Beiträge von D371

    Das stimmt meiner Meinung nach genau. Allerdings nur für die ca. 25% eines Jahres, das auf die Ferien fällt. Ich arbeite ja nun in der "freien Wirtschaft" und bin, was spontane Arbeitszeitänderungen angeht (mal später kommen, weil der Frühdienst im Kiga verschlafen hat oder man auf die krank-kind-betreuende Oma wartet; mal früher gehen, weil die Kleine irgendeine Schierschandudelaufführung im Kiga hat und todtraurig ist, weil sie als einzige allein da rumsingen muss etc. pp.) zehnmal flexibler als meine Frau (die zudem auf ihre Verbeamtung hofft und daher das zeigen muss, was ein durchschnittlich intelligenter Schulleiter unter "Angaschemang" versteht).
    Natürlich bin ich nicht repräsentativ. Aber für so wahnsinnig familienfreundlich, wie man immer denkt, halte ich unseren Beruf nicht.

    In Zeiten der Ganztagsschule sehe ich das ganz genauso. Mein Mann und ich sind beide Lehrer und ich finde es oft wahnsinnig schwierig. Während viele (natürlich nicht alle!) meine Freundinnen in anderen Berufen Engpässe in der Betreuung oft mit Gleitzeit/Urlaubstag/Überstunden abbauen/später kommen und länger bleiben/... abdecken macht mich die völlige unflexibilität verrückt. Und mindestens dreimal im Jahr ein neuer Stundenplan der 3 Tage später in Kraft tritt und dann brauche ich an einem anderen Morgen oder Nachmittag Betreuung zusätzlich zur Kita. Ich hab zum Glück Hilfe durch meine Mutter, aber dass Lehrersein der perfekte Job für eine Familie ist, nehme ich ganz und gar nicht so wahr.

    Wir sind eigentlich immer in irgendwelchen Museen. Weil wir aber eigentlich viel lieber mal in Ruhe quatschen würden, ernten wir meistens den Unwillen der Museumsführer. Auf dem letzten Lehrerausflug haben wir sogar einen richtigen Anschiss gekriegt. Es ist interessant, wie (nur unser? Jedes?) Kollegium ins Schülerverhalten rutscht, sobald der Ausflug losgeht. Das geht schon mit dem Kampf um die coolen Sitze in der letzten Busreihe los :sterne:

    Oh das ist eine Diskussion die ich oft mit meinem Mann (Realschullehrer) führe. Er hat dabei Unrecht, sieht das aber nicht immer ein 8) Auch wir haben durchaus nicht wenige Schüler, die zündeln, sich prügeln oder sich auf spektakulär dämliche Art und Weise verletzen. Schaffen sie, wenn man nur kurz raus geht :sterne:
    Wahrscheinlich sind es weniger als an anderen Schulformen. Aber einer reicht ja auch. Aber ich bin ziemlich OT, sorry.

    Wir SIND im übrigen ein verlässliches Gymnasium. Unterrichtsausfall in der Sekundarstufe I gibt es bei uns in sehr seltenen Ausnahme, etwa am Elternsprechtag die 8. Und 9. Stunde, und selbst da haben wir eine Notbetreuung, abgesehen davon dass diese Termine ja auch schon zu Beginn des Schuljahrs feststehen. Gibt es also. Liegt also nicht an der grundsätzlichen Verweigerungshaltung der Kollegen am Gymnasium. Im Notfall muss man auch mal zwei Klassen beaufsichtigen - kommt aber selten vor und ist rechtlich sicher auch sehr heikel, denn wie schon jemand schrieb - den Raum, in den zwei Klassen passen, den gibt es bei uns nicht. Wir rennen dann zwischen zwei Klassen hin und her. Das macht die Fantasiereise dann doch etwas unentspannt.

    Ich wurde heute morgen kalt erwischt von der Frage, wie viele Kollegen denn das Fach an der Schule unterrichten. Wenn es eine sehr große Schule ist, den Ako evt. Auch über sowas informieren, wenn er fachfremd ist; ich informier mich vorher auch immer, in welchen Stufen das Fach unterrichtet wird, weil ich das auch nicht bei jedem Nebenfach weiß.

