Beiträge von Mara

    Ich kann mir eine Lerntheke zum Lesen gar nicht so gut vorstellen. Was genau für Übungen sind denn darin? Sowas wie Lesemalaufträge, Zuordnung von Bildern und Text oder was sosnt noch?
    Meine Erstis sind so unterschiedlich gut beim Lesen (einige konnten schon bei der Einschulung lesen und lesen jetzt teilweise schon ganze Bücher und dann gibt es immer noch so 2 bis 3 Kinder, die momentan mühsam einzelne Wörter erlesen). Da Leseaufträge zu finden, die entsprechend differenziert sind stelle ich mir schwierig vor bzw. es wird dann eben eine Arbeitsblattflut (mit drei verschiedenen Blättern an jeder Station). Aber wenn, dann würde ich denke ich, einfach einzelne Stationen vorstellen lassen. Das mit dem Tippplakat finde ich auch schwierig.

    Bei einem UB zum Thema Lesen hätte ich persönlich mir eher was anderes als eine Lerntheke ausgesucht, z.B. die Einführung einer festen Lesestunde (wo die Kinder sich selbst Bücher aus der Klassenbücherei aussuchen, es sich gemütlich machen dürfen ( bei mir dürfen sie dann mit Kissen auf der Fensterbank sitzen oder auch in den NEbenraum gehen etc). Am Ende könnten dann einzelne Kinder ihr Buch kurz vorstellen, also erzählen um was es geht und ob sie es lesenwert fanden. ALso als Ziel auch die Förderung der Lesemotivation) oder ich hätte gemeinsames Arbeiten zu einer Ganzschrift genommen, wobei das mit einer reinen ersten Klasse sicher auch nicht einfach ist (ich habe eine 1/2 und habe da gerade zusammen die erste Lektüre gelesen, hatte aber immer Leseteams bestehend aus zwei , von denen mind. eins schon gut lesen kann und gemeinsam haben wir dann zum Buch gearbeitet).

    Lol. Lustiger Thread. Die Schüler können nichts - also muss man mit ihnen singen, Filme gucken und Theaterstücke aufführen. Und das bei Schülern im Anfangsunterricht, wo noch eine reale Chance besteht, Defizite zu reduzieren, bevor sie endgültig überfordert sind.

    Es war aber ursprünglich von einer AG die Rede. Und da finde ich es dann doch seltsam, wenn in der AG einfach nur Arbeitsblätter abgearbeitet werden sollen. AG bedeutet für mich schon etwas anderes als normaler Unterricht, eben eher etwas, das den Kindern Spaß macht, wo sie freiwillig und gerne hingehen.
    Förderunterricht ist für mich etwas ganz anderes als eine AG. Ich würde das in der Schule nochmal genau abklären, wozu diese AG sein soll. Wenn wirklich zu Förderzwecken, dann ist die Gruppe wie ich finde eindeutig zu groß und noch dazu ist es für Förderunterricht doch sehr seltsam, da Kinder aus 3 Jahrgangsstufen zu haben.
    Wenn es Förderung sein soll, dann sollte die Englischlehrerkraft der jeweiligen Kinder dir genau mitteilen, wo die Defizite der jeweiligen Kinder liegen und woran sie arbeiten sollen.

    in die Ecke stellen.

    Bin gerade etwas geschockt. Gibt es das wirklich noch an deutschen Schulen?


    Ich würde an deiner Stelle versuchen von Arbeitsblättern wegzukommen und etwas anderes zu machen, z.B. Musical oder Theaterstück einstudieren, Lieder singen oder Freiarbeit, Spiele ... da gibt es mittlerweile auch viele Sachen fertig zu kaufen- zumindest für die Grundschule.

