Beiträge von Stille Mitleserin

    Es ging hier darum, warum Lehrer noch immer mehrheitlich Beamte sind und um eine Begründung, warum das auch besser ist.

    Ob man einem ganzen Jahrgang an jungen Leuten die Zukunft verweigert ist eine theoretische Frage. Es ist möglich, wenn alle Lehrer nicht mehr verbeamtet wären.
    Hinzu kommt natürlich noch die Attraktivität des Berufsbeamtentums - Bundesländer, die nicht mehr verbeamtet haben/verbeamten, bekommen/bekamen kaum noch Lehrerinnen und Lehrer.
    Wenn man das umstellen wollte, müsste das eine bundesweite Entscheidung sein (problematisch: es geht ja um Landesbeamte, die Länder müssten sich also einigen).

    Und dann - dann wird es teuer für den Staat. Beamte sind derzeit nämlich billiger im Unterhalt als Angestellte. Der Staat/die Länder müssten jeden Monat den AG-Anteil an den Sozialverischerungen berappen. Bisher zahlt der Staat keine RV und nur im Krankheitsfall (daher auch die gesundheitliche Überprüfung, Beamte sind zumindest in den ersten Arbeitsjahren deutlich gesünder als der Rest der AN, weil sie danach ausgesucht werden.)

    Hinzukäme eine deutliche Steigerung des Bruttolohns der Beamten, um beim Netto zumindest auf das Gleiche zu kommen - was man tun müsste (gesetzlich). Das wird teuer.

    Teuer würde es auch, eine betriebliche Altersvorsorge zu unterstützen (Pflicht).

    Hinzu käme noch die Forderung nach weniger Arbeitszeit - in Bawü wie in den meisten Bulä haben die Beamten eine höhere wöchentliche Arbeitszeit als die Angestellten. 2 Stunden pro Woche tun da richtig weh. Das betrifft zwar nicht die Lehrer in dne schulen, aber die in der Verwaltung. Und das sind nicht wenige.

    hinzu kämen auch trafliche Forderungen für Mehrarbeit, Fahreten etc - für Angestellte sind die Kosten deutlich höher als für Beamte.

    Summa summarum: trotz noch hoher Pensionen sind Beamte billiger für den Staat.

    Dass sich im Gegensatz zur gestzlichen RV eine Ungleichb4ehandlung ergibt, ist richtig und unschön. Diese ergibt sich aber nicht aus dem Berufsbeamtentum an sich, sondern daraus, dass der Rentensatz von ursprünglich auch über 70% (identisch wie bei den Beamten) auf gerade mal 43% im Jahr 2030 absinkt. Die AN haben sich das von den verschiedenen Regierungen servieren lassen, ohne aktiv zu werden.

    Hoheitliche Aufgaben nehmen wir Lehrkräfte in dem Moment wahr, in dem wir Prüfungen abnehmen.
    Zusatz: Verwaltungsakte sind hoheitliche Aufgaben.

    Und hier liegt die Krux bei einem Streik - natürlich ist es unangenehm, wenn die Kinder nicht mehr in der Schule betreut werden.
    Noch unangenhmer wird es aber, wenn die Prüfungen und Abschlüsse ausfallen.
    An meiner beruflichen Schule sind 20 Schularten vertreten. Pro Halbjahr legen bei uns etwa 700 junge Menschen ihre Abschlussprüfungen der Berufsschulen ab, danach gibt es ein Schulzeugnis und den Gesellenbrief, den die Kammern auf Basis der schulischen Prüfungen plus einer mündlichen Kammerprüfung erstellen.
    Bei einem Streik gäbe es keine Gesellenbriefe in dem Halbjahr, keine Abturzeugnisse, keine Meisterbriefe, kein Fachabi. Alle müssten noch mal ein Jahr Schule dranhängen... Wie? In welchen Klassen? Mit welchen Ressourcen?

