Beiträge von Stille Mitleserin

    Liebe firelilly,
    und wie stellst du fest, dass die Leute im Unterricht alles verstehen, wenn sie sich nicht beteiligen?

    Eine mündliche Benotung, die der schriftlichen nachzieht mit der Begründung "Der weiß ja alles" ist etas, was Schüler zu Recht beklagen.
    Die mündliche Note setzt sich ja durchaus nicht nur aus der reinen Mitarbeit, dem Strecken zusammen.
    Auch bei eher stillen Schülern kann man die Arbeit in EA, PA und GA beobachten - wie gut/tief>/flink werden hier Aufgaben gelöst, wie verhält sich die Person in der Gruppe?
    Hier müssten auch Präsentationen hinzukommen, wenn der stille Schüler seine HA/GA vorstellt.

    Und in BAWÜ ist es überdies so, dass wir Lehrer nachfragen müssen - nur aufgrund des Nicht-Streckens darf gar keine Note erteilt werden - hierbei sind die SuS aber im Nachteil, weil ich sie frage, wann ich will - und dann die Antwort benote. Wer von sich aus mitmacht, hat den Vorteil, dass er sich aussuchen kann, wann er etwas sagen möchte und wann nicht. Auch das sollte zu Jahresanfang vorgestellt werden - wie entstehehen die mündlichen Noten.

    Zur Gesamtnote - natürlich nutze ich den Taschenrechner.
    Und dann vergebe ich zwischen , 4 und ,6 die Endnote, die sich nach einigermaßen klaren Kriterien in dieser Reihenfolge richtet:
    - den schriftlichen Arbeiten räume ich mehr Gewicht ein.
    - ich beobachte die Tendenz über die Lernezeit - aufsteigend oder absteigend
    - wie ist die einzelne Lerntentwicklung der Person einzustufen? (Das sollte hier nicht zum ersten Mal kommen, idealerweise hat mindestens ein Gespräch pro Halbjahr über die Lernentwicklung stattgefunden)
    - wie sehen die Unterlagen aus, wie wurde bei den Aufgaben in der Klasse gearbeitet? (übungsaufsätze etc.) - Gesamtüberblick.

    Meine Schüler kennen dieses Vorgehen, das lege ich offen und erkläre es für den Einzelfall, wenn ich die Endnote herausgebe.
    Sie sind nicht immer glücklich, aber verstehen heißt nicht zwingend, einverstanden zu sein.
    Ich denke, dass jede Lehrkraft ihre eigene Liste hat - was in Ordnung ist. Wichtig ist aber, diese Kriterien zu formulieren und zu kommunizieren und das eben nicht erst bei der Endnotenvergabe.

    Ich würde Schmeili gern zustimmen - auch, wenn du dich bei der Beschreibung der Vorbereitungen auf deinen Unterricht bezogen hast.
    Warum stellst du alles bereit?

    Die kids lernen beim Hauswirtschaften ja mehr als das Zusammenrühren und Essen - gerade das Abwiegen, das Herrichten des Arbeitsplatzes und das Wiederaufräumen sind wichtige Punkte. Und das sind auch die Punkte, bei denen die Kinder sehen, dass sich z.B. der Matheunterricht lohnt, ganz praktisch.

    Mein mathefauler Junior wollte neulich Muffins backen - er musste das Rezept aber verdoppeln. Das hat zwar Zeit gekostet, aber die spätere Erkenntnis "ich hab das dann mal zwei genommen" und "125 Gramm mal zwei sind ein Stück Butter" waren Gold wert.

    Also: entspann dich, gerade in der Praxis lernt man viel mehr aus eigenen (Fehl-) entscheidungen. Lass die Kinder mal machen. Und wenns nicht schmeckt - unbedingt thematisieren.

    Depp.
    Meinst du ich wüsste das nicht.
    Und jetzt nehmen wir alle hier auf?


