Beiträge von Stille Mitleserin

    Wer seine Kinder liebt ....

    und krank ist? Depressiv, alkoholkrank, ... kann das eben nicht. Nicht so einfach.

    Mich nervt es, dass der Tonfall gegen die Unterschicht hier immer so schnell verdammt diffamierend wird. Und so wenig differenziert.

    Wenn ich mich so über Flüchtlinge äußern würde, wär hier was los. Aber gegen Arme, Dicke, Hartzer und Arbeitslose kann man sich so äußern, das scheint schick zu sein.

    Lieber kodi, du gehst davon aus, dass Brot im Haus ist.
    Wenn aber keines da ist? Und der Kühlschrank auch sonst eher leer?

    In Bawü gibt es verschiedene Schulprogramme, z.B. das Schulfruchtprogramm. Hier bekommt eine Schule z.B. täglich eine Kiste Äpfel, die sich die Schüler nehmen können.
    Ich finde das toll, auch für Schüler, bei denen es zu Hause nichts gibt oder bei Teenies, die einfach zu Hause nichts essen und nichts mitnehmen wollen.

    Kinder, deren Eltern nicht zahlen können, zu stigmatisieren oder dass die Lehrer bezahlen geht gar nicht.

    Solange der Staat (was meiner Meinung nach seine Aufgabe wäre) nicht zahlt, könnte man z.b. bei den Schulfördervereinen anfragen - ich als Mutter würde mich gern in einem höheren Maße finanziell für das kostenlose Mittagessen engagieren und für ein anderes Kind mitzahlen, wenn dann auch eine gute Qualität serviert wird. Eine Art anonyme Essenspatenschaft schwebt mir vor, an der sich natürlich auch Lehrer beteiligen können, wenn sie das wollen.

    ADHS ist unproblematisch, Depression nicht.
    Gerade bei Lehrkräften ist die Psyche besonders stark gefordert, der Beruf macht auch viele resiliente Personen krank.
    Ich kann mir keinen Amtsarzt vorstellen, der bei einer aktuellen Depression erklärt, dass du höchstwahrscheinlich gesund das Pensionierungsalter erreichen wirst.

    Mir kommt die Sachlage schräg vor - vielen Erkrankten wäre es lieber(Sucht, psychische Erkrankungen), sie würden nicht an der Krankheit leiden.
    Aber nur weil du das nicht willst, heißt das nicht, dass du das nicht hast.

    Du solltest mit deinem Arzt sprechen. Übrigens ist auch ein Angestelltenverhältnis im ÖD nach einer bestimmten Zeit faktisch unkündbar, die Frage ist, ob du überhaupt angestellt wirst.

    Man kann intelligent sein, sich mathematisch gut ausdrücken oder in naturwissenschften glänzen - und trotzden (oder gerade deswegen?) gibt es Mitmenschen, die sich schon mit dem Englischen schwertun und ein kraftvolles Filserenglisch zum Besten geben. Das fällt mir besonders bei SuS auf, die einen starken Dialekt haben.

    Hast du eine Idee, wie sich dann Französisch oder Spanisch aus so einem Mund anhört? Dehalb sind die Leute aber nicht zwingend dumm, gehören also u.U. durchaus auf ein Gymnasium.
    Allerdings bedeutet das schlechte Noten im Bereich Kommunikation, egal, wie gut die Leute Grammatik und Vokabeln gepaukt haben. Und das nicht nur in E, sondern auch in der zweiten Fremdsprache.
    Und bei vielen Kollegen der FS zählt Sprechen eine ganze Menge.
    Zwei Mal schlechte Noten vorprogrammiert....
    Wenn man weiß, dass man da nicht auf einen grünen Zweig kommt, ist Latein eine echte Alternative.

    In den modernen Fremdsprachen kommt halt auch noch die Aussprache dazu - eine ganze Menge SuS hat schon mit Englisch Schwierigkeiten, darum ist Latein diesbezüglich eine gute Wahl.
    Darüber hinaus ist mir Latein in Deutsch behilflich, SuS mit Lateinkenntnissen haben einfach mehr Fremdwörter drauf oder zumindest einen größeren passiven Wortschatz. Wer in Latein gut ist, muss auch gut übersetzen/texten können - das ist eine gute Voraussetzung für Aufsätze. Nicht verschweigen will ich dabei die starke Strukturiertheit vieler lateinischer Lektüren - Leute mit Lateinkenntnissen kommen den Strukturen von modernen Texten z.B. in der strukturierten Textwiedergabe besser auf die Spur. Auch Grundkenntnisse der Rhetorik werden automatisch mit erworben - kar, wenn man sich schon als Neuntklässler Gedanken darüber macht, warum Cäsar die Gegner überhöht darstellt.

    Ich kann mir kaum vorstellen, wie ein Geschichtsstudium ohne Lateinkenntnisse ablaufen soll, aber das ist natürlich auch so ein Orchideenfach.