    Das wäre eine erhebliche Störung der Abläufe und streiktechnisch gar nicht schwer, da die Prüfungen alle zeitlich eng getaktet abgenommen werden.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass es einen großen Unterschied für den Normalbürger macht, ob der "Ausländer" in einem Beruf wahrgenommen wird oder eben beschäftigungslos am Bahnhof oder anderen öffentlichen Plätzen sitzt und mit seinen Kumpels quatscht.

    Ich habe großen Respekt vor dem Herrn, der mir meine Pakete bringt (sein Deutsch ist noch nicht so gut) oder dem jungen Mann, der mir als Hilfslagerist im Baumarkt mein Holz übergibt.
    Ich weiß, dass diese Männer hart für ihr Geld arbeiten.

    Bei den jungen Männern, die ganztätig an unserem Bahnhof herumsitzen, plauschen und ganz gern Frauen und Mädchen angraben (nicht immer nett), fühle ich mich nicht ganz so wohl. Selbst, wenn ich mir klar mache, dass viele gar nicht arbeiten dürfen oder aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nicht arbeiten können.

    Eine Zuwanderung von Menschen in die Arbeitswelt würde ich sehr begrüßen. Es gibt eine große Menge an Arbeitsplätzen, die wir jetzt schon nicht besetzen können. Die Menschen könnten legal zu uns kommen, dann sind auch Wohnungen und Bildung für die Kinder viel besser planbar. Wenn diese Arbeitsmigranten in die Sozialkassen einzahlen, bleibt auch genug Geld für die übrig, die wirklich unsere Hilfe brauchen.

    Nachdem Frau Merkel Afrika mehrfach bereist hat, wundert es mich, dass nicht so ein Förderprogramm herauskam - z-B. Deutsch lernen und Berufsschule in Afrika, die Absolventen können dann nach Deutschland zum Arbeiten kommen, wenn sie möchten. Auch deutsche Unternehmen (da waren ja diverse auf der Reise dabei) könnten ihren Anteil leisten. Das wäre gleichzeitig ein Weg, vor Ort gute Kräfte für das eigene Land auszubilden, quasi Entwicklungshilfe.

    Mich nervt der politische Stillstand der letzten Jahre sehr.

    Hallo Krabappel,

    Eritrea ist bis heute kein sicheres Herkunftsland, eine Abschiebung muss heftige Hintergründe haben.

    die große Frage ist, was die Wahrheit ist.
    Erzählen kann jeder viel. Und das wird auch gern gemacht - würde ich auch tun, wenn ich dadurch hierbleiben kann. Ist das auch überprüfbar?

    Das ganze Dilemma liegt ja darin, dass ein Wirtschaftsflüchtling lügen muss, um hierbleiben zu können.
    Ich erwarte von der Politik klare Ansagen darüber, wie jungen, gesunden und kräftigen Männern aus aller Welt der Weg freigemacht werden kann, zum Arbeiten nach Deutschland zu kommen. Ohne Abfederung des Sozialstaats wie bei den EU-Einwanderern auch. Dann können die Leute hier arbeiten, müssen nicht lügen und sind durch ihre Berufstätigkeit gefordert und haben eine gute Perspektive. Von der Bevölkerung würden sie viel positiver wahrgenommen und vor allem: arbeitend wahrgenommen und nicht vor Bahnhöfen herumlungernd.

    Für die "echten" Flüchtlinge bliebe dann Rücksichtnahme und Verständnis dafür, dass sie in den Genuss von sozialen Leistungen kommen müssen, weil sie eben in Not sind. Und wesentlich mehr Rückhalt in der Bevölkerung für die entstehenden Kosten.

    Hallo Morse,

    in Kabul leben knapp 4 Mio Menschen. Sie alle leiden unter den Attentaten der Taliban und immer wieder werden Menschen bei Attentaten getötet. Aber die Menschen leben dort, sie lieben ihre Familien und leben ihr Leben, so gut es geht. Die Stadt wird übrigens immer größer.