    Hier und bei unseren Nachbarn sah es mal genau so aus, noch gar nicht so lange her:

    http://www.beeldbank.leidenuniv.nl/index/parseima…83778/thumbed/5

    http://images.google.de/imgres?imgurl=…UviBfYQrQMIWjAR

    https://www.dhm.de/fileadmin/medi…er/95009310.jpg


    http://www.hdg.de/lemo/img/zeitz…EMO-F-8-045.jpg

    http://images.google.de/imgres?imgurl=…SvpAFoQrQMIHTAA

    Ich finde einzelne Aussagen aus den Artikeln (die Taz habe ich nicht abonniert!) doch merkwürdig:

    Die Häuser sind völlig zerstört, liegen in Trümmern. Sie sehen es ja selber.“
    Fünf Monate waren sie als Asylbewerber in Deutschland, hatten gehofft, arbeiten zu dürfen. Jetzt sind sie mit ihren beiden Kindern wieder in das verlassene Haus eingezogen. Es gibt kein fließendes Wasser und keine Toilette, keine Fenster und keinen Strom. Sie müssen von dem leben, was ihnen die Nachbarn schenken. Arbeit finden sie seit Jahren nicht.
    Herr Murtezi (Übersetzung Monitor): „Wir haben große Sorgen, es ist eine Katastrophe, Sie sehen es ja auch.“
    Florie Murtezi (Übersetzung Monitor): „Wir sind einfach bitterarm. Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll. Wenn ich Geld und Möglichkeiten hätte, hätte ich ein Haus gebaut, hätte mein Leben hier geregelt und wäre nicht nach Deutschland gegangen.“

    Und wer soll die Trümmer wegräumen? Und die Jobs schaffen? Und alles schön machen? Und Menschenrechte implementieren?
    Vielleicht hilft Gott ja dabei.....
    Oder die Deutschen?

    Wie wäre es mit positiven Beispielen aus der jüngsten Geschichte, wo die menschen ihrem eigenen Glück nachgeholfen haben:

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…4._November.jpg

    und das hier passt auch, wenn es auch nicht erfolgreich war, aber ich glaube fest daran, dass sich das noch ändert:

    http://c3445010.r10.cf0.rackcdn.com/landscape_imag…_585452346a.jpg


    Und auch hier bin ich fest überzeugt, dass es noch eine Änderung zu meinen Lebzeiten geben wird:


    http://www.jugendopposition.de/fileadmin/Reda…h__00428972.jpg


    Wenn alle gehen ändert sich nichts. Das kann nicht die Lösung sein.

    Na Pausenbrot,
    schade, dass du andere Meinungen einfach eklig und hohl findest. Wirkt ein wenig - na, sagen wir mal, einseitig.

    Unsere Menschenrechte sind nicht vom Himmel gefallen, dafür haben eine ganze Menge Leute auch bei uns ihr Leben gelassen.
    Traust du afrikanischen Ländern, deren Bürger du als Zigeuner bezeichnest (ja, bist du noch ganz dicht?), nicht zu, dass sie selbst einen Prozess
    auf dem Weg zu mehr Demokratie und Wohlstand im eigenen Land durchlaufen? Weil sie die deutsche Version ganz dringend brauchen?
    Und darum mögen sich alle an unseren tollen Menschenrechten laben?


    Und willst du mir wirklich erzählen, dass alle im letzten Jahr in Europa Angekommenen politische Flüchtlinge sind ? Das ist echt hanebüchen!
    Den Wohlstand in diesem Land versuchst du süffisant darzustellen. Wenn wie in Sierra Leone das Durchschnittseinkommen p a bei 340 USD im Jahr liegt sind 350 Euro im Monat viel Geld. In den A geblasen, wie du dich so fein ausdrückst.

    Und was in Gottes Namen hast du gegen den Libanon, der in den letzten Jahren seine Sache in Bezug auf Flüchtlinge ganz gut gemacht hat? Er ist nicht so gut wie Deutschland? Nur wir können das? Besser? Weil wir Deutsche sind oder wie? Und Geld kann man denen schon gar nicht geben?

