Beiträge von Someteacher

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    Man sollte als Lehrer dazu in der Lage sein, sich in die Lage der Eltern hineinversetzen zu können. (Am besten gelingt das übrigens, wenn man selbst Kinder hat. ;) )


    Persönliche Betroffenheit erhöht nicht den Überblick.


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    Dass Eltern "ihr Kind dort unterbringen, wo sie sich ... für ihr Kind die besten Zukunftschancen versprechen" erscheint mir nicht egoistisch, sondern völlig natürlich. Sie sind als Eltern ihrem Kind gegenüber sogar dazu verpflichtet. Sie haben dagegen keine Verpflichtung dem System gegenüber.


    Richtig - dieser biologisch angelegte Egoismus ist natürlich.


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    Was ich mir aber kaum vorstellen kann, ist, dass Eltern nun scharenweise ihre LB- oder ESE-Kinder am Gymnasium anmelden. Die Hoffnung der Eltern ist doch die, dass ihre Kinder aller Prognosen zum Trotz einen regulären Schulabschluss machen können. Weil Förderschulen in dem Ruf stehen, diese Chance eher zu verbauen als zu eröffnen (unabhängig davon, ob das tatsächlich stimmt), versuchen viele Eltern es eher mit Inklusion.


    Systemischer Anreiz - warum sollten sie es nicht tun?


    Wäre ich Vater und hätte ein entsprechendes Kind (und dieses würde sich dort halbwegs wohlfühlen) würde ich das tun.
    Und zwar um die Zukunftschancen zu maximieren.
    Tiefer stapeln kann man immer leicht, höher stapeln immer schwer (völlig unabhängig von der Schule gilt das in jedem Lebensbereich)


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    Dass dieses Ziel an einem Gymnasium eher nicht zu erreichen ist, dürfte den meisten Eltern bewusst sein.


    Angesichts des immer stärkeren Schwerpunktes "Elternwille" bezweifele ich das.
    Natürlich ist es möglich, dass ich hier von meinen Interaktionen mit den entsprechendne Eltern vorgeprägt bin - andere Kolleginnen und Kollegen machen vielleicht ganz andere Erfahrungen.


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    Also packt den Untergang des Abendlandes mal wieder ein.


    Dieser Satz ergibt für mich wenig Sinn.
    Schule ist nur ein sehr kleiner Teil "des Abendlandes" und die entsprechenden Filtermechanismen verlagern sich dann eben in den ausserschulischen Bereich.


    Merkwürdigerweise reagieren sowohl Eltern aus auch manche Lehrkräfte stark irrational, wenn man sie dann befragt, ob sie persönlich:
    - von einem ehemaligen E/S-Schüler ärtzlich behandelt oder im Alter gepflegt werden wollen
    - von einem ehmaligen lernbehinderten SuS als Kfz-Meister (bzw. unter dessen Aufsicht) die Bremsen an ihrem Auto gewechselt bekommen wollen
    - von einem ehemals in den Sinnen eingeschränktem SuS als Busfahrer im Bus transportiert werden wollen
    Ausser Zynismus, Sarkasmus oder dem Versuch, auf soziale Sanktionen zurückzugreifen kommt dann nicht mehr viel.



    Ich bin für Inklusion (wenn die entsprechenden Stellen & Stunden sowie Räume gestellt werden) und habe auch bereits (wenn auch nur 1 Jahr) Erfahrung damit.
    Nur weil man für diese SuS etwas gutes erreichen will (z.B. ihnen möglichst viele Lernchancen geben will, ihre Fähigkeiten innerhalb ihrer starken Limitierung möglichst gut entwickeln will, ihre häufig auch vorhandenen Potentiale fördern will) heisst das noch lange nicht, dass man egoistisch-emotionale Partikularinteressen über (himmelschreiend offensichtliche) objektive Tatbestände stellt.

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    Ich erlebe das nicht so. In den Schulen mit denen ich zu tun habe, wird Engagement durchaus positiv gewürdigt und nicht (nur) mit weiterer Arbeitserhöhung quittiert. Das ist nur EINE Seite der Medaille. Es gibt auch die Leute, die einfach mal danke sagen und sehen, dass sie einem nächstes Mal auch etwas anbieten / abnehmen können


    Stimme zu - dies scheint a.m.S. eine Minderheit zu sein.


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    und es gibt auch die Schulleitungen, die finden, wenn Herr X schon Y, Z, A und B macht, braucht er nicht unbedingt noch eine weitere Pausenaufsicht oder Betreuungsstundenpräsenzpflicht.


    Hier mache ich bisher ganz andere Erfahrungen, die genau gegenteilig sind.


    Weswegen regelmässig insbesondere KollegInnen mit Hauptfächern oder sehr gefragten Fächern aus "meiner" Schule herauswechseln bzw. bei Behinderungsversuchen bei der Versetzung dann eben bis zum Wechsel in die innere Verweigerung (=Dienst nach Vorschrift) gehen.
    Natürlich auch ein Faktor, der mit bestimmte Schlußfolgerungen erleichtert.
    Ich führe diese merkwürdige Haltung auf mangelnden Realitätskontakt (=Schule-Uni-Schule-Laufbahn) der entsprechenden Personen zurück.


