Beiträge von Stille Mitleserin

    Ich möchte noch darauf aufmerksam machen, dass man als abgeordnete Kraft dann aber auch wirklich nur 30 Tage Urlaub hat.

    Das kann unangenehm werden, wenn man noch jüngere Kinder hat, weil man in den Schulferien eben arbeitet.

    Eine Alternative ist, in den regulären Wochen Zeit reinzuarbeiten, um in den Schulferien freinehmen zu können. Das bedeutet aber Mehrbelastung bei Teilzeit, man unterschätze nicht, wie viel Zeit 10 Wochen zusätzliche Ferien bedeuten. Bei 20 Stunden in der Woche (entspricht in bawü ca 13 Schulstunden, je nach LA) sind das 200 Arbeitsstunden, die übers Jahr reingearbeitet werden müssen, pro Woche sind das ca. 5 Stunden Mehrarbeit. Dann kommt man eben alles andere als pünktlich aus dem Büro, um in den Ferien daheimbleiben zu können.

    Hallo Krabappel,

    ich glaube nicht, dass Elternbeiträge nur in Sachsen vorkommen.

    Ich selbst habe meinem Junior in Klasse 6 eine ppt gestaltet, die für das Referat gefordert worden war. Aus dem ganz einfachen Grund, dass der Knabe in Klasse 6 Power point noch nicht bedienen konnte. Inhaltlich hat er sich das Thema aber selbst erarbeiten müssen.

    Ich habe keinesfalls das Feindbild DINKS aufbauen wollen. War selber mal einer und wir werden wieder welche sein. Aber in den 25 Jahren dazwischen haben wir horrende Kosten, von denen die Gemeinschaft profitiert.

    Die Lösung ist übrigens gar nicht so schwer, ein Familiensplitting würde die Anzahl der Personen im Haushalt berücksichtigen und auch Alleinerziehende wären besser gestellt als jetzt.
    Wer gut erzogene Steuerzahler will, muss den Eltern (finanzielle und gesellschaftliche) Luft zum Atmen lassen und in Bildung investieren.

    Die Diskussion ist aber zumindest ein deutliches Anzeichen für ein Auseinanderdriften der Gesellschaft. Es gibt nicht mehr "den" Lebensentwurf und man fühlt sich für den Mitbürger eben nicht mehr zuständig.
    Kinder? - Privatvergnügen
    Krankheit? - Sicher selbst schuld

    Der Haken an dem Argument, Familie sei Privatvergnügen ist außer der Verfassung auch, dass DINKS sehr gut gestellt sind. Wenn ich bedenke, was wir vor den Kindern verdient und zur Seite gelegt haben...

    Kinder heute gut aufzuziehen ist kein kostenloses Unterfangen. Babys kommen auch mit Muttermilch und Stoffwindeln aus, größere Kinder brauchen aber gesellschaftliche Teilhabe, um sich in der Gesellschaft entwickeln zu können. Und gesellschaftliche Teilhabe kostet. Ganz im Kleinen: Das Fahrticket zur Freundin, ein Geburtstagsgeschenk, Eintritt ins Schwimmbad, der Schwimmkurs, Schulmaterialien nach lehrerlicher Vorgabe ("auf keinen Fall die billigen Dickies"), Sportkleidung- und Schuhe für den Sportunterricht, ein Fahrrad mit Licht und Bremsen, ...

    Ich bin als Kind mit löchrigen/ geflickten Klamotten und einem Altrad ohne Handbremse und Licht rumgerantscht, heute ist das undenkbar. Die Grundschule hat lochfreie Kleidung verlangt (kein Witz) und das Rad muss tiptop sein. Das kostet.

    Klar kann man sagen, dass man das alles nicht braucht. Wer aber kein Geschenk zum Geburtstag bringt oder nie selber einlädt, der wird auch nicht mehr eingeladen. Eltern, die sich kümmern (wie es hier so oft gefordert wird), bedeutet auch, Geld auszugeben. Und das nicht zu knapp. Übrigens kostet auch eine gute und eiweißreiche Ernährung ohne Billigzuckergedöns richtig Geld!

