Beiträge von Stille Mitleserin

    Haltungsschäden in dem Sinne nicht.

    Ich habe Probleme mit den Knien. Die rühren nicht unbedingt vom Beruf her, dieser führt aber zu Problemen:
    Wenn ich an die Tafel schreibe, drehe ich mich ja immer wieder zur Klasse um. Das mache ich aus dem rechten Knie heraus.
    Die Schmerzen kommen erst abends - wenn ich das 8 Schulstunden lang praktiziert habe.

    Ich arbeite seit einem Jahr an einer Verhaltensänderung - wenn ich an der Tafel bin, versuche ich mich komplett herumzudrehen und dazu Schritte zu machen.
    Ich schränke die Tafel auf das Nötigste ein und arbeite auch mal im Sitzen am Projektor oder an der Beamer-Kamera-Kombi (wo vorhanden).
    Ich lasse Schüler an die Tafel schreiben oder ihre Ergebnisse auf Karten im TB befestigen, so dass ich nur das große Bild entwerfen muss.
    Ich führe das Gespräch mit der Klasse, die Schüler müssen mitnotieren und dann machen wir die Ergebnissicherung in einem Rutsch.

    Ich arbeite dran und es wird langsam besser, ich ertappe mich aber immer wieder dabei, wie ich in alte Muster rutsche.

    Dicke Bretter eben.

    Interessant - ich bin im letzten Mentorbesuch mit einer Figurenkonstellation zum Erstellen durch die Klasse baden gegangen, weil die für mein BK-Klasse zu schwer war ...
    Mein Mentor hat mir damals vorgeschlagen, von einer vorgegebenen Konstellation aus zu starten und die Sus die Symbole etc. bestimmen zu lassen.

    Insofern: Figurenkonstellation ist nicht easy.

    Ich mache meine Vorbereitungen in den Ferien, so dass ich während der Schulzeit keinen Unterricht vorbereiten muss.
    Was mich manchmal nervt, ist, wenn ich meine Korrekturen nicht gleichmäßig über das jahr verteilen kann - dieses jahr habe ich
    einen Abiturkurs und Berufsschulabschlussklassen. Alle mussten jetzt vor den Prüfungen alle KAs geschrieben haben, da schwitze ich jetzt noch drüber.

    Das Deutschabitur liegt bei uns dieses Jahr nach den Osterferien, genau eine Woche später ist die Abschlussprüfung in der Berufsschule, entsprechend kommen die Zweitkorrekturen.

    Unangenehmerweise laufen zwei Berufsschulklassen trotz Prüfung auch bis zu den Sommerferien, sodass mir eigentlich auch kein Unterricht entfällt.

    Beim Thema Sport merke ich, dass es mir, je älter ich werde, umso schwerer fällt, mich abends noch mal auf die Socken zu machen. Im Sommer ist das leichter als im Winter, aber irgendwann mal bin ich einfach müde. Insofern versuche ich, tagsüber mehr Aktivität unterzubringen - ich teste gerade, mit meinem e-Bike (mit Normalrad ist die Strecke etwas lang) in die Schule zu fahren (geht nicht jeden Tag), nachmittags Besorgungen im Städtchen mit dem Rad zu erledigen und mit dem Hund lang rauszugehen. Da gibt es aber auch einen klaren Unterschied Sommer-Winter. Feste Verabredungen helfen mir auch dabei, mich aufzuraffen.

    Liebe Meike,

    der Job als Fachberater ist ganz schön hart und auch die Kollegen in den Ämtern müssen verdammt flexibel sein.

    Alle haben ständig Außentermine, müssen präsentieren und bestimmen nicht über ihr eigenes Arbeitstempo.
    Von diesen Kollegen/Innen wird erwartet, dass sie auch abends für Termine bereit stehen und stets perfekt vorbereitet sind.
    Eine höhere Ausfall- oder Fehlerquote kann man sich nicht leisten, oft stehen einem verschiedene Gesprächspartner gegenüber mit gänzlich unterschiedlichen Erwartungen.
    Das bedeutet einen verdammt hohen Stresspegel. Und entsprechend werden die Leute auch ausgesucht - man sucht "Hochleister" und Workoholics.
    Nicht das Richtige für die Kollegin mit Burnout und Erschöpfung.