    Als kleiner Balsam für die Seele: ich bin Gymnasialkollegin und je länger ich arbeite, desto größer ist mein Respekt vor der Arbeit der GS-LehrerInnen. Ich glaube, dass ich keine allzuschlechte Gym-Lehrerin bin, aber diese Leistungsspanne, auch was das Verhalten angeht, ich glaube das könnte ich nicht.
    LG
    Doro

    Ich habe mich da bisher wenn ich konnte blicken lassen, ein Stündchen nett gequatscht und mich so zeitig verabschiedet, dass die Eltern ohne mich über die Fachkollegen(und falls nötig mich) lästern konnten. Das finde ich das eigentlich Problematische an diesen Stammtischen-den Elterntyp, der hofft, mit mir über den Biolehrer oder noch besser die Schulleitung lästern zu können...

    Für mich hört sich sowas immer schwer nach "meine große Schwester hat vor fünf Jahren an der Nachbarschule eine Facharbeit darüber geschrieben" an. Deswegen würde ich ein schon genau formuliertes/eingegrenztes Thema nicht annehmen sondern so modifizieren, dass ich das Risiko zumindest verringere.

    Bei uns hat sich das in den letzten Jahren sehr entschärft. Meine 8. Klasse hatte im letzten Schuljahr nur 23 Schüler, im Durchschnitt würde ich mal schätzen waren es eher 27-28 pro Klasse. Wir hatten 4 Englisch-LKs, in meinem waren 18 Schüler, bis zum Abi nur noch 15.

    Meine Kollegin war wg. fehlendem Rötelnschutz bis zur 20. Woche draußen. Und das war am Gym, an der Grundschule ist es wohl noch wahrscheinlicher. Aber das Auftreten der Krankheit eben auch, also such Dir mit Deinem Arzt einen Weg, Dich diesem Risiko nicht auszusetzen!

    Alles Gute!

    Diese Vorstellung war für mich einer der Gründe Gymnasiallehramt zu studieren, weil ich den ständigen Wechsel zwischen 10jährigen, die von ihrem Meerschweinchen erzählen, 14jährigen, die vor lauter Hormonen nicht geradeaus gucken können und 18jährigen, mit denen man manchmal richtig gute Gespräche führen kann so spannend finde und es mir immer so langweilig vorgestellt habe, den Stoff von "nur" 4 Grundschuljahren immer wieder zu vermitteln. (Das soll wirklich kein GS-Lehrer-Bashing sein, denn:) Mit 7 Jahren Berufserfahrung sehe ich es ein bisschen anders: man kann es sich nicht so vorstellen, dass man auf der einen Seite versucht, eine gute Beziehung zur 7a aufzubauen und sie zu erziehen und ihr auf der anderen Seite das "present perfect" beizubringen, man lernt eine Gruppe kennen und überlegt sich, wie man gemeinsam mit ihnen am besten diesen Inhalt erarbeitet, ohne sie auf halbem Weg aus Langeweile oder Überforderung zu verlieren. Das sind keine 2 getrennten Aufgaben und deswegen wird es auch nicht langweilig!

    Danke für die ersten Antworten...gerne mehr! Die Nachprüfung sieht bei uns so aus, dass in den letzten Ferientagen an einem Tag eine schriftliche, am nächsten eine mündliche Prüfung erfolgt. Vermutlich ist es am sinnvollsten, mal zu schauen, ob es in einer Parallelklasse nach einer Nachprüfung im gleichen Fach aussieht. Fachkollegen unterrichten meine Klasse leider nicht.

    Zum "warum": das hab ich eigentlich nur geschrieben, weil es so gut in die Liste der Fragewörter passte ... es ist ja auch relativ offensichtlich, warum ich nicht da sein werde...