    Wer sich für eine Familie entscheidet, sollte nicht auch noch finanziell bestraft werden, schließlich erzieht man die Steuerzahler und Pflegekräfte von morgen, die auch die DINKS unterstützen werden.

    Vielleicht kommt es auch ein wenig darauf an, welchen Beruf man ausübt....
    Ich liebe meinen Beruf, er bietet mir viele Möglichkeiten der Entwicklung, soziale Kontakte und ein anständiges Gehalt. Auch eine attraktive Versorgung (Krankheit, Alter) ist inbegriffen, insofern: Ich gehe gern arbeiten.

    Würde es mir genauso gehen, wenn ich Metzgereifachverkäuferin oder Fabrikarbeiterin wäre? Es gibt ganz schön miese Jobs. Ich kann mir gut vorstellen, dass man dann unter Umständen lieber Hausfrau ist.

    Hinzu kommt, dass ich wirklich an allen Fronten kämpfe: meine Schüler sollen gut unterrichtet werden, mein Kinder gesund ernährt, gut erzogen und schulisch unterstützt, mein Hund soll Gassi geführt, der Kater befüttert, der Garten geschnitten, der Huashalt gepflegt werden - und mein Mann möchte sich auch ab und an mit mir unterhalten. Und Sport sollte ich auch treiben und meine Schwägerin habe ich schon ewig nicht mehr angerufen...
    Wenn ich morgen früh um 5.30 aufstehe, blicke ich schon neidvoll zum Haus der Nachbarin - sie ist Hausfrau, schickt Sohnemann in die Schule, dann geht sie ins Fitnesstudio, erledigt Haushalt und Kochen, erwartet Sohnemann mittags mit einem veganen Gericht frisch vom Markt, überwacht die Hausaufgaben, erledigt Nachmittags die Wäsche, macht VHS-Kurse und abends kommt der Gatte heim. Da kommt in mir schon Neid auf, mein Tagesablauf sieht deutlich unentspannter aus. Klar, im Alter sind wir voraussichtlich sehr gut versorgt, bei ihr müssen beide von der Rente des Gatten leben.

    Im Übrigen würde ich in einer Zeit, in der jede dritte Ehe geschieden wird, nie meine Hand dafür ins Feuer legen, dass die Partnerschaft hält.

    Die Frage ist ja, wie viel davon im Unterricht ankommt. Die Fortbildungen, die Ausbildung und die vielen Beratungseinheiten sind reformbedürftig, keine Frage. Es ist auch nicht dumm, schulscharf datengestützte Unterrichtsentwicklung zu betreiben.

    Mich besorgt, dass die Aufsicht von der Beratung abgekoppelt wird und dass der einzele Kollege im Unterricht noch stärker unter Druck stehen wird, bestimmte Niveaus zu erzielen (übergreifende und zentral gestellte Arbeiten). Auch eine Entlastung von der Verwaltungsarbeit sehe ich nicht.

    Auch die fehlenden Lehrerressourcen werden das System behindern. Was nützt die datengestützte UE, wenn gar keine Ressource da sind, die man verteilen kann. So wird das Ganze schnell zur Mangelverwaltung. Oder dabei kommt verordnete Mehrarbeit heraus.

    Hallo plattyplus,

    ich würde das doch gern unterscheiden:

    Für Menschen in Not (echte Aslbewerber nach GG und nach GFK) ist genug Geld da. Das sind nur sehr wenige Menschen. (Anerkennungsquoten Asyl bei max 2% seit 2015). Das können wir uns leisten. Das müssen wir uns leisten. Ich bin übrigens immer noch überzeugt, dass über 95% der Bevölkerung da zustimmen.

    Bei der Migration wäre es möglich, darauf zu achten, dass Menschen zu uns kommen dürfen, die uns "bereichern", im wörtlichen Sinne. Und natürlich sind Fachkräfte und Unternehmer aus aller Welt herzlich bei uns willkommen, zumal sie sofort in die bestehenden Sozialsysteme einzahlen (was wir gut brauchen können).