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    Ich für meinen Teil engagiere mich in diversen Gremien außerhalb der Schule aber auch auf einigen Bereichen innerhalb der Schule. Da ich keine innerschulischen Karriereabsichten habe, kann ich damit erstmal keinen Blumenpott gewinnen. Ich habe mir diese Tätigkeitsfelder ausgesucht, weil sie für mich SINN machen, weil ich sie wichtig finde. Täglich etwas machen zu können, bei dem auch ich noch etwas lerne und was für mich Sinn ergibt, bereichert mein Arbeitsleben und erhöht meine Zufriedenheit. "Nur" immer meine Fächer unterrichten ist mir persönlich nach 10 Jahren auch schlicht zu langweilig geworden. Meine Arbeitszufriedenheit ist mir wichtig, die Erweiterung meines eigenen Horizontes auch.
    Es geht nicht immer nur um eine Kosten/Nutzen-Rechnung.


    Ich stimme Dir, zu dass es nicht immer eine materielle Kosten-Nutzen-Rechnung geht - wer materiell honoriert werden will (bzw. bei Fehlschlägen bestraft werden will) muss ohnehin in die Wirtschaft gehen.


    Sinngebende Situationen sind für mich allerdings ein definitiver Bestandteil meiner persönlichen Kosten-Nutzen-Rechnung. Für mich ist die direkte Interaktion mit SuS der wichtigste Faktor in der Hinsicht, bzw. ein (grosses) Projekt, das mir länger im Kopf herumschwirrt und was man "bei uns" wohl auch gerne hätte - das ich aber unter gegebene Bedingungen an "meiner" Schule sicher nicht umsetzen werde.


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    Und viele engagierte Menschen können, wenn der Mechanismus "Ah, das könnte die Frau X machen, die ist ja so fit in ...." auch einfach mal "Nein, ich mache schon A, B und C" sagen. Sind ja schon groß.


    Stimme zu.


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    Es ist übrigens durchaus nicht verboten, über andere Kollegen maulenden Schülern das mal zu erklären. Anstatt sich zurück zu lehnen und sich selbst ganz toll zu finden.


    Ja, das ist nicht verboten.
    Wie man allerdings darauf kommen sollte, überhaupt vor SuS oder anderen KollegInnen wertend-urteilend über andere LuL zu sprechen - ist mir ein Rätsel...
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    Die Tatsache, dass Du den Korrekturaufwand in Anführungszeichen setzt, lässt durchaus auf die Gründe schließen, warum Du Deinen Kollegen auf die Nerven gehst. Bedenke, dass Du mit einer Rückgabe der Klassenarbeiten (um nur mal einen Punkt herauszugreifen, der Deinen Kollegen sauer aufstoßen dürfte) am nächsten Tag bei den Schülern eine Erwartungshaltung produzierst, unter der dann Deine Kollegen zu leiden haben, die es - aus welchen Gründen auch immer - eben nicht schaffen, eine Arbeit so schnell zu korrigieren.


    Ja, verstehe.
    Ich habe das ja auch bereits geändert und gebe z.B. jetzt Arbeiten erst nach den Ferien zurück.


    Frage mich allerdings schon, wie zerbrechlich das eigene Ego sein muss, um sich von den Leistungen/Arbeitsverhalten anderer Lehrer derartig "unter Druck gesetzt"(?) zu fühlen.
    Auch SuS verstehen doch problemlos, dass man bei doppelten Korrekturen eben mehr zu tun hat - und ich wüsste nicht, wieso man das nicht verbalisieren sollte.
    Ist ja kein Dienstgeheimnis.


    Persönlich habe ich mit folgendem Vorgehen gute Erfahrungen gemacht:
    Wenn SuS etwas wollen oder nachfragen, was nicht geht - dann sagt man in ganz normaler Sprache und ohne pädagogische Verniedlichungen ruhig und freundlich, jedoch sachlich, warum das nicht geht.
    Bisher habe ich mit diesem Vorgehen gute Erfahrungen gemacht.
    Das geht natürlich nur dann problemlos, wenn es auch wirklich so ist...


    Ob man normale, ehrliche Kommunikation mit SuS ohne Hätschi-Tätschi oder verschleiernde Sprache jetzt groß als "Transparenz" pädagogisieren muss, ist wieder eine andere Frage. So gesehen bin ich sehr "transparent".
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    Und dass du alles, was nicht in deinen limitierten Radius von "ich will meine Ruhe und mehr Geld, aber nix dafür tun" passt, als irreale Spinnerei rituell und reflexartig abqualifizierst,


    Ohne mich in einer Privatfehde(?) positionieren zu wollen:


    Wenn eine Lehrkraft alle Dienstpflichten erfüllt und ordentlich (=pflichterfüllend) sowie menschlich anständig mit den SuS umgeht - ist es einzig deren Angelegenheit, ob freiwillige Mehrleistungen erbracht werden.
    Es ist völlig legitim, "nur" das zu tun was zu tun ist. Ausserhalb von Schule würde da niemand überhaupt nur drüber diskutieren: Mehr machen gleich mehr bekommen, ganz einfache Sache. (Was natürlich nicht Geld sein muss)


    Freiwillige Dinge sind eben - freiwillig. ;)


    Wenn der Dienstherr zahlreiche Zusatzverpflichtungen inoffiziell (bzw. mit sozialem Druck über SLs) zur Norm erheben will - dann müssen eben entweder:
    - Geld/Posten (sicherlich der schlechtere Weg im Fall von Schule)
    - offizielle, positive Anerkennung (nicht ein flüchtig hingehauchtes "Danke" zwischen Tür und Angel, sondern Ausgleichsstunden, Lob&Anerkennung etc.pp, es gibt viele Möglichkeiten)
    dafür gewährt werden.
    Es gibt SL, die dies hinbekommen. Andere bekommen das nicht hin, da es kurz- und mittelfristig natürlich bequemer ist, einfach die Einen immer weiter zu belasten, damit sich die Anderen nicht beschweren, Ärger machen, jammern&klagen usw.


