Beiträge von Stille Mitleserin

    Das ließe sich vielleicht sogar den Linksdemokraten schmackhaft machen - die Vereinigten Staaten von Europa unter der Herrschaft eines
    gewählten Monarchen.
    Das ließe sich sogar politisch irgendwie legitimieren, der verpönte Nationalstaat geht in einer internationaleren Organisation auf.

    Einige der Bestrebungen der SPD und der Linken weisen ja durchaus die Richtung - wenn sie auch bisher demokratisch bleiben wollen.
    Aber durch Trump-Wahl und Brexit hat ja sogar hierzulande die Idee der Demokratie gelitten.

    Ich bemühe mich ....

    Soweit ich das hier sehe, habe ich meine Erfahrungen im GGK-Unterricht geschildert und so das Erdo-Thema aufs Tapet gesetzt - unabhängig von Trollen.

    Die Idee mit dem Vergleich mit 1933 ist gut - wenn ich eine homogene Masse von Schülern vor mir habe, die den NS als Horror sehen und Hitler als negativ besetzten Diktator.
    Das ist nur leider nicht immer der Fall. In besonders inhomogenen Klassen fällt mir auf, dass der Holocaust zwar nicht so gut bewertet wird, die Person Hitler aber gut wegkommt.
    Interkultureller Unterricht eben - was für Deutschstämmige meist ein kollektiv empfundenes rotes Tuch ist, muss für Menschen mit anderer Prägung keines sein.
    So wird der Holocaust sogar als Grund für eine Verbrüderung angeführt - "ihr Deutschen seid ja die natürlichen Feinde der Juden, darum mögen wir euch auch."

    Da ist mir doch etwas die Spucke weggeblieben.
    Natürlich versuche ich, mit Sachargumenten zu kommen, habe ammer immer wieder den Eindruck, dass ich die Jugendlichen nicht erreiche.
    Bei den jungen Erwachsenen mag ich aber auch keinen Tränendrüsunterricht machen.

    Schüler mit politisch unsachlichen Äußerungen?
    Interessant wwar die Zeit kurz vor der Abstimmung in der Türkei zum Präsidialsystem.
    Viele meiner türkischstämmigen SuS entpuppten sich als echte Erdo-Fans und wurden recht massiv.

    Viele deutschstämmige SuS wollten sich zur Thematik nicht äußern, viele meinteb, sie seien bereits als Nazis beschimpft worden, weil sie Erdogan kritisiert hätten.

    Am interessantesten war die Äußerung einer sonst klugen türkischstämmigen Deutschen - sie meinte, in der Türkei ginge es den Menschen seit Erdogan wirtschaftlich besser und das sei schließlich alles, was zähle. Ich habe explizit noch einmal nachgefragt, ob ihr Freiheit denn nicht auch wichtig sei und sie entgegnete, wirtschaftliche Prosperität würde reichen.

    Ich kann also meinen Demokratieunterricht in die Tonne treten und muss mir eine neue Herangehensweise überlegen, um die Vorteile von demokratie greifbar zu machen.

    Übrigens trat in einer Oberstufenklasse zu Tage, dass alle SuS sich mehrheitlich für die Einführung der Todesstrafe einsetzen würden, nur leider werde ihnen das ja nicht angeboten.

    Sammelt ihr solche Erfahrungen nicht?

    Zum Pluralismus gehören auch die radikalen Vertreter von rechts und Links - nur die Extremen stellen sich außerhalb der Verfassung.

    Stammt nicht von mir:
    Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat die Abgrenzung zwischen (Rechts-)Radikalismus und (Rechts-)Extremismus klar definiert:

    "Als extremistisch werden die Bestrebungen bezeichnet, die gegen den Kernbestand unserer Verfassung – die freiheitliche demokratische Grundordnung – gerichtet sind. Über den Begriff des Extremismus besteht oft Unklarheit. Zu Unrecht wird er häufig mit Radikalismus gleichgesetzt. So sind z.B. Kapitalismuskritiker, die grundsätzliche Zweifel an der Struktur unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung äußern und sie von Grund auf verändern wollen, noch keine Extremisten. Radikale politische Auffassungen haben in unserer pluralistischen Gesellschaftsordnung ihren legitimen Platz. Auch wer seine radikalen Zielvorstellungen realisieren will, muss nicht befürchten, dass er vom Verfassungsschutz beobachtet wird; jedenfalls nicht, solange er die Grundprinzipien unserer Verfassungsordnung anerkennt."

    http://www.bpb.de/politik/extrem…htsextrem?p=all
    Somit gehören zum Pluralismus eine ganze Menge Meinungen, die man vielleicht selbst nicht mag. Das ist aber nicht maßgebend.
    Dazu gehört übrigens auch ein sachlicher Diskurs und eine gewisse demokratische Grundhaltung: Ich mag deine Meinung nicht, aber ich akzeptiere dich als gleichberechtigtes Gegenüber.