    Wer aus Deutschland nach Afghanistan abgeschoben wird, hat meist Dreck am Stecken - er hat sich nicht an die Regeln des Gastlandes gehalten, es handelt sich sehr häufig um Mehrfachstraftäter, die das Recht auf weiteren Aufenthalt verwirkt haben und nicht in ein wildfremdes Land, sondern in ihre Heimat zurückgeführt werden. Übrigens sehen das die GFK durchaus vor, dass man sein Recht auf Aufenthalt verwirken kann.

    (Zitat FAZ 18. Febr. 19 Unter den Abgeschobenen soll sich auch ein islamistischer Gefährder aus Nordrhein-Westfalen befinden sowie ein 23 Jahre alter Afghane aus Hessen, der vor einigen Wochen bereits abgeschoben worden war, jedoch wieder nach Deutschland zurückgeschickt wurde. Er war in Hessen als Gewalttäter aufgefallen und unter anderem wegen Körperverletzung, räuberischen Diebstahls und versuchter Nötigung mehrfach vorbestraft. Insgesamt sollen 13 Straftäter an Bord gewesen sein).

    Kabul ist sicher kein sicherer Ort - aber wo auf der Welt gibt es absolute Sicherheit? Auch hierzulande gab es schon Terroranschläge und Übergriffe, auch Deutschland garantiert keine Sicherheit.
    Dass manche der Rückgeführten auch fürchten müssen, zu Hause für ihre Taten in Haft zu kommen - so etwas nennt sich Recht.

    Ehrlich: mein Mitleid beim Landeanflug auf Kabul hält sich in Grenzen.

    Thema Kurden: Im Norden Iraks ist letztlich so etwas wie ein Kurdistan entstanden. Die kurdische Regionalregierung ist nicht nur erfolgreich in der Bekämpfung des IS, sondern arbeitet sehr effektiv und besonders gerne mit der Bundesregierung zusammen. Nicht umsonst ist der beliebteste Jungenname dort derzeit "Milan" nach den deutschen Milanraketen...
    Ob Bagdad sich das dauerhaft gefallen lässt (im Norden sind ie Ölquellen) mag dahingestellt sein. Faktisch ist der Irak in zwei Teile zerfallen. Eine politische Unterstützung der Bundesregierung wäre hilfreich, so dass Kurden nicht nach Europa, sondern nach Kurdistan gehen können, das ein friedlicher Faktor in der region werden könnte - und Zuflucht für viele Kuden in der Türkei.

    Thema AFD-Wähler: Extrem Rechte werden nicht unterscheiden, nein.

    Als hier in meinem schwäbischen Dorf die ersten Flüchtlinge kamen, entbrannte die Wut der Superkonservativen - vorher schon. Dann kamen sie: Alles Familien mit Kindern, Schwangere und auch Ältere. Und siehe da: die Hilfsbereitschaft war enorm, gerade unter den superkonservativen Vereinen, die vorher die Flüchtlinge abgelehnt hatten. Bis heute haben sich die Familien gut integriert und sind gern auf allen Dorffesten gesehen.
    Danach kamen meist nur junge Männer, die auch gern mal Ärger gemacht haben - regelmäßig Polizei vor den Unterkünften, zerstörte Lampen in der Straße (nachgewiesen durch einen jungen Betrunkenen aus dem Heim), zerkratzte Autos, zerstörte Gärten. Da waren die Mitbürger nicht mehr so fröhlich, die Kosten durften sie selbst tragen.

    Insofern: es hat seinen Grund, warum Kanada keinen alleinstehenden jungen Männer aufnimmt. Schickt uns Familien, Kinder, Senioren und es wird funktionieren.Auch mit dem örtlichen Trachtenverein. Und Otto wird dann auch nicht die AFD wählen, sondern seinen Kretschmann.

    Es ist doch ein großer Unterschied, ob man Ausländern das Recht zu leben abspricht oder ihnen das Recht, in Deutschland zu leben, abspricht.

    Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man die meisten Deutschen/Hier-lebenden hinter der Idee versammeln kann, dass Deutschland Menschen in Not helfen muss.
    Und was Not ist, wird von Art 16 GG und den GFK sehr klar definiert.
    Was wir seit 2015 tun, ist die passive Aufnahme von Menschen. Die Leute kommen zu uns, treten ein und stellen ihren Asylantrag. Etwa 2% wird das Recht auf Asyl zuerkannt, mit GFK, subsidiärem Schutz und Abschiebeverbot sind wir bei ca. 50% der Menschen, die zu uns gekommen sind. Die übrigen 50% haben kein Recht, hier zu leben, bleiben aber trotzdem zum großen Teil.

    Das Prozedere der passiven Aufnahme bedingt aber auch, dass es zu Missbrauch kommt - Mehrfachidentitäten, falsche Altersangaben, Aufnahme von Straftätern wie Isis- oder Boko Haram-Mitgliedern. Im Übrigen kommen so auch viele Wirtschaftsflüchtlinge, die sich mit mehreren tausend Euro Schleppergeld in Afrika oder Asien eine Existenz hätten aufbauen können.

    Und diese Tatsachen stören das Bild von der Hilfe für Notleidende und damit Familie Normalschaf, die im Rechtsstaat Deutschland gewohnt ist, dass alles rechtens verläuft oder ansonsten geahndet wird.

    Selbstverständlich gibt es auch noch andere Wege der Aufnahme - die aktive zum Beispiel. Bawü hat es vorgemacht, man hat etwa 1000 jesidische Frauen und Kinder aufgenommen, die in den Flüchtlingslagern des Irak von einer deutschen Beamtengruppe ausgewählt wurden. Diese Frauen und Kinder waren Sklaven und Kindersoladaten des IS und haben schwere psychische Schäden davongetragen und nach der Schwere der Schäden wurden sie ausgewählt, um in Deutschland behandelt zu werden und hier zu leben, wenn sie es wollen. Die ehemaligen Sklavinnen des IS sind im Übrigen auch wichtige Zeuginnen gegen IS-Kämpfer und werden hier geschützt.

    Man hat sich also die Opfer des Krieges ausgesucht, diese Personen waren wirklich notleidend. Missbrauch ist in diesem Fall so gut wie ausgeschlossen, die Integration der Familien wird gut gefördert.

    Damals hat sich nur SH an der Aufnahme beteiligt, Bawü überlegt eine neue Aufnahme von Kriegsofern.

    Auch Norwegen nimmt mittlerweile aktiv auf - von den Bootsflüchtlingen im Mittelmeer nimmt Norwegen niemanden, aber das Land nimmt Menschen aus den libyschen Lagern auf.

    Es gibt also Alternativen zum bisherigen Weg - nur wird dieser politisch außer auf Landesebene nicht erwogen. Ich bin überzeugt, dass Otto Normalschaf nebst Gattin Mitleid hat mit hungernden Kindern im Jemen und Kriegsopfern und ihnen helfen möchte (so wie ich) - aber eben nicht den Stärksten der afrikanischen Mittelschicht.

    Du empfindest meine Beiträge als Verteidigung, ich sie als Gereraderücken.

    Zum Thema linke Themen: richtig, ich frage mich seit Jahren, wo die SPD geblieben ist.

    Beispiel?

    Die Leute sollen für ihr Alter privat sparen, als dritte Säule sind betriebliche RV vorgesehen. Einige haben das ernst genommen und betriebliche Vorsorgen abgeschlossen.
    Die ersten sind nun in der Auszahlungsphase, leider hat man den Leuten nicht gesagt, dass diese Versicherungen bei Auszahlung sozialversicherungspflichtig sind und zwar auch für die AG-Seite. Da es in der Rente keinen AG mehr gibt, müssen die Leute ihren Anteil und den des AG zahlen. Wir reden hier von 18% auf das Gesamtersparte. Was tut die Groko? Nichts.
    So lohnt sich für viele die betriebliche RV nicht und nur noch wenige Leute schließen so eine Versicherung ab.

