Beiträge von goeba

    Mir ging es noch um etwas Anderes.

    Ich bringe mal zwei Beispiele:

    a) Google Maps liefert für gewöhnlich die exaktesten Staudaten und -prognosen. Woran liegt das? Daran, dass Millionen von Autofahrern Google freiwillig mitteilen, wo sie sich gerade befinden. Praktisch, aber ist es in Ordnung, dass ein Konzern so viel mehr weiß über die Menschen als der Staat?

    b) Angenommen, etwa 5% der Schüler arbeiten mit MS Office. Natürlich weiß ich nicht annähernd, was Microsoft aus den gesammelten Daten ableiten kann. Sind tatsächlich die Texte in der Cloud natürlich viel mehr, als wenn es nur die Telemetriedaten sind (wo vermutlich mindestens drin steckt, wer wann welche programme und welche Funktionen wie lange verwendet hat). Dann weiß Microsoft über bestimmte Teile des Bildungssystems wiederum sehr viel mehr als der Staat. Möglicherweise möchte der Staat dieses Wissen dann nutzen, macht sich dann aber wiederum abhängig von dem Konzern.

    Ich behaupte: Schon jetzt könnte Google Wahlen viel genauer vorhersagen als die Meinungsforschungsinstitute. Wie gesagt, Microsoft bekommt da insgesamt vermutlich deutlich weniger ab vom Daten-Kuchen. Der Punkt ist aber, dass wir alle nicht wissen, was damit geschieht, was Algorithmen da rauslesen können.

    Für mich ist das Problem durchaus auch praktisch relevant, da ich maßgeblich an den Entscheidungen beteiligt bin, welche Software wir einsetzen. Das legt bei uns der Schulträger nicht fest.

    Der von Volker genannte Aspekt der Kundenbindung ist natürlich auch ein sehr zentraler. Nimmt man Geschenke "kostenloser" Software an, macht man sich gleichzeitig zum aktiv Werbetreibenden.

    Durch einen Link in einem anderen Faden bin ich auf folgende Seite gestoßen:

    https://www.digitale-schule.net/office-365/onenote

    (und natürlich auf die ganze restliche Seite auch). Vieles, was auf der Seite steht, ist gut und richtig und anregend.

    Was mich aber nachdenklich gemacht hat ist die bedingungslose Empfehlung von One Note (und dem restlichen Office 365), ohne auf die Problematik der Datenübertragung zu einem großen Digitalkonzern (Microsoft in diesem Fall) wenigstens hinzuweisen.

    An anderer Stelle liest man immer wieder: Daten sind der Rohstoff des 21ten Jahrhunderts.

    Für einen ersten Überblick siehe etwa hier:

    https://www.datenschutzbeauftragter-info.de/der-rohstoff-d…-unserer-daten/

    Das wird dann von vielen abgetan mit dem Hinweis "ich habe nichts zu verbergen, es ist mir egal, wenn der Konzern meine Daten kennt". Mir selbst ist das auf mich als Einzelperson gesehen auch recht egal. Was viele aber nicht verstehen ist, dass die Digitalkonzerne durch die vielen Daten, die sie sammeln (und mit der Macht ihrer riesigen Rechenzentren natürlich auch auswerten), mehr über die Menschen auf der Welt (und in jedem einzelnen Land insbesondere) wissen als irgend jemand sonst.

    Um auf das Ausgangsbeispiel zurückzukommen: Nutzt eine kritische Masse an Schülern das online-Office, so kann Microsoft detailliert auswerten, womit sich eine komplette Schülergereration beschäftigt, was und wie sie lernen usw. usf. Man kann sinnvolle Dinge tun mit diesem Wissen, weniger sinnvolle, aber es ist auf jeden Fall Macht über die Menschen, die die Konzerne damit gewinnen.

    Ich halte One Note von der Useability und den Features her tatsächlich für ein excellentes Tool, möglicherweise das beste, das es für den Einsatzzweck planen / organisieren / mitschreiben (also für beide Seiten, Schüler und Lehrer) im Unterricht gibt. Ich als Linux-User kann es problemlos im Browser nutzen, sehr praktisch (und "kostenlos" für Lehrer + Schüler, ich musste nur meine schulische Mailadresse angeben, schon konnte ich loslegen, warum nur ...)

    Dennoch benutze ich andere Software, weil ich es nicht ok finde, Großkonzernen diese - aus meiner Einschätzung - große Macht über die Schülergeneration zu geben.

