Beiträge von Stille Mitleserin

    Ich wundere mich - auch unsere Schüler werden mit wildfremden Prüfungsvorsitzenden konfrontiert, im Stex 2 sitzt auch immer eine Unbekannte, ebenso bei den mündlichen Examensprüfungen. Da kommen dann eben auch mal ungewöhnliche Nachfragen (Bei mir damals: "Ich habe mal eine Klausur gestellt mit der Aufgabe: "Schreiben Sie ein Frühlingsgedicht". Ein Schüler schrieb "Es grünt." Wie hätte ich das bewerten sollen?" - Da steckte ich in der Patsche.)
    Das ist normal.

    Wo ist dein Problem? Was willst du im Ref machen?

    Ich verstehe das nicht ganz - die Notizen der Diagnostiker werden ja thematisch zum Kind gemacht worden sein, nicht zu etwas anderem. Ergo ist alles, was zur Person des Kindes gehört, dem Kind/seinen gesetzlichen Vertretern zugänglich zu machen...

    Aber etwas Grundsätzliches zum Testen:
    Du hast nichts über das Alter des Kindes geschrieben. Ich habe bei Kindern (eigenen und fremden) und auch bei meinen Schülern die Erfahrung gemacht, dass Testergebnisse sehr tagesunterschiedlich ausfallen können und auch vom Tester abhängen. Je älter die Kinder sind, umso mehr schwindet das, aber auch unter meinen Großen (16 Jahre aufwärts) gibt es noch das Phänomen, dass diese beim Test die Lust verloren haben, sie der Tester genervt hat, die Konzentration irgendwann zur Neige ging, etc.

    Bei Intelligenztests in der Primarstufe sind die Kinder bis zu 3 Stunden beschäftigt - zwar mit kleinen Pausen, aber wie ein Schüler von mir gestern so schön formuliert hat: Da setzt man auch mal Prioritäten.

    Insofern finde ich es nicht falsch, dass du dich auf "Reihenergebnisse" des Unterrichts stützt, die täglich erbracht werden und eben noch mal ein ganz anderes Bild zulassen.

    Schantalle, du hast Recht, Kinder lernen ganz selbstverständlich und gern und sind auch stolz auf ihre Erfolge - man sehe sich den Dreijährigen an, der gelernt hat, die Rutsche zu erklimmen.
    Das Problem an Schule scheint mir, dass die Kinder und Jugendlichen nicht unbedingt das lernen, was sie jetzt gerne lernen würden. Der 45-Minuten Takt (man ist gerade in ein Thema vertieft, hat erste Erkenntnisse gewonnen und würde gern weitermachen... Aber dann erklingt der Gong und der Flow ist vorbei) ist tödlich.

    Eine meiner Klassen, die Geschichte nicht in der schriftlichen Prüfung haben, hat mich gebeten, doch bitte Aktuelles zu behandeln (was im Bildungsplan nicht vorgesehen ist). Nun bemühe ich mich, in Längsaufschnitten von der Geschichte auf die Zeitgeschichte zu kommen, z.B. von Kolonialisierung zu aktuellen Sezessionsbestrebungen. Die ganze Klasse ist dabei und macht mit.

    Das würde für eine Montessori-Pädagogik sprechen, auf jeden Fall für eine Mitbestimmung in der Themenwahl, dann würden die Leistungen auch Spaß machen, ohne dass es dafür Geld gibt.

    In den letzten Beiträgen ging es um die Diskussion, ob das Verhalten des Kindes noch in die Kategorie "normal" oder schon "verhaltensauffällig" fällt. Die Kollegen sind offenbar der Meinung, es handele sich um ein verhaltensauffälliges Verhalten, ich stehe auf der Position, dass das Verhalten nicht schön und auch nicht tolerabel, aber eben noch normal ist.

    Warum?

    Ich habe immer wieder außerhalb der Schule gearbeitet. Auch als Putzfrau. In der Schulzeit, im Studium, als meine Kinder klein waren. nebenher halt.

    Und da ist mir des Öfteren ein Hygieneverhalten von Erwachsenen aufgefallen, das man nicht mehr als normal bezeichnen kann.

    Zum Beispiel hat, in einem Gemeinschaftsschlafraum, ein Mann nachts seine Lampe nicht gefunden. Er hat sich neben dem Kopf eines Lagernachbarn erleichtert. In einer Firma, in der nur Frauen arbeiteten, hat die Vorgängerin die Klobrille wohl verschmutzt - die Nachfolgerin hat einen Haufen vor der Toilette abgesetzt.