    Wer macht noch eine verantwortungsvolle Politik für die Arbeitnehmer? Die AFD wird das sicher auch nicht tun, aber irgendwer sollte den Job machen. Möglichst bald.

    In der AFD tobt derzeit ein erbitterter Richtungsstreit extrem gegen radikal. Und es gibt bei dem Tauziehen Erfolge in beide Richtungen - sowohl Rücktritte von gemäßigten
    Politikern als auch den Ausschluss von Frau Sayn-Wittgenstein. Wer am Schluss siegt, ist noch offen.

    Eine rechtsradikale Partei wird immer auch Extreme anziehen. Auch bei einer Neugründung. Das geht links nicht anders, in der Linken tummeln sich Antifa und
    ehemalige SED-Funktionäre.

    Übrigens geht es den Wählern ja nicht nur um die Migrationspolitik, auch andere Themen sind durchaus interessant.
    Z.B. die EU, Nullzinspolitik und Macht über nationale Gesetzgebung (siehe EuGH und Beugehaft Söder/Kretschmann)
    Target-Salden oderArmuts-Binnenmigration in der EU.
    Für den Osten gehört auch das Thema Klimapolitik dazu, Kohleausstieg in Kohleregionen, innere Sicherheit.
    Und (im Westen) eben auch Familienpolitik für die Kleinfammilie.
    Wohnungsbau, Abgabenlast, Niedriglohnsektor, Rentenpolitik - alle diese Themen hinterlassen Verlierer, für die die GROKO
    derzeit keine attraktiven Lösungen anbietet.

    Wenn die AFD jemals erkennt, welche Wählerschichten sich hier erschließen lassen, sieht es auch im Westen unangenehm aus.

    Hallo Miss Jones,

    ich finde es nicht passend, die AFD mit der NSDAP gleichzusetzen. Damit entwertest du die grausamen Aktivitäten im NS.

    Es ging im NS nicht nur um Rassismus. Dass die weg sollen. Auswandern. Weil mir ihre Nase nicht passt.
    Von Anfang an ging es in den Überlegungen Hitlers darum, wie man das Volk der Juden vernichten kann.
    Tunlichst systematisch. Mit allen strategischen Überlegungen.

    Die AFD ist nicht einmal rechtsextrem in ihren Zielen, sondern lediglich rechtsradikal. Damit ist sie laut Verfassungsschutz "drin" - radikal will von der Wurzel verändern unter
    Wahrung des GG, extrem achtet das GG nicht mehr. Gilt übrigens für links und rechts gleichermaßen.
    Selbstverständlich gibt es Politiker der AFD, die persönlich rechtsextrem sind - so wie einige Linke Politiker linksextrem sind. Das macht die Partei aber noch nicht extrem.

    Das Programm der AFD ist hauptsächlich das Programm der CDU/CSU der 90er. A bisserl FDP schwingt mit. Ich lese dort nichts von Gewalt gegen Gruppen.

    Übrigens ist der FN in Frankreich deutlich weiter rechts, insbesondere unter Marines Vater war er es, Marine Le Pen hat ihn weiter nach links geführt an die Grenze zwischen radikal und extrem. Übrigens ist die Tea Party Bewegung in USA auch deutlich weiter rechts von ihren Forderungen her.

    Ich möchte hier nicht verharmlosen, was da bei Pegida und CO so abgeht. Der Verfassungsschutz ist diesbezüglich hoffentlich in Position.
    Aber ich sehe bisher noch keine zweite NSDAP und keinen Grund, die Politiker und Wähler als Nicht-Menschen (auch für sie gelten Artikel 1 und 3 GG) zu deklarieren.

    Hallo Miss Jones,

    an deinen Beiträgen stört mich doch sehr die Wortwahl - und der Ton.

    Du nutzt lupenreine Nazirhetorik:
    Der Dreck (Personengruppe)
    soll auswandern (typische Forderung im "Stürmer" bis 35).
    Daneben bist du auch noch rassistisch Türken gegenüber, die in Istanbul (der Schwulenhochburg in Vorderasien schlechthin...) ihr Leben als Mutter leben wollen und sollen.

