1) Wie ist bei euch geplant bei Wechselunterricht zu verfahren?
Geplant ist weiterhin Präsenzunterricht, in weitere Planungen ist das Kollegium nicht eingebunden, das macht die Schulleitungsrunde. Wir sollen aber übernächste Woche auf der LK darüber unterrichtet werden.
2) Welche Form haltet ihr für besser und warum?
Ich persönlich präferiere eine dritte Alternative: Stundenweiser Wechsel, also: Bei einem regulären Schultag von 6 Stunden kommt Teil A der Klasse in den Stunden 1-3, Teil B in den Stunden 4-6. In beiden Blöcken findet derselben Unterricht statt, also z.B. 1. Std. Mathe, 2. Stunde Englisch, 3. Stunde Bio (= für Teil A). Desinfektionspause. 4. Std. Mathe, 5.Std. Englisch, 6. Std. Bio (= für Teil B). Wenn es für die Stundenplanung leichter sein sollte, könnte man natürlich die Verteilung innerhalb eines Blocks auch ändern.
Vorteile, die ich gegenüber beiden anderen Konzepten sehe:
- Alle SuS sind jeden Tag in der Schule, niemand wird komplett abgehängt/ aus den Augen verloren.
- Da alle SuS jeden Tag in der Schule sind, verringert sich für unsere Altersgruppe und Klientel die Betreuungsproblematik der Eltern: Ich halte es für nicht toll, aber zumutbar, dass auch Fünft- und Sechstklässler als "Schlüsselkinder" ein paar Stunden allein zu Hause bleiben und Arbeitsaufträge bearbeiten. Den kompletten Arbeitstag von Vollzeitarbeitenden fände ich da sehr, sehr hart bis unzumutbar, aber wenn man zwischendurch ca.3,5h in der Schule war, finde ich das okay - so haben sie zumindest jeden Tag ein paar soziale Kontakte und vereinsamen nicht komplett.
- Da ich als Lehrkraft die komplette Klasse an einem Tag sehe, kann ich gut dafür sorgen, dass alle auf einem Stand bleiben und auch meinen Unterricht / die umfangreichen "Hausaufgaben" gut planen. Da Teil A nicht "eine Woche voraus ist", können SuS aus Teil A und Teil B sich jederzeit (telefonisch) über die Unterrichtsinhalte austauschen.
- Für meine Planung finde ich es auch einfacher, Aufgaben für einen kürzeren Zeitraum zu stellen und im Anschluss wieder zu korrigieren, als wenn ich Aufgaben für eine komplette Woche aufgebe (Gefahr von zu vielen / zu wenigen Aufgaben) und kontrollieren muss (kaum sinnvoll möglich; Selbstkorrektur mittels Musterlösungen ist aber in meinen Fächern nur begrenzt möglich).
Wenn es nur die Wahl zwischen Tage- und Wochenweisem Wechsel gäbe, dann würde ich auch ähnlichen Gründen den tageweisen Wechsel bevorzugen.
3) Zusatzfrage: Was haltet ihr vom Mitstreamen des Unterrichts? (Das muss man sich als Option für einen wochenweisen Wechsel überlegen.)
Nichts. Es hat gute Gründe, dass Unterricht regulär nicht einfach besucht und beobachtet werden darf. Unterricht ist immer auch Beziehungsarbeit. Diese leiste ich mit meinen SuS, nicht aber mit deren Eltern oder anderen Personen, die womöglich zusehen. Alle am Unterricht Beteiligten (SuS und LuL, ich betone mal explizit, dass das auch womöglich noch unsichere Reffis einschließt) sollen sich im Unterricht sicher fühlen und nicht Gefahr laufen, dass Fehler oder Fehlverhalten von x unbekannten Personen beobachtet, bewertet, womöglich aufgezeichnet werden. Das ist mein Hauptgrund, hinzu kommen praktische bzw. technische Probleme, die weiter oben schon oft aufgeführt wurden.