Beiträge von Stille Mitleserin

    Um ein wenig zu ätzen:
    Was soll nach 12 Jahren alternativloser Politik auch rauskommen?
    Und dabei, dass in den Medien Ergebnisse von Volksabstimmungen als falsch dargestellt werden, z.B. der Brexit.
    Wir suggerieren uns ja gebetsmühlenartig, dass wir Demokratie nicht können.
    Dass es eben nur richtige oder falsche Entscheidungen gibt und eben Experten stets die richtigen Entscheidungen treffen.
    Was natürlich Schmarrn ist.

    Vielleicht ist damit auch die Hoffnung verbunden, dass aus so verfahrenen Situationen wie in der Weltlage oder auch in der Innenpolitik
    eine starke Führung Auswege finden kann.

    Und zuletzt: vielleicht ist es auch der Wunsch nach charismatischeren Politikern, die eine klare Sprache führen.
    So frage ich mich seit geraumer Zeit, wo denn Herrn Steinmeiers Stimme ist, die für ein Miteinander im Pluralismus wirbt. Und denke an Roman Herzog, Richard von Weizsäcker oder Kanzler wie Schmidt, Brandt und meinetwegen auch Kohl, die starke Persönlichkeiten darstellten. Und dann denke ich an Nahles, Merkel, Merz oder Spahn und mir wird ganz blümerant zumut.

    Ich hatte viele großartge Lehrkräfte, aber mein Geschichts-LK-Leiter hat mich und die anderen Teilnehmer nachhaltig geprägt und beeindruckt, so dass aus den Schülern ein Geschichtsprof, zwei Doktoren in Geschichte, zwei Geschichtslehrer und zwei Leute, die sich mit Geschichte bei Verbänden befassen, geworden sind.

    Der Haken ist für mich, dass dieser Planet nicht 10 Milliarden Menschen oder mehr ernähren kann.
    Der Ausweg ist entweder der Einsatz neuer Technologiern, z.B. die Anzucht von Nahrungsmitteln und Treibstoffen in Fabrikhallen oder Hungersnöte, die die Anzahl der Menschen wieder reduzieren. Wahrscheinlich ist die Mischung aus beidem.

    Letztlich wird die Variante vegan mit einer Anreicherung mit Eiweiß aus Insekten wohl die Lösung sein. Lecker finde ich das nicht, ich werde aber wohl nicht gefragt werden.
    Der Klimawandel kommt, er ist schon da. Auch mit kleinen Einsparungen und Verzicht, selbst mit einer Umwandlung Deutschlands in eine Art Steinzeitwirtschaft könnte der Klimawandel nicht mehr aufgehalten werden, mit 80 Mio sind wir einfach ein sehr kleines Volk.
    Wir brauchen große Lösungen, um die Folgen abzumildern.
    So stammt der Löwenanteil des Plastiks in dne Meeren mitnichten aus Deutschland. Es wird hauptsächlich durch Flüsse in China, Indien, Afrika und Südamerika in die Meere gespült. Wir brauchen wirksame Recyclingmöglichkeiten auf diesen Kontinenten. Und das ist nur ein kleines Feld, auf dem wir globale Lösungen brauchen.

    Ich verstehe, dass sich jeder, der Müll trennt oder auf Flugreisen verzichtet, moralisch besser fühlt. Helfen tut es aber nicht.

    Vielleicht sollten wir dann zumindest überlegen, den Folgen des Klimawandels sinnvoll entgegenzuwirken und hier zu investieren: Hochwasserschutz an der Küste, Süßwasserspeicher gegen Trockenheit, sturmsichere Bauten. Vielleicht helfen solche Investitionen und die Entwicklung von Technologien unseren Kindern mehr.

    Selbstverständlich esse ich Tiere. Deswegen schlage ich meinen Hund nicht.

    Ich habe übrigens auch schon Hausschlachtungen durchgeführt, ich weiß also, wovon ich rede.
    Mir war es wichtig, dass die Tiere schnell sterben. Darauf hat unser Hausmetzger stets geachtet.
    Wichtig war mir auch, dass kein Stück des Tiers verschwendet wird.