    Ich frage mich, Nabla, wie du auf die Idee kommst, so ein seltenes Tier zu sein, weil du Berufserfahrung in der freien Wirtschaft mitbringst?
    Bedenke, dass hier auch die Kollegen aus den Beruflichen Schulen mitschreiben und dort liegt die Zahl der Kollegen mit Berufserfahrung in der Wirtschaft bei weit über 70 %.

    Also, was wolltest du uns doch gleich über deinen Kosmos mitteilen?

    Ich bin sicher, dass die Arbeitswelt meiner Kinder ganz anders aussehen wird - und damit auch die Gehälter.
    Mir ging es darum, dass jeder unterkommen wird. Und es gibt noch genug (Menschenbezogene) Branchen, in denen
    Roboter noch nicht so schnell alles übernehmen können wie Pflege und Lehre(obwohl sich das sicher auch verändern wird, es gibt jetzt die ersten Prototypen von
    Rollatoren, die nicht nur beim Aufstehen stützen, sondern die Person sogar beim Aufstehen festhalten - ob Oma das toll findet, werden wir sehen).

    Davon abgesehen studieren momentan einfach zu viele junge Leute (auch zu viele Schwache - das sind höchstwahrscheinlich meine aus dem letzten Jahrgang!) und es gibt zu viele Studiengänge.

    Ergo: Die jungen Leute sollen das machen, wofür sie Talent haben! Auch Geisteswissenschaften, wenns Not tut.

    Da merkt man, wie sehr die meisten von uns den Babyboomern angehören.
    Sie sind damit aufgewachsen, dass sie viele waren und sich ihr Leben lang einem Konkurrenzkampf ausgesetzt gefühlt haben.
    Die enstandene Lebenseinstellung wurde auch an die nachfolgenden Generationen weitergegeben.

    Unter diesen Umständen mag es schwerfallen, einzusehen, dass die jetzt kommenden Schülergenerationen so klein sind, dass von ihnen wrklich jede/r gebraucht wird auf dem Arbeitsmarkt.
    Egal, was sie mitbringen, sobald die Babyboomer sich aufmachen in die Rente sind eine Menge Jobs frei, egal, wo.

    Ich mache mir bei der jetzigen/kommenden Schülergebneration viel weniger Sorgen um das, was sie machen werden, als um die Kompetenzen und das Durchhaltevermögen. Sie werden, um die Bevölkerung zu unterhalten, viel produktiver sein müssen als wir. Natürlich kommt Industrie 4.0, aber da braucht man fitte und flexible Arbeitskräfte. Und die Arbeitszeit sehe ich eher steigen als sinken.
    Eine zunehmende Anzahl meiner SUS ist chronisch/psychisch krank, die Zahl der Krankschreibungen auch während der Ausbildung ist tw. sehr hoch. Unter dem Arbeitsdruck knicken viele schon in der Ausbildung ein, mit den Erwartungen an sie/sich haben auch nicht wenige Probleme.

    Das scheint sich dann Demokratie und Pluralismus zu nennen bei Lehrers... Und das Moderatortenteam bestätigt das auch noch.....?????? Alle Mods?

    Hoffe, ich bin mit knapp 400 Beiträgen berechtigt, Kritik kundzutun.
    Übrigens: Wie zählt denn das Verhältnis Beiträge/Likes? Gibt es da einen Sonderbonus? Wie wird der errechnet?

    Erinnert mich massiv an das Dreiklassenwahlrecht in Preußen - da ging es nach Steueraufkommen, hier nach Beiträgen.

    Ein Freund meines Sohnes kommt aus Albanien. Neulich hat der Knabe berichtet, dass eine Erzieherin im Kiga damals ein sehr ernstes Gespräch mit den Eltern darüber geführt hat, wie Erziehung und Schule idealerweise zu laufen haben. Es ging wohl um Medienkosnum, Einhalten von Regeln, Sprachanwendung, Schlafenszeiten etc.

    Die Eltern haben das sehr ernst genommen und die Vorschläge umgesetzt. Heute ist der Knabe ein sehr guter Gymnasiast und ein wohlerzogener junger Mann.

    Ich kann mir vorstellen, dass ein offenes Gespräch in einer angenehmen Atmosphäre weiterhilft.
    Warum nicht formulieren: Wir machen das so und haben damit gute Erfahrungen gesammelt. Ausflüge/Fahrten sind für die Entwicklung der Kinder wichtig, damit sie..... Daher zählen solche Dinge auch zum Pflichtprogramm der Schulen.

    Ist es ausgeschlossen, jemanden von der Familie mitzunehmen? Ein älteres Geschisterkind o.ä, damit die Familie sieht, dass ihrem Kind nichts Böses passiert?
    Vielleicht würde auch eine Vorstellung des Ausflugszieles mit Bildern und ein dezidiertes Programm helfen, damit die Eltern sich ein Bild machen können, es ist schwierig, sich eine Klassenfahrt vorzustellen, wenn man das nicht kennt. Eventuell helfen auch bilder von alten Klassenfahrten, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das abläuft.