    Dir wird Fachverstand und Fleiß bescheinigt.
    Es fehlen Informationen zu Schule und die Pädagogik.

    Du bist 47 Jahre alt - die Schule hat sich denn doch stark verändert.
    Wir machen auch an den BS viel weniger Stoffvermittlung - das steht auch nicht mehr so in den Lehrplänen.
    Der Lehrer hat sich in seiner Rolle seit unserer Schulzeit verändert.

    Ich will ehrlich sein - das klingt danach, als seist du uninformiert in das Gespräch gegangen. Ich würde das schreiben, wenn ich den Eindruck habe, dass man den Bewerber nicht vor eine Klasse stellen kann - aus unterschiedlichen Gründen. Du musst ja als Direkteinsteiger schon ab dem ersten Tag selbstständig unterrichten.

    Gründe könnten sein (kann man natürlich nicht genau sagen, ohne dich zu kennen):
    - kein selbstbewusstes Auftreten
    - steif und humorlos
    - sanft und naiv
    - gedanklich "Alt", nicht jugendkompatibel.

    Wie gesagt, dass muss nicht auf dich passen.

    Es ist durchaus möglich, dass ein kind mit normalem IQ Probleme bei der Konzentration oder mit dem Lernen hat. Ich verweise jetzt mal auf ADS/ADHS und Autismus.

    In ein paar Antworten schimmert das klassische Vorurteil durch: die Kinder können schon, die Erziehung ist schuld.
    Wer so etwas schreibt hat einen dringenden Fortbildungsbedarf.
    Bei einer Wahrnehmungsstörung durch eine Einschränkung im räumlichen Sehen hat ein Kind zum Beispiel Probleme, sich im Raum zu verorten. Sich ergebende Probleme können das Vergessen von Heften, nicht notierte Hausaufgaben oder nur halbe Hefteinträge sein. Auch, wenn man das erst einmal nicht vermutet. Da kann man als Lehrkraft natürlich unterstellen, dass Kind sei faul, desinteressiert oder einfach dumm. Das bringt einen aber nicht weiter, weder Kind noch Lehrkraft.

    Um auszuschließen, dass Kinder einfach faul sind oder nicht wollen, wäre die einfachste Vorkehrung, die Kinder zu motivieren und das Positive an ihnen zu sehen und nicht nur defizitorientiert zu denken. Ich wünsche mir übrigens auch für meine "normalen" SuS.

    Ich benutze auch einen Feedbackbogen, in dem die einzelnen Bestandteile des Aufsatzes enthalten sind. Diese Teile werden auf einer einzelnen Skala von 1-6 bewertet.
    Die Bögen (für jeden Aufsatz sehen diese natürlich anders aus) sind den SuS vorher bekannt, wir üben damit und geben gegenseitig Feedback.

    Dann lese ich den Aufsatz ein Mal, korrigiere gleichzeitig und bewerte die einzelnen Bestandteile nach dem Lesen - Einleitung, Sprachanalyse, Charakterisierung etc.
    Danach schreibe ich noch einen Kommentar für den Schüler dazu.
    Die Gesamtnote vergebe ich erst nach dem Lesen aller Aufsätze anhand der Notenskalen auf dem Feedbackbogen.

    Du hast ein Jahr lang als Lehrkraft gearbeitet.
    Wenn du eine volle Stelle hattest und etwa 25 Stunden gegeben hast (da kommt es dann doch aufs Fach an), hast du zwischen 7 und 13 Klassen unterrichtet.
    Wenn wir von 10 vollen Klassen im Mittel ausgehen sind das 300 Sus.

    Es werden sich nicht alle ehemaligen Sus so benehmen, sagen wir, der Arschnasenanteil liegt bei 5%.
    Das wären dann 15 Sus.

    Jetzt kommt es natürlich darauf an, wie groß die Stadt ist.
    Ich wohne in einem Dorf und 8 derzeitige Schüler wohnen auch hier.
    In den drei Jahren, seitdem ich diese Sus unterrichte, hatte ich sage und schreibe 10 Schülerbegegnungen mit den aktuellen Klassen.
    Also höchst selten.
    Ich glaube nicht, dass du umziehen musst. Schau einfach weg, ignorier sie. Je nach Alter der Sus ist das bald vorbei.
    Es tut mir leid, dass du so darunter leidest und das tut sicher auch weh.
    Aber: das kann dir überall passieren, eine Freundin von mir wird von fremden Leuten ausgelacht und beschimpft, weil sie dick ist.
    Da hilft wirklich nur ein dickes Fell.