    Bei den Hausschlachtungen habe ich weder Schuldgefühle noch Mitleid empfunden, allerdings eine tiefe Dankbarkeit.

    Erdbeeren kaufen wir gerne direkt vom Feld und ernten selber, Fleisch bekommen wir oft von Freunden, die selbst schlachten.
    Immer geht das aber nicht.

    Wir ernähren uns eiweißbetont. Sehr eiweißbetont.
    Daher kommt 6 Mal in der Woche Fleisch oder Fisch auf den Tisch. Natürlich gibt es auch reichlich Milchprodukte, eiweißhaltige Gemüse etc. Aber wir können gar nicht so viele Linsen essen, wie mein Mann Eiweiß braucht (auf ärztlichen Rat). Ergo: ohne Fleisch geht es nicht.

    Man kann Gemeinschaftsschule gut machen.

    Mit zwei Lehrkräften in jeder Stunde, festen Sozialarbeitern, einer Schulkrankenschwester und pädagogischen Hilfskräften.
    Mit einer guten Ausstattung, z.B. kleineren Räumen für individuelle Förderung, Teilung von Klassen im naturwissenschaftlichen Unterricht, Bildung von Fördergruppen verschiedener Anforderungsstufen.
    Einer sprachlichen Förderung von fremdsprachigen Kindern, bevor sie in den normalen Klassen sitzen. Dazu gehört auch eine verpflichtende frühkindliche Sprachförderung.
    Dazu gehören aber auch ein Ganztagsschulkonzept, das nicht nur Aufbewahrung ist, sondern den Kindern die Teilnahme an Sport oder das Spielen von Instrumenten ermöglicht, wichtig wären also Kooperationen mit Vereinen und Musikschulen. Für jede Schule eine Bib mit Bibliothekar, in der die Größeren auch wissenschftlich arbeiten können.
    Und nicht zu vergessen: Eine gesunde Ernährung in einer Mensa, in der auch die Lehrer gerne mit den Kindern zusammen essen.

    Hab ich was vergessen?

    Das Problem der Hauptschulen ist auch ein soziales Problem. Ganz ehrlich: Ich würde meine Kinder nicht auf die hiesige Hauptschule schicken. Auch nicht mit Hauptschulempfehlung. Viele ausgebrannte Kollegen, die keine Unterstützung erhalten, eine Sozialarbeiterin 2 Stunden die Woche an der Schule, Kinder aus schlechten Verhältnissen, die exzessiv zocken und schon mit 12 Pornos konsumieren, eine Sprache, die nicht zum Aushalten ist, Kinder, die schon früh in Konflikt mit der Staatsmacht geraten. Und siebte Klassen, die noch immer am Grundschulstoff entlangwerkeln, weil der immer noch nicht sitzt.

    Ich bin ein Snob, ich habe kein Interesse an solchen Freunden meiner Kinder und wenig Lust darauf, an meiner Haustür mit "Ey, Alde" begrüßt zu werden. Auch nicht darauf, dass die Polizei hier anruft und sich nach Freund x erkundigt. Auch nicht darauf, dass Freund y die Uhr meines Mannes hat mitgehen lassen, eine detaillierte Schilderung eines recht heftigen Pornos (da waren die Jungs 7). Ihr merkt, wir haben in der Grundschule schon Erfahrungen gesammelt. Ich hätte nie gedacht, dass ich meinen Kindern den Umgang mit anderen Kindern verbiete. Aber genau das habe ich schon mehrfach getan.

    Übrigens: Die damaligen Hauptschulkollegen meiner Schwester kamen teilweise aus einfachen Familien, alle waren aber höflich zu meinen Eltern und stets willkommen.

    Vor 25 Jahren war die Hauptschule in BY eine Schule für junge Leute, die auf eine Ausbildung zusteuerten.
    Meine Schwester konnte nach Klasse 9 leidlich Englisch, einen Aufsatz schreiben und beherrschte Prozentrechnen. Eine Resterampe war die Schulart damals ganz und gar nicht, alle ihre Klassenkollegen haben eine Ausbildung gemacht, einige haben weiter die Schule besucht.