    Willkommen in der Naziecke - oder deine demokratische Kinderstube war für den A....

    Liebe Wollsocke,

    ich mache auch niemand Vorwürfe, weil er staatliche Gelder beansprucht. das habe ich auch schon getan - Bafög und Co, und das mit gutem Gewissen.
    Ich wollte nur drauf hinweisen, dass es auch eine Dunkelziffer an Personen gibt, die beihilfeberechtigt wären, dies aber nicht beantragen. "Versteckte Armut").

    Natürlich haben wir auch Personen im Land, die nichts leisten wollen. damit müssen wir umgehen. Trotzdem macht es einen Unterschied, ob jemand hier etwas geleistet/nicht geleistet hat oder in einem anderen Land. Es gibt eine ganze Menge Länder (Dänemark), die ihren Bürgern eine Bürgerrente zahlen, unabhängig davon, wie lange die Person gearbeitet hat - einfach dafür, dass sie Dänen sind. Solche ein System verträgt nur begrenzte Zuwanderung. Das soziale System verträgt eine gewisse Zahl an "Erstgewinnern", das haben wir 1949 gesehen und auch 1990. Ich bin kein Wirtschaftsweiser, denke aber, dass auch hier eine kritische Masse nicht überschritten werden sollte.

    Pausenbrot: Wir machen den Menschen Hoffnungen - Hoffnungen, die so groß sind, dass sie wacklige Seelenverkäufer betreten, um ins gelobte Land zu kommen.

    Die Krux ist meiner Meinung nach, dass wir eben nicht nur klassische Asylbewerber anlocken (und da muss man sich überlegen, ob es nicht andere Möglichkeiten gibt - eben, den Nachbarstaaten der Kriegsländer Geld zu geben, selber Hilfe vor Ort zu leisten oder, ganz massiv, die Flüchtlinge auf sicherem Weg nach Europa zu bringen), sondern dass wir alle eingeladen haben - auch die, die sich in unserem Land aus wirtschaftlichen Gründen eine bessere Zukunft erhoffen. Ich kann das persönlich gut verstehen, schätze auch einige der Flüchtlinge, mit denen ich bisher zu tun hatte, ganz persönlich und menschlich, nur wäre mir lieber, wir würden dabei helfen, den Menschen eine Zukunft in ihrer Heimat zu ermöglichen - z.B. politisch oder als europäische Wirtschaftsmacht. Dass ein Staat ausblutet, wenn alle Jungen und Leistungsfähigen gehen, hat man an der DDR in den 50er Jahren gesehen. Die Konsequenz war der Mauerbau.

    Wir Deutschen möchten alle beglücken und teilweise können wir (uns) das leisten, ich habe aber den Eindruck, dass wir regelrecht erfreut darüber sind, dass wir endlich mal zeigen können, was wir so drauf haben. Ich möchte nicht, dass wir uns übernehmen.

    Ich wüsste nicht, dass es neu ist, dass plötzlich neue Schüler ohne Deutschkenntnisse in der Klasse sitzen. Ich erinnere mich noch gut an meine Grundschulzeit in den 70er Jahren, als regelmäßig neue Schüler aus der Türkei in der Klasse saßen - ohne jegliche Deutschkenntnisse. Leider ist meine damalige Klassenlehrerin schon verstorben, sonst würde ich gern mal nachfragen, wie sie das gemanagt hat.

    Ich fände es erst einmal wichtig, Zahlen zu haben, wie viele im letzten Jahr bei uns angekommene Personen denn nun regelrechte Flüchtlinge und Asylbewerber sind und wie viele davon Wirtschaftsflüchtlinge.