    Es gibt natürlich die reinen Sachberabeiterjobs, die eventuell in Frage kommen - dass sind die Leute mit dem klar strukturierten Bürotag, aber die verdienen weniger.
    Da muss man sich hinterklemmen, ob das in Frage kommt und ob es solche Jobs gibt.

    Natürlich hat man nach ein paar Durchgängen den Unterricht beisammen, aber zum einen gibt es immer wieder Lehrplanänderungen, zum anderen arbeite ich Stunden auch um - weil sie nicht mehr aktuell sind (Zeitgeschichte), weil sie nicht mehr passen (Medien als 4. Macht im Staat) oder weil sie zu einer Klasse gut gepasst haben, zur aktuellen Klasse aber nicht mehr passen (Schwierigkeit der Texte, Aufgaben etc.).

    Bei manchen Themen ergeben sich auch neue Aspekte in der Wissenschaft, also arbeite ich auch aktuelle Theorien ein.

    Nicht ständig, wenn ich die Zeit habe und es mir sinnvoll scheint.

    Momentan fuchst es mich sehr, dass sehr häufig Schüler während der Klassenarbeiten fhlen und ich in der Regel neben der Klassenarbeit bis zu zwei nacharbeiten erstellen muss. Das kostet mich Zeit und nervt.

    Vielleicht liegt das Grundproblem darin, dass wir heute entscheiden können, ob und wann wir Kinder haben wollen würden (wenn es denn dann klappt, wie man das möchte).

    Mein Mann hat mir damals mit seinen Mitte 30 erklärt, er fühle sich noch zu jung für Kinder. Er hat es sich dann überlegt, als ich ihm erklärt habe, welche Formen von sozialem Engagement ich dann (ohne eigene Kinder) angehen möchte, um eben nicht nur ein Luxus-Dink-Leben zu führen. Interessanterweise wollte er dann doch lieber eigene Kinder....

    Für ihn wäre es leichter gewesen, wenn die Kinder einfach gekommen wären, ohne Planung. Man weiß ja eben nicht wie bei der Autoanschaffung, was auf einen zukommt.

    Mich hat mit Anfang 30 plötzlich die Muttilust überfallen, die ich mir vorher nie habe vorstellen können, weil ich nie mit kleinen Kindern zu tun hatte und Kinder und die dazugehörigen Süßimamas schrecklich fand.

    Aufgrund der wenigen Bewerber habe ich auch schon Hauptschüler im Großhandel und bei den Industriekaufleuten sitzen.
    Die tun sich schwer, ja, sind aber sehr glücklich, wenn ihr Betrieb sie trotz mittelprächtiger Leistungen unterstützt.
    Das sind dann auch Leute, die im Betrieb bleiben, weil sie dankbar sind (im Gegensatz zu Abiturienten, von denen viele ins Studium gehen.)

    Insofern: Mit dem Betrieb sprechen, eventuell Vorschläge machen, wie das Mädchen bis zum Herbst fit werden kann (z.B. Wiederholung Grundlagen kaufm. Rechnen in den Ferien o.ä.)

    Hallo Yummi,

    man kann sich in BAwü nicht von D und GK befreien lassen, weil man ein Abi hat. Das können nur Personen mit einer vorherigen einschlägigen (und bestandenen) Ausbildung.

    Das macht insofern Sinn, als dass die Themen doch ganz andere sind. D ist natürlich auf die Berufe zugeschnitten und das Thema Geschäftsbrief nehme ich den Wirtschaftskollegen gern ab. Wer nicht in D drinsitzt, kann ein Problem mit den Prüfungen in den WS-Fächern haben, dort werden regelmäßig Angebote oder Reklamationen verlangt.