    Das "müssen" ergibt sich dabei nicht aus Moral, sondern Realität:
    Ohne echten Dank oder echte Anerkennung kommt eben nichts, da Menschen dann meistens nicht motiviert sind, zusätzlich zu arbeiten, wenn sie auch ein Privatleben haben.


    Natürlich wäre es dann ebenfalls wenig ratsam :pfeifen: sich zu beschweren, wenn z.B. eigene Detailvorstellungen an der eigenen Schule nicht realisiert werden, wenn man nach Unterrichtsschluß aufhört zu arbeiten... :)


    Wie Du oben bereits selbst geschrieben hast: "kostenlose politische Korrektheit" für die entsprechenden Politiker bzw. Politikerknechte.


    Letztlich führt das nur auf die Spitze, was als Dauerkonflikt ohnehin schon länger besteht, als manche überhaupt im Schuldienst sind:
    - es gibt Kinder, die schlicht in dem was in unserer Gesellschaft wirklich zählt leistungsfähiger sind als andere (was weder gut noch böse noch sonst etwas ist, es ist einfach)
    - es gibt Kinder, die sind unter dieser Schwelle (was weder gut noch böse noch sonst etwas ist, es ist einfach)
    - beides will man aus moralischer Sicht am liebsten verdrängen oder "abschaffen" - jedesmal, wenn das versucht wird....scheitert dies.


    Natürlich hätte die Inklusion eine Chance sein können, zumindest die Lebensqualität der entsprechenden SuS im Schulalltag auszubauen bzw. sie so weit in ihrer Entwicklung zu bringen, wie es eben geht - dazu müsste "man" (=die Bildungspolitik) aber reale Mittel (=Geld, Personal, Material) zur Verfügung stellen.


    Dies wird aber nicht gewünscht bzw. getan.


    Entsprechend wird Inklusion so enden, wie scheinbar schon andere "Projekte" oder "Reformen" geendet sind:
    - nette Decke aus Worthülsen und "Konzepten", die offiziell-verbal einzuhalten sind / Kaisers neue Kleider
    - real werden sehr viele derentsprechenden SuS einfach nur anwesend sein, aber innerlich genauso "abgetrennt"/"abgehängt" bleiben wie vorher auch


    Schade.


    Dass die entsprechenden Eltern diese Situation nicht objektiv realisieren könne oder wollen (zumindest nach aussen hin) ist verständlich.


    Die ständige Stärkung des "Elternwillens" (die aus den gleichen Gründen erfolgt: kostenlose Wählerstimmen, schlecht für das Gesamtsystem auf Dauer) tut ein übriges dazu - man muss kein Bildungsforscher sein (besser ist sogar, man ist es nicht), um zu erkennen wo das hinführt:
    Eltern werden immer mehr dahin gehen, ihr Kind ort unterzubringen wo sie sich rein egoistisch für ihr Kind die besten Zukunftschancen versprechen - ohne Rücksicht auf objektive Gegebenheiten oder die realen Anforderungen einer hoch differenzierten, post-industriellen Gesellschaft.
    Kann man den Eltern nicht verdenken - sie aber darin noch ständig (nicht nur im Bereich Inklusion) zu stärken ist langfristig schädlich.

    Wie überheblich kann man eigentlich noch sein? Du bist neu und unerfahren und bildest dir ein, deine Kollegen seien neidisch auf deine Großtaten und deine Beliebtheit?! Wie kommst du denn darauf? Ich habe den Verdacht, - entschuldige die Direktheit - dass du einfach nervst. Anderen Neid zu unterstellen ist so unglaublich billig.


    Wieso Du Dich auf einen Nebenaspekt ("Beliebtheit") konzentrierst, ist mir nicht klar.


    Dass ich "genervt" habe ist mir klar geworden, weswegen ich hier um Rat gefragt habe.


    Da ich umgehend angefangten habe anders zu handeln (so, wie es mir hier geraten wurde) und mich ausschließlich auf meine Lerngruppen konzentriert habe, bemerke ich bereits erste positive kleine Verhaltensänderungen.


    Für mich ist es etwas befremdlich, aber auch sehr erleichternd, dass verringerte Leistung und Herumtrödeln (bzw. so tun, also z.B. Klassenarbeit am nächsten Tag zurückgeben, aber kurz zustimmen dass der "Korrekturaufwand" ja sehr hoch und belastend sei, man "sei ja auch noch garnicht fertig, jaja" usw. usf.) zu positiven Reaktionen führt.
    Für mich persönlich glaube ich zunächst, dass ich dieses "Befremden" akzeptieren und assimilieren sollte.