    Kanada betreibt es so und das zum Vorteil für das Land. Wir müssen hier auch einen Mittelweg finden und das werden wir sicher auch tun.

    Im Übrigen sind im Bundeshaushalt diverse teure Ausgaben drin, die man kritisch beäugen müsste.

    Hallo Frapper,

    da es sich um eine begrenzte Zeit handelt (solange die Babyboomer noch leben), kann ich mir gut vorstellen, dass einige Länder steuerlich eben zuschießen und ausharren. Wir reden hier von etwa 30 Jahren.
    Das Grundproblem ist durchaus die Kopplung der Rente an Arbeitsentgelte. Das ist ein Riesenproblem für Frauen, die Kinder erzogen und sich um ihre Familien gekümmert haben. Wert ist das rententechnisch sehr wenig.

    Aus Gründen der Gerechtigkeit finde ich es erst einmal richtig, dass langjährig Berufstätige auch mit niedrigen Einkommen für ihre Anstrengung eine höhere Rente erhalten als Personen, die nicht berufstätig waren oder nicht für die Gesellschaft gearbeitet haben (Kindererziehung, ehrenamtl. Tätigkeiten, Pflege). In dieser Gerechtigkeitsfrage liegt auch die Krux (die Luther ja auch schon umgetrieben hat) - soll der Arbeitende mehr haben?

    Eine Anrechnung der nichberuflichen Tätigkeiten wäre leider viel zu aufwändig, obwohl sie fair wäre.

    Interessant finde ich das dänische Modell mit der Folkspension und insgesamt 4 Säulen der Vorsorge
    https://www.rechtdaenisch.de/unternehmen/ar…nten-daenemark/
    Diese richtet sich eben auch nach Wohnverhältnissen und sonstigen Einkommen.
    Grundsätzlich sollten die AG viel stärker an der betrieblichen Vorsorge beteiligt werden - eine betriebliche Altersrente müsste auch bei uns obligatorisch werden.

    Eine perfekte Lösung habe ich leider nicht zur Hand, sonst wäre ich nicht einfach nur Lehrer, sondern säße im Parlament. Ich würde mir aber viel mehr Diskussion über das Thema wünschen, um gute Lösungen zu finden.

    Das Problem am Niveau in der gesetzlichen Rentenversicherung sind nicht die Beamten.
    Es sind die (schleichenden) Kürzungen, die eingeführt worden sind.

    1985 lag das Renetenniveau noch bei 57,4%, da ist es aber bereits abgesenkt worden. Ursprünglich lag es bei über 60%.

    EU-weit liegt das Rentenniveau bei 70,6 Prozent im Durchschnitt, also durchaus dem Niveau, das Beamte bei uns erreichen können.
    Das Problem ist also, dass die AN über Jahrzehnte hinweg Kürzungen stillschweigend akzeptiert haben. Dass diese aber durchaus nicht alternativlos sind, zeigen
    unsere Nachbarländer mit z.T über 100% Rentenniveau. Die Kürzungen wurden ja damit begründet, dass die Leute ab sofort selbst für die Rente sparen sollten. Das funktioniert nur nicht in Zeiten von Nullzinsen, sehr hohen Steuerverpflichtungen und der Überlassung des Problems an eine gewinnorientierte Versicherungs- und Bankenbranche.

    Nun ist der Neid auf die Beamten da. Es wäre viel leichter, sich als Arbeitnehmer politisch zu engagieren, dass das Rentenniveau wieder steigen muss. Eklatant.
    Und bitte komm mir jetzt niemand, dass das unbezahlbar sei. Das ist es nicht, wenn es einen gesellschaftlichen Konsens dafür gibt, dass die Rente Priorität hat vor allem anderen.