    Hallo,
    ich arbeite zwar in der Grundschule und von daher kann man es vielleicht nicht ganz vergleichen, aber ich schreib dir trotzdem wie ich es mache:
    Bei mir haben die Kinder täglich eine Schulstunde für den Wochenplan sowie die Hausaufgaben (allerdings umfasst der Wochenplan bei uns Mathe, Deutsch, Sachunterricht und Englisch).

    zu 1.) Nein, die Materialien erstelle ich nicht komplett selbst. Manches mache ich selbst, manchmal haben die Kinder Seiten in Arbeitsheften, Arbeit mit Materialien oder Lernkarteien oder auch kopierte Arbeitsblätter zu erledigen. Es gibt einen Pflichtaufgaben und Wahlaufgabenteil. Gerade bei den Wahlaufgaben kann ich mir für deine "Großen" da einiges vorstellen, z.B. Geschichten schreiben, Lernplakate erstellen, Präsentationen zu selbst gewählten Themen erarbeiten etc.

    zu 2.) Ja, das Nachschauen kostet Zeit. Ich sitze jede Woche etwa 2-3 Stunden daran. Je nach Aufgaben könntest du die Kinder teilweise gegenseitig kontrollieren lassen (mache ich z.B. bei Matheaufgaben regelmäßig, kann ich mir aber auch für Grammatikübungen oder so vorstellen) oder manches nur daraufhin kontrollieren, dass die Kinder es erledigt haben, aber ohne zu korrigieren.

    Viele Grüße

    Zitat von Maja(ndra)

    Was ist eine Sockelqualifikation? :)

    Das ist eine Nachqualifizierung, mit der du dann in Schnellversion noch als "FörderschullehrerIn" ausgebildet wirst.. Schau mal hier z.B.
    http://www.brms.nrw.de/startseite/abt…2_Hlbj_Pos1.pdf

    Bei den letzten Ausschreibungen stand das (da die Inklusion ja ansteht) ganz oft in den Ausschreibungen drin, dass man sich bei Annahme der Stelle verpflichtet, diese Sockelqualifikation berufsbegleitend zu machen. Was das dann sehr wahrscheinlich in der Praxis bedeutet ist ja klar: Du bist dann an deiner Schule die Fachkraft für alle Kinder mit Förderbedarf, bist stundenweise in allen Klassen, musst überall schauen, wie du die Kinder mit Förderbedarf fördern kannst, alle Förderpläne schreiben etc.
    (Also so sehr mich so eine Fortbildung generell interessieren würde, würde ich sie aus eben diesen Gründen nicht machen wollen).

    Schwierig da etwas zu raten, weil ich deine genaue Situation nicht kenne. Aber vielleicht hilft wirklich mal gezieltes Aufschreiben, wofür du wie lange brauchst um dann zu schauen, wo du reduzieren kannst.
    Hast du eine eigene Klasse oder bist du viel im Fachunterricht eingesetzt? Falls Fachunterricht: schau, dass du möglichst viele parallele Gruppen bekommst (wenn nicht jetzt, dann zum nächst möglichen Zeitpunkt), dann kannst du vorbereitete Stunden mehrmals ähnlich halten.
    Falls du Klassenlehrerin bist, würde ich auch Strukturen erarbeiten. Das kostet anfangs Zeit, läuft dann aber später wie von selbst. Ich arbeite auch mit Arbeitsplänen, für die die Kinder gewisse feste Stunden pro Woche Zeit haben; dann habe ich noch andere festgelegte Stunden, z.B. Lesestunde, Wochenanfangskreis und in die Kladde vom Wochenende schreiben, Klassenratsstunde, eine Stunde, in der alle im Heft x arbeiten, eine "Schönschreibstunde", in einer Stunde kontrollieren die Kinder gegenseitig die Matheaufgaben etc. Dann sind es gar nicht mehr so viele Stunden, die ich während der Woche "richtig" vorbereiten muss - eigentlich sind es nur Einführungsstunden für neue Themen.
    Ich habe anfangs sehr viel Zeit verwendet, um Material zu erstellen (ausdrucken, laminieren etc.). Das hat Zeit gekostet, aber auf Dauer erspart es mir enorm viel Zeit.

