Liebe firelilly,
und wie stellst du fest, dass die Leute im Unterricht alles verstehen, wenn sie sich nicht beteiligen?
Eine mündliche Benotung, die der schriftlichen nachzieht mit der Begründung "Der weiß ja alles" ist etas, was Schüler zu Recht beklagen.
Die mündliche Note setzt sich ja durchaus nicht nur aus der reinen Mitarbeit, dem Strecken zusammen.
Auch bei eher stillen Schülern kann man die Arbeit in EA, PA und GA beobachten - wie gut/tief>/flink werden hier Aufgaben gelöst, wie verhält sich die Person in der Gruppe?
Hier müssten auch Präsentationen hinzukommen, wenn der stille Schüler seine HA/GA vorstellt.
Und in BAWÜ ist es überdies so, dass wir Lehrer nachfragen müssen - nur aufgrund des Nicht-Streckens darf gar keine Note erteilt werden - hierbei sind die SuS aber im Nachteil, weil ich sie frage, wann ich will - und dann die Antwort benote. Wer von sich aus mitmacht, hat den Vorteil, dass er sich aussuchen kann, wann er etwas sagen möchte und wann nicht. Auch das sollte zu Jahresanfang vorgestellt werden - wie entstehehen die mündlichen Noten.
Zur Gesamtnote - natürlich nutze ich den Taschenrechner.
Und dann vergebe ich zwischen , 4 und ,6 die Endnote, die sich nach einigermaßen klaren Kriterien in dieser Reihenfolge richtet:
- den schriftlichen Arbeiten räume ich mehr Gewicht ein.
- ich beobachte die Tendenz über die Lernezeit - aufsteigend oder absteigend
- wie ist die einzelne Lerntentwicklung der Person einzustufen? (Das sollte hier nicht zum ersten Mal kommen, idealerweise hat mindestens ein Gespräch pro Halbjahr über die Lernentwicklung stattgefunden)
- wie sehen die Unterlagen aus, wie wurde bei den Aufgaben in der Klasse gearbeitet? (übungsaufsätze etc.) - Gesamtüberblick.
Meine Schüler kennen dieses Vorgehen, das lege ich offen und erkläre es für den Einzelfall, wenn ich die Endnote herausgebe.
Sie sind nicht immer glücklich, aber verstehen heißt nicht zwingend, einverstanden zu sein.
Ich denke, dass jede Lehrkraft ihre eigene Liste hat - was in Ordnung ist. Wichtig ist aber, diese Kriterien zu formulieren und zu kommunizieren und das eben nicht erst bei der Endnotenvergabe.