    Das Beispiel ist vielleicht nicht mal das krasseste, Google hat sicher noch viel mehr Daten (da es im Mobilbereich sehr viel stärker aufgestellt ist als Microsoft). Google ist damit ein Konzern, der sehr viel mächtiger ist als viele Staaten.

    Was meint ihr dazu? Ist das egal, sollte man nur nach der Useability gehen? Oder sollte man berücksichtigen, dass Daten (und seien sie auch noch so sehr anonymisiert) ein wertvoller Rohstoff sind, die man nicht leichtfertig herausgeben sollte?

    Ich habe auch mal einen interessanten Artikel darüber gelesen, das Microsoft mit den ganzen gewonnen Telemetriedaten aus Windows + Co seine hauseigenen KIs trainiert und die Dienste dieser so trainierten KIs dann an Firmen anbietet (über seine Azure Cloud), leider finde ich den Artikel nicht mehr, wer also einen Link hätte, dem wäre ich dankbar.

    Wer übrigens meint, bei handschriftlichen One-Note Notizen sei das nicht so tragisch, der möge mal die Handschrifterkennung ausprobieren ;)

    Eure Einschätzung würde mich interessieren!

    Wenn der Placeboeffekt manchen hilft, ist es doch gut.

    Dann hätte ich aber gerne ein Placebo, das nicht meinen Intellekt beleidigt. Ich hole mir meinen Placebo-Effekt lieber mit einem Kräutertee oder anderen Hausmitteln, die theoretisch auch eine Wirkung haben könnten, da fühle ich mich wohler als bei kleingemahlenen Stierhoden, im Kristallglas zum Erdmittelpunkt hin geschüttelt ...

    Tatsächlich ist es eine Sache, die mich immer wieder sehr ärgert: Das "in einen Topf schmeißen" alternativer medizinischer Ansätze.

    Wie bei @DeadPoet eben (der das aber auch einräumte): Selbstverständlich können alle möglichen Sachen wirken. Dass Zeit und Zuwendung eines Menschen Wirkung zeigen, ist bestens wissenschaftlich erforscht (also z.B. so, dass man in einer Doppelblindstudie einer Patientengruppe ein Placebo gibt, einer anderen Patientengruppe ebenfalls, wo sich aber zusätzlich der Arzt Zeit nimmt, Darstellung stark verkürzt).

    Ein Freund von mir glaubt an Homöopathie, weil sein Heilpraktiker ihn mal erfolgreich mit Blutegeln behandelt hat. Blutegel sondern ein stark blutverdünnendes Sekret ab, da ist es doch logisch, dass das eine Wirkung haben kann (!).

    Ganz im Gegensatz zur Homöopathie, die - weil kein Wirkstoff vorhanden - eben auch keine (über den ebenfalls wissenschaftlich nachgewiesenen) Placeboeffekt hinausgehende Wirkung haben KANN.

    Sobald man aber etwas gegen Homöopathie sagt, möchten viele einen gleich in die "nur Chemie + Schulmedizin" - Ecke stecken.

    Darum ging es - das sagt ja der Titel des Fadens - hier aber überhaupt nicht. Es geht um wissenschaftliche Überprüfbarkeit. Und wer den Unterschied nicht zu erkennen in der Lage ist, lässt es eben - wie auch schon der Titel des Fadens nahelegte - an naturwissenschaftlicher Grundbildung fehlen.

    Slightly off-topic, aber ich frage mich, ob es nicht ein nettes Projekt für meinen Informatikkurs wäre, das selbst zu programmieren.
    Hier gibt es Ideen dazu:
    https://tutorials-raspberrypi.de/raspberry-pi-b…a-selber-bauen/

    Vom informatischen her ist es natürlich spannender, das eigentliche "interpretieren" des Bildes auch selbst zu programmieren. Das ist auch gut möglich (weil die QR-Codes ja extra so gemacht sind, dass sie leicht lesbar sind), aber nur mit "perfekten" Bildern. Mit Bildern von einer echten (live) Kamera wird es dann gleich deutlich schwieriger.

    Dann stelle ich die App ins Schulnetz, und jeder Lehrer kann mit dem Schulrechner + HD-Webcam solche Quizze auswerten, ohne dass er die vermeintlich "kostenlose" App mit den Daten seiner Schüler bezahlt.

    Ich bin gerade ganz erfreut über das webm - Format.