    Ich arbeite - abgesehen von Zeiten der Zeugnisschreiberei - in der Regel nicht von Freitag nachmittag bis Sonntag abend (und während der Woche habe ich nachmittags - außer an Konfernztagen - auch frei). Sonntag abends schaue ich dann schon noch mal kurz, was in der kommenden Woche ansteht, aber das war es dann auch.

    edit: Damit es sich nicht zu schön anhört, müsste ich schon noch dazu schreiben, dass ich nur Teilzeit arbeite (etwa 60 %). Aber oft genug vertrete ich auch kranke KollegInnen und mache dann mehr Stunden in meiner Klasse und da habe ich dann auch kaum Mehraufwand beim Vorbereiten. Deshalb möchte ich meine Stundenzahl auch weiter erhöhen und ich bin mir sicher, dass ich dadurch (abgesehen von den Unterrichtsstunden selbst) nicht viel Mehrarbeit habe.

    Ist ja schon alles erklärt worden. Also für den Pool musst du dich genau wie für jede andere feste Stelle bei leo bewerben und im letzten Durchgang war es bei den Schulämtern hier in der Gegend z.B. so, dass sich nur Leute mit Ordnungsgruppe 15 (also Notendurchschnitt aus 1. und 2. Staatsexamen mal 10, also Schnitt von 1,5 oder besser, Verbessern kann man die Ordnungsgruppe durch Vertretungsstellen, die man davor macht) oder besser bewerben konnten - und genommen wurden natürlich auch längst nicht alle. Also so super sind die Chancen da auch nicht unbedingt anders.
    Der Trend in NRW scheint aber hin zum Pool zu gehen. Es waren ja nun viele Stellen so ausgeschrieben und es gab kaum noch schulscharfe Ausschreibungen (außer vielleicht für Förderschullehrer bzw. Grundschullehrer, die die Sockelqualifikation machen wollen) .

    Also ich sehe das generell nicht eng und habe eigentlich nur gute Erfahrungen mit Eltern im Unterricht. Bei uns an der Schule ist es üblich, dass es "Leseeltern" gibt, die in die Klasse ihres Kindes kommen und sich dort von einzelnen Kindern vorlesen lassen (manche KollegInnen lassen die Eltern sogar mit einzelnen Kindern an Aufgaben arbeiten - also fördern). Auch beim (Laternen oder Oster)Basteln sind Eltern gerne gesehen und nach vorheriger Terminabsprache können Eltern auch im normalen Unterricht hospitieren - bei mir auch schon vorgekommen. In der Regel sind es nette Eltern, die einfach interessiert sind und/oder sich engagieren wollen.
    Also mir ist es sogar lieber, wenn jemand zum Helfen kommt als wenn jemand nur hospitiert (weil da komm ich mir dann schon seltsam beobachter vor).

    Wenn es aber mir unangenehme Eltern wären, die zum Schauen kommen wollen und wo ich befürchten müsste, dass sie meine Kompetenz in Frage stellen wollen, dann hätte ich auch keine Lust darauf und würde mir genau überlegen, wann und unter welchen Umständen ich sie hospitieren lassen würde.

    Sowas ähnliches war bei uns auch mal im Gespräch bzw. sollte so anlaufen. In jeder Konferenz sollte einer aus dem Kollegium zu einem selbstgewählten Thema etwas vorstellen/referieren. Wir sollten uns dazu in eine Liste eintragen. Ich glaube ein oder zwei aus dem Kollegium haben dann auch mal in einer Konferenz etwas zu einem Thema erzählt, aber danach war keine Rede mehr davon (und bis ich hier im Thread gelesen hab, hatte ich das auch schon wieder ganz verdrängt ;) - ist sicher so etwa 2 Jahre bei uns her). Also bei uns hat sich das nicht bewährt.
    Ich finde es auch nicht so sinnvoll. Ich stelle gern mal etwas vor, was ich wie in der Praxis mache oder so, aber auf Referate habe ich keine Lust und ich würde sowas auch eher nicht für unser ganzen Kollegium sondern eher für mein Jahrgangsteam machen wollen.

