Beiträge von Stille Mitleserin

    Ich habe vor einiger Zeit mit einem Job in der Abteilungsleitung geliebäugelt, mich aber nach einigen Gesprächen mit Abteilungsleiterinnen dagegen entschieden. Die Unterrichtsbelastung ist immer noch hoch, die Kolleginnen sind von Mo-Fr ganztags in der Schule und bereiten am WE ihren Unterricht vor/erledigen Korrekturen. Alle drei Kolleginnen sprachen von ca. 50 Stunden in der Woche und dass die eigenen kids zu kurz kommen/kamen.

    Vielleicht ist der Unterschied, dass man im beruflichen Bereich als Abteilungsleitung quasi eine einge kleine Schule führt, inklusive Prüfungen etc.

    Im Moment bekomme ich so viel Aufwand zeitlich nicht hin, dazu sind meine Kinder noch zu jung.

    Hallo Buntflieger,

    das Grundproblem scheint mir doch zu nsein, dass du mit Kritik ein Problem hast.

    Stunden planen - findest du doof.
    Lehrerpersönlichkeit - braucht man nicht.
    Saubere Arbeit (Folien, Schrift) - Kleinigkeiten.
    Kritik nach Unterrichtsbesuchen - böswillige Unterstellungen.
    Hilfe suchen - die wollen nicht.

    Du magst keine Rahmenbedingungen und lehnst sie ab. Kritik auch. Vielleicht will dir darum auch keiner helfen?
    Kritik kann man sich sparen, wenn sie sowieso abgelehnt wird.

    Ich bin gegen eine Impfpflicht.

    Mein Sohn ist Neurodermitiker, die Impfungen können nicht irgendwann nach Kalender erfolgen, sondern sollten möglichst außerhalb eines Schubes liegen, sonst wird dieser unkontrollierbar.
    Ich bin froh darüber, in Absprache mit dem Arzt darüber nachdenken zu können, wann die Impfung terminlich passt.

    Vielleicht bin ich wirklich schon alt - jedes Jahr haben wir Gedichte auswendig gelernt und vorgetragen und wir haben auch im Gymnasium in BY sehr viel gesungen. Vor allem im Reliunterricht bis in die Oberstufe, auch heute noch fühle ich mich jedem Kirchenbesuch gewachsen.

    Ich singe nicht gut, aber gern. Und meine Schüler müssen in Deutsch und Geschichte immer wieder mit mir singen. Manchmal bekomme ich einen Schüler als Begleitung mit der Klampfe oder Flöte, oft singen wir aber zu utube (instrumentals gibt es zu vielen Liedern.)

    Was wäre der Vormärz ohne Lieder? Was die 50er ohne Schlager? Oder die Romantik?

    Manche Klassen finden es lustig, manche mögen es gar nicht. Aber sie machen mit. Und die Inhalte setzen sich - zur romantischen Lyrik hat dann doch jeder in der Interpretation das Volksliedhafte erwähnt - hurra!

    Ich bin der Meinung, dass man "Energie" trainieren kann.
    Ich sehe das vor allem (verzeiht) in der Hundeschule - drücke ich mich vor der Entscheidung oder stelle ich mich (körpersprachlich) hin.
    Das können die Leute lernen. Übrigens lernen das auch Schauspieler, und zwar so, dass es authentisch wirkt, sonst bekommen sie keine Engagements.

    Am besten funktioniert das mit Aufnahmen von Schulstunden, die man analysiert. Und dann kann man üben.

    Ideal ist es natürlich, wenn die Präsenz einfach da ist.

    Hallo Buntflieger,

    auch als Mittzwanziger kann man sich noch verändern und ist lernfähig. Sollte es zumindest sein.

    Der Haken ist, dass es eben nicht funktioniert, zu sagen, wie ich bin, bin ich o.k. - wenn ich es nicht bin.
    Der Haken ist, dass die Kollegen sich dann leider nicht offen zu sagen trauen, was denn genau nicht stimmt mit der Persönlichkeit.
    Das ist ja eben oft etwas recht Persönliches, und es ist schwer, manche Dinge abzustellen. Besser wäre es , man hätte dir genau gesagt, woran es denn liegt.
    Das würde dich zwar noch mehr kränken, aber du wüsstest, woran du bist.