    Ich habe schon des öfteren Videos gemacht, auch mit Anleitungen für Kollegen. Da gab es immer wieder Probleme damit, dass Einzelne das Video nicht abspielen konnten oder keinen Ton hatten oder kein Bild.

    Dadurch, dass webm direkt im Browser läuft, umgeht man das Problem, denn ohne einen Browser hätten die Leute das Video ja gar nicht herunterladen können.

    Mein Workflow ist nun also der Folgende:
    - Aufnahme mit Vokoscreen, hier direkt als Format "webm" angeben, die gewählten Voreinstellungen dafür sind sinnvoll
    - Einbetten bei Moodle in ein Textfeld. Das mag widersinnig erscheinen, hat aber den Vorteil, dass man noch etwas dazuschreiben kann (etwa : Hier wird Aufgabe xy erklärt)
    - Läuft in allen aktuellen Browsern und in der Moodle-App (getestet auf meinem Uralt-Android-Smartphone)

    Nötig sind in meinem Fall diese Videos, weil es zunehmend seltener wird, den kompletten Kurs vor sich zu haben. Durch diverse Sonderveranstaltungen fehlen häufig Teile des Kurses. Da ist es für mich weniger Arbeit, gleich den Unterricht als Screencast mitzuschneiden oder Erklärungen zu Aufgaben zu geben, als das lang und breit in Textform aufzubereiten.

    Edit: Nur, um das nochmal deutlich zu machen: Es gibt natürlich auch andere Formate, die im Browser laufen. Der Unterschied ist, dass bei vielen anderen Formaten der Browser auf Fähigkeiten des Betriebssystems zurückgreifen muss. webm ist direkt in den Browsern implementiert, sodass es egal ist, ob der Nutzer Firefox/Chrome/Chromium/Safari unter Windows/Linux/OS-X/IOS/Android (man denke nur an die Zahl der Kombinationsmöglichkeiten) nutzt.

    Das mit den Plastikstiften stößt mir auch sauer auf. Zum Glück sind es bei uns interaktive Whiteboards, so dass ich nur wenig von den Stiften brauche.

    Du glaubst aber hoffentlich nicht ernsthaft, dass die Gesamt-Ökobilanz eines digitalen Whiteboards besser ist als eines analogen?

    Vielleicht wäre ja das hier was: https://www.edding.com/de-de/produkte…eboardmarker-1/

    Ich persönlich kann sehr gut mit Kreidetafeln arbeiten. Aber Kreidetafeln machen Dreck und sind daher problematisch im Zusammenhang mit Teppichboden, den ich wiederum sehr schätze wegen der akustischen Eigenschaften.

    Wir werden bald ein paar neue Räume bekommen, wo es dann (analoge) Whiteboards statt Tafeln gibt, dann werden wir ja sehen, womit die Mehrheit (bei uns) besser klar kommt. Hat alles seine Vor- und Nachteile.

    Es gibt für bestimmte Fächer geeignete Lernmethoden und für Mathe halte ich Lernvideos für ausgesprochen nützlich.

    Das finde ich sehr pauschalisierend ausgedrückt. Es kommt sehr auf das Lernziel an, das du verfolgst.
    Möchtest Du Problemlösefähigkeiten stärken, so sind Lernvideos eher ungeeignet. Möchtest Du z.B. die Fähigkeit, eine quadratische Gleichung zu lösen, festigen, so können sie sehr geeignet sein.
    Ein "Erklärvideo" ist doch Frontalunterricht pur! Bei einem "normalen" Frontalunterricht kann man ja mal Zwischenfragen stellen, bei einem Erklärvideo eben nicht.

    Noch ein Tipp, da ich da selbst gerade nochmal Lehrgeld bezahlt habe: Am besten lauffähig in den verschiedensten Browsern ist das .webm - Format.
    Intern verwendet das vp8 als Videocodec und vorbis als Audiocodec (es sind auch andere Kombinationen, etwa mit vp9, möglich, aber das ist die gängigste).

    Wenn Du also aufwändige Recodierungen vermeiden möchtest, dann nimmst Du am besten gleich in diesem Format auf. Der von mir verwendete Screenrecorder "vokoscreen" etwa kann das.

    Ich hatte vorher das Problem, dass (etwa bei mp4 mit h264 Codec) es vom Browser und vom Betriebssystem abhing, ob das Video direkt eingebettet lief (was wünschenswert ist, wenn man es schon in einer Lernumgebung einstellt).

    Die webm-Videos laufen sogar in meinem uralt-Android-Smartphone!