    Komm auf den Teppich und schreib normal.

    Auch das Argument, dass jeder, der nicht AFD wählt, voll hinter der (Migrations-) Politik der Groko steht, ist schwachsinnig, auch, wenn es oft genannt wird.
    Eine ganze Menge Leute sind nicht zufrieden mit der Politik der Regierung oder/und der Migrationspolitik, wollen aber eben nicht AFD wählen. Etwas anderes können sie aber nicht wählen, wenn sie diese Nichtzustimmung zeigen wollen.

    Man sollte diese Personen nicht auch noch in die Arme der AFD treiben.

    Die bürgerlichen Parteien hatten alle Chancen, das recht starke Abschneiden der AFD zu untergraben. Aber eben nicht durch Kindergartenpossen im BT, sondern durch gute Politik für die Bürger, die sich der AFD zugewandt haben.

    Darunter sind mit Sicherheit einige, die wirklich aus tiefem Herzen rassistisch sind und vorher eben NPD gewählt haben. Ein paar Prozent. Unbelehrbar, aber mit denen bleibt man bei unter 5%.

    Die anderen? Sind unzufrieden.

    Was soll man wählen, wenn man mit der Migrationspolitik der Bundesregierung unzufrieden ist?
    Es gibt keine Partei, die die Migration beschränken möchte. Außer der AFD.

    Was soll man wählen, wenn man ein sehr konservatives Familienbild hat und sich Förderung für die klassische Kleinfamilie wünscht?
    Vielleicht sogar, dass ein Elternteil länger als ein Jahr für die Kinder zu Hause bleibt? Man gar mehr als 1 Kind bekommt (als normaler AN)?
    Auch hier sehe ich keine Partei, die sich dafür ausspricht. Außer der AFD.

    Es ist dringend notwendig, dass sich auch konservative Menschen von den Parteien vertreten fühlen, dass ist ihr gesetzlicher Auftrag. Und genau das wurde versäumt.
    Man hätte jederzeit leicht gegensteuern können. Hat man aber nicht. FJStrauß wurde hier schon zitiert: Rechts von der Union darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben.

    Ich denke auch, dass der Kostenfaktor eine Rolle spielt. Wir haben ja nicht mal mehr Schulkrankenschwestern!
    Obwohl wir sie dringend bräuchten, auch zur Beratung.

    Aber was das kostet...

    Es gibt hier erste Vorstöße, dass hier in BW wieder medizinisches Personal angestellt werden soll, eine Schwester würde mehrere Schulen betreuen - ist ja schon mal etwas.
    Aber noch sind keine Gelder bewilligt.

    Die Idee mit der Impfungsreihe in der Schule finde ich theoretisch gar nicht schlecht. Haken: Die Impftermine liegen bei uns ja viel früher. Im Kleinkindalter. Und da vermute ich einen Teil des Problems. In vielen Nachbarländern wird deutlich später geimpft.

    Die Impfungen in der Schule würden also deutlich zu spät kommen. Darüber hinaus: bei Vorankündigung würden die Unwilligen einfach fehlen, ohne Ankündigung hätten die Kinder den Pass nicht dabei, es würde also zu Doppelimpfungen kommen. Und da wäre ich als Mutter nicht dafür: mit zwei Neurodermitikern zu Hause kann ich ein Lied davon singen, dass wir Impfungen gut timen müssen.

    Darüber hinaus denke ich, dass die Zahl der Nicht-einfach-so-Impfbaren recht hoch ist. Kaum ein Kind ohne chronische Erkrankungen, selbst bei uns in der Pampa. Und auch mein rheuma- oder asthmakrankes Kind würde ich nicht gern ohne vorherige Absprache impfen lassen.