    Ich mache es genauso wie jazzy. Wenn Texte veröffentlicht werden, tippe ich sie ab. Ansonsten halte ich es auch so, dass ich nur Sachen anstreiche, die die Kinder schon wissen sollten.
    Wir machen "Lesen durch Schreiben" und von daher streiche ich z.B. als ersten Schritt die Sachen an, wo die Kinder etwas anders verschriftlicht haben als man es hört (sei es durch Auslassen oder nicht passende Buchstaben), dann achte ich auf Groß- und Kleinbuchstaben (also dass es im Wort keine Großbuchstaben gibt), dann darauf, dass Lücken zwischen den Wörtern gelassen wurde etc. - eben alles das, was wir schon besprochen haben.
    Und generell eben bei den Kindern schon unterschiedlich viel. Ich habe ein paar sehr fitte Kinder und bei denen korrigiere ich ganz andere Sachen (bzw. sage ihnen schon "Regeln", die wir noch nicht in der Gruppe gesprochen haben) als bei welchen, die mit Mühe und Not ein paar Wörter geschrieben haben.


    Wie viele sind das?

    Für Angestellte sind es 10 Tage pro Schuljahr, für Beamte meines Wissens nach nur vier.


    Allgemein: Ich würde es entweder direkt ansprechen oder einfach "überhören".
    Ich versuche eigentlich immer einen Plan B für die Kinderbetreuung zu finden, aber wenn es nicht anders geht, dann fehle ich eben deswegen. Wenn bei uns gerade Land unter ist und ganz viele KollegInnen fehlen, tut es mir schon leid für die anderen, aber ich kann es ja nicht ändern. Mein Chef hat dazu noch nie etwas gesagt und die anderen KollegInnen auch nicht - zumindest nicht offen. Dafür fehle ich nur seeeehr selten wegen eigener Krankheit, so das ich im Schnitt trotzdem nicht zu den oft fehlenden bei uns zähle.
    Mit kleinen Kindern arbeiten ist einfach stressig - vor allem die Anfangszeit, wo sie jeden Infekt mitnehmen. Aber es wird ja besser.

    Ich rufe auch wesentlich lieber bei den Eltern an (Festnetz - kostet mich auch nichts und alle Eltern bei uns haben eine Festnetznummer). Alle Gründe sind schon genannt worden.
    "Meine" Eltern wissen, dass es mir am liebsten ist, wenn sie mich per Email kontaktieren und nur im Notfall anrufen. Und das klappt auch gut.
    Deine Wünsche bzgl. Kontaktaufnahme solltest du am besten direkt beim ersten Elternabend deutlich formulieren. Dann halten sich die meisten auch dran.

    Soweit ich weiß sehen die Chancen mit Mathe und Physik ziemlich gut aus - und zwar schon seit einiger Zeit und sicher auch noch einige Zeit lang. Der Schnitt ist da nicht so entscheidend wie in anderen Fächern, weil es einfach viel weniger Absolventen mit der Fächerkombi gibt.

    Ich habe eines, aber benutze es kaum. Ich weiß, unvorstellbar für viele, aber die letzten Jahre arbeite ich soviel wie möglich in der Schule und sonst lieber abends gemütlich im Wohnzimmer und meine wichtigsten Sachen habe ich auch entweder in der Schule oder im Wohnzimmer in einem Teil eines Aktenschranks (sind nur ca. 2 Regalböden voll). Die anderen Sachen sind im Arbeitszimmer, aber da hole ich selten was her - könnte ich also genauso gut im Keller oder so haben.
    Bin aber jetzt gerade dabei, mein Arbeitszimmer noch mal neu zu gestalten um es dann hoffentlich auch wieder mehr zu benutzen (und endlich auch mal was liegen lassen zu können).

    Ein Bekannter von mir hat auch kein Arbeitszimmer sondern einen Schreibtisch im Wohnzimmer und hat noch dazu 2 kleine Kinder (1 und 3 Jahre). Ich finde es unter den Bedingungen fast unvorstellbar, dass er es schafft, so zu arbeiten. Aber es scheint ganz gut zu gehen.