    So sehr ich die Großzügigkeit der Deutschen schätze, so sehr müssen wir uns auch klar machen, dass im Zeitalter der Globalisierung es auch in Afrika und Asien Internet gibt - wer hier ankommt berichtet nach Hause, wie es ihm geht. Dort, zu hause, entsteht ein Bild, das offenbar deutlich umreißt: In Deutschland geht es einem gut, in vielen anderen Ländern schlecht.
    Manche EU-Länder gehen offen damit um - so werden in einigen Ländern Flüchtlinge bewusst eingeknastet, damit diese nach Hause melden - kommt nicht hierher, hier ist es schlecht.
    Das ist dann auch so gewollt.

    Wir machen das nicht - sind ja auch ein freiheitliches Land. Der Effekt ist aber, dass sich immer mehr Menschen in Bewegung setzen auf dem Weg nach Deutschland, eben, weil es den Flüchtlingen hier gut geht und wir momentan gar nicht nach Asyl und WS unterscheiden (können). Damit benehmen wir uns wie der C&A-Hund - wir rühren kräftig die Werbetrommel - kommt zu uns, während unsere Nachbarn die Türen dicht machen.

    Wir sollten uns, ohne Totschlag und Tränendrüsargumente, sehr wohl überlegen, ob wir nicht daran schuld sind, dass so viele Leute im Mittelmeer ertrinken, denn wir locken sie an. Ein deutlicher Kurswechsel (nein, ich meine nicht einknasten!) würde sicher dazu führen, dass weniger Menschen migrieren. Vielleicht haben wir dann sogar die Möglichkeit, denen konkret schon vor Ort zu helfen, deren Leben wirklich bedroht ist (bevor sie barfuß durch ganz Europa tippeln müssen...).

    Hah , habe sogar einen Fachmann gefunden, der meine These stützt - ich hatte sie zuerst!
    http://www.welt.de/wirtschaft/art…-Wer-sonst.html


    Wir sind eigentlich ein reiches Land, haben aber trotzdem eine zunehmende Verarmung bestimmter Bevölkerungsgruppen zu verzeichnen.
    In unserem kollektiven Bewusstsein spukt Luther (und viele nach ihm) herum, für uns ist klar, wer Brot will, soll auch arbeiten, wer Leistung bringt, soll mehr haben als der, der keine Leistung bringt.
    Das Prinzip steht so schon in der Bibel - wir haben aber bereits vor der Flüchtlingswelle Probleme damit gehabt. Ich kann verstehen, dass Anja sagt, eine Lebensleistung sollte entsprechend honoriert werden im Vergleich zu Personen, die nicht arbeiten (dürfen). Und womöglich hat sie sogar auch schon einen Krieg miterlebt... - die Oma, nicht Anja. Und hat dafür noch viel mehr Gleichbehandlung verdient, oder?
    Und warum soll es keinen Unterschied machen, ob die Leistung hier erbracht oder in einem anderen Land erbracht wurde?
    Wo ist das gute alte tust du was für mich tu ich was für dich?
    Meine Mutter hat für eine leben lang (einfache, aber schwere) Arbeit + Kinder+ Pflege der Eltern eine Rente von 450 Euro. Solange es meinem Vater gut geht, ist das kein Problem, aber dann... Und sie hätte Probleme damit, Grundsicherung zu beantragen, für sie wäre das ein Makel - sie nennt das Sozialhilfeempfänger.

    Die schlecht versorgten Rentnergenerationen kommen ja jetzt erst - wir Beamte werden (zunächst mal) nicht dazu gehören.

    Um zum Punkt zu kommen - von unserem hohen und sicheren Ross fällt es leicht, eine Neiddiskussion für lächerlich zu erklären, aber es gibt eine Menge
    Personen, die unter ganz anderen Umständen leben und es nicht für gerecht halten, wenn Neuankömmlinge mehr Geld erhalten als sie.
    Politik muss für alle da sein, nicht nur für Arrivierte!!!