    Das Blöde ist halt, dass ich "raus" sein werde bevor die Entscheidung fällt - und mein Plan war eigentlich, wenn ich gehe, alles geklärt zu haben. Naja, wahrscheinlich relativ illusorisch und wenige Wochen später muss ich mich dann von meinem Faible für Detailplanungen wohl sowieso verabschieden... :rofl:

    Hallo zusammen,

    ich bereite gerade den Elternsprechtag vor und habe mir in dem Zusammenhang die versetzungsgefährdeten Herzchen aus meiner Klasse etwas näher angeschaut. Dabei stellt sich mir folgende Frage: es ist ganz gut möglich (natürlich dauert das Schuljahr noch), dass ein Schüler "wegen mir" (und natürlich einer 5 in einem anderen Fach) sitzenbleibt aber in die Nachprüfung kann. Die würde er bestimmt in meinem Fach machen wollen, das andere ist eine "Betonfünf" Richtung sechs.

    Ich bin nur noch ein paar Wochen in der Schule und gehe dann in den Mutterschutz. Eine eventuelle Nachprüfung läge auch noch in meinem Mutterschutz. Ich würde die Eltern des Jungen am Sprechtag gern schon mal informieren, wie das Ganze dann abläuft. Ich glaube, ich dürfte die Prüfung nicht mal abhalten, wenn ich wollte und fit wäre, oder? Was passiert denn, wenn ich sie nicht abnehme? Macht das einfach irgendwer anderes aus der Fachschaft?

    (Und bevor jetzt jemand glaubt, ich will gern im Kreißsaal prüfen oder so: ich weiß wohl, dass ich ersetzbar bin. Ich würde nur gern den Eltern sagen, wer wie wo warum wann ihr Kind ggf. prüft)

    Vielen Dank

    Doro

    Auch ich als Wenig-Schreiberin möchte mich ganz herzlich bedanken. Vieles finde ich sehr hilfreich, vieles einfach sehr spannend zu lesen.
    Danke für Eure Mühe!
    Doro (die sich gerade zuerst fürchterlich aufgeregt hat, als es Geschenke rieselte, weil es doch noch sooooooooo lange bis Weihnachten ist :depp: )

    Das ist jetzt für Dich nicht so relevant, weil ich am Gymnasium arbeite, aber sogar dort habe ich überlegt, nicht mehr berichtigen zu lassen, zumindest nicht im klassischen Sinne. Meiner Meinung nach würde das nur etwas bringen, wenn man im Vier-Augen-Gespräch mit jeden Schüler einzeln seine Fehler durchgehen könnte. Kann ich aber natürlich nicht. Ich lasse gute Schüler schwächeren helfen, aber auch das ist natürlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein (und funktioniert auch nur bei gutem Klassenklima, sonst ist es den 5er-Kandidaten natürlich auch unangenehm).

    Das hat jetzt mit der juristischen Situation nix zu tun aber argumentativ hilft bei meiner Klasse (Jgst. 7, fast nur Jungs) super, wenn ich sage, dass Ihre großen Vorbilder auf dem Fußballplatz es doch sehr regelmäßig 2x 45 Minuten aushalten ohne auf Toilette zu gehen. Dagegen fällt ihnen sehr oft nix ein, sie wollen ja alle kleine Gomez' oder Podolskis sein :D

    Ich wurde letztes Jahr gefragt, ob ich meine Klassenarbeit verlegen kann - am Vorabend war Finale von "Germany's Next Topmodel" und meine Topmodels aus der 8. hatten Eintrittskarten. :D Ich habe mich nach intensivstem Nachdenken :whistling: überraschenderweise dagegen entschieden. Sie haben dann auch tapfer und ohne Murren geschrieben...

    Ich hab auch fast nur Jungs, ab Montag ist das Thema sowieso nur noch EM...
    Wir machen ein klasseninternes Tippspiel, natürlich auf freiwilliger Basis aber so ziemlich alle waren begeistert von der Idee. Und da meine Klassengemeinschaft ein wenig...hinkt, finde ich das eine gute Sache. Die Hälfte der Klasse, die am Ende weniger Punkte hat muss für die andere Hälfte ein Picknick ausrichten.

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