    Zitat


    "Beliebtheit" ist erst mal gar kein Kriterium für "Leistung" - für mich klingt das eher verdächtig.


    Stimme zu.


    Auch wenn es Dir vielleicht unglaubwürdig erscheinen mag, ist es durchaus möglich, von SuS ernsthaftes Arbeiten und eine angemessene Disziplin einzufordern und durchzusetzen und dennoch sehr beliebt zu sein.
    Jedenfalls ist das bisher meine Erfahrung.
    Den ursächlichen Grund dafür kenne ich nicht (ich als Schüler war logischerweise um so mehr den Lehrkräften zugetan, die eben nicht viel gefordert haben, war ja dann bequem und entspannend) - aber das muss ich ja auch nicht.
    Was hilft - das hilft.
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    - Beliebtheit ist nicht das Wichtigste, es kommt darauf an den Schülern etwas beizubringen, sozial und fachlich. Je länger du im Beruf bist, desto klarer erkennst du, dass es nicht um Beliebtheit geht und das mit Sicherheit kein Auslöser für Neid ist.


    Stimme zu.
    Ich dachte, den Fokus auf Inhalt usw. ausreichend verdeutlicht zu haben.
    War scheinbar nicht der Fall.


    Zitat


    - Wenn du im Kollegium einen "Streber" hast, der richtig Arbeit wegschafft, bis du als erfahrener und in der Regel eine größere Verantwortung tragender Kollege, dankbar dafür, dass es so jemanden gibt. Wenn ich bei einem jungen Kollegen entdecke, dass Fähigkeiten und Motivation vorhanden sind, dann bin ich glücklich und sehe zu, dass er sich arbeitstechnisch richtig ausleben kann, denn die Arbeit, die er macht, muss ich dann nicht machen. Kein Anlass für Neid. Vielleicht hat dein SL genau das auch gesehen, freu dich und richte dich auf ein erhöhtes Arbeitspensum ein.


    Genau - das entsprechende, passiv-aggressive Anreizsystem (Wer seine Sachen gut macht = mehr belasten, wer versagt = entlasten) hast Du sehr gut beschrieben.
    Diesen Mechanismus hatte ich nicht erkannt und werde natürlich weiter entsprechend reagieren.

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    Insgeamt machen deine Ausführungen deutlich, dass du fähig bist dein Handeln gut zu analysieren, du aber noch nicht verstehst, wie ein Kollegium als ganzes funktioniert. Mein Tipp: Halte dich solange zurück, bis du die Regeln verstanden hast und achte in der Zeit darauf, dass du in der Beziehung zu deinen Kollegen nicht zu viel Glas zerschlägst. Erst wenn du die ungeschriebenen Regeln verstanden hast, ist der Zeitpunkt klar Stellung zu beziehen und dann wird es so sein, dass du Konflikte austragen wirst, oft wird das zu Verhaltensänderungen der Kollegen führen (besonders in a) Situationen), manchmal aber auch nicht (eher in b) Situationen). Du wirst nicht alles revolutionieren können, aber du wirst deinen Platz im Kollegium finden. Gutes Gelingen dabei!


    Ich verstehe.


    Es stellt sich nur eine Frage:
    Wozu sollte ich (wenn bei mir selbst/meinen Gruppen/SuS alles weiterhin gut läuft [=Leistung stimmt, Atmossphäre stimmt], wovon ich bisher ausgehen kann)
    a) gegen die scheinbar übliche Berufskultur
    b) gegen Widerstand
    c) mit langfristigen, komplexen sozialen Manövern (auf Deutsch: Intrigen)


    mich versuchen "durchzusetzen" oder das zu "revolutionieren"?


    Ich hatte die (angesichts der Reaktionen offensichtlich fehlgeleite) Annahme, dass Engagement für andere bzw. über die Pflicht hinaus honoriert (=positiv anerkannt) wird.
    Dies ist nicht der Fall, scheinbar ist das Gegenteil der Fall - mein Fehler.
    Das entsprechende, negative Anreizsystem wurde aus meiner Sicht heraus sehr treffend beschrieben: Es entspricht einem waiting-game.


    Es erscheint mir wesentlich rationaler, mich um meine eigenen Belange zu kümmern und diese weiterhin so gut wie möglich zu erledigen - und der Rest bleibt dann eben der Rest.
    Ich persönlich brauche keine "Konzepte", "gemeinsame XYZ" u.ä., um (rein egoistisch auf mich gesehen) mit meinem Unterricht und meinen sonstigen Verpflichtungen zurechtzukommen.


    So können andere Kolleginnen und Kollegen weiterhin ungestört eben ihren Weg gehen - und ich meinen.


    Sie sind zufrieden (zufrieden in dem Sinn, dass sie die bestehenden Situationen und Widersprüche scheinbar wollen, denn sonst würden sie ja nicht so reagieren, egal was sie mit ihren Mündern sagen) - ich auch.


    __________________________


    Rückmeldung @ Ratgeber:
    Eure Ratschläge waren bereits in kurzer Zeit für mich sehr hilfreich.
    Ich werde weiter an dem Problem arbeiten und denke, dass ich es in absehbarer Zeit lösen kann.