    Ich sehe mehrere Möglichkeiten - die zwei einfachsten scheinen mir folgende zu sein:
    1. Wie die Kollegen schon gesagt haben - den Vater bitten, sich zurückzuhalten.
    2. Warum es nicht direkt sagen, wenn der Papa es denn so genau wissen möchte. Ein charmantes "Du , ganz unter uns, dein Sohn ist extrem schwach. Was haste denn da Schreckliches großgezogen? und auch noch renitent? Hätte ich von dir nicht gedacht...."
    Wenn er es so sehr wissen will..... Natürlich ohne Zeugen, logo.

    Ich glaube nicht, dass er noch mal nachfragt.

    Lieber Primarlehrer,

    ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt:

    Ich habe bei allen Meinungsäußerungen zum Thema Migranten, die eventuelle kritisch ausfallen könnten oder aufgefasst werden könnten, das Bedürfnis, hinzuzufügen, dass ich kein nazi bin oder zumindest bisher davon überzeugt war, keiner zu sein und auch kein Gutmensch, sondern ganz normal.

    Dieses verbale Absichern, ("isch bin aber kein nazi oder so, ne" oder "pegida is scheiße, ehrlich") diese Beteuerungen habe ich auch ständig von meinen Schülern gehört.

    Und wenn ich dann das hier lese

    http://www.gmx.net/magazine/panor…gewalt-31268278

    dann ist das für mich einer jener Artikel, der den Menschen die Möglichkeit nimmt, ihre Angst/Furcht/Vorurteile zunächst mal einfach zu äußern, weil wer so was äußert ist eh ein Nazi und zu rechter Gewalt bereit. Diese Form der Selbsterniedrigung "Wir sind noch schlimmer als die Täter an Silvester, zunächst müssen wir uns an der eigenen Nase fassen." schlägt schon fast in einen Machismo nach dem Motto "Wenn sexuelle Gewalt, dann können wir deutschen dass eh viel besser als andere" um. das finde ich schräg.

    Aber m.E. nach ist das, was wir brauchen eine offene Debatte, in der man Kritik äußern darf. Dann kann ich auch erwarten, dass man nicht verallgemeinert und Pauschalurteile fällt, sondern eben genau hinsieht. Aber vielleciht dann, wenn man verbal seine Emotionen geäußert hat.

    Mich nerven die Pauschalisierungen auf beiden Seiten, weil das dem Thema schadet.

    Da ich mit einigen meiner Klassen sowieso thematisch ganz nah dran war, habe ich in den vergangenen Tagen das Thema Übergriffe in Köln zur Diskussion gestellt - mal das Thema Rollen, mal das Thema Asyl und Migration.

    Ich habe mich darauf eingestellt, auch einiges aus rechter Ecke zu hören, und fühlte mich gewappnet.

    Feststellen konnte ich:

    - Die Jugendlichen haben Angst, die Mädchen mehr als die Jungs. Das diffuse (Täter können nicht festgesetzt werden, Tat kaum nachweisbar, Polizei hilflos) trägt nicht dazu bei, die Angst zu zerstreuen.
    - Die Mädchen haben aber auch schon vorher Ansgt gehabt - sexuelle Gewalt ist bei uns an der Tagesordnung, Frauen im fortgeschrittenen Alter merken das nur nicht mehr.
    - Viele haben sich durchaus kundig gemacht und haben versucht, sich politisch korrekt zu äußern, um nicht in die rechte Ecke gestellt zu werden. Diese Abwehrmechanismen habe ich auch hier in der Diskussion wahrgenommen und auch an mir selbst. Eigentlich finde ich es furchtbar, dass wir das tun meinen zu müssen.
    - Ich bin mittlerweile überzeugt davon, dass rechtsstehende Parteien bei den nächsten Wahlen massiven Zulauf verzeichnen werden. Das Vertrauen in den "Starken" Staat ist im Moment angeknackst, wenn weitere Hiobsbotschaften dazukommen (Istanbul gestern, Morgen wird es xy sein), dann werden diese Dinge nicht so leicht vergessen. Steter Tropfen usw.
    - Viele Schüler mit Migrationshintergrund wünschen sich einen starken Staat, wie sie das ausdrücken. Alle haben die Vorfälle verurteilt, viele meinten, wenn die Polizei nicht helfen könne, dann habe der Bürger das Recht auf Widerstand.Dazu tragen auch Bericht bei, dass z.B. eine Gruppe Zuhälter aus Hamburg einen Schlägertrupp gegen Kleinkriminelle Taschendiebe ausgeschickt hat, die ständig die prostituierten bestohlen haben sollen. nach der schlägeraktion soll angeblich Ruhe geherrscht haben. Ich habe dann versucht, den Unterschied zwischen Widerstand und Selbstjustiz zu erklären, habe nur Schulterzucken geerntet.