    Viel Erfolg dabei.

    Echtes Mobbing ist so mit das Gemeinste, was man erleben kann.
    Für ein Kind sieht es auch noch nach einer neverending story aus, weil es ja schulpflichtig ist.

    Man muss sich ja zwangsweise in die Situation begeben - 5 Tage die Woche. Wenn der Großteil der Klasse mitmacht, dann ist
    das Ganze ziemlich ausweglos- zumindest wirkt es so. Und der Betroffene kann, wenn das Ganze so richtig am Laufen ist, auch gar nichts mehr machen.
    Was soll er/sie denn tun? Sich wehren? Alles aushalten? Kluge Worte sprechen? Der Situation aus dem Weg gehen? Ja, wie denn? Nicht im Pausehof sein, nicht in der Sportumkleide, nicht ohne Lehrer im Klassenraum....????

    Da kann nur noch Hilfe von Außen kommen. Übrigens geht das auch meinen großen Schülern so, sie sind hilflos, auch wenn sie schon Mitte 20 sind. Es ist ja oft
    nichts Konkretes, nichts Greifbares, es ist die Masse der kleinen Stiche, die nicht so sichtbar sind.

    Ich habe Mobbing am eigenen Leib als ganz junge Berufseinsteigerin in einem Wirtschaftsunternehmen erlebt. Ich habe nach dem ersten Jahr den Job gewechselt, weil
    eine MA kurz vor der Rente mich Jungspund von der Uni nicht als Vorgesetzte akzeptiert hat. Die Dame hat mir nette Fallen gestellt und mich ständig auflaufen lassen, auch bei der Vorgesetzten eins drüber. Es gab keinen anderen Ausweg als einen Firmenwechsel. Wenn man schon an der zweiten Schule gemobbt wird, dann denkt man u.U. dass das immer so weitergehen wird. Und das ist ja oft auch so.

    Das tut mir leid.

    Einerseits ist es schön, dass dein Sohn seinem Freund beisteht, andererseits kann ihm das aber auch andere Bekanntschaften in der Klasse verbauen, wenn die Fronten sich verhärten.

    Ich würde höchstwahrscheinlich auf Abstand gehen, auch Freundschaften zu anderen Kindern fördern und die Schulfreundschaft der zwei Jungs zulassen - wichtig ist, dass dein Sohn sich wieder beruhigt und weiß, wo er steht.

    Das Mobbing ist Sache des Klassenlehrers - wenn du beide Kinder aus der Schusslinie nehmen willst, wäre dieser vielleciht ein guter Ansprechpartner für dich - das Mobbing sollte schnellstens unterbunden werden.

    Viel Erfolg und ruhig Blut.

    Ich habe - als Mutter - schlechte Erfahrungen damit gemacht, mit den Eltern ins Gespräch zu kommen. Beide Mütter, mit denen ich eigentlich befreundet war,
    waren ab dem Moment der Aussprache nicht mehr mit mir befreundet.

    In einem Fall ging es darum, dass der Knabe einfach extrem viel Aufmerksamkeit suchte und gehungert hat, während er das WE bei uns verbrachte. Bei dem extrem mageren Knaben fand ich es wichtig, seine Mutter darauf anzusprechen.

    Im zweiten Fall geht es um den Freund meines Sohnes, der seit der GS gemobbt wird. Die Mutter ist ratlos und hält ihr Kind für zart und liebevoll, der Knabe ist öfter bei uns und zeigt eine Seite von sich, die schwer zu verknusen ist. Den Jungen habe ich schon oft darauf angesprochen, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist. Ich habe der Mutter gegenüber das Verhalten des Kindes beschrieben, als sie meinte, ihr Kind sei doch so lieb, seither ist sie stockbeleidigt.

    Zudem musst du dich fragen, ob du die Nähe der Jungen weiter unterstützen willst. Wenn du auf die Eltern zugehst, kann es sein, dass diese sich sogar freuen und die Freundschaft der Jungen intensivieren möchten. Du musst dich fragen, ob du das auch möchtest. Regelmäßige Campingaufenthalte mit jenem Knaben? Als Mutter habe ich bei Mobbingopfern natürlich keine Bedenken, bei einer Suizidneigung würde ich ehrlich gesagt mein Kind schützen wollen und die Freundschaft nur auf die Schule beschränken, aber nicht privat auch ncoh verstärken. Ich würde mir zumindest wünschen, dass mein Kind auch noch andere Freunde als Ausgleich hat.