    Eigene Lehrfilme sehe ich etwas zwiegespalten: Zum einen mag ich die Technik sehr, zum anderen bin ich in solchen Dingen sehr/zu perfektionistisch. Ich habe einmal einen Film zum Bildungssystem in der DDR erstellt und saß in den Sommerferien tatsächlich eine Woche in Vollzeit an diesem Film mit einer Dauer von nicht einmal vier Minuten.

    Ich glaube Dir sofort, dass man da unendlich viel Zeit reinstecken kann. Aber die typischen Mathe-Erklärvideos sind meist recht einfach gestrickt. Viele auf Youtube stellen sich einfach an eine Tafel und erklären so, wie im klassischen Frontalunterricht. Im Idealfall dauert dann das Erstellen eines vierminütigen Videos etwa 6 Minuten (also die vier Aufnahmeminuten plus Equipment hinstellen und hochladen).
    @Brick in the wall : Genau so, wie @Hanseat sagt, lediglich nicht das interne Mikrofon nehmen.

    Ich verwende ein Convertible mit Stift (in meinem Fall ein Lenovo Thinkpad Yoga).

    Früher habe ich eine Whiteboard Software verwendet, bei der man gleich in der Software einen Filmmitschnitt machen konnte, die hieß NotateIT. Ich habe aber den Eindruck, dass sie nicht mehr gepflegt wird (man kann sie aber noch kaufen).

    Aktuell verwende ich Xournal++ in Zusammenarbeit mit einer Screenrecording-Software (Vokoscreen hat sich für mich bewährt).

    Manchmal mache ich es aber auch anders und nehme eine Webcam (ich habe die Microsoft LifeCam Studio) und schreibe mit Stift und Papier.

    Egal, welche Software und welche Hardware Du verwendest: Das Wichtigste ist, dass das Mikrofon nicht in dem Gerät steckt, auf das Du schreibst. Das gibt unsägliche Nebengeräusche. Bei einem Tablet / Convertible ist also ein externes Mikrofon Pflicht.

    Zum Zeitaufwand: Wenn man es schafft, halbwegs unfallfrei Dinge so zu erklären, wie man sie im Unterricht auch erklären würde, und nicht schneiden zu müssen, dann ist das vom Zeitaufwand absolut vertretbar. Wenn man hingegen dutzende Takes braucht und dann auch noch schneiden muss, dann ist es zu aufwändig.

    Zum Einsatzgebiet: Ich sehe flipped Classroom eher kritisch. Das ist ein Konzept aus der Uni, wo in den Vorlesungen ja nur doziert wird. In der Schule ist Unterricht (so hoffe ich zumindest) mittlerweile deutlich interaktiver, kommunikativer und schülerzentrierter. Ich sehe das größte Potential solcher Videos im Bereich Üben, festigen, Wiederholen. Ich habe zu den wichtigsten Basiswissen-Gebieten Videos gemacht, auf die ich dann verweise, wenn ich etwas nicht zum 100ten mal erklären möchte (da ich damit ja auch den Rest der Klasse langweilen würde). Es gibt aber natürlich auch Anwendungsfälle für flipped Classroom.

    Analoge Whiteboards. Bei uns stehen in allen Klassenräumen fürs Putzen kleine Spritzflaschen mit Wasser, damit der Klassendienst die auch richtig sauber bekommt.

    Gute Idee. Ich bin auch zum Schluss gekommen, dass Wasser am besten ist, habe aber einen (neuen, sauberen) Schwamm verwendet, nachdem sich diverse Reinigungssprays als ungeeignet erwiesen haben.

    Vermutlich würde auch ein Schwammtuch (feucht) + Abzieher sehr gute Ergebnisse liefern.

    Trocken wischen geht nur ein paar mal, und der Filzbelag des Wischers muss zum Stift passen (jedenfalls gehen nicht alle Kombinationen gleich gut).

    Sprecht ihr von digitalen oder analogen Whiteboards als Alternative?

    Digital: Viel zu hohe Wartungskosten.

    Analog: Die Dinger sehen immer schrecklich aus, außer, ich habe sie selbst geputzt.

    Kreidetafeln, Maßnahmen:
    - nass wischen
    - Abzieher verwenden
    - Kreidehalter verwenden

    Wenn man selbst wischt, Spülhandschuhe dabei tragen. Bessere Alternative: Die Schüler wischen lassen.

    Ergebnis: Perfekt saubere Tafel, super Tafelbild, kein Kreidekontakt wg. Kreidehalter, kaum Staub.