    Danke für Deinen Beitrag.


    Ich schließe mich meinen Vorschreibern an.


    Es dauert eine Weile, bis man heraus hat, wie das Kollegium als solches, die Schulleitung und die einzelnen Kollegen so ticken. Was in der Lehrerkonferenz so verkündet wird und wie das im Schulalltag aussieht, das sind zwei Paar Schuhe. Gerade am Anfang ist da eher zurückhaltendes Beobachten angebracht, bis man raushat, wem man auf welcher Ebene begegnen kann. Dir wird niemals der Stil eines jeden Kollegen gefallen. ***Nimm sie halt, wie sie sind.***


    Ja, das werde ich.
    Wie gesagt: Ich glaube nicht daran, andere erwachsene Menschen "umerziehen" zu können und will das auch nicht.


    Nach deinen Posts hier habe ich den Eindruck, dass du ein bisschen übermotiviert rüberkommst - das mag der Grund sein, dass du eine ablehnende Haltung wahrnimmst.


    Leistung erweckt halt Neid, so ist das eben. Ich persönlich vermute, dass die rasche Beliebtheit bei den SuS das übrige dazu tut.
    Die "Übermotivation" werde ich definitiv einstellen - niemand mag "Streber", verstehe ich.
    Ich erkenne auch, dass ich mich da in eine Rolle begeben habe, die für andere indirekt die Belastung erhöht und daher natürlich zu Ablehnung führt - werde ich ändern.


    Da würde ich achtgeben. Du legst die Kollegen schon in Schubladen (20-30 Prozent ... du scheinst dir recht sicher über all das zu sein, was sie falsch machen) - sie werden dasselbe mit dir machen, es scheint ja teilweise schon passiert zu sein. Man muss ja nicht mit jedem Kollegen dicke sein - aber mit fast einem Drittel überkreuz zu liegen ist eindeutig zu viel.


    Zum ersten Teil: Ja, da bin ich mir sicher.
    Sicher deswegen, weil diese Wertung meinerseits sich einerseits an den Vorgaben orientiert, die diese Lehrkräfte SELBST setzen - es handelt sich also nicht um "Bauchgefühle" oder ähnliches, sondern konkret beobachtbares Verhalten.
    Zum anderen deswegen, weil Lehrkräfte die Stoff nicht durchkriegen, ihre Klassen nicht im Griff haben und Termine nicht einhalten - schlicht nicht die (THEORETISCH) nötige Leistung bringen. In der Praxis scheint dieses Verhalten jedoch akzeptiert zu sein - also muss ICH mich anpassen (und nicht sich die anderen an mir orientieren) und logischerweise nicht umgekehrt.


    Das sehe ich ein.


    *Deinen Ratschlag nehme ich gerne an* und werde meine Verhaltensanpassung entsprechend (weiter) durchführen.
    Nur weil ich z.B. diese Meinung habe, muss ich die ja noch lange nicht kommunizieren oder andere, in der sozialen Praxis/Leiter mir gleichgestellte Personen mit meiner Meinung belästigen - die werden schon wissen was sie tun und eben ihre eigenen Gründe haben.


    Zitat

    Und ja, du kannst den Schülern deutliche Ansagen machen, ohne gleich das ganze Programm aufzufahren.


    Wie gesagt - der Umgang mit SuS ist nicht nur kein Problem, sondern funktioniert bisher (*klopf auf Holz*) großartig.
    Sicher werde ich auch dort irgendwann an Grenzen stossen usw. - und mich dann eben auch dort von fähigen Kollinnen oder Kollegen beraten lassen.

    Zitat

    Jede Schule ist natürlich anders und man kann daher keine allgemeinen
    Ratschläge geben - aber ich habe schon den Eindruck, dass die
    "inoffiziellen Regeln", die Du nicht durchschaust, gar nichts mit Deiner
    Schule zu tun haben, sondern an jedem Arbeitsplatz gelten.

    Ohne Dir "gegenreden" zu wollen - ich habe schon einige Erfahrungen im echten (Arbeits-)Leben gemacht. Diese spezifische Ausprägung von Regeln habe ich in der sonstigen Arbeitswelt noch nicht erlebt.

    Danke für diese Rückmeldung - ich werde das entsprechend umsetzen.
    Mit diesen Hinweisen kann ich gut arbeiten.
    Danke dafür.

    Das "Problem" ist nicht, wie "meine SuS" (also alle SuS, mit denen ich im Unterrichtsalltag zu tun habe/in meinen Lerngruppen habe) sich verhalten - sondern die Reaktion von anderen LuL (den erwähnten ~20-30%) darauf, wenn ich wie beschrieben agiere.
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    Durch Deine Verwendung der fett markierten Formulierung ist mir einiges klar geworden - genau das ("einer der...").
    Kann ich mit arbeiten, danke.

    Zitat


    Erwachsene Menschen (um)erziehen zu wollen, halte ich für aussichtslos.

