minütiger Test - durchgeführt von einer Person, die das Kind vorher noch nie gesehen hat - eben nicht valide sein kann.
    Nicht umsonst gibt es für Kinder mit echten Problemen Diagnostik-Wochen, in denen das Kind und seine Familie rund um die Uhr beobachtet wird, und dem meist auch noch eine umfangreiche Befragung mittels standardisierter Fragebögen des weiteren Umfelds (z.B. Kita oder Schule) vorangeht. Und selbst das führt nicht immer zu einer eindeutigen Diagnose, wenn das Kind noch sehr jung (sprich: nicht eingeschult) ist.


    Der Amtsarzt hat unserem Sohn bei der Schuleingangsuntersuchung eine Sehschwäche attestiert, die wir beim Augenarzt abklären lassen sollten. Ergebnis: Nix. Adleraugen. Der Sohn war beim Amtsarzt bloß zu abgelenkt und aufgeregt, um sich auf die Diagnosetafel zu konzentrieren.

    Dann aber bitte deutlich später sortieren. Unsere Jahrgänge haben 40% Schüler mit Gymnasialempfehlung. Abitur machen aber jeweils 60-70% eines Jahrgangs. Soviel zu den Prognosen.


    Andererseits habe ich seither auch meinen Umgang mit Schülereltern grundsätzlich anders gestaltet, hat also auch positive Seiten...


    Ich habe diese sehr, sehr unangenehmen Elterngespräche mit der Kita-Leiterin führen müssen, kurz nachdem ich im Ref das Modul "Elterngespräche" hinter mich gebracht hatte. Und obwohl ich genau wusste, warum mich die Gespräche so aufregen (es lag eher am WIE als am WAS) und ich die Verstöße gegen die Gesprächsregeln meinem Mann genau erklären konnte, habe ich nachts mit Magenschmerzen vor Wut im Bett wachgelegen. Da ich am eigenen Leib erlebt habe, welche verheerenden Auswirkungen ein schlecht geführtes Elterngespräch haben kann, überlege ich mir vor Gesprächen über schwierige Schüler immer sehr genau, wie ich das Gespräch gestalte und welche Worte ich wähle.
    Beruflich hat mich das echt weitergebracht. Aber die Wut überkommt mich noch immer, wenn ich an diese Frau auch nur denke ... :autsch:

    Interessant. Und ich denke immer, dass man heutzutage in der Kita nicht mehr bastelt. :rofl:


    Zwischen den Einrichtungen gibt es aber auch himmelweite Unterschiede.
    Bei uns:


    Kita 1 um die Ecke, katholisch. Leitung: Unmöglich. Unfähig bis dorthinaus, unfreundlich, anmaßend (O-Ton mitten auf dem Flur, während ich am Boden hocke und die Schuhe meines Sohnes suche: "Wenn das so weitergeht, muss er auf die Sonderschule." Die gibt auch Tipps für eine gute Ehe. :autsch: ) Mitarbeiter: Wechseln alle paar Monate. Logisch: Die seltenen Guten, die einen Arbeitsvertrag nach kirchlichem Recht unterschreiben, sind von dem nicht-Konzept und der Unfähigkeit der Leiterin bald so genervt, dass sie sich schnell eine andere Stelle suchen. Die Übrigen werden aus Not heraus eingestellt und sind oft so unfähig, dass sie wieder entlassen werden. Der Flur ist sieht auch wie ein Schweinestall, in den Gruppenräume Chaos (Kinder werfen mit Spielzeug, balgen sich ...)


    Kita 2 weiter entfernt, inklusiv. Wirklich gute Erzieherinnen, sichtbares, durchdachtes Konzept, Tages- und Wochenstruktur wird den Kindern visualisiert, Ordnung, Ruhe in den Gruppenräumen, es ist immer klar, wer was wann wo macht. Ich muss mein Kind nie suchen, wenn ich es abhole. Seine Sachen befinden sich immer da, wo sie hingehören, die Garderobe ist immer sauber und aufgeräumt. ALLE Kinder sind gut in die Gruppe integriert, Balgereien oder sonstiges Chaos habe ich dort noch nie erlebt (und ich hole meinen Sohn nicht zu festen Zeiten ab, so dass ich sehe, dass das keine Inszenierung für die Eltern ist).


    Fazit für mich (wenn ich nochmal kleine Kinder hätte): Kitas vor der Anmeldung GUT ansehen!

    In Latein wiederhole ich gerne mit den "Durchstarten"-Bänden vom Veritas-Verlag. Die sind durchdacht, witzig geschrieben, haben Musterlösungen und sind (eine Seltenheit unter den Latein-Selbstlern-Materialien!) äußerst fehlerarm. :)
    Das werden dann zwar auch nur ordinäre Arbeitsblätter, aber meine Schüler haben sich noch nie beklagt (und unsere Schüler sind sonst nie um Klagen verlegen ...).

    In NRW befähigt einen der Zertifikatskurs SoPä aber so weit ich weiß nicht zum ganzen Tätigkeitsumfang. Diagnostik z.B. bleibt den grundständig ausgebildeten Kollegen vorbehalten.
    (Man korrigiere mich, wenn ich mich irre.)
    Ich würde also immer den richtigen Studiengang bevorzugen, zumal Du aller Wahrscheinlichkeit nach beste Einstellungschancen haben wirst.

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