    Ich halte mich inzwischen nicht mehr ganz so penibel an meine eigenen Vorschläge hier, weil ich so viel digital arbeite (Beamer + Convertible mit Stift, kein (!) digitales Whiteboard), dass meine Hände nicht gleich kaputt gehen, wenn ich doch mal selbst ohne Handschuhe die Tafel wische.

    Natürlich hinkt der Vergleich, das sollte offensichtlich sein.

    Aber der schulische Fächerkanon orientiert sich nun mal nicht daran, was man später mal braucht.

    Für mich sollte Schule dazu dienen, die Welt, die uns umgibt, etwas besser zu verstehen. Zu dieser Welt gehören nun mal seit einigen Jahren auch verstärkt digitale Technologien. Ich halte das Fach daher (inzwischen) nicht mehr für "Spezialistenwissen", sondern für allgemeinbildend.

    Selbstverständlich muss dann nicht jeder objektorientierte Programmierung können - immerhin ging es in meinem Ausgangspost um einen Oberstufenkurs. Was das Programmieren betrifft, wird man sich beim Pflichtfach Informatik auf Fragen wie "was ist ein Algorithmus", Algorithmen z.B. mit Karten / Papieren / sonstigen Gegenständen "durchspielen", einfache Algorithmen in einer grafischen Programmiersprache implementieren - beschränken.

    Wenn es Dich interessiert, was man sonst noch so in Informatik macht, hier ist z.B. das KC für Niedersachsen:

    http://db2.nibis.de/1db/cuvo/datei/kc_informatik_sek_i.pdf

    Aber nur weil Du - trotz intensiver Beschäftigung mit IT - ums Programmieren herumgekommen bist, jetzt zu folgern, das sei nicht relevant, finde ich doch etwas gewagt. Sozusagen stark von der eigenen Biografie ausgehend. Ich steure mal eine Anekdote entgegen: Ich habe seinerzeit auf dem Atari ST, den ich mit einem Midi-Synth verbunden hatte, ein Gehörbildungsprogramm geschrieben. So etwas gab es damals noch nicht. Damit habe ich meine Musikaufnahmeprüfung bestanden (und zwar in dem Bereich, den meine Software abdeckte, als Bester). Wenn man programmieren kann, hat man die Möglichkeit, für (bestimmte) Probleme Lösungen zu finden und umzusetzen und muss nicht auf Lösungen anderer warten, das ist schon eine sehr feine Sache. Aber anspruchsvoll.

    Das mit den Lehrern wird sich schon regeln. Eine Schule, die zu wenige Lehrer in dem Fach hat, lässt es eben erst mal ausfallen - so ist das in anderen Mangelfächern (Musik zum Beispiel) ja auch.

    Dann ist aber ein Bedarf da, und es können Stellen ausgeschrieben werden. Momentan wandern die Informatik-Studenten und Referendare, die ich (als Praktikanten und Referendare) kenne, in andere Bundesländer ab.

    Bis 2023 ist es noch lang hin und dazwischen liegt noch eine Landtagswahl.

    Ich finde nicht, dass das lange hin ist. Jetzt wäre gerade noch so Zeit, das anständig vorzubereiten. Ein Beispiel: Ich hatte vor 1,5 Jahren einen sehr guten Informatik-Referendar. Hätte ich gewusst, dass (mal angenommen, es ist wirklich so) 2023 Informatik Pflichtfach wird, hätte ich meine Chefin dringend gebeten, diesen Referendar irgendwie zu halten. Nach dem damaligen Stand war es aber so, dass wir absolut keinen Bedarf hatten. Im Gegenteil: Die KuK, die die (recht aufwändige) Zusatzqualifikation Info gemacht haben, möchten das ja auch ab und zu mal unterrichten. Es gibt zahlreiche weitere Implikationen. Wenn es kommt, wüsste ich es gerne im Laufe dieses Schuljahres, allerspätestens im Laufe des nächsten Schuljahres!

    Also: Warum sollte man als Informatiker Lehrer werden?

    • weil man gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeitet
    • weil man nicht den ganzen Tag vorm Computer sitzen möchte
    • weil man einen sehr abwechslungsreichen Beruf möchte (man hat ja mindestens noch ein anderes Fach)

    Um nur ein paar Beispiele zu nennen. Für einen detaillierteren Vergleich käme es dann schon darauf an, mit welchem Berufsfeld des Informatikers genau man das vergleicht.

Werbung