    Stimme vollkommen zu.
    Mir geht es nur darum, wie ich handeln muss bzw. wie ich mein Verhalten verbessern kann.

    doch, genauso ist das. das könnte auch alles gehen, wenn entsprechend infrastruktur da wäre (extra räume, vordifferenzierte bücher, förderpädagoge doppelsteckung fast durchgängig, pflegepersonal (!! wickeln und dergleichen), lehrküchen, größere räume, kein stundentakt mehr, viel kleinerer teilungsschlüssel (!!), eben alles, was unser schulsystem sicherlich nicht hinbekommen wird, von einigen einzelschulen mal abgesehen, weil es kostet, kostet und nochmal kostet. stattdessen haben wir selbst für normalbetrieb nur mit ach und krach (!!) genügend lehrer, wenn die refs statt 10 oder 11 dauerhaf mit 17 stunden im einsatz sind (denn refs sind noch billiger als aushilfen, weil sie ihre sozialkosten fast alle selbst tragen). es wird nicht in bildung investiert, leider.

    Genau darum geht es aber real, wobei "real"= das ist, was diejenigen, die wirklich entscheiden (und nicht "diskutieren" oder "moralisieren" oder "konferenzieren" wo es langgeht) wollen.


    Der Spagat besteht darin, Geld & Stellen zu sparen, dabei aber der Öffentlichkeit das Projekt "Inklusion" als besonders "politisch korrekt" zu verkaufen.


    Meiner Erfahrung nach (die begrenzt, aber durchaus vorhanden ist) funktioniert Inklusion dann gut, wenn eine sonderpädagogische Lehrkraft in Doppelbesetzung dabei ist und beide Lehrkräfte sich einig sind - das war für mich eine tolle Erfahrung und den anderen Blick der Sonderpädagogen auf alle Kinder habe ich sehr zu schätzen gelernt.
    Unter diesen Bedingungen (kooperiationswillige Förderlehrkraft UND Doppelbesetzung) würde ich das jederzeit wieder machen.



    In dem Moment wo das nicht mehr gegeben ist - verkommt das ganze zur reinen Fassade.
    Einfach aus Zeitmangel schon.


    Und ich habe innerhalb nur eines Jahres mitbekommen, wie es schon damit losging, über Doppelbesetzungen/anwesende Förderlehrkräfte unter zahlreichen "Vorgaben"/"Sachzwängen"/"Rechtslücken" dann "offen zu diskutieren" oder "produktiv damit umzugehen" (wo "damit"=das effektive Herausnehmen der Förderlehrkräfte ist, egal aus welchen Gründen).
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    Ironie hin oder her - schon aus reinem Selbstschutz (vor Überbelastung) wird das von Dir angedeutete Szenario eintreten, wenn die entsprechenden Mittel (ob Geld, Personal oder anderes) nicht zur Verfügung gestellt werden bzw. nur auf dem Papier existieren - zum Schaden aller SuS.

    Für a) ist folgender Ablauf typisch:
    1) Es gibt irgendeinen Termin oder irgendeine Formalie, die angeblich eingehalten werden soll, zum Beispiel ein Korrekturtermin, Abschluss einer Arbeit
    für eine Arbeitsgruppe usw.
    2) Ich informiere mich selbstständig, mache die Sachen fertig & reiche sie ein
    3) Kolleginnen oder Kollegen (und zwar mit großer Schnittmenge zur Gruppe, die in a) erwähnt wird)
    klagen über den Termin bzw. halten ihn nicht ein - oder sind mir in derArbeitskette vorgeordnet, liefern ihre Sachen nicht ab --> ich kann nicht rechtzeitig fertig werden.
    4) Auf irgendeine Art der Ansprache (auch z.B. Angebot meinerseits, ihnen zu helfen, Sachen für sie zu machen wenn sie keine Zeit haben - was wirklich schon krass ist...die
    sind X Jahre im Beruf...wieso schaffen die das nicht...) wird verbal ausweichend bzw. emotional offensichtlich negativ reagiert. :autsch:
    5) Zum Teil (da wo es nicht anders geht um fertig zu werden) drücke ich dann meine Forderung eben durch (was sicher kein guter Stil ist, ja, sehe ich ein...aber wenn alles andere nicht hilft, was soll ich sonst tun?)


    Das ist für mich völlig unverständlich - wieso? Wenn mir Kolleginne oder Kollegen Hilfe anbieten, freue ich mich doch! Verstehe ich garnicht.


    Schlußfolgerung für mich:


    Ok, ich kriege in der inoffiziellen Hierarchie auf die Finger wenn ich sowas anspreche, also Finger weg - kümmer ich mich eben nur um meine
    Sachen bzw. lasse die Sachen halt auch schleifen, wenn ich auf "Langsame" angewiesen bin.
    :stumm:



    Und ja - ich mache natürlich auch Fehler.

    Diese sind mir sehr bewusst - ich bin nicht perfekt oder sowas. Beispielweise habe ich schonmal einen ganzen Notensatz in eine falsche Spalte
    eingetragen und eine Kollegin musste das dann händisch korrigieren - der Punkt ist nur der:
    Wenn ich sowas mache, dann entschuldige ich mich, biete eine ausgleichende Hilfe an (oder kaufe wenigstens etwas leckeres :pfeifen: ) und mache den Fehler nicht nochmal.



