Beiträge von Dejana


    Ist mit dem "Verhaltensprotokoll", das du erwähnst, ein Blatt gemeint, auf dem das Kind sein Verhalten / das Nicht-Einhalten der Regeln reflektiert?
    Oder kann man darunter so eine Art "Dokumentation des Fehlverhaltens" für jedes Kind verstehen, wo jeder Lehrer einträgt, sobald etwas vorgefallen ist?


    Es ist ein A5 Heft, in das ich eintrage, wenn etwas passiert ist oder wenn ein Kind mehr als einmal was gesagt werden musste.
    Letztes Jahr haben wir 4 solcher Hefte gefuellt. Dieses Jahr sind gerade mal die ersten paar Seiten im ersten Heft beschrieben.

    Bei nem Verweis in eine andere Klasse gibt's bei uns ausserdem noch so nen kleinen Schein, der dann an den Schulleiter geht. Zwei solche Scheine in zwei Wochen und die Eltern werden von der SL einbestellt.

    - Gibt es einen "Maßnahmenkatalog" an eurer Grundschule?


    Ja. Ich halte mich aber nicht immer dran. Solange wir 'fair' bleiben, geht es gelegentlich auch anders. Kommt aber auf die einzelnen Kinder an.

    - Was passiert bei Vergehen in den Pausen?


    Aehnliches wie im Unterricht: Verwarnung, Auszeit auf dem Hof, Auszeit vorm Lehrerzimmer, zum Direktor geschickt...allies, was ueber eine Verwarnung hinaus geht, wird dem KL mitgeteilt (meist darf ich dann noch Sachen aufarbeiten)

    - Was passiert bei Vergehen/Störungen im Unterricht?


    Generell ist die Regelung bei uns in der gesamten Schule:
    1) Verwarnung
    2) Eintrag ins Verhaltensprotokoll
    3) Umsetzen an nen anderen Platz
    4) Verweis in Partnerklasse fuer 10 Minuten
    5) Verweis zur stellv. SL
    6) Verweis an SL
    Alles, was ueber Stufe 2 hinaus geht, bedeutet zusaetzlich Zeitverlust in der Spielzeit am Freitagnachmittag (wer mehr als 20 Minuten ueber die Woche hin verloren hat verbringt diese im Buero des SL)...ab Stufe 4 sprech ich nach Schulschluss mit den Eltern

    - Was passiert bei Beleidigungen/Ausdrücken/Vorkomnissen auf den Fluren oder in sonstigen in unbeaufsichtigten Momenten?


    Genau das Gleiche wie Im Unterricht. Unsere Schueler Sind sehr selten unbeaufsichtigt. Wer sich im Flur absolut nicht Benehmen kann, darf meine Hand halten,...wie ein