    In unserer Schule besuche ich während meiner Aufsicht die Mächentoiletten - es ist unglaublich, wie diese teilweise hinterlassen werden. Ich habe einen guten Draht zu unseren Reinigungskräften, die sich oft über den Zustand der Jungentoiletten echauffieren. neulich habe ich einen Blick hineingeworfen (abends!) - an unserer Schule scheint es mehrere Exemplare wie den Grundschulknaben zu geben, die sind dann eben 16 Jahre aufwärts.

    Soll ich weitermachen oder wollt ihr mehr?

    Das bedeutet nicht, dass ich das Verhalten des Kindes gutheiße - das habe ich auch nirgends geschrieben. Aber es ist mittendrin in der Hygienerziehung und benötigt zur Korrektur seines Verhaltens offenbar Unterstützung. In der Hoffnung, dass, wenn er bei uns ankommt, die Hygienekonventionen kennt.

    Hier wird viel zu Schultoiletten geschrieben - es scheint an der Zeit, das Thema Hygiene im Unterricht zu behandeln.

    Übrigens erinnere ich mich an die Toiletten meiner Grundschulzeit - noch heute träume ich davon, grässlich, es hat sich also nichts verändert.

    Gern geschehen, Belehren gehört quasi zu meinem gut bezahlten Job!

    Aber du, schantalle, zeigst eben sehr deutlich, wo dieses Nichwissen über Kinder hinführt - ein Kind, das auf dem Klo danebenpinkelt wird daheim missbraucht - ist doch klar. kann gar nicht anders sein. Und das soll pädagogisch gedacht sein?

    Und da scheinen auch meine Belehrungen, dass es eben normal ist, sich in dieser Entwicklungsstufe zu befinden (lies deinen Freud, falls du einen hast!) , nichts zu fruchten.

    Da wirst du noch viele, viele Erfahrungen sammeln müssen, um aus deiner pädagogischen Einbahnstraße herauszukommen.

    Doch - man darf als Kind eine ganze Menge ausprobieren. Zumindest mit 7 Jahren. Es ist die Aufgabe der Erwachsenen, entsprechend darauf zu reagieren. Früher gabs Prügel, heute Gespräche.

    Die Hygieneerziehung muss Hand in Hand mit den Eltern laufen. Hast du denn mal nachgefragt, wie das zu hause läuft? Ob sie einen Vorschlag haben, welche Konsequenz jetzt folgen müsste?

    Du kannst deine Strategie auch ohne Elterneinverständnis durchsetzen - das ist legitim.
    Aber mein rat wäre, sie mit ins Boot zu holen, sonst wird zuHause nur auf dich geschimpft und das Kind kann deine Maßnahmen nicht für voll nehmen.

    Jetzt aber bitte nicht mit Kanonen auf Spatzen ...

    Das Kind hat sich auf der Toilette nicht normgerecht verhalten.

    Was sind passende Sanktionen? Das Kind muss die Toilette reinigen (ideale Konsequenz - den eigenen Mist beseitigen), gleichzeitig erfolgt ein ernstes Gespräch mit dem Kind über sein Verhalten und wie es selber Toiletten vorfinden möchte. Es ergeht natürlich eine Information an die Eltern.

    Und dann bekommt der Junge eine Bewährungszeit! Diese wird ihm auch angekündigt und erklärt. wenn noch einmal etwas Entsprechendes vorkommt, folgt die nächste Konsequenz.
    Eben jetzt noch keine Begleitung, das wäre die nächste Stufe. Und diese wird den Eltern aus mitgeteilt, als Konsequenz im Wiederholungsfall. Dann können es diese vielleicht auch akzeptieren.

    Zum Erziehungsauftrag gehört dazu, mit dem Kind zu klären (vor Ort, im Klo) warum andere das als Verunreinigungen empfinden.

    Der Bub hat ja gar keine Chance, zu beweisen, dass er es kapiert hat und sich bessern kann. Vor den Mitschülern ist es peinlich und du nimmst ihm alle Eigenverantwortung ab und schiebst diese den Mitschülern zu.

    Ich empfinde das als kontraproduktiv.