    Allerdings war das Niveau der damaligen Hauptschule vergleichbar mit dem Abschluss, den heutige Realschüler in Bawü mitbringen.

    Zu Finnland:(Zitate)

    Im Land selbst schreibt man den Erfolg neben der Gesamtschule vor allem dem Bildungshunger zu. Dieser hängt eng mit der Geschichte des Staates zusammen. Als Finnland 1917 von Russland unabhängig wurde, entstand ein Nationalbewusstsein, das stark durch den Bildungsgedanken getragen war. Außerdem setzte die Industrialisierung im lange landwirtschaftlich geprägten Finnland spät ein. Bildung war entscheidend, um aufzuholen. Heute sind Bibliotheken wichtiger Teil des Lebens und gut gefüllt. Finnen lesen gern – auch Kinder. Das müssen sie auch. Denn ausländische Filme werden nicht synchronisiert, sondern mit Untertiteln gezeigt.


    In Finnland gebe es verglichen mit anderen Ländern weniger Einwanderung und auch eine kleinere soziale Kluft zwischen Arm und Reich als in anderen Ländern. Das führe zu homogeneren Klassen, die das Unterrichten für die Lehrer einfacher machen würden als in Einwanderungsländern mit zahlreichen Ballungsräumen.


    In der Schule gibt es keine Ausländerkinder, die dem Unterricht aus sprachlichen Gründen nicht folgen können, denn sie dürfen gar nicht in eine Regelklasse gesetzt werden, ehe sie das erforderliche Sprachniveau erreicht haben. Die Schule ist verpflichtet, selbst für eine geringe Zahl von Kindern ausländischer Muttersprache Sondergruppen einzurichten, in denen sie sprachlich erst einmal „auf den Stand“ gebracht werden. Und last but not least sind die finnische Gesellschaft und ihr Wertegefüge in weiten Bereichen noch immer sehr homogen. Das wirkt sich auf Disziplinprobleme in der Schule positiv aus.

    Und: Finnische Lehrer verbringen pro Tag nur 4 Stunden im Unterricht, zwei Stunden pro Woche sind für die Weiterbildung reserviert.

    Hallo krabappel,

    eine neue Studie zeigt, dass schwache Schüler in starken Lerngruppen schon früh Ausgrenzungserfahrungen machen und ein schlechteres Selbstbild haben als Kinder und Jugendliche in homogeneren Lerngruppen. Dies spricht gegen Inklusion und auch gegen die Gemeinschaftsschule ab Sek I.

    Andererseits haben es auch die Begabten schwer. Mein Junior bewegt sich in einer Art Nerd-Freundschaftskreis, die allesamt Mobbingerfahrungen in der Grundschule gesammelt haben und nun froh sind, im Gymnasium andere Jungs und Mädels getroffen zu haben, die gerne lesen/Schach spielen/programmieren/Geschichten schreiben etc. Teilweise sind die Erfahrungen wirklich unschön und ich kann mir vostellen, dass sie, fortgesetzt bis Klasse 9 oder 10, diese Kinder hätten traumatiseren können.

    Natürlich haben wir die schöne Vostellung, dass die Starken den Schwachen helfen, die Sportler die Unsportlichen in die Mannschaften holen, Fatme enge Freundschaften mit Martin und Chantal unterhält und der angehende Medizinstudent Ole-Torben mit Sabrina, der Bäckereifachverkäuferinazubine, anbändelt, um mit ihr eine Familie zu gründen, wenn alle Kinder gemeinsam zur Schule gehen.

    Für mich ist das eine Utopie. Das klappt in relativ homogenen Gesellschfaten (DDR, Estland, Finnland etc), aber nicht in unserer breit diversifizierten Gesellschaft.