    Für mich folgt daraus, dass es jetzt dringend notwendig ist, etwas zu tun, um
    - den Respekt vor der Polizei wieder herzustellen. Für die Schüler ist es nicht begreiflich, warum in den Statuten steht, dass ein Polizist sich anspucken lassen muss und nicht reagieren darf. Sie wünschen sich keine Deeskalation und Gewaltfreiheit bis zum Letzten, sondern eine Exekutive, die sich wehren kann.
    - zu verhindern, dass wir einen Rechtsruck erleben, wie schon viele europäische Nachbarn. Dazu scheint geboten, klar zwischen integrationswilligen Flüchtlingen und (klein)Kriminellen zu unterscheiden - für die Bürger sichtbar.

    Liebe Meike, du meintest, viele Dinge hörten sich nur gut an, seien aber nicht machbar und es würde Zeit brauchen, um die dicken Bretter zu bohren. Und damit magst du recht haben.
    Ich glaube aber nicht, dass wir viel Zeit haben.
    ich glaube, dass Otto Normalbürger jetzt Änderungen sehen will. Und Änderungen gehen, das sieht man ja ganz deutlich an unseren Nachbarländern. Dass diese meist im Rahmen eines Rechtsrucks erfolgt sind, interessiert vielleicht dich und mich und noch ein paar andere, aber nicht allzu viele.

    Ich bin gespannt auf die politischen Konzepte aus der Mitte und hoffe, sie kommen schnell und werden als wirksam wahrgenommen.

    LG

    Stille Mitleserin

    Liebe Meike,

    du hast recht, wenn du sagst, dass sich die Forderung nach "Aufräumen" einfach fromulieren lässt, dies aber nicht ganz so einfach umzusetzen ist. Ich bin auch kein Jurist, der dir ganz genau Auskunft geben kann.
    Aber ich bin noch in einer Zeit aufgewachsen, in der ein Salafist nicht einfach seine Blättchen verteilen hätte können - die Polizei hätte die Person sehr schnell wegen Verdachts auf Volksverhetzung mitgenommen. Und warum müssen die Personen (bei kapitalverbrechen) laufen gelassen werden - es gibt Länder (in Europa), die die Personen dann auch festhalten.
    wenn ich lese, dass Personen polizeibekannt sind und unter Beobachtung stehen dann wünsche ich mir, dass die Personen in Gewahrsam beobachtet werden. Dazu kann es nötig sein, dass wir mehr Überwachung brauchen (die ich, wie viele andere zwar nicht toll finde, mit der ich aber leben könnte) und eine konsequentere Umsetzung des bestehenden Rechts.

    wenn ich lese, dass die Polizei an silvester massiv angegangen wurde, bespuckt und mit Böllern beworfen, dann fällt mir dazu nur noch wenig ein. dann wünsche ich mir einen Gebrauch der Bewaffnung. ja, dann gibt es Verletzte.

    Aber ich stelle mir vor, jemand aus diesem Forum fährt in ein Land seiner Wahl und bespuckt Polizisten und bewirft diese mit Böllern. Ich kann mir nur wenige Länder vorstellen, in denen das keine Konsequenzen hätte.