    Im Übrigen wäre ich durchaus dafür, dass es nur eine Rentenkasse gibt, in die alle verpflichtend einzahlen. Wenn man den Menschen genug steuerliche Luft lässt und sichere (staatliche) Investitionsmöglichkeiten schafft (siehe Staatsrentenfonds in Schweden und Norwegen), bringt das durchaus Ruhe ins System. Klar müssten bei den Beamten Anpassungen vorgenommen werden, höhere Bruttolöhne etc. Insgesamt wird das aber teurer für den Staat und daher bewegt sich nichts in diese Richtung.

    Ich empfehle zusätzlich Humor.
    Eben nicht stocksauer sein (das merken die kids auch an der Körperspannung), sondern ruhig bleiben und möglichst wenig Gesumms machen.
    Irgendwann haben sie dich erwischt und etwas in dir ausgelöst. Das macht den Jungs Spaß. Völlig altersgemäß.
    Du musst ihnen den Spaß nehmen.

    Meine Großen bekommen ihre Aufmerksamkeit, die sie oftmals noch brauchen, dann eben humorvoll. Ich frage dann schon mal nach "Brauchen Sie gerade viel Aufmerksamkeit von mir? Fühlen Sie sich vernachlässigt?" Übrigens antworten recht viele Schüler ganz ehrlich mit einem Ja.

    Kinder machen nichts ohne Grund, oft wollen Sie Aufmerksamkeit. Manchen reicht das normale Loben nicht, insbesondere, wenn wenig Lob kommt, weil es nichts zum Loben gibt.
    Entweder du sorgst dafür, dass Grund zum Loben da ist, indem du dich intensiv um die Knaben kümmerst (fachlich), oder du findest einen Weg, sie anders positiv wahrzunehmen. Das kannst du ganz offen kommunizieren.

    Ich würde das Pädagogische voll ausschöpfen, bevor ich die harten Sachen angehe. Die Eltern sollten informiert sein, klar, aber ich möchte meinen Schulkram erstmal alleine lösen. Das ist mein Job. Die Autorität der Eltern nutze ich nur im Sonderfall, wenn es wirklich hart auf hart kommt (gar kein Schulbesuch mehr, Alkoholmissbrauch etc.).

    Lesen ist nett - und wichtig. Meine steile These ist aber, dass es nicht hilft bei der Rechtschreibung.
    Wir lesen als Lesefähige ja nicht mehr nach den Buchstaben aufsammelnd, sondern nach Sinn:

    Beim Lseen ltieest uesnr Gherin Ehalsnretcius. Für das Vsehreten eenis Ttxees köennn die Bshatbucen der ezenlinen Wetörr in biieeegblr Rogilnefehe annereodgt sein. Das eizing Wciighte ist, dsas der etsre und lettze Bcathbuse kroerkt sind. Der Rset knan zulälifg ghemcsit sien, und totderzm kann man den Text noch fast ohne Poermlbe leesn. Klar ist, dass bei znmedehenur Lnäge der Wröter ein krtokrees Vrstheeen iemmr sgweiiehrcr wird.

    Ich habe hier eine echte Leseratte, die Rechtschreibung ist aber so wie im Text oben...

    Übrigens: besonders geübte Leser übersehen besonders gern ihre eigenen Fehler, weil sie ja nicht aufsammelnd lesen.

    Hallo Krabappel,

    die Fälle, in denen Schüler inhaltlich gute Gedanken in grauenhafter Rechtschreibung und Grammatik verfassen, häufen sich.

    Das sind übrigens mitnichten Schüler, die alle früh ein Handy hatten.
    Meine Erklärung: In der Grundschule wird viel weniger geschrieben als vor 30 Jahren, die Kopien machen es möglich. In meiner Schulzeit habe ich viele Texte/Übungen von der Tafel abgeschrieben. Dafür habe ich aber auch die Zeit bekommen. Als es an das Schreiben von Aufsätzen ging, war ich in der RS so sicher, dass ich formuliert habe, aber nicht mehr an die RS denken musste.

