Beiträge von goeba

    Angenommen, Du rundest nicht.

    Dann käme bei beiden Verfahren das Gleiche heraus, wenn Du in beiden Halbjahren exakt gleich viele Einzelnoten hast.

    Hast Du das nicht, ändert sich das Ergebnis.

    Extrembeispiel: Angenommen, im ersten Halbjahr setzt sich die Note aus einer einzigen (das ist Unsinn, ich weiß) Teilnote zusammen, diese war 1.

    Im zweiten Halbjahr hast Du drei Teilnoten, diese waren 3.

    Schnitt aus allen Teilnoten wäre dann 10/4 = 2,5, gerundet dann 3.

    Schnitt aus den Halbjahresschnitten wäre (1+3)/2 = 2 (glatt).

    Natürlich scheitern viele Schüler auch schon vorher (verzeih meine überspitzte Darstellung), aber das macht es ja auch nicht besser.

    In meiner eigenen Grundschulzeit begann man in Klasse 1 mit der Schreibschrift. Da hatte man 4 Jahre lang Zeit, das zu üben. In Rheinland-Pfalz ist das übrigens immer noch so.

    Gut, dann setzen sich halt die Eltern, die das können + Zeit haben, mit ihren Kindern hin und üben zusätzlich Schreibschrift, die anderen Kinder haben dann halt Pech gehabt - wie so oft in unserem Land. Ihr Grundschullehrer könnt auch nichts dafür, weil es halt so vorgegeben ist. Wir Gymnasiallehrer können auch nichts dafür, weil das Zeitfenster für den Erwerb einer flüssigen Handschrift dann halt zu ist (und wir mit allem anderen Kram, selbst wenn es nicht so wäre, ebenfalls keine Zeit hätten, noch Handschrift zu üben).

    Ich bleibe aber dabei, die VA gehört als zugelassene Schulschrift abgeschafft. LA und SA sind beide ok, von mir aus kann man die Großbuchstaben auch gleich in Druckschrift schreiben, so lange nur die wichtigsten Kleinbuchstaben verbunden sind (und ohne zusätzliche "Ecken" wie bei der VA).

    Zusätzliche Infos hier: https://www.handschrift-schreibschrift.de/

    Ich bitte um Entschuldigung für den "vorwurfsvollen Ton", der liegt vermutlich daran, dass ich zusätzlich als Vater persönlich betroffen bin.

    Sorry, ich bin heute abend in undiplomatischer Stimmung.

    M.E. hängst Du das deutlich zu hoch. Am Gymnasium (!) fände ich es aus allgemeinbildenden Gründen sehr gut, wenn jeder Schüler mal sehen (!) würde, was Programmierung überhaupt ist.

    An der Grundschule halte ich wirkliches Programmieren für äußerst ambitioniert und, bedenkt man, dass man dafür andere wichtige Inhalte kürzen müsste, i.d.R. für verfehlt.

    Es gab hier einen anderen User, der das sehr überzeugend darstellte, dass man das an geeigneten Stellen im Unterricht mit einbauen kann - von mir aus. Aber richtiges Programmieren überfordert schon sehr viele Gymnasialschüler. Das hat, nebenbei bemerkt, auch sehr viele meiner Studienkollegen im Aufbaustudiengang Informatik überfordert (und die hatten immerhin ein Hochschulstudium + Abitur).

    Vieles kann man auch mit Rollenspielen ohne Computer darstellen, um zu verdeutlichen, was so ein Computer eigentlich (ungefähr) macht. Aber richtig Programmieren sehe ich kritisch (an der Grundschule, und später für mehr als zum "reinschnuppern" auch).

    Danke, dass Du die Abschnitte, in denen ich meinen "vorwurfsvollen Ton" abgemildert habe, rausgekürzt hast.

    Dann ist es einfach Mist, was in den Curricula steht: "Lernen eine verbundene Schrift kennen" heißt konkret: Wer nicht will, braucht nicht.

    Ich habe wirklich viele Schüler, die sich schwer damit tun, längere Texte zu schreiben, die tun mir halt leid. Die schaffen deswegen ihr Abi nicht. Ich bleibe dabei: Die VA hätte als Schulschrift niemals zugelassen werden dürfen. Die Fachkonferenzen der Grundschulen (die, wie Du ja richtig schriebst, die Wahl zwischen VA, LA und SA haben) täten gut daran, die VA nicht zu wählen.

    Auch ich (ebenfalls aus Gymnasiallehrersicht) frage mich aber häufig, mit welchem Ziel der Schrifterwerb an manchen Grundschulen stattfindet.

    Es geht eben nicht darum, Buchstaben zu malen, sondern schnell, mit wenig Anstrengung und lesbar zu schreiben. Beides wird zunehmend seltener, was hier (so vermute ich) daran liegt, dass alle Grundschulen die unsägliche vereinfachte Ausgangsschrift eingeführt haben, manche Grundschulen aber nur noch als "Sahnehäubchen", die Schüler dürfen dort auch gleich bei Druckschrift bleiben.