    Du hast Recht, das alles ist aufwändig, kostenintensiv und bedarf eventuell einer (wehrhafteren) Neuausrichtung unseres Rechtsstaats, auf den ich eigentlich mal stolz war, ich nehme ihn nur als wenig wehrhaft wahr. Dass uns so eine Umstellung auch geschätzte Bürgerrechte kosten könnte ist mir auch nicht recht - aber vielleicht muss es sein.

    Wenn wir dann aber unsere Willkommenskultur leben könnten (was mir auch wichtig ist), aber die Personen konsequent bestrafen (auch mit deutschem Pass), die die Sicherheit der Menschen gefährden, wären wir ein Stück weiter.

    Was konkret getan werden kann?
    Kannste haben:

    - Die Flüchtlinge müssen schnell und digital erfasst und an andere Stellen weitergegeben werden. (auch erkennungsdienstlich), es muss auch erfasst werden, ob sie aus einem nordafrikanischem Land oder aus Syrien kommen. Erkennen lässt sich das wohl an der Sprache. Mit den nordafrikanischen Ländern muss zusammengearbeitet werden, um notfalls feststellen zu können, ob eine Person sich nur als syrischer Flüchtling ausgibt oder einer ist. Auch ein mitzuführender Chip wäre zu überlegen (hat unser neuer ausweis ja auch).
    Da dies aufwändig ist, muss man eventuell wirklich über eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen nachdenken. (Obwohl ich kein CSU-Heini bin). Warum soll hier nicht gelten Familien, Kinder und Ältere/Kranke vor den jungen/starken alleinstehenden Männern?

    Hoffentliche Wirkung: Es ist nicht möglich, jeden Tag unter einem anderen Namen einen neuen Asylantrag zu stellen. Die Bundespolizei berichtet, dass die Täter ihre papiere zerrissen hätten mit der Behauptung, morgen könnten sie einen neuen Antrag stellen.

    - Ausweisung von Migranten und Flüchtlingen, wenn sie straffällig werden.
    Bisher ist das im Fall Asyl nur bei Kapitalverbrechen möglich - Diebstahl und sexuelle Belästigung gehören also nicht dazu.Soweit ich weiß, gehört auch Drogenhandel nicht dazu?

    - Schnelle Überprüfung der Flüchtlinge auf ein kriminelles Vorleben und konsequente Ausweisung bei Verbrechern - ich sage nur Ruanda.

    - Verstärkte Integrationsbemühungen: Mehr verpflichtende Integrations- und Sprachkurse, mehr Vorbereitungsklassen für junge Menschen, Paten, die Flüchtlinge begleiten, ein schneller Zugang zum Arbeitsmarkt für gut ausgebildete Kräfte

    - Eine konsequente Abschiebung von Menschen, die keine Flüchtlinge sind.

    - Ein komplett neues Einwanderungsgesetz, dass es gut ausgebildeten Fachkräften erlaubt, hier berufstätig zu werden, ohne, dass sich die Menschen als Flüchtlinge tarnen müssen, weil sie aus Nicht-EU-Staaten kommen.

    - Aufräumen mit kriminellen Parallelgesellschaften, rechten und religiösen Extremisten. Ein klarer Konsens, dass wir so etwas hier nicht wollen und deutliche Zeichen der Staatsgewalt.

    Und ein klares Zeichen nach außen: Ihr seid uns willkommen, wenn ihr mit uns friedlich zusammenleben wollt. Missverständnisse kommen vor, aber gegen Kriminelle tun wir etwas. Und wir werden genauso unangenehm wie eure eigenen Behörden.

    Das ist jetzt nicht mein eigenes Parteiprogramm und ich hoffe, es deckt sich auch nicht mit diversen rechten Gruppen....
    Aber vielleicht würden solche Maßnahmen verhindern, dass die Leute bei den nächsten Wahlen rechts wählen oder gar Flüchtlingsheime brennen.

    Lieber Bolzbold,

    hier geht es aber nicht um den "klassischen" Vergewaltigungsfall, bei dem sich ein "Gast" strafbar gemacht hat, sondern um eine (für mich) neue Form der sexuellen Belästigung und sexualisierten Gewalt in einer größeren Masse von mitmachbereiten Tätern.