    Puh, da hast du dir ja ein Thema ausgesucht. Das wäre mein Grauen (gerade für einen U-Besuch). Ich finde es gibt kein schwierigeres Thema in 1/2 in Mathematik als Uhrzeiten. Die Kenntnisstände sind da unterschiedlicher als bei jedem anderen Thema und da ist eine Herausforderung, die fitten Kinder, die schon problemlos die Uhr lesen können und die, die noch gar keine Ahnung davon haben unter einen Hut zu bekommen. Du musst da sehr differenzieren und immer Aufgaben auf sehr unterschiedlichen Niveaus anbieten damit jeder einzelne einen Lernerfolg hat. Und gerade lehrerzentrierte Stunden sind dafür natürlich schwierig.
    Oft ist es meiner Erfahrung nach so, dass selbst am Ende der Einheit einige Kinder die Uhr nicht sicher lesen können (auch wenn sie sonst ganz fit in Mathe sind).
    Selbst gebastelte Uhren finde ich generell schwierig, weil sich da der Minutenzeiger ja nicht passend mitdreht oder die Kinder das oft selber nicht hinkriegen bei den halben Stunden z.B. - habt ihr keine "echten" Lernuhren an der Schule? oder wolltest du sowieso nur volle Stunden üben?

    Unterschiedlich lange arbeite ich mit einzelnen Bilderbüchern. Manchmal lese ich es nur vor oder mache höchstens eine Stunde damit, ich habe z.B. zu "Froggy gets dressed" aber auch schon mehr Stunden gemacht (waren sicher so 4 Stunden).
    Bei den Vokabeln kommt es auch drauf an. In 1/2 sind es natürlich weniger als in Klasse 3 oder 4. Bei den Großen sind es dann vielleicht so um die 15 Stück, bei den Kleinen eher so 6-8, hängt aber auch vom Thema ab. Auch meine "units" sind nicht immer gleich lang, aber ich schätze mal so ca. 3 Wochen bleiben wir durchschnittlich bei einem Thema.


    - Sage ich da, dass sie auch nur einzelne Wörter schreiben können? Ich meine, es werden mit Sicherheit nicht so viele wirkliche Sätze oder Texte schreiben.
    - Wie viel Hilfestellung soll ich geben? Ich meine, eigeentlich sollten sie versuchen, selber zu schreiben, im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Aber ich bin sicher, dass die meisten mich dann fragen werden, wie man Dies und Jenes schreibt. Und ich befürchte, dass sie dann eben meine Texte nur abschreiben, was ja nicht Sinn der Sache ist.
    - Immer wieder kommt die Frage von einzelnen Kindern, ob sie denn groß oder klein schreiben sollen. Wie kann ich das handhaben? Die Regeln mit Namenwörtern, Satzanfang haben wir ja noch nicht und natürlich auch noch nciht alle Buchstaben. Bisher habe ich immer gesagt, dass das egal ist, bin aber auch ziemlich unsicher, ob das richtig ist? Nicht dass sie sich dran gewöhnen, dass das keine Bedeutung hat und nach ein paar Monaten komme ich dann mti Regeln und erwarte, dass sie sich umstellen?

    Ich hoffe, dass mir jemand gute Tipps geben kann, denn irgendwie fühle ich mich da ziemlich überfordert...