    Die Idee, dass ein fehlerhafter Text so oft abgeschrieben wird, bis er fehlerfrei ist, hat die Primarlehrerin meines Sohnes angewandt. Er hat das natürlich zu Hause erledigen müssen. Manche Texte hat er fünf oder sechs Mal abschreiben müssen. Und eher mehr Fehler gemacht. Heute hasst er das Schreiben.

    Den Schülern ist übrigens sehr wohl bewusst, dass eine schlechte Rechtschreibung dümmlich wirkt. Ich nutze gern Originaleinträge aus Foren (von Jugendlichen/Azubis) und der erste Kommentar ist meist: Sollte sich einen Duden kaufen. Meine Schüler können es aber oft nicht besser und sind so damit beschäftigt, gute Gedanken zu formulieren, dass die Schreibung auf der Strecke bleibt. Die Regeln können sie auch, aber sie haben keine Kapazität, sie anzuwenden.

    Für mich folgt: Erst Schreibung automatisieren, dann erst Aufsätze schreiben. Notfalls später. Das reicht auch noch in Klasse 5 oder 6.

    Nutzt du Supervision? Hast du jemanden zum Sprechen?

    Beim 2. Burnout bietet es sich vielleicht an, an die Wurzeln zu gehen.
    Natürlich kenne ich deine Situation nicht genau und es ist immer leicht zu sagen, dass das mit 10 Stunden hinhauen müsste.
    Aber eben nicht für dich. Punkt.
    Ich denke aber, dass die Probleme tiefer liegen, vielleicht in einem Perfektionismus oder dem Gefühl, es allen recht machen zu müssen und nicht alle Fronten gleichzeitig bedienen zu können.

    Insofern: Such dir jemand, der qualifiziert ist und dir hilft, damit du gesund wirst/bleibst und wieder Lebensqualität erreichst.

    Kannst du mit weniger Stunden anfangem? BEM mit 6 Stunden? Gibt es das bei euch?

    Liebe/r Micky,

    es tut mir leid, dass es dir nicht gut geht.

    Ich denke, ich kenne die Situation: 2 Kinder, die das ihre fordern, einen Haushalt und alles drumrum an der Backe.

    Ich bereite die Reihen in den Ferien vor, komplett mit Klassenarbeit. Damit hangele ich mich von Ferien zu Ferien, habe aber unter der Schulwoche nur die normale Orga und Korrekturen auf dem Schirm. Damit sind zwar die Ferien voll, aber ich stehe nicht so unter Druck, wenn an einem normalen Donnerstagnachmittag etwas Unvorhergesehenes passiert (Radpanne oder/und Verletzung des Kindes, Kind kränkelt) und ich noch nicht zum Vorbereiten gekommen bin.

    In diesem Jahr habe ich nur Klassen mit neuen Bildungsplänen. Das kostet mich definitiv mehr Zeit, ich sichte aber immer, ob von den alten Sachen noch gute Stunden dabei sind, die thematisch passen können. Zumindest vom Material her (Quellen, Texte etc) ist das immer wieder der Fall.

    Das Unterrichten mit Lernsituationen muss ich in den allgemeinbildenden Fächern nicht betreiben, insofern bist du in der schwierigeren Situation. Viele Fachkollegen wechseln aber ab: Mal eine passende Lernsituation, zwischendrin gemeinsame Erarbeitungen auch mit Frontalunterricht.

    Viele profitieren von Fortbildungen, bei denen sie Material bekommen haben, das anwendbar ist. Gibt es solche Fobis bei dir?
    Wir teilen das Fobimaterial, so dass nicht jeder Kollege auf eine Fobi muss. Alles wird kopiert und in der Lehrerbib eingestellt, darauf hat jeder Kollege Zugriff.

    Bei den Lernsituationen gibt es eine interne Plattform, auf der Lernsituationen aller Kollegen geteilt werden. Nicht jeder muss das Rad neu erfinden.