    Über sexuelle Reife der Jungen würde ich höchstwahrscheinlich nicht sprechen, ich würde darüber sprechen, dass in Deutschland Kinder als Kinder behandelt werden, auch wenn sie schon ihre Periode haben. Und dass das gesamtgesellschaftlich akzeptiert wird.

    Zum Thema Spickzettel probiert meine Kollegin gerade einen neuen Weg - die Schüler müssen sich Spickzettel schreiben, die sie vorher der Kollegin
    schicken. Fachbegriffe sind erlaubt, Zusammenhänge auch (mindmaps), aber nicht die Erklärung. Die Spickzettel dürfen in der Arbeit verwendet werden.

    In der Arbeit prüft die Kollegin aber handlungsorientiert ab, man muss also das, was auf dem Spicker steht, auch strukturieren, beurteilen und formulieren können.

    Bisher stellt sie fest, dass die Sus sich zwar besser fühlen, aber keine besseren Schnitte erreicht werden.

    Ich werde das weiter beobachten, ich finde den Weg interessant.

    Ich bin auch in Bawü - in den KAs haben die Sus exakt so wie in der Prüfung die tasche vorn im Raum abzulegen, das Handy kommt hinein. Übrigens auch in der Berufsschule.
    Ich kündige vorher an, dass die Arbeit automatisch mit 6 bewertet wird, wenn ich jemand auch nur mit Handy in der Hosentasche erwische. Musste ich noch nie durchführen.

    Im Abi ist sogar das Handy im Prüfungsraum ein Betzrugsversuch (wie in der Uni auch) - das Handy muss bei Freunden, im Schließfach oder wo auch immer bleiben.

    Wir sind da knallhart, da spielt auch die SL mit und auch das RP, dessen Juristen uns freie Bahn gegeben haben.

    Ergo: Auf der GLK thematisieren, in die Hausordnung aufnehmen und rigoros durchsetzen.

    Im Übrigen: In der KBS geht das Fernbleiben von der KA nur mit AU, auch in der Vollzeitschule verlange ich das einfach als Klassenlehrer, auch ohne verhängte Attestpflicht. Bringt aber leider nicht viel, die Hasis haben halt Ärzte,die fleißig krank schreiben. Da hilft nur der Nachschreibtermin am Samstag und knallharte Nacharbeiten und Nacharbeiten ohne Ankündigung auch in anderen Stunden sowoe die Möglichkeit des Eintrags von Fehlzeiten in das Zeugnis (entscheidet die Klassenkonferenz, machen wir nicht bei chronisch Kranken!). Aber einen massiven Rückgang habe ich dadurch bei den hartnäckigen Fällen nicht feststellen können.

    Im nächsten Jahrgang werde ich frühzeitig die Eltern dazuholen, solange die Schüler noch nicht 18 sind, und früh den Gang zur SL antreten.

    Ich habe gute Erfahrungen in solchen Klassen gemacht mit:

    - höchstmöglichem Niveau, evtl. differenziert
    - knappe Arbeitsphasen
    - gut eingeübte Methoden, nicht ständig was Neues
    - aber regelmäßige Wechsel der Arbeitsform
    - und klare Ansagen, wie du dir die Arbeitsform vorstellst (z.B. hat es bei mir während einer Lesephase mucksmäuschenstill zu sein, wer stört, bekommt seinen Tisch in den Flur und arbeitet allein weiter. Ergebnis sammel ich dann ein.)
    - Bei Störungen/Lautstärke halte ich stets kurze Fachdiktate zu jeder Unterrichtsphase bereit. Nur 2-3 Sätze, da wird es wieder still.
    Verschärfen kann man das, indem man Heftnoten macht (Diktate fehlen - ganz schlecht!) Wichtig: Diktate nur, wenn es laut ist, die Anzahl nimmt dann sehr schnell ab. Ich starte in einer Doppelstunde meist mit 10 Diktaten /Merksätzen, die zu dem Thema eh im Heft stehen sollten.

    - Wichtig: Wenn es besser wird, Metagespräch und loben, loben loben!
    - Störungen nicht ansprechen, hindert den Unterrichtsfluss, dann geht das Gequatsche in der anderen Ecke los, ich kommuniziere per Körpersprache oder in harten Fällen mit gelber und roter Karte, die ich natürlich einführe.
    - Trotzdem: Fair und zugewandt bleiben.
    - Ich bin eine ganz harte Ziege, beim Feedback zeigt sich aber dann immer wieder, dass ich in schwierigen Klassen Respekt genieße.

    Viel Erfolg!

    In einer meiner Lehrproben musste ich ummodeln - die Erstellung der Plakate hat so lange gedauert, weil meine Schüler die Plakate besonders schön machen wollten und plötzlich im Schneckentempo gemalt haben. Mein Baugefühl sagte mir, dass ich sie fertig werden lassen muss und ich habe die Ergebnissicherung umgestellt.

    Die Kommission hat das hoch gelobt.

    Mich wundert es, dass eine Fachkraft dir das Gegenteil empfohlen hat. Strange.

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