    Die Persönlichkeit ist wichtig. Hattest du jemals Lehrer, die wie ein nasser Sack vor der Klasse hingen?
    Vor sich hinnuschelten? Nie lächelten? Einem nicht in die Augen sehen konnten?
    Alles frühe Probleme in der Lehrerpersönlichkeit, die man nicht gesehen oder nicht kommuniziert hat.

    Man kann sich eine professionelle Persönlichkeit zulegen, die Autorität ausstrahlt. Das kann man lernen.

    Hast du schon einmal eine Aufnahme von dir vor der Klasse gesehen? Es ist übrigens auch sehr schwer, sich selbst kritisch zu beurteilen,
    nicht umsonst sind so viele Castingshow-Teilnehmer der Meinung, sie könnten z.B. singen. Und Mama oder Freundin helfen da auch nicht weiter.

    Wenn du dich traust, dann bitte die Beobachter um ein offenes Wort. Du musst das dann aber auch aushalten.
    Solange du aber auf der Position stehst, dass die Lehrerpersönlichkeit ein Pseudo-Kriterium sei (eine Schutzbehauptung von dir),
    wirst du auch nicht daran arbeiten können.

    Du bist gekränkt, das kann ich verstehen. Aber so kommst du nicht weiter. Es spricht viel dafür, sich zu öffnen und sich eine ehrliche Kritik anzutun.

    Hallo Buntflieger,

    selbstverständlich fußt Lernen auf Beziehungen.

    Das bedeutet nicht, dass man der Freund seiner Schüler sein muss. Aber die Lehrkraft schafft die Arbeitsatmosphäre - oder eben nicht.
    Eine gewisse Präsenz gehört dazu. Einer hat die durch die Stimme, einer durch seinen Körper, der andere durch seinen Humor. Was ist egal.
    Wichtig ist aber, diese Präsenz zu haben. Für ein gutes Classroommangement ist das unabdingbar, denn wir sehen ja nicht wirklich alles, die Schüler brauchen nur das Gefühl, dass der Lehrer alles (Positives wie Negatives) mitbekommt.

    Übrigens kann man das auch trainieren, für einen Mann wird Stimme/Körper am einfachsten sein. Mit dem Weg, zu negieren, dass die Lehrerpersönlichkeit wichtig ist und du zu wenig präsent, tust du dir keinen Gefallen.

    Natürlich ist es nicht schön, sich mit Mitte 20 sagen lassen zu müssen, dass man z.B. etwas farblos ist, verstockt, humorlos, arrogant wirkt oder unsicher.
    Aber es ist wichtig für den Beruf. Denn genau das nehmen auch die Schüler wahr. Und, je nach Klasse, bekommst du das zu spüren.

    Auch für die Gesundheit in dem Beruf erscheint mir das sehr wichtig, nicht umsonst landen viele Kollegen mit nachlassender Kraft (und Jugend!) im Burnout.
    Wichtig wäre, nichts zu spielen, denn fehlende Authentizität merkt man.

    Was kannst du tun?
    Am leichtesten lernt man Präsenz mit den eigenen Kindern, die diese immer wieder herausfordern. Auch ein Hund oder ein Pferd sind regelmäßige Anfrager, ob da noch Autorität da ist (oder eben nicht). Wenn du das alles nicht hast, dann arbeite bewusst an Stimme und Körpersprache.
    Es gibt auch Profis für sowas.

    Liebe MrsPace,

    ich fände es wichtig, dein zuständiges Regierungspräsidium zu informieren. Genau für solche Fälle sind die Leute da. Lass dich zur Leitung vom Ref 76 (Beruflerin, gell?) durchstellen und schildere deine Lage. Oder schau im Internet nach der Nummer, die sind da alle angegeben.
    Das beste wäre, wenn du die Prüfung nicht selbst abnimmst.

    Ich hoffe, die Sache klärt sich bald und du kannst beruhigt in die Ferien gehen.