    Ich selbst hatte als Schüler auch Probleme mit der Schrift, aber damals musste man halt so lange üben, bis man es wenigstens halbwegs konnte. Da gab es kein "dann nimmt man halt Druckschrift".

    Das ist jetzt, zugegeben, nicht 100% on-topic, und die obigen Beiträge zeigen ja, dass viele Grundschullehrer sich Gedanken zum Thema machen. Ich selbst schreibe, wann immer es geht, mit Füller. Meine Frau aber mit Tintenroller, ich glaube, dass beides gut möglich ist. Ein Füller mit einer etwas breiteren Feder erzieht möglicherweise dazu, den Stift immer in einem exakten Winkel zu halten. Bei einem Kalligraphiefüller (bzw. einer Feder) muss man auf diesen Winkel achten, sonst hat man unklare Unterscheidungen zwischen den dickeren und schmaleren Linien. Vielleicht wäre das ein Vorteil des Füllers.

    Früher sagte man außerdem, dass der Füller dazu erzieht, nicht so fest aufzudrücken (weil er sonst kaputt geht). Ich habe Schüler, die mit Kuli schreiben, das kann man auf der nächsten Seite (eingraviert) auch noch lesen.

    Sorry, wenn ich hier übertrieben kritisch auftrete, aber ich habe mich bei meinen eigenen Kindern hingesetzt und versucht, noch eine halbwegs brauchbare Schreibschrift beizubringen, die VA ist wirklich eine Schande!

    @Buntflieger : Es müsste halt in jedem Schulbezirk eine bestimmte Anzahl fest angestellter Vertretungslehrer geben. Diese müssten dann eine Garantie bekommen, nach einer bestimmten Zeit eine "normale" Stelle zu erhalten, dann wäre das auch attraktiv. Und wenn mal gerade niemand zu vertreten ist, freut sich bestimmt der ein oder andere Kollege über eine Doppeltsteckung. Aber das würde ja Geld kosten, so wichtig ist Bildung dann doch nicht.

    @tabularasa : Vom Geld her gibt es ja schon ein paar "Bonbons" für Eltern. Wo sich aber noch wenig geändert hat, ist in den Köpfen der Menschen. Es ist hier - im Gegensatz zu Schweden etwa - nicht fest verankert, dass Kinder wichtig sind und für alle - Männlein wie Weiblein - ein guter Grund, z.B. früher nach Hause zu gehen.

    Ich persönlich halte nichts davon, dass beide Eltern voll arbeiten, wenn man (jüngere) Kinder hat. Aber schöner wäre es doch, wenn z.B. beide Elternteile 3/4 arbeiten, dann kann man sich das mit halbwegs normalen Betreuungszeiten ganz vernünftig aufteilen.

    Ich empfinde es zugegeben als erheblichen Vorteil, dass ich als Lehrer nachmittags auch öfters mal Zeit habe (und dann meine Arbeit eben Abends und / oder am Wochenende fertig mache). Aber es können ja auch nicht alle Lehrer sein. Es müsste sich hier noch viel ändern, und je mehr Eltern das einfordern, desto schneller wird es sich ändern.

    Klar ist, dass (biologisch) nur Frauen schwanger werden.

    Würden aber alle Männer in Elternzeit gehen (und damit meine ich nicht nur 4 Wochen), dann wüssten die Arbeitgeber, dass sie im Zweifelsfall bei Männern mit den gleichen Ausfällen zu rechnen haben, und keiner hätte mehr einen Vorteil.

    So lange aber immer (und das liest man hier ja auch ständig) kommt "mein Mann kann aber nicht in Elternzeit, weil Karriere bla blubb", wird sich da nichts ändern.

    Also: Männer, geht in Elternzeit! (hab ich auch gemacht, wenn auch leider nur bei einem Kind, weil meine Frau bei den anderen arbeitslos war und sich das dann doch nicht so anbot).

    ...
    (was noch erschwert wurde durch die völlig chaotisch Klasse, der ich eigentlich niemals nicht den Rücken hätte zuwenden dürfen...). Das hätte ich an einer normalen Tafel besser (und in Kunst auch deutlich schöner!) hinbekommen....

    Das ist z.B. einer der ganz großen Vorteile der Arbeit mit Beamer + Convertible (oder von mir aus auch Dokumentenkamera + Zettel), man bleibt der Klasse zugewandt.

    Hallo,
    die Grafik ist gut, ich kannte die noch nicht (Asche auf mein Haupt). Sie trifft es aber gut.

    1. Technologische Perspektive: Diese ist für mich in meiner Rolle als Informatiklehrer besonders relevant. m.E. darf man sie an der Schule nicht außer Acht lassen, da Schule den Anspruch haben sollte, zu verstehen, wie die Welt um uns herum funktioniert. Natürlich nicht bis ins tiefste Detail, aber doch auf jeden Fall tiefer als "hier wischen, dann geht's".
    2. Anwendungsorientierte Perspektive: An manchen Stellen im Unterricht sind Anwendungen hochgradig praktisch. Mein Lieblingsbeispiel ist das Notensatzprogramm im Musikunterricht, das es erlaubt, sich die Noten, die man früher aufs Papier gemalt hat, nun anhören kann. Also auch wichtig.
    3. Kommt man ständig, etwa in seiner Rolle als Klassenlehrer, mit in Berührung.