    Hinzu kommt, dass die mneisten Eltern heute beide berufstätig sind, Krankentage der Kinder sind für viele ein Problem. Und selbstverständlich verursachen Impfungen auch häufig Impferscheinungen wie Fieber, Hautrötungen etc. Da müssen die kids dann daheim bleiben - auch das muss heute getimt werden.

    Diese letzte Schulwoche war hart, für Schüler und Lehrkräfte.
    Das Hauptproblem scheint mir, dass in den tropischen Nächten keine Abkühlung stattfindet und Mittwoch Nacht die Temperaturen bei 24 Grad lagen - morgens ist das Schulhaus dann genauso warm, wie ich es am Vortag verlassen habe und Lüften am Morgen bringt keine Erleichterung.
    Das bedeutet, dass man sich nicht erst um die Mittagsstunden Gedanken machen muss, sondern um alle Stunden. Und so viele Kellerräume haben wir nicht.

    Noch unangenehmer war die Hitzewelle Anfang Juli, hier waren noch Klassenarbeiten zu schreiben, mit meiner Freitagnachmittagklasse habe ich mir dann einen Nordraum gesucht, es war aber trotzdem heiß wie Bär. Die Berufsschüler sind hart im Nehmen und haben durchgehalten, ich habe Wasser hingestellt und alle zum Trinken genötigt und wir haben die Arbeitszeit für die KA verlängert, damit alle fertig wurden. Es war aber trotzdem eine Zumutung.

    Hallo Tayfun,

    zum einen wählen meiner Erfahrung nach Personen mit Migrationshintergrund ganz gern die AFD. Sie haben ihre ganz eigenen Gründe dafür.

    Mit brain drain meine ich, dass bis zum Mauerbau vor allem Facharbeiter, Selbstständige, Akademiker und Oppositionelle die DDR verließen. Die würde ich jetzt mal ganz frech unter "Elite" zusammenfassen. Seit dem Mauerfall haben besonders viele junge Frauen die neuen Länder verlassen, die Zahl der abgewanderten Facharbeiter und Akademiker ist viel höher als die der Arbeiter und Senioren. Ist ja klar und liegt ja in der Natur der Sache. Damit ist es einfach schwieriger, wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen.


    Zur Aufarbeitung des NS kann ich nur mit Schulbüchern der DDR aufwarten und Gesprächen, die ich mit meinen vielen Cousinen in Thüringen geführt habe und noch führe. Mir ist bewusst, das in der BRD vor 1968 Funkstille herrschte in Bezug auf den NS. In meiner Generation kam die Auseinandersetzung aber massiv und war nicht nur eine Erinnerungskultur. Der Unterschied zur DDR ist für mich, dass zum einen bestimmte Opfergruppen weniger thematisiert wurden (insb. Juden), zum anderen die Idee da war, es handele sich weniger um die eigene Geschichte, sondern um die der BRD.

    Durch die Groko 13-17 hat sich im Bundestag eine Riesenkoalition gezeigt, bei der viele eine Opposition vermisst haben. Auch danach haben die Parteien wenig unterschiedliche Programme in wichtigen Fragen angeboten. Die AFD hat diese Lücke genutzt.

    Die AFD ist für viele Bürger in Ost wie West eine Protestpartei. Es soll weh tun, wenn sich viele für die AFD entscheiden. Das heißt noch lange nicht, dass viele sie gern an der Regierung sähen. Im Gegenteil: Viele AFD-Wähler würden eine Politik, die für die Menschen da ist, die zuverlässig und glaubwürdig ist, sich nicht nur nach Lobyyisten richtet und Schäfchen der Politiker ins Trockene bringt, begrüßen. Die letzte Woche hat mich aber nicht unbedingt überzeugt, dass solch eine Politik Wirklichkeit wird.

    Hallo Krabappel, ist es wichtig, ob ich von hüben oder drüben bin? Gibt es nur ein entweder oder? Ich entscheide mich in dem Fall für "divers".

    Warum die Ostdeutschen AFD wählen? Da gibt es keinen monokausalen Ansatz.
    Thesen (aber keine netten):

    - seit 1944 gibt es einen massiven brain drain aus den heutigen neuen Bundesländern heraus. Zurück blieben vermehrt alte, kranke, wenig begabte oder hoffnungslose Menschen.