    Das ist hart und als meine Kinder noch klein waren, hätte ich so etwas auch nicht vertreten, mit der Zeit habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass bestimmte Kinder eben keinen so guten Einfluss auf meine Jungs hatten, so wie der Knabe, der ständig von Pornos erzählt hat, die sich sein Papa reinzieht und die er wohl mit Wissen der Eltern mitgeschaut hat. Die Schilderungen am Mittagstisch waren sehr drastisch, ich habe die Freundschaft verboten.

    Meine Großen hatten kürzlich Probleme mit Stoppelfeld.
    Auch der Weiher verursachte Schwierigkeiten.
    Von Ähre mag ich gar nicht sprechen, die meisten verbuchen das als Ehre.

    Oberstufe.

    Ich denke, man muss unterscheiden zwischen Allgemeinbildung (dazu gehört für mich das Stoppelfeld, lernt man in der
    Sendung mit der Maus, auch wenn man inmitten von Wiesen lebt) und Kenntnissen alter begriffe, die kaum noch benutzt werden wie
    Weiher oder Ähre.

    Allgemeinbildung würde ich erwarten.

    Auf jeden Fall wäre ich vorsichtig mit Vorlagen aus dem Internet. Meine Söhne müssen vor KAs üben und wir haben schon diverse Treffer gelandet...
    In der Regel handelte es sich um sehr junge Kollegen/Innen, die einfach den erstbesten googleTreffer als KA genutzt haben. Ich habe den jeweils ersten passenden Googletreffer als Übung genutzt.

    Meine Jungs freuts, mittlerwiele sind sie ganz heiß drauf, dass Mama ihren guten Riecher vor Klassenarbeiten einsetzt.

    Als Lehrkraft finde ich das ein wenig - einfach.

    Der Freitag scheint mir Kitatechnisch im ländlichen Raum durchaus ein Problem zu sein. Und liebe Nordseekrabbe, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eben Sache des Ag, insbesondere, wenn es der Staat ist. Man kann (darf) Kinder bis zu einem gewissen Alter nicht allein lassen, nur am Freitagnachmittag ist es nicht einfach, eine Tagesmutter zu finden und auch der regelmäßige Babysitter ist nicht ganz einfach zu finden. Und die Kinder müssen auch mitspielen.

    Übrigens: Hier im Forum seid ihr (hoffentlich) Lehrer, die ja auch immer wieder einfordern, dass man sich um die eigenen Schüler gefälligst perfekt zu kümmern habe, auf dass sie friedliche Kinder sind. Das gilt doch dann auch für Kollegen, oder sollen die die Kinder vernachlässigen?

    Wenn man die Kinder in der Schule dabei haben soll, muss man sie erst einmal abholen (gar wohnortnah?).
    Ein kleines Kind hat auch noch Ansprüche an den Alltag und das Bedürfnis nach einer Tagesroutine, wenn die gestört wird , sie zum Beispiel nicht zur gewohnten Zeit schlafen können, entpuppten sich meine Junioren früher als wahre Heulbojen, die einen ganzen Supermarkt zusammenschreien konnten, weil sie aus dem Mittagsschlaf geweckt worden waren.

    Ergo: Ganz so einfach ist es nicht.

    Habt ihr keine BFC an der Schule? Ein klassisches Thema.

    Ich bemerke in unserem Kollegium einen deutlichen Generationenwechsel, die jungen Kollegen/Innen wägen sehr deutlich ab,
    wann sie zusätzlich in der Schule sein möchten und wann nicht. Das sieht dann in der Quintessenz so aus, dass viele junge Kollegen nicht zu den freiwilligen Terminen kommen.
    Hier sind Privatleben und Hobbies wichtiger, die Schule ist ein Arbeitsort, an dem man nicht über die Pflicht hinaus verweilt.

    In der älteren Fraktion gibt/gab es bei Vielen die Einstellung, dass Schule mehr ist als ein Arbeitsort.

    Diesen Generationenwechsel wird man akzeptieren müssen.
    Wichtige Schulthemen müssen Pflichtthemen sein (mit entsprechender Anrechnung im Deputat), ansosnten sind sie für die Schule vielleicht doch nicht so wichtig.
    Dass du das nicht entscheiden kannst, auch nicht als SL ist mir klar.
    Aber du kannst durch die Verteilung der Poolstunden Prioriäten setzen.
    Alles andere ist Sache der Bildungspolitik. Und hier wird nur reagiert, wenn die Qualität nachlässt. Leider.

Werbung