    LG

    Mitleserin

    Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Klassen zu Beginn einer Stunde etwas "fühlen" zu lassen.
    Warum nicht die Stunde wie früher beginnen - die Kinder stehen auf, treten aus der Bank, wenn jemnand aufgerufen wird, muss er aufstehen, es muss mucksmäuschenstill sein, wer stört, dessen Name wird in Sütterlin an die Tafel geschrieben - nur zwei Minuten, nicht zu streng und dann kannst du fragen, was anders war also sonst und wie sich das angefühlt hat.

    Zu anspruchsvoll für die zweite?

    In den letzten Jahren häufen sich Stunden von Referendaren und Praktikanten, die aus dem Internte stammen und noch etwas abgewandelt wurden (manche auch gar nicht).
    Mein letzter Praktikant hat eine Stunde nur aus Teilen zusammengeflickt, die er im Netz gefunden hat - ein Teil war für Oberstufe, einer für Gemeinschaftsschule 6. Klasse.
    Übrigens waren die AB gespickt mit Fehlern, war für ihn nicht so schlimm, war ja nur im Fach Deutsch.

    Das wird auch sehr offen kommuniziert und es waren keine Vorführstunden, über die Einstellung zur Arbeit habe ich mich aber doch gewundert. In meiner Ausbildung (noch nicht ewig her) waren wir sehr stolz darauf, uns die ersten Stunden selbst zusammengezimmert zu haben. Ich denke, auch nur so lernt man unterrichten, so lange es noch nicht "gefährlich" ist - ausprobieren und selber machen (zumal man in der Hospitationsphase durchaus noch Zeit hat).

    Da ergibt sich gerade ein massiver Generationenwechsel und die Generation der jetzigen Fachleiter kann ab und an mit der Arbeit der neuen Lehrergeneration wenig anfangen, was Fachwissen, Korrektheit und Klassenführung angeht. Scheint mir ein Generationenproblem zu sein.

    Hallo Minimaus,

    nein, das ist nicht rechtens.
    Laut neuer Datenschutzverordnung ist dein Einverständnis notwendig. Vorher auch schon.
    Schreib eine Mail, dass du kein Interesse hast und nicht bezahlen wirst.

    Hallo Krabappel,
    der derzeitigen Schülergeneration kann man viel nachsagen, aber eben nicht, dass sie nicht wüsste, was man eventuell im Lebebn noch mal brauchen kann. Und natürlich kann man den Sportunterricht vielleicht attraktiver machen und überlegen, was den Jugendlichen und Kindern entgegenkommen würde.

    Übrigens: Die Einstellung meiner Eltern war mir ab Klasse 6 ziemlich egal. Da ist man in der Pubertät.
    Falls Sie sich noch daran erinnern sollten... ;)

    Liebe Renate,

    neben den guten Ideen der Kollegen, wie man Zwang ausüben kann, würde ich von der anderen Seite her mit dem Zuckerbrot kommen.
    Was würde deinen Schülern Spaß machen? Wenn es nur Mädels sind, kann ich mir einen Tanz/ein Aufführung aus Tanz und Geschicklichkeit vorstellen.
    Vielleicht für eine Aufführung? Mit beliebten Rollen, die auch die Schickimädels gern ergattern würden?
    Zirkus?
    Oder eine Runde Mädchenfußball mit ein Stück WM schauen und Regeln erklären? Glänzen bei Vattern, wenns um Abseits geht?
    Badminton? Tennis? Beachvolleyball?
    Ein flacher Bauch in 4 Wochen mit Pilates?
    Synchronschwimmen für die Langsamschwimmer? Springnoten im Schwimmen?
    Ein Muskelwettbewerb? Körperfettanalysewaage mitbringen (für die Damen nur freiwillig), regelmäßig messen?

    In der Sek I fand ich Sport voll mies, der Busen wogte, die anderen lachten, ich fühlte mich schlecht. Das hatte mit der Leherin gar nichts zu tun.

    Auch, wenn der peak in der Diskussion schon vorüber ist, möchte ich noch einige (neue) Fragen dazu äußern:

    1. Mir ist unklar, warum eine Grundschullehrerin den Hijab in der Klasse nicht ablegt. Sie wird dort ja nicht von fremden Männern gesehen, sondern von Kindern.