    - die Ostdeutschen haben alles schon gewählt, es hat sich aber nichts verbessert: aus Kohls blühenden Landschaften wurde nichts, die SPD versagte auch, dann hat man mi der Linken eine SED-Nachfolgepartei gehypt, die die Lage auch nicht verbessert hat und nun ist eben rechts dran. Ein Hoffnungsschimmer: Grün hat der Osten noch nicht gewählt, da bestehen also noch Chancen.

    - eine regelrechte Aufarbeitung des NS fand in der DDR nicht statt.

    - der Osten wurde nach der Wende vom Westen verraten und gekauft. Für`n Appel und´n Ei. Zur Treuhand muss ich sicher nichts ausführen, aber bis heute sitzen in den gehobenen Positionen in Staat und WS im Osten - Wessis. Schmeckt nach feindlicher Übernahme und weckt nichts anderes als Nationalstolz.

    - Die DDR bot keine Freiheit und keinen Luxus, aber Sicherheit. Arbeitslosigkeit war faktisch unbekannt, auch der größte Depp hat noch ein Jöble bekommen und seinen Verdienst gehabt. Das hat sich massiv geändert.

    - Der Osten sieht heute baulich schön aus, aber für den Strukturwandel wurde nicht viel getan. Und nun will man den Kohlekumpel auch noch an den Kragen. Da hängen Familien dran und letztlich ganze Regionen. Es hilft überhaupt nicht, den Betroffenen zu sagen, sie mögen doch altruistisch sein und Iíhre Jobs für Klimarettung und Zukunft opfern. Dafür hat dort niemand Verständnis. Man muss den Leuten konkrete Pläne vorlegen, was der Kohleausstieg für sie bedeutet und dass in sie und neue Berufe investiert wird. Ich dachte, wir seien ein Sozialstaat.

    - Die Wiedervereinigung musste schnell gehen, daher ist die DDR einfach unter die Decke der BRD geschlupft. Einfach, unkompliziert, eine größere Bundesrepublik. Leider haben wir dabei vergessen, die Leistung der DDR-Bürger, die den Staat zu Fall gebracht haben, zu würdigen. Da serweist sich heute als Fehler.

    - Last but not least: Wer die DDR live erlebt hat, weiß, wie es ist, eine Einheitspresse zu erleben und Meinungen nicht äußern zu können. Die Antennen dafür, wann Meinungen nicht mehr frei geäußert werden können, ist mit Sicherheit feiner ausgeprägt als im Westen. Und natürlich gibt es seit 2015 bestimmte "Codes" ("Männer" haben sich etwa zuschulden kommen lassen etc), eine sehr einheitlich berichtende Presse (hat schon beim Wulff-Rücktritt angefangen, hochwertige journalistische Arbeit kostet halt Geld und kann nicht von Praktikanten erledigt werden, die schreiben bei dpa ab) und sehr rigide Reaktionen auf Kritik an der Migrationspolitik Deutschlands. (Nee, ich will die Diskussion nicht erneut lostreten, es gibt halt noch Nuancen zwischen "absaufen" und "Alle sind willkommen und können bleiben.")

    Insgesamt wünsche ich mir ein wenig mehr Respekt vor den Ostdeutschen und bessere politische Konzepte, dann ist die SFD im Osten auch bald Geschichte.

    Bei mir wurde in den Schwangerschaften nur der Rötelntiter bestimmt. Ist das heute anders?

    Übrigens: Die niedrigen Titer nach Impfung könnten schon noch problematisch werden, erste Studien zeigen, dass nach Impfungen die Titer stets niedriger sind als nach Erkrankungen.
    Es ist also durchaus möglich, dass MMR in Zukunft nachgeimpft werden muss. Im Erwachsenenalter. Dann, wenn die Männer eh nicht mehr freiwillig zum Arzt gehen...

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