    Jetzt musste ich gerade nochmal nachlesen, weil ich es zuerst so verstanden hatte, dass du "Lesen durch Schreiben" praktizierst und da habe ich mich ziemlich gewundert, dass deine Kinder bisher so wenig frei geschrieben haben. Aber du schreibst ja von "Lesen" und auch "Schreiben". Arbeitet ihr denn auch zusätzlich mit einer Anlauttabelle oder "können" die Kinder wirklich nur die bisher durchgenommenen Buchstaben?
    WIr arbeiten alle nach Reichen, also "Lesen durch Schreiben" und ich habe schon in der zweiten Woche angefangen, dass die Kinder montags Tagebuch führen. ALso erst gibt es eine Erzählrunde vom Wochenende und danach holen alle ihre Tagebücher und malen oder schreiben etwas auf. Viele Kinder haben anfangs nur gemalt. Irgendwann habe ich sie dann ermuntert, zumindest ein Wort zu ihrem Bild zu schreiben und mittlerweile schreiben auch die Erstklässler (habe eine jahrgangsgemischte Klasse) meist von alleine was rein - manche nur einzelne Wörter, andere ganze Sätze.
    Auch Schreibanlässe z.B. zu Sachunterrichtsthemen oder auch Bilder(geschichten) gibt es regelmäßig und einige Erstklässler haben schon vor den Herbstferien ganze Geschichten mit Überschrift geschrieben (natürlich nicht rechtschriftlich korrekt, aber so dass man das Gelesene verstehen kann (auch meine eigene Tochter hat im 1. SJ in den Herbstferien schon alleine eine Postkarte an Oma und Opa geschrieben). Wörter komplett vorschreiben mache ich nicht, danach fragen meine Erstis auch gar nicht. Wenn, dann lautiere ich mit ihnen gemeinsam und die Kinder suchen die passenden Buchstaben auf der ANlauttabelle (aber gut, das geht natürlich nicht, wenn die Kinder nicht an die Anlauttabelle gewöhnt sind).
    Wenn die Kinder fragen, ob etwas groß oder klein geschrieben wird, dann würde ich das schon erklären, also nicht für alle sondern gezielt für die, die danach fragen. Da würde ich nicht sagen, dass es "egal" ist, denn das ist es ja letztlich nicht und wenn sie schon das Interesse daran haben ist das doch super.
    Blöd ist natürlich, wenn die KInder sich zu sehr darum sorgen und möglichst nichts "falsch" schreiben wollen, denn dadurch wird der Schreibfluss natürlich sehr gebremst.

    Vollkommen Deiner Meinung ! Aber in diesem Lande glorifiziert man ja die Heterogenität. Warum auch einfacher und effizienter arbeiten, wenn es schwieriger und erfolgloser geht. 8_o_)
    8_o_)

    ironie on: Ja, super Idee - vor allem weil das ja Anfang des 1. Schuljahres schon so gut sichtbar ist, wer in welchen Bereichen stark und schwach ist. Und die Kinder freuen sich ja sicher auch, im Kurssystem unterrichtet zu werden und keine KLassengemeinschaft mehr zu haben. Wozu auch? Soll doch der einzelne sehen, wo er bleibt.
    Oder wir machen direkt verschiedenen Klassen: In der einen wird dann ein anderes Tempo gefahren als in der anderen. Wechseln geht dann immer zum Halbjahr hin. Die Kinder sind da ja flexibel und stellen sich schnell auf neue KlassenkameradInnen und Lehrpersonen ein.
    Und allgemein finde ich die Idee super, das beste aus den leistungsstarken SchülerINnen herauszuholen. Wenn die anderen nicht mitkommen, macht das ja nichts. Ist dann eben so, wenn sie direkt in der Grundschule beim Rechnen in Zahlenraum bis 100 nicht mehr mitkommen - geschweige denn jemals Freude an der Mathematik oder am Lernen generell entwickeln. Hauptsache die "Starken" holen das beste aus sich heraus und machen nachher Karriere in der Wirtschaft und scheffeln ordentlich Geld. Wenn die schwächeren dann schon in der Grundschule keine Freude mehr am Lernen haben und sogar die Basics nicht können, sind das doch super Voraussetzungen, dass wir in Deutschland dann noch mehr Jugendliche heranzüchten, die nicht fähig zu einer Ausbildung sind oder je ein selbstständiges Leben führen und einer geregelten Arbeit nachgehen. Find ich super. Die Weichen sollten in der Grundschule schon dahin gestellt werden. Da freuen sich besonders die Lehrer der weiterführenden Schulen, aber auch für alle anderen wäre das doch super. :autsch: :autsch: :autsch: :daumenrunter:

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