    2. Hier wird nur von den Auswirkungen auf Mädchen gesprochen, über die Jungen redet niemand.
    Wie wirkt es sich auf einen muslimischen Jungen aus, eine Lehrerin zu haben, die den Hijab trägt? Wie wirkt es sich auf einen deutschen Jungen aus, von einer Lehrerin mit Hijab unterrichtet zu werden? Welches Frauenbild werden die Jungen mitnehmen? Wie fühlen sie sich, wenn ihnen erklärt wird, dass eine anständige Frau ihr Haar vor Männern verbirgt, um diesen erotischen Teil ihres Selbst nur dem Gatten zu präsentieren?

    3. Wie gehen Andersgläubige damit um, wenn die Lehrkraft ihren Glauben so deutlich vor sich her trägt?

    4. Wie wirkt es sich auf gemäßigte Muslime aus, wenn die Lehrkraft einen Hijab trägt - fühlen sie sich haram, weil sie selbst den Glauben nicht so intensiv praktizieren?

    Nachdem Mitte Oktober sich keiner vorstellen konnte, dass die Ganztagsschule flächendeckend kommt -
    jetzt gibt es ein paar Zahlen:

    http://www.spiegel.de/lebenundlernen…-a-1177865.html

    Spannend finde ich den Hinweis auf die Anzahl der Ganztagsschüler in HH, die sich ja gut entwickelt haben. Wenn das kein Vorbild ist.... für BAWÜ
    Die Kritik der Experten kann ich nicht ganz ernst nehmen - wenn man das wirklich will, wird man den Lehrkräften einfach ein bis zwei Stunden mehr Deputat aufbürden. Ich sehe das so oder so kommen.

    "Richtig. Man sollte sich gut überlegen, mit wem man Kinder macht und ob man überhaupt bereit zur Kindererziehung ist. In umgekehrter Reihenfolge. - "

    Ich finde diese Antwort, die auch noch so viel Anklang findet, sehr überheblich. Eine zerbrechende Ehe kann jeden treffen - auch euch.
    Und auch schon einige Leute hier im Forum, die über eine Trennung/Scheidung gesprochen haben.

    Mir war nicht bewusst, dass Geschiedene Menschen zweiter Klasse sind. Aber bitte, klärt mich weiter auf.

    Wir haben einen massiv steigenden Anteil an Alleinerziehenden.

    Und noch einmal, zum über den Tellerrand gucken: Wenn in meiner angestammten Kultur Vorlesen nicht üblich ist, geht es nicht darum, ob ich die Zeit habe, sondern dass ich es nicht mache, weil ich es nicht kenne!

    Beispiele: Eine Freundin stammt aus Paraguay, deutsche Missionare. Bei Besuchen bei ihr zu Hause fiel´mir auf, wie schmutzig die Toilette ist. Bei einem Familienfest habe ich gehört, wie die weibliche Verwandtschaft sich das Maul über sie zerriss und habe sie vorsichtig darauf angesprochen. Sie war bestürzt, weinte - ihre Mutter hat nur wenig gereinigt weil das wohl Gott nicht gefällt. Und auch nur mit OmO. Sie war total fertig, weil ihr das niemand gesagt hat und hat ab da ihren Haushalt sehr auf Vordermann gebracht.

    Ein Schulfreund meines Sohnes hat albanische Eltern. Er hat mir erzählt, dass seine Eltern sehr locker sahen, bis die Erzieherin im Kiga ihnen erklärt hat, dass sie für den Schulerfolg des Kindes etwas tun müssen und was sie genau tun müssen. Beide haben das sehr ernst genommen, Fernsehzeiten beschränkt, vorgelesen, für die Schule geübt. Der Junge ist ein guter Schüler.

    Bitte geht doch nicht immer von euch aus!

    Zum Thema Parteien: Die FDP und die Grünen wollen die Ganztagsschule. Die CDU schätze ich als diesbezüglich offen, die CSU wird das ablehnen, ist aber in der Minderheit. Ich sehe kein Hindernis.

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