    Wenn man sich jetzt meine Schlußfolgerungen anschaut - fällt einem schnell auf, das der bequeme und offensichtliche Weg das Problem mit diesen "20-30% der Leute" zu lösen ... destruktiv ist.
    Klar, ich kann das so machen und habe dann das Problem nicht mehr (und ein sehr bequemes "Lehrerleben" mit richtig viel Freizeit - wenn man jede Klassenarbeit drei bis im Extremfall sechs Wochen(!!!) Wochen liegen lässt, Noten verzögert einträgt und
    keine AGs mitmacht) - aber ob das sinnvoll ist, sei dahingestellt.


    Was kann ich also tun, um diese Problematik zu umgehen oder am besten zu lösen?


    1)Die Schule nach der Probezeit wechseln wäre sowohl privat wie beruflich kein Problem für mich. Es gibt auch schon einen Interessenten.
    2) Eine andere Möglichkeit wäre es eben, einfach ausserhalb meiner Lerngruppen die Augen zu zu machen - denn ich habe weder (scheinbar "lehrertypische?") Probleme mit Lerngruppen noch mit meinen Aufgaben oder den angeblich ach so schlimmen Korrekturzeiten.



    Meine Befürchtung im Moment ist nur die:
    Irgendwie durschaue ich die inoffiziellen Regeln (also die, die wirklich zählen) noch nicht - und wenn ich so weitermachen würde, würde ich mich nur sehr unbeliebt machen und letztlich aus verdrückter Rache heraus mit immer mehr Arbeit zugeschüttet werden bzw. von den Kolleginnen und Kollegen geschnitten werden. (Jedenfalls von den 20-30% - hab ich kein Interesse dran, deren Zeug noch alles zu erledigen UND dafür noch verachtetet zu werden)



    Schritte, die ich bisher unternommen habe, um das Problem zumindest ansatzweise zu lösen:
    1) Kommunikation mit den 20-30%-leuten auf das höflich-belanglose Minimum runtergefahren
    2) Keine Teilnahme an den "Lehrerjammergesprächen" zu a) und b) mehr



    Um die verwirrende Situation komplett irrational zu machen:
    Mir wurde angetragen, ob ich nicht an der Schule bleiben wolle, um "zügig" (Zitat) nach der probezeit Richtung Beförderung zu gehen...das macht
    meine Verwirrung komplett - welche Maßstäbe gelten "hier" jetzt eigentlich? :sterne:
    (Wie glaubwürdig solche Versprechungen bzw. substanzlose Andeutungen bei Lehrern sind, sei mal dahingestellt - Englischlehrer, die es in der Praxis auch bringen bzw. was wegschaffen, da wird ja gerne mal zu "Versprechungen" gegriffen, gibt es ja genug Geschichten...)

    Liebe Forumsmitglieder,


    ich möchte mich mit einer bestimmten Frage an Euch wenden, da ich gerne Input von völlig Unbekannten haben möchte, um eine Frage für mich zu klären bzw. natürlich auch auf mein Verhalten zu reflektieren.


    Diese Frage lautet:
    Wie gehe ich mit bestimmten Arten von KollegInnen um (ca. 20-30%), die
    a) auf die zügige/pünktliche Erfüllung von offen vereinbarten Arbeitszielen (z.B. in kollegialen Arbeitsgruppen)
    und/oder
    b) das Durchsetzen von offen vereinbarten oder sogar besonders betonten pädagogischen Zielen (z.B. Raucherkontrolle, dauerhaftes & offen kommuniziertes Verstossen gegen Unterrichtsregeln durch immer gleiche SuS)
    negativ reagieren?


    Die Frage klingt vielleicht merkwürdig, daher schildere ich die Lage, die zu der Frage führt aus meiner (natürlich subjektiven) Sicht:


    Zu meiner erlebten Situation / der Problemsituation:
    Ich bin Lehrer in der Probezeit an einer weiterführenden Schule mit integrativem Unterricht - ich bin also im Kollegium und auch im Beruf ein Neuling.
    Ich unterrichte Englisch und ein (bzw. effektiv zwei) Nebenfächer.
    Vor dem Lehrerberuf (regulär mit Ref und Studium, kein Quereinstieg) habe ich auch ausserhalb der Schule Berufserfahrung gesammelt - einerseits in der Bundeswehr, andererseits in körperbetonten Nebenjobs im Studium.
    Ich habe in den Lehrerberuf "gewechselt" bzw. mich sehr im Leben frühzeitig dazu umentschieden, da Lehrer mein Traumberuf geworden ist.


    Nun bin ich also auf meiner ersten Stelle und erlebe diese eigentlich äusserst positiv - ich gehe praktisch jeden Morgen sehr gerne zur Schule, mag alle meine Lerngruppen wirklich gerne usw.