    Das Wichtigste wurde von den Kollegen/Innen schon erwähnt.
    Das Besondere an den berufsbildenenden Schulen im Vergleich zu den allgmeinbildenden Schulen ist, dass das zweite Halbjahr praktisch ein reines Prüfungshalbjahr ist. Eingeläutet wird dies meist mit dem Abitur (in Bawü), danach kommen Stück für Stück die Abschlussprüfungen an den anderen Schularten, die erst in der Woche vor den Sommerferien enden. Da die Schüler bei uns eine kurze Ausbildungszeit zwischen 1 und drei Jahren haben, sind faktisch alle Lehrkräfte an den Prüfungen beteiligt.
    Hinzu kommt, dass du den Lernstoff in der vorgegebenen kurzen Zeit durchziehen musst, deine Schüler haben ein Anrecht darauf und die Wirtschaft schaut recht genau hin.

    Deine Fächer sind auch Prüfungsfächer und so ergeben sich hier zusätzliche Belastungen, die auch nicht in das Deputat eingerechnet werden. Neben der Korrektur in einem gesetzten Zeitrahmen ist da die Vorbereitung und Abnahme von mündlichen Prüfungen und oft auch Prüfungen an anderen Schulen. Vom Dokumentieren und Kommunizieren und Abschlussfeiern rede ich jetzt mal gar nicht.

    Der Job ist machbar (und auch schön!), aber besonders in den ersten Jahren ist er sehr zeitintensiv, insbesondere in Vollzeit.

    Die Klassiker für mündliche Umsetzungen sind Talkshows und Gerichtsverhandlungen, aber auch eine Parlamentsdebatte kann spannend sein.
    Interessant fanden meine Schüler auch, wie man mit Stammtischparolen umgehen kann.
    Das kann man mit den Schriftlichen Formulierungen gut verbinden.
    Ein Klassiker, um schriftlich und mündlich zu verbinden:
    Argumentation und Gegenargumentation:
    Eine Themenliste anbieten, jeweils paarweise entscheiden sich zwei Schüler dafür (kann man auch aufwändig mit Themenmarktplatz machen, finde ich aber zu lang dauernd für wenig Erkenntnis), dann werden die Argumentationen und Gegenargumentationen auf einem AB erstellt, schließlich tragen mehrere Paare ihr Streitgespräch in Form eines Kamingesprächs vor, dazu gibt es Feedback zur Überzeugungskraft, dieses Feedback wird verallgemeinert in Form von Tipps an der Tafel festgehalten.

    Ich bin sehr glücklich mit meinen Fächern an den beruflichen Schulen - wir haben bei uns über 20 verschieden Schularten/Fachrichtungen/Berufe unter einem Dach. Zwar habe ich einige Klassen einstündig, aber der Lehrplan ist gerade in der Berufsschule sehr an der Wirklichkeit orientiert. Daneben habe ich auch Gymnasialklassen im Abimodus und sehr interessierte Klassen in der "Erwachsenenbildung". Ich finde das sehr abwechslungsreich und absolut nicht niveaulos, wenn meine Berufsschulklassen (bei den Industriekaufleuten verkürzt sind das flächendeckend Abiturieneten!) zum Thema Strukturwandel oder Friedenssicherung arbeiten. Das kann sehr spannend sein. Die meisten wissen nicht, wie vielfältig das berufliche Schulwesen ist und mögen sich kundig machen.

    An Febe:
    Man kann auch nach dem Gymnasialref an den Beruflichen Schulen arbeiten, dort gibt es meist (nicht immer!) keine SEK 1, darum geht der umgekehrte Wechsel nur mit Zusatzlehrprobe in der Unterstufe.
    Empfehlenswert ist das Schnuppern - in Bawü ist es möglich, das Praktikumssemester auch als GY-Student an den Beruflichen Schulen zu machen. Von der Besoldung gibt es keinen Unterschied.

    Hallo FeBe,

    zum einen gibt es Bundesländer, die Gemeinschaftskunde zum verpflichtenden Schulfach für jede Klasse erkoren haben (Verfassungsrang!).
    Darüber hinaus gibt es neben den allgemeinbildenden Schulen auch noch die beruflichen Schulen, in denen hier in BAWÜ alle Klassen G/GK haben - man braucht eine ganze Menge Kollegen, die das unterrichten.

    Wenn du u.U. örtlich flexibel bist und auch in der Schulform sehe ich überhaupt kein Problem darin, D/G zu studieren. Ein drittes Fach ist sicher eine gute Überlegung, aber kein Muss.
    Ich würde meine Fächer nach wie vor studieren. Eine Jobgarantie gibt es in fast keinem Studienfach, das hat mich auch nie interessiert.

