Das Killer-Feature von Google Documents ist tatsächlich das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten in Echtzeit. Das gibt es nirgendwo anders in dieser Qualität.
Wir verwenden Moodle als Lernplattform. Da kann man für kollaboratives Arbeiten zum Beispiel ein Wiki erstellen, wo dann jeder einen eigenen Unterpunkt bearbeitet.
Vielleicht sollte man es mal andersherum betrachten, diesen Tipp habe ich auf einer Fortbildung bekommen.
Nicht vom Produkt ausgehen (in diesem Fall Google Classroom) und dann schauen, was man damit machen kann.
Sondern: Erst überlegen, was man machen möchte, dann schauen, mit welchen Werkzeugen man das umsetzen kann.
Ein Beispiel: Du sagst, die Schüler sollen in 4er Gruppen eine Präsentation zu einem Thema erstellen.
Jetzt ist die Detailfrage: In der Schule, oder soll das zu Hause fertig gemacht werden? Ok, lassen wir das mal offen.
Workflow mit Google Documents: Die Schüler erarbeiten gemeinsam ein Konzept, teilen die Arbeit auf, starten dann gemeinsam ein Dokument. Alle arbeiten gleichzeitig an diesem Dokument, jeder sieht in Echtzeit die Änderungen des anderen.* In der Hausaufgabe kann das so weitergehen, vorausgesetzt, jeder hat zu Hause Internet.
Workflow mit Libreoffice und klassischem Schulserver: Die Schüler erarbeiten gemeinsam ein Konzept, teilen die Arbeit auf. Jeder startet ein eigenes Impress-Dokument und bearbeitet seinen Teil. In der Hausaufgabe macht jeder seinen Teil fertig und lädt ihn, falls Internet vorhanden, schon auf den Schulserver (oder ins Moodle) hoch. In der Schule wird dann alles zu einem gemeinsamen Impress-Dokument zusammengefügt.
Man sieht schon an der Länge meiner Beschreibung, dass das mit Google Documents einfacher ist. Man sollte aber auch mal darüber nachdenken, dass man bei der zweiten Variante mehr lernt und versteht. Denn hier gibt es eine klare Trennung zwischen dem Dokument auf meinem Gerät und dem Dokument im Netz (Schulserver). Man muss aktiv etwas tun, um das Dokument mit anderen zu teilen.
Bei der ersten Variante verwischt diese Grenze. Man muss sich fragen: Kapieren die Schüler überhaupt, dass ihr Dokument nicht auf ihrem eigenen Gerät gespeichert ist, sondern im Netz?
Das mag trivial erscheinen, ist es aber nicht. War den ganzen Prominenten, deren Nacktbilder ins Internet kamen, klar, dass jedes Foto, das sie mit ihrem IPhone machen, in der ICloud landet? In der Presse hießt es oft, es seien Handys gehackt worden. Das stimmt aber nicht, der ICloud Account der Leute war gehackt worden. An das Handy wären die gar nicht herangekommen (die Hacker waren ja nicht Nachbarn der Promis).
Ein etwas weit hergeholter Vergleich wäre vielleicht: Selbst kochen vs. Fertiggericht. Wenn ich selbst koche, weiß ich genau was drin ist, habe aber mehr Arbeit. Der Vergleich hinkt an manchen Stellen, aber an anderen nicht.
Wie Ihr Euch denken könnt: Ich koche selbst 
* ist das immer gut, oder lenkt das auch ab? Ist das nötig, so lange die Schüler gleichzeitig im selben Raum sind?