    Viele Befürchtungen von anderen Kolleginnen und Kollegen, die gerade anfangen teilte ich schon vorher nicht und wurde auch nicht damit konfrontiert - so habe ich etwa keinerlei Probleme mich durchzusetzen, bekomme meine Unterrichtsinhalte eigentlich immer durch und bin bei den SuS beliebt bis zum Teil extrem beliebt. (Alle diese Aussagen beruhen auf Feedback durch mehrere Dritte, das ich in meinem pädagogischen Tagebuch festhalte. Ich glaube daher nicht, dass ich mir das "schönrede")


    Auch mit den (scheinbar teilweise regelrecht gefürchteten oder unter der "politisch-korrekten pädagogischen Maske" geradezu gehassten) "ADHS-Jungen in der Pubertät" oder "Jugendlichen mit Migrationshintergrund" / "total aggressiven Eltern" / "Übermüttern" usw. usf. habe ich bisher (bis auf eine einzige Ausnahme) immer positive Erfahrungen gemacht und konnte meine Ziele bzw. gemeinsame Zielvereinbarungen praktisch immer erreichen - auch ohne Konflikte. (Ob dann alles so läuft wie besprochen oder alles auf Dauer erreicht wird ist natürlich wieder eine andere Frage - Alltag eben ;) )


    Neben dem Unterricht mache ich in zwei Arbeitsgruppen mit, die sich mit Schulentwicklung beschäftigen. Eine davon halte ich für Unfug, aber Probezeit eben...bei der anderen stehe ich auch privat dahinter und finde sie wichtig für unsere Schule. In den Arbeitsgruppen sind meine Beiträge aus meiner Sicht eigentlich eher langsam in der Produktion und/oder inhaltlich mittelmässig bis schwach - dienstalte Kolleginnen und Kollegen spiegeln mir aber das Gegenteil. Also mache ich da wohl nicht alles falsch. ;)



    Also alles toll?
    Leider nicht...
    denn mit grob 20-30% der Kolleginenn und Kollegen gibt es imemr wieder kleinere Probleme/Konflikte.


    Ich erlebe in letzter Zeit immer wieder, dass verschiedenen Kolleginnen und Kollegen (längst nicht alle, aber schon eine starke Minderheit) verdrückt bzw. fast schon passiv-aggressiv auf mich reagieren.


    Typisch dafür ist folgender genereller Ablauf einer Interaktion bei b):


    1) Ich stosse ausserhalb meiner Lerngruppen (denn dort finden solche Dinge nicht statt, zumindest bei mir nicht) auf irgendein Verhalten, dass mit (im weitesten Sinne) "Disziplinproblemen" zu tun hat - beispielweise offen demonstriertes Rauchen (oder in Einzelfällen gar kiffen!) direkt in Sichtweite der Schule.
    2) Ich gehe so vor, wie es die Schulregeln vorsehen bzw. wie es zum Teil sogar auf Konferenzen AUSDRÜCKLICH vorgesehen ist oder "wieder mal" betont wird - und worüber sich auch viele der Kolleginnen und Kollegen in Pausengesprächen usw. wortreich beklagen.
    3) Die Kolleginnen und Kollegen reagieren verbal zustimmend, sind aber offensichtlich (ich bitte die direkte Ansage zu entschuldigen) angepi**t, wenn man das dann macht.
    4) Die Maßnahmen, die darauf folgen sollten werden direkt oder indirekt (ich kann es nicht anders sagen) sabotiert. Jede Ausrede ist genehm, wenn nur bloß kein wirksamer Zugriff auf den/die SoS erfolgt: Von der SL angeordnete bzw. feststehende Maßnahmen werden nicht kontrolliert (was die SuS genau wissen, logischerweise, die sind ja nicht dumm :) ), Anrufe bei den Eltern werden selbst bei schwerem Fehlverhalten (z.B. massive sexistische Beschimpfungen, ein "Dei-Mudda-Spruch" oder ähnliche "Harmlosigkeiten" sind damit nicht gemeint!) noch besserwisserisch-pädagogisch kommentiert ("Oh, gleich zu Hause anrufen?" + Augenrollen) usw. usf.


    Beispiel:
    Eine Gruppe SuS steht offensichtlich und provokant am Rande des Schulhofes genau ausserhalb des Schulgeländes, raucht, wirft Müll in den Garten eines Anwohners, quatscht Passanten provokant an. (Aufsicht schaut weg bzw. wird nicht ordnungsgemäß durchgeführt)
    Ich bekomme das auf meinem Weg zur Schule zufällig(!) mit. (Ich betone: Zufällig, ich spioniere SuS nicht hinterher, finde ich unredlich)
    Ich sammele die SuS ein und bringe sie wie "offiziell" vorgesehen zum Büro, wo sie registriert werden und eigentlich bestimmte Maßnahmen erfolgen sollten.
    Im Büro sofort "saure Mienen" und offensichtlich will man das alles nicht haben/machen/hören - dabei wurde genau dieses Verhalten immer wieder angeprangert - und zwar genau von den Leuten, die dann offensichtlich "sauer" sind. :autsch:
    Ich kontrolliere das später inoffiziell nach:
    - Großteil: Keine Maßnahme irgendeiner Art erfolgt
    - Ein/zwei mit (aus meiner Sicht) vernünftige KlassenlehrerInnen: Maßnahmen erfolgen ohne Unterstützung (und daher natürlich ohne Biss dahinter), diese sind aber dann kaum abschreckend. --> effektive Wirkung auf Verhalten = natürlich gleich null.


    Schlußfolgerung für mich (denn ich bin auch sicher kein "Überlehrer" bzw. will nicht zum allseits gehassten "Überbringer schlechter Botschaften" werden, auch habe ich noch ein Privatleben):
    Ok, ich kriege in der inoffiziellen Hierarchie auf die Finger, also Finger weg/wegschauen.
    :stumm:

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