    Ich empfehle frühe freiwillige Praktika in mehreren Schulformen.

    Wenn du die Reise der Jeans schon gemacht hast, würde ich das nicht mit einem anderen Produkt wiederholen.

    Wie wäre es mit Ökologie? Folgen des Klimawandels konkret in eurer Region.

    Atomkraft? (Fast) Alle anderen Länder rüsten bei Atomkraftwerken auf.

    Kultur? Wer wird Millionär weltweit (mit Filmausschnitten) und das unterschiedliche Verhalten des jeweiligen Publikums.

    Armut trotz Arbeit?

    Eine kleine Ergänzung noch: Die Kinder sind übrigens nicht dümmer geworden, die Zahl derjenigen Schüler eines Jahrgangs, die Abi machen, ist einfach massiv gestiegen.

    1970 waren es noch 10% eines Jahrgangs mit Abi, heute sind wir bei knapp 40 %, die Quote soll (politisch gewünscht) auf bis zu 70% eines Jahrgangs steigen.

    Die Anforderungen werden also weiterhin sinken, um den Schülern, die früher Real- und Hauptschule besucht haben, das Abi zu ermöglichen.

    Egal, ob ich das als Lehrkraft gut finde oder nicht, ich habe es mitzutragen.

    Bei Unterrichtsstörungen würde ich noch unterscheiden in Störungen von Seiten der Schüler und von Seiten der Lehrer.
    Ernsthaft.
    Wir stören auch, indem wir z.B. Zwischenfragen stellen, wenn die Schüler schon an einer Aufgabe arbeiten (wo ist denn der Michi?), nicht präsent genug wirken oder zu viel plaudern. Auch auf Schülerstörungen reagieren manche Lehrer sehr wortreich und nehmen sich selbst Unterrichtszeit, dann langweilen sich die Schüler, der Lehrer mahnt wieder wortreich usw.

    Ich würde zu den jeweiligen Störungen die jeweiligen Lösungsmöglichkeiten dazunehmen.

    Hier wären das -
    - sich gut organisieren
    - feste Rituale (am Anfang der Stunde werden die Fehlenden eingetragen, alles Organisatorische auf einmal erledigt)
    - immer wieder Blickkontakt zu den Schülern aufnehmen (zu allen!)
    - Körperhaltung und Stimme kontrollieren, evtl. Kollegen zur Beobachtung einladen oder Videoaufnahmen des eigenen Unterrichts machen
    - kleine Schülerverfehlungen mit Gesten/Blicken/Ritualen (rote/gelbe Karte etc) ahnden - gar keine Worte verlieren.

    Hi Stan,

    genau dafür hat es eine Infoveranstaltung an jedem Seminar gegeben.
    Da wurde exakt erklärt, wie das mit der Einstellung läuft und wo du dich wie und wann anmelden musst.

    Sinnvoll wäre für dich, Folgendes zu lesen:

    https://www.lehrer-online-bw.de/,Lde/Startseite/lobw
    und auch
    https://rp.baden-wuerttemberg.de/Themen/Bildung…sverfahren.aspx

    Die Bewerbungen zu den Terminen der Stellenausschreibungen gehen an den Schulen ein (nach den jeweiligen Terminen) und dann wirst du zu Gesprächen eingeladen. Das geht sehr schnell nach Veröffentlichung. Die jeweilige Schule setzt die besten 3 Kandidaten auf die Plätze 1, 2 und 3. Wenn du in mehreren Schulen auf diesen Plätzen stehst, kannst du dich entscheiden. Das geht relativ flink über die Bühne.

    Wer danach noch keine Stelle hat, kommt ins Listenverfahren (wenn er sich grundsätzlich überhaupt erst einmal angemeldet hat, sonst kommt man nirgendwo hin) - da werden dann streng nach Note die offenen Stellen aufgefüllt. Dann bekommst du ein Angebot. Offenen Stellen können sich an den Schulen noch recht spät ergeben - wenn andere Schulen Stellen nicht besetzen konnten oder durch Abordnungen oder Versetzungen, die oft erst spät bekannt werden.

Werbung