    Übrigens: Besonders für die schwachen Kinder und die eher unlustigen Lerner ist das Prinzip SOL tödlich, das von den Gemschulen hier in BAWÜ so intensiv umgesetzt wird. Natürlich gibt es Themen, die man sich selbst erarbeiten kann, ich bin aber dankbar, dass das von mir niemand in z.B. den Naturwissenschaften verlangt hat, in Mathe hätte ich mir gar nichts selbst beibringen können (und es hätte mir auch keine Freude gemacht).

    In BW bist du mit Wirtschaft drin. Wir suchen händeringend. Zweitfach egal, du wirst eh fast ausschließlich in WS eingesetzt. Und wenn du dich nicht besonders ungeschickt anstellst und nicht super verkorkst bist, sind auch die Noten im 1. Stex superwurscht.
    Fachfremd unterrichten fast nur noch ältere Kollegen in der Berufsschule Deutsch, das ist auch ganz gut so. Schließlich machen wir seit Neuestem ganz schön viel Grammatik.

    Übrigens bist du in BW höchstwahrscheinlich ach am GY ziemlich willkommen, WS ist neues Pflichtfach und es gibt nicht überall qualifizierte Kollegen. Insofern: Das Zweitfach ist nicht so wichtig.

    Hallo kiggie,

    bei Beamten kann die Schule Regelungen anstreben, die aber nicht eingehalten werden müssen. Der Stundenplan der Schüler hat einfach Vorrang.
    Das Einzige, was hilft, ist eine Überlastungsanzeige. Und evtl. darauf zu pochen, im nächsten Jahr einen besseren Stundenplan zu erhalten.
    Ansonsten stehen wir dem Staat zur Verfügung, wenn er es braucht. Das ist der Deal.

    Hallo Miss Jones,

    manche der beschriebenen Szenen erinnern mich durchaus an Cesar Millan (der Hundetrainer, der noch mit Unterwerfung arbeitet), andere kann ich nachvollziehen.

    Beispielsweise die Mützenszene. Hier geht es um ein Kind, das kurz vor dem Schuleintritt steht. Sie soll joggen, möchte aber nicht. In der Schule wird ja auch erwartet, dass die Kinder beim Sportunterricht mitmachen.
    Und ich hätte von meinen Söhnen um den Schuleintritt herum erwartet, dass sie einen Gegenstand in der Größe einer Mütze suchen, wenn sie ihn verloren haben.

    Auch die Erklärungen zum Thema Essen sind nett - aber was macht man denn, wenn Junior nichts anderes isst als Pommes oder Süßigkeiten? Der Sohn einer Freundin wiegt mit seinen 12 Jahren über 120 Kilo, ich finde laissez-faire da nicht wirklich akzeptabel.

    Ich habe gelesen, es ginge um Kinder in extremis, in Notlagen, die die Gesundheit und auch das Leben der Kinder bedrohen.

    Ich kenne das nicht von Kinderstationen, aber habe als Helferin in der Altenpflege nicht wenige Fälle erlebt, in denen sich die Patienten gegen die Maßnahmen zur Wehr gesetzt haben. Die Familien, die z.B. die Magensonde für Mama haben wollte, hätte diese Momente nicht miterleben dürfen. Die Alternative ist aber verhungern lassen.

    Muss ich mir das so ähnlich vorstellen?

    Übrigens ist der Film noch nicht auf dem Index, er wurde nur in einigen Kinos abgesetzt.

    Bevor du in den Master einsteigst, rate ich dir, noch einmal Praktika zu machen, im Kindergarten, in der Grundschule, evtl auch an Förderschulen, in der Sozialarbeit. Diemal mit selbstgemachtem Unterricht.

    Der Beruf der Erzieherin ist übrigens nicht schlecht bezahlt, die meisten Kräfte arbeiten aber nur in Teilzeit. Daher kommt das schlecht Entgelt. Nach einigen Jahren liegen auch Erzieher bei im Schnitt 3000 Euro brutto, als Leitung verdient man entsprechend mehr. Davon kann man leben, davon kann man auch eine Familie ernähren.

    https://www.academics.de/ratgeber/erzieher-gehalt

    Geld ist schön und gut, aber der Beruf sollte einen zumindest zufrieden machen. Schau dich noch mal um, was es so alles gibt.

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