    Das Kind muss eine Chance bekommen, sonst wird sich nichts verändern. Er hat ja kein Kapitalverbrechen begangen!
    Die Diskussion finde ich zu hart - es sind Kinder, die ihr da erzieht. Und Kinder in dem Alter haben häufig ein völlig anderes Ekelempfinden als Erwachsene. Mit Pipi und Kaka wird gespielt, verteilt, fließender Urin ist lustig und auf den Kacheln hört sich das so nett an. Die Hygieneerziehung ist mit sieben Jahren noch ganz und gar nicht abgeschlossen, sie beginnt erst so richtig. Viele Drittklässler ziehen noch nicht die Spülung, wenn sie auf Toilette waren (kann ich häufig bei Besuch feststellen) Damit haben noch manche 10jährige Probleme. Ich erinnere mich noch gut an den Bruder meines damaligen Freundes, der sich mit 14 Jahren immer an die Klotür gelehnt hat und wohl in hohem Strahl urinierte - die Hälfte daneben natürlich. Seine Eltern sind regelmäßig ausgeflippt, er musste es reinigen, es gab Ohrfeigen, kein Taschengeld, hausarrest, mit 16 hat er damit aufgehört.

    Trotz allem Verständnisses für euer Ekelempfinden, bleibt auf dem Boden.
    Vermutungen wie es werde sich wohl um ein es-Kind handeln finde ich Primarpädagogen unwürdig. Lernt man an der Uni denn gar nicht über die Entwicklungsstufen von Kindern?

    Liebe Anna Lisa,

    wenn es doch nur so einfach wäre, die Kinder zu erziehen....

    Leider gibt es Kinder, die nicht immer das tun, was von ihnen verlangt wird oder gerade genau das Gegenteil, um zu testen. Mir wäre es auch lieber, meine Kinder wären brave Marionetten - ich sage etwas, lebe vor, die Kinder ahmen nach und alles ist in Butter.

    Leider habe ich mich dazu durchringen müssen, dass Erziehung so nicht funktioniert.

    Ich rede mir den Mund fusselig über Benehmen, lebe möglichst ideal vor, wie ich mir das vorstelle und es gibt Konsequenzen, wenn es nicht funktioniert.
    Und trotzdem.... Mein Großer isst gerade wie ein Tier, mein Junior hat in der ersten Klasse auch gewisse Kloallüren in der Schule hinter sich gebracht. Allerdings bin ich auch sehr dafür, dass die Konsequenz auf dem Fuße folgt, der Knabe also den angerichteten Schaden wieder selbst beheben muss (Klo wischen). Die Schule hat von mir die Freigabe, passende Konsequenzen anzuordnen.

    Und trotzdem habe ich das Gefühl, dass der Lernprozess nicht bei einmaliger Konsequenz erledigt ist. Vielleicht liegt es daran, dass es Kinder sind. Oder daran, dass ich da Knaben habe, die gerne testen, auch Autoritäten ständig testen. Das kann und muss ich wohl akzeptieren - als Kind in Michel auf Lönneberga habe ich das auch noch lustig gefunden. Als Mutter ist das nicht immer so lustig.

    Oft stelle ich mir vor, wie schön es wäre, wenn ich meine Kinder in ihrer Zeit auswärts wie Marionetten führen könnte, das würde mein Leben leichter machen. Ich bin eine ganz brave Person, kann auch aufs Klo gehen und anständig essen. Ich prügel mich auch höchst selten und lege Wert auf einen höflichen Umgang und Manieren. Zu Hause fordere ich das auch ein. Massiv.

    Für mich ist es sehr unangenehm, wenn mir im Gespräch dann Lehrkräfte gegenüber sitzen, die der Meinung sind, ich solle meine Kinder doch mal anständig erziehen. Und vielleicht ist das eine schlechte Mutter? Was für Zustände da wohl zu Hause herrschen? Das ist dann ein Angriff auf mich, obwohl ich mich sehr bemühe, auseinanderzuhalten, was ich tue und was meine Kinder tun.

    Leider wurde bei meinen Knaben die Fernsteuerung nicht mitgeliefert.

    Kannst du nicht Kontakt zur Wunschschule aufnehmen und dort ein Gespräch führen?
    Zudem würde ich über das Regierungspräsidium Druck machen - Stichwort chronisch krankes Kind.
    ist die Anmeldung an der weiterführenden nicht schon gelaufen? Bei uns war die im März...

