Beiträge von Genowefa

    Mit den Kollegen und der Schulpsychologin habe ich mich schon ausgetauscht. Die meisten zucken nur mit den Schultern und sagen, es liegt am mangelnden Interesse fürs Nebenfach. Die schlimmsten Schülergruppen sind die aus der Mittelstufe, das kenne ich ja von anderen Schulen, nur dass sich so etwas in diesem Ausmaß an einem Gymnasium zeigt, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich dachte schon daran, wieder einen Versetzungsantrag zu stellen, nur sagte ein Kollege, dass es an anderen Schulen auch nicht besser sei.

    Ach, super! So schnell kommen die Antworten, das hätte ich ja nicht gedacht! Vielen Dank dafür.


    Also kann ich mir meine vier Kriterien sparen und bewerte tatsächlich nur die Qualität der Beiträge. An sich ist das ja gut für die Schüler, nur keineswegs motivierender. Wenn meine aktive Beteiligung nicht besonders in die Note einfließt, kann ich ja auch passiv bleiben; und so ein Bild bietet sich mir jeden Tag.


    Ich bin zwar an einem Gymnasium, komme mir aber vor wie an einer Gesamtschule. Die Schüler beteiligen sich im Vergleich zu NRW viel weniger am Unterricht, stören viel mehr, sind unsagbar respektlos und haben eine desolate Arbeitshaltung. Der Ruf, der bayerischen Schülern so vorauseilt, wird ihnen - zumindest an dieser Schule - in keinster Weise gerecht.


    Die Fachberatung habe ich natürlich schon befragt zu Exen, Abfragen, etc. Nur wirklich pädagogisch finde ich es nicht. Das mutet eher an die sozialistische Pädagogik aus den 60ern an. Unangekündigte Leistungskontrolle, ein Graus. Soweit ich das verstanden habe, muss ich keine Abfragen machen. Exen schreibe ich natürlich, aber mit winkendem Zaunpfahl vorab.


    Vielen Dank, Friesin, für die detaillierte Aufführung der Notenerstellung! Das mit den Poolnoten werde ich dann auch so machen. Danke auch Dir, Kecks! Aber ich wundere mich wirklich, wieso sich Schüler bei der Gesetzlage überhaupt noch melden, wenn die Freiwilligkeit nicht in die Note einfließt. Diese Kopfnoten interessieren die meisten Schülern ja eh nicht, und es ist ja auch ein Durchschnitt aller Fächer, oder? Da fällt meine Note ja vermutlich nicht ins Gewicht.


    Mich würde noch interessieren, ob Kollegen mit Nebenfächern ähnliche Erfahrungen mit Störungen, Respektlosigkeiten und einer nicht vorhandenen Arbeitshaltung machen oder bin ich einfach an einer Schule mit schlimmen Schülern gelandet? Der Unterschied zu NRW und Niedersachsen (da habe ich mein Referendariat gemacht) ist eklatant - dies ist keinesfalls ein Angriff auf bayerische Schüler, ich wundere mich einfach nur sehr.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen!


    Ich bin in diesem Schuljahr von NRW nach Bayern ans Gymnasium gewechselt und komme noch nicht gut mit den Formalitäten der Notenerstellung zurecht. Es scheint so, als ob mündliche Noten a) anders erstellt werden und b) nicht so stark gewertet werden, wie ich es aus NRW gewohnt bin. Das Resulat ist, dass sich die Schüler sehr wenig mündlich beteiligen und sehr wenig Motivation mitbringen, und dazu noch auf meine Argumentation und schlechte Noten für die Nichtbeteiligung extrem ungehalten reagieren, weshalb ich geschlossen habe, dass sie es anders gewohnt sind. Ich unterrichte übrigens Religion.


    Zu meinem System:
    - Ich gebe mündliche Noten nach den Kriterien Qualität, Quantität, Kontinuität, Freiwilligkeit.
    - Nach 1-4 Stunden gebe ich jedem Schüler eine Note für die mündliche Beteiligung nach der ICE-Methode. Wer nichts gesagt hat, bekommt eine 6, und wir in den nächsten Stunden verstärkt von mir aufgerufen, damit er nicht darauf stehenbleibt.
    - Wer sich nicht freiwillig beteiligt, aber nach Aufruf immer eine gute Antwort geben kann, bekommt eine 4+ fürs mündliche (nur ein Richtwert).
    - Zusätzlich berücksichtige ich für die Endnote Referate, Gruppenarbeit, Hausafgaben, etc. mit ein, so dass am Ende meistens mindestens eine 4 auf dem Zeugnis steht.


    Die Frage ist, kann ich dieses System weiterhin so in Bayern fahren? Die Schüler, die wegen wochenlanger Nichtbeteiligung eine 5 oder 6 bekommen haben (wobei ich betont habe, dass diese Note nur eine von vielen ist, und sie nicht darauf stehenbleiben müssen, wenn sie sich jetzt stärker beteiligen), waren tödlich beleidigt und argumentierten, dass ich sie ja nicht aufgerufen habe. Ist es so, dass Freiwilligkeit nicht zählen darf? Damit wären auch meine Kriterien Quantität und Kontinuität dahin, und es würde mich überhaupt nicht mehr wundern, dass sich meine Schüler nicht beteiligen.
    Sind die Schüler in Bayern generell nicht so hoch motiviert, eine gute mündliche Note zu haben, weil sie ja eben nur 1-2 Noten für Unterrichtbeiträge pro Halbjahr bekommen, oder bin ich einfach nur an einer Schule mit unmotiviertem Klientel geraten?
    Muss ich am Stundenanfang abfragen? Ich finde diese Methode äußerst unangenehm und würde gern eine normale Stundenwiederholung an den Anfang stellen, ohne dass die Schüler jedesmal fragen, ob sie eine Note dafür bekommen. Natürlich fließt die Beteiligung wieder in ihre mündliche Note ein, aber nicht so, dass sie für diese 5 Minuten eine Note bekommen und den Rest der Stunde in den Schlummerschlaf versinken oder stören.


    Ich hoffe auf Eure Hilfe!

    Hallo Katta!


    Ich bin von Köln nach München gewechselt, und es hat so spezifisch geklappt, aber auch seine 4 Jahre gedauert, wobei nach 2 Jahren sogar Heirat und Kind dazukamen; vielleicht waren das die fehlenden Sozialpunkte. Es geht also, man muss nur konsequent dranbleiben. Viel Erfolg!

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