Ich habe vor zwei Jahren aus Gründen, die hier weiter keine Rolle spielen, mal ernsthaft über einen Wechsel nachgedacht.
Vom finanziellen her kam ich damals auf 80 000 brutto, die ich in der Freien Wirtschaft hätte verdinenen müssen, um mein A13 Gehalt in etwa zu erhalten. Ich habe einen Freund, der genau in der Branche arbeitet, und der meinte, das könnte schwierig werden.
Ich habe aber keinen Zweifel, dass wenn ich direkt Informatik studiert und in die Wirtschaft gegangen wäre, ich jetzt mehr verdienen würde als als Lehrer. Das ist mir aber relativ egal, denn auch als Lehrer verdiene ich genug. Das hat aber auch damit zu tun, wo ich wohne, für München zum Beisiel würde ich mir sicher ein höheres Gehalt wünschen, da könnte ich es mir nicht leisten, so zu wohnen, wie ich aktuell wohne.
Vielleicht kann man mal festhalten, dass die Bezahlung letztlich in unserem Bereich nicht schlecht ist - auch nicht unverhältnismäßig hoch verglichen mit anderen akademischen Berufen mit Verantwortung und langer Ausbildung, aber eben auch nicht schlecht.
Das was teilweise schlecht ist, sind die Arbeitsbedingungen. Wie schon erwähnt wurde - Reagenzgläser spülen ohne Bezahlung. Oder, in meinem Bereich, wo praktisch verlangt wird, eine hochleistungsfähige IT-Infrastruktur aufzuziehen mit Wollknäul, Schere und Kleber. Das ist teilweise absurd. Davon, dass Bildung angeblich in unserem Land ein besonders hohes Gut sein soll, kann ich in der Praxis wenig finden. Und das nervt. Ich habe nichts gegen viel Arbeit, aber ich möchte etwas erreichen damit, und nicht gegen Windmühlen kämpfen.
Andererseits findet man mit Cleverness oft auch gute Lösungen, und Cleverness wiederum macht mir Spaß.