    Ich wundere mich gerade -

    wenn du es im Prinzip in Ordnung findest, dass du privat Schwämme kaufst, und diese schon einmal abhanden gekommen sind, verstehe ich nicht, warum du keine Gegenmaßnahmen ergriffen hast als mir da einfallen:

    a, Eine Sprühwasserflasche basteln und ins Klassenzimmer hängen. Die muss dann, wenn sie groß ist, nur einmal in der Woche aufgefüllt werden.
    b, die Schwämme mit laminierten Besitzerschildchen versehen - Filz mit Klassenname drauf, mit Schnur durch den Schwamm gezogen.
    c; Warum wirft der Hausmeister Schwämme weg? Kann er die nicht irgendwo zentral ablegen? Hast du schon mit ihm gesprochen?
    d, Wie Schantalle vorschlägt: Klassenkasse anlegen, davon wird das Material ersetzt.

    Von Zweitklässlern wirst du die Zuverlässigkeit noch nicht verlangen können. Und überhaupt: Waren die Sus denn allein? Warst du nicht mehr im Klassenzimmer und hast gewartet, dass sie mit den Schwämmen zurückkommen? Du könntest dir die Schwämme ja auch persönlich aushändigen lassen.

    Ich finde es auch unhaltbar, dass die Schwämme Lehrersache sind. Und offenbar habt ihr kein Waschbecken im Zimmer...

    Ich würde wie folgt handeln:

    1. Info an die SL dass du keine Schwämme mehr anschaffst, sondern dass dies Sache des Schulträgers ist.
    2. Info an die Eltern, dass die Tafel aufgrund der Umstände nicht mehr nass gewischt wird.
    3. Nimm einen Lappen mit (für die Übergangszeit), der trocken bleibt, immer im Klassenzimmer und mit dem gewischt wird. so gut es eben geht. Alles andere geht zu Lasten der Kinder. Mit in Info an SL und Eltern aufnehmen.

    Und dann: abwarten....

    Jetzt mal zum Thema - männliche Problemzonen -

    Einem heißen Feger wird natürlich auch der Vampirumhang nicht schaden. Da gehen auch abgelatschte Jeans und Müllsäcke.

    Den einen oder anderen Adonis im Kollegium konnte ich zwar schon sichten, aber die Regel ist er nicht.
    Die Kollegen sind schmalbrüstig und schulterarm oder bauchig und wohlgerundet.
    Manche auch etwas schlapp, ohne Hintern oder mit Mini-Wadeln.

    Da tut ein gutsitzender Anzug oder auch ein Sakko doch eine Menge für meinen Augentrost.
    Das, was Jeans und Müllsack erbarmungslos enthüllen, packt ein Sakko oft formschön ein. Die Anzughose täuscht über Fehlendes besser hinweg als die Hüftjeans.

    Eine Lanze für den gutgekleideten Mann - auch im Ministerium!

    Jungs, ich hätte gern Beweisbilder - Sl-Tagung mit Fahrradshirt (Trantor) oder eben Vampirumhang im U (Mikael) und sonstige Abweichungen (nackich gar? - will sehen ) von TMFKAW!
    Übrigens, Mikael, Kompliment - dein Vampir sieht so sehr arriviert aus! Schneckig! Chique! Amazing! Auch die Farbkombi. Ich empfehle noch ein farbiges Seidentüchlein unter den Rolli - farbtastisch in blutrot würde mir gefallen.

    Jetz ma ernsthaft: Wie in jedem Unternehmen ist es auch in den Behörden: Die Führungskraft gibt vor, was sie für Leute haben will.
    Das Spektrum ist groß. Manche schätzen auch eine gute Durchmischung - ein paar brave Leutchen + ein paar Vordenker.

    GRRRRRR
    kinners, das is Quark.

    Zwar kann ich für NRW nicht sprechen, aber in Bawü will man Fachleute, die Ahnung haben.

    Und, Mikael, zur Kleidungsfrage: Wieso ist ein Anzug mit Krawatte ein Seitenwechsel? Wie gehst du denn zur Arbeit? Und zu deinen Bewerbungen? Im Vampirumhang?

    Zu einem erwachsenen Mann im Berufsleben gehört ein Sakko, auch im Ministerium. Oft kombiniert mit Jeans und T-Shirt. Sauber halt.
    Aber das kriegen wir doch hin....

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