    Also: Alles wichtig.

    Ja, evtl. haben sich die Beiträge überschnitten. In dem von mir verlinkten "Drittfach" erwirbst Du in RPf die volle Facultas. Du müsstest Dich aber erkundigen, wie viel Praxis Du da machen musst, inwieweit und in welcher Zeit das dann machbar wäre.

    Ich hatte z.B. im Hauptfachinstrument, Nebenfachinstrument und Gesang jeweils 8 Semester Einzelunterricht, falls der Praxisanteil nicht gekürzt ist, ist es dann von der Länge her de facto ein volles Studium.

    Wobei der Unterricht ja nicht nur wegen des Lehrermangels ausfällt, sondern in erster Linie wegen der gefühlt 13468 Projekte und Aktivitäten, die ja ach so wichtig sind.

    Das stimmt. Es gab ein Unterthema, mit dem meine Schüler deutliche Schwierigkeiten hatten. Ein Blick ins Kursheft verriet: Als ich das unterrichtet hatte, fehlte ein Großteil der Schüler wegen irgend eines Projektes. Selbstverständlich hätte ich Fragen beantwortet, wenn dann jemand beim Nacharbeiten oder beim Wiederholen über das Thema gestolpert wäre, diese kamen aber nicht. Natürlich hätte ich das auch selbst auf dem Schirm haben können, aber die Unterrichtsplanung in Mathematik ist in NDS aktuell sowieso sehr anspruchsvoll: Es gibt einen extrem wichtigen Zettel, auf dem die Anpassungen wegen des länderübergreifenden Abiturs draufstehen. Damit wird vieles aus dem aktuell noch gültigen KC außer Kraft gesetzt. Dann gelten zusätzlich auch noch die EPAs, es ist ein echtes Chaos. Da bin ich ehrlich gesagt froh, wenn ich alles unterrichtet habe und merke mir nicht noch vor, bei welchen Themen besonders viele Schüler gefehlt haben.

    Jetzt nochmal zur eigentlichen Prüfung: Natürlich waren alle Aufgaben lösbar, zumal wenn man Mathe studiert hat und Unterrichtserfahrung hat. Um aber, wie @Bear gesagt hat, das Abitur beurteilen zu können, muss man sich hinsetzen, mit Zettel, Stift und dem zugelassenen Taschenrechner, und die Aufgaben komplett bearbeiten, mit der vollständigen Dokumentation der Lösungswege und allen Antwortsätzen.

    Dann muss man die benötigte Zeit mindestens verdoppeln (in meinen Klausuren in der Oberstufe hat sich ein Faktor 3 eher bewährt, da ich selbst sehr schnell arbeite). Nur mal "drüberschauen" ist unseriös.

    Moin,
    in Rheinland Pfalz sind die Bestimmungen für ein Drittfach auch recht moderat:

    https://www.zfl.uni-mainz.de/lehrkraefte/er…erungspruefung/

    Im Text klingt an, dass das auch mit Musik geht, man aber eine Aufnahmeprüfung machen muss. Wie es mit Musik so ist, gibt es bestimmt noch ein paar Sonderregelungen (wie ist es mit dem Instrumentalunterricht?), da müsstest Du Dich erkundigen.

    Rheinland Pfalz ist von BaWü ja nicht soo weit weg.

    Ein "normales" Musik Lehramtstudium parallel zu einer Teilzeitstelle an einer Schule würde ich für eher unmöglich halten. Nicht umsonst ist Musik 1,5-faches Fach in beispielsweise BaWü und RhPf, sogar Doppelfach in z.B. Bayern. Ich zum Beispiel fand mein Musikstudium deutlich aufwändiger und anstrengender als mein Mathestudium (was ja als recht schwer gilt und angesichts der Durchfallquote auch ist), nur, damit man mal einen ganz groben Vergleich hat.

    Ich kann nur für mein Bundesland sprechen:

    https://www.nibis.de/musik-im-sekundarbereich-i_11625

    Allerdings aufpassen: Diese Fortbildung ist ausdrücklich für Leute, die das Fach "fachfremd" unterrichten. Vermutlich ist es eben so, dass man dadurch keine Facultas erwirbt.

    Wenn man aber an einer Schule ist, wo das Fach gebraucht wird (das wären viele) und sich da engagiert, dann wird es einen Weg geben.

    Außer, wenn man Abiturprüfungen abnehmen möchte, da braucht man dann eine richtige Facultas.

    Ich kenne jetzt Deinen künstlerischen Background nicht. Ich will nur sagen, dass es nicht unmöglich ist, Musik zu unterrichten, wenn man es nicht studiert hat. Meist ist es ja auch so, dass Leute, die das machen wollen, intensive eigene musikalische Erfahrungen haben.

    Wenn man natürlich mal 2 Jahre Blockflöte mit 10-12 gespielt hat, dann ist das evtl. etwas wenig "künstlerischer Background". Die Unterschiede der Musikausbildung im Privatbereich sind ja mitunter extrem!

Werbung