    Ich habe schon alles mögliche auf dem Oktoberfest und woanders (als Freundin eines "Nordafrikaners" in einer entsprechenden Clique) erlebt, aber immer war jemand dabei, der die anderen zur Vernunft gebracht hat.
    Ich habe in Bezug auf die Silvesternacht noch nicht von Berichten gehört, dass einer der Männer seine Kumpels zur Räson gerufen hätte oder dem es zu viel wurde und der eine Frau aus so einem Kreis herausgeholt hat.
    Circa 1000 Personen und alle machen mit oder dulden zumindest stillschweigend? Eine kollektive Täterschaft?
    Für mich hat das eine neue Dimension, die mich bewegt und die mir Sorgen macht.

    Lieber Karl-Dieter,

    dann beantworte doch bitte meine Frage, was du als Anwesender in einer der beschaulichen Nebenstraßen (ulk - für Kenner) unternommen hättest - mit deiner Partnerin an deiner Seite und sagen wir 10 Männern, die euch umringen.
    Werd mal konkret.

    Und - lieber Thamiel, so ist also die Entscheidung gefallen, die Szenerie mehr oder minder sich selbst zu überlassen? Aus Rationalität? Und ein paar der Personen zu kontrollieren? Und dann wieder laufen zu lassen? Meinst du das wirklich?
    Sorry, habe gerade so ein familiäres rationales Exemplar in der Telefonleitung gehabt - allerdings aus Bayern. Da hörte sich das anders an.

    Du selbst hast zugegeben, dass die Lage am HBF für den einzelnen Normalbürger nicht beherrschbar war, selbst, wenn rambo dort mit seiner Freundin gestanden hätte.
    Der einzelne Bürger hätte den Platz nicht räumen können.
    Der einzelne Bürger/in hat sich kaum wehren können.

    Aber die Polizei war ja da. Sie hat 1. das Gewaltmonopol, 2. den Auftrag, für Sicherheit zu sorgen 3. die Möglichkeiten gehabt, sich auch gegen böllerwerfende Gewalttäter durchzusetzen.
    Und warum ist dann nichts passiert?

    Ich Durchschnittsbürger wünsche mir, dass die Exekutive ihren Job macht, dann brauche ich auch keine Waffen.
    Aber daran sind wir selber schuld - wenn die Polizei jemand verletzt, dann keimen schnell Vorwürfe auf, gegen die sich die Beamten kaum wehren können.
    Wenn es auch noch um Migranten geht stehen schnell Vorwürfe, rechts zu sein, im Raum.
    Ich wünsche mir eine Polizei, die sich durchsetzt und sich auch Respekt verschafft, wenn die erfahrenen Beamten es denn für nötig halten. Egal, gegen wen, mir ist das wurscht. Für unsere/meine Sicherheit.

    Lieber Karl- Dieter,

    gegen eine Vergewaltigung würde ich mich wehren bis zum letzten. Und ich habe gelernt, meine natürlichen Waffen einzusetzen - meine Stimme, meine Hände, meine Zähne und ganz zum schluss würde ich alle Schließmuskel öffnen und hoffen, dass ich nicht das Pech habe, auf jemanden zu treffen, der das auch noch toll findet.

    Aber zurück zum Thema Waffen - wie hier schon klar festgestellt wurde, liegt das Gewaltmonopol beim Staat (wo es hingehört). Da wundere ich mich, dass die Polizistin, der in die Hose gegriffen wurde und die bewaffnet gewesen sein muss sowie ihre Kollegen nicht entsprechend reagiert haben.
    Wenn ich an Platzräumungen in diversen afrikanischen Ländern denke, fallen mir andere Bilder ein...

    Zwischen nichts tun und alle nierschießen muss es noch was dazwischen geben, was vielleicht den Beamten auch Respekt verschafft.

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