    Bei den fitten Klassen mache ich viel selber, bei den schwächeren gibt es auch Lehrwerksammlungen, in Deutsch greife ich für die Berufsschule z.B. mal auf ein paar Stunden von Raabits (darf ich das schreiben) zurück, die passend sind. Das entlastet mich und die Schüler finden das Material kleinschrittig und gut verstehbar.

    Gibt es solche Sammlungen oder Loseblattwerke auch für deine Fächer? Bei uns hat sie die Fachschaft abonniert.

    Ich kann auch mal eine Doppelstunde nur mit einem Schaubild verbringen, da nehme ich ein aktuelles, wir suchen Werte heraus und besprechen die Hauptaussagen und dann wird die Schaubildanalyse schriftlich formuliert. Ich habe eine Methodenblattsammlung, die ich immer wieder verwenden kann (tw. auch aus Fobis oder von Kollegen), die erhalten die Klassen und damit wird gearbeitet. Ich kann so eine Doppelstunde mit einem DinA5-Blatt füllen und notiere mir nur, welche Erkenntnisschritte wir gehen werden. Um das Ganze aufzulockern, baue ich Darstellungen ein, Schüler sollen eine Karikatur nachstellen/zu Ende führen, um den Knackpunkt herauszubekommen. Danach wird natürlich geschrieben. Das ganze geht natürlich auch mit Standbildern, ich will gerne die Meinung meiner Schüler zu einem Thema wissen und bitte, sich entlang einer Meinungslinie aufzustellen und dann kommen wir ins Gespräch (im Stehen), wir machen Talkshows (da lege ich nur die Rollen fest) oder spielen Gerichtsurteile, oder singen ein Gedicht in eigener Vertonung oder zeichnen die Situation einer Dramenszene mit den passenden Farben, finden Fimmusik zu einer Romanszene oder oder. Ich brauche oft nur die Idee, die Umsetzung ist dann nicht arbeitsintensiv.

    Ich halte gerade diese Stunden des Übens oder Vertiefens für sehr wichtig, die Schüler schätzen sie und ich habe wenig Aufwand damit.

    Ganz liebe Grüße

    Stille Mitleserin

    Es gibt ja auch noch andere Wege, z.B. das Selbstlernen zu Hause oder eben eine staatliche Lehrkraft, die nach Hause kommt. Hier in BW wäre für die Primarstuf das Schulamt zuständig.
    Dann lassen sich natürlich auch Mathe und Deutsch beurteilen, was ohne Teilnahme aber sicher nicht möglich ist.

    Mich wundert die Schulteilnahme ab 13 Uhr - was macht das Kind am Vormittag? Muss es so lange schlafen oder gibt es andere Anpassungsprobleme?
    Oder hat Mama keine Zeit, mit in den Unterricht zu kommen?

    Die Beruflichen Schulen betreiben seit jeher Inklusion. In den letzten Jahren verstärkt sich das, weil auch junge Menschen mit Behinderungen viel eher eine normale Ausbildungsstelle finden (was ich toll finde). Junge Leute mit Körperbehinderungen, Lernstörungen oder ADHS gehen ganz selbstverständlich in die Berufsschule. Unser Job ist es, sie zu unterstützen: jeder Sonderpädagoge ist da herzlich willkommen und ein echter Gewinn für uns.

    Hallo Kiggie,

    eine kleine Einschränkung: das Besondere an den Beruflichen Schulen ist sicher, dass nicht nur ein paar wenige Kollegen mit der Abschlussprüfung nur eines Jahrgangs befasst sind, sondern dass vom schriftlichen Abi an alle Schularten eine Abschlussprüfung machen, die sich bis zwei Wochen vor dem Schuljahesende hinziehen.

    Das zweite Halbjahr ist also jedes Jahr ein Prüfungshalbjahr, in das quasi fast alle Kollegen eingebunden sind, selbst wenn sie keine Prüfungsklasse haben (Aufsichten, Protokolle, Zweitkorrekturen). Für die Kollegen vom Gym ist das zunächst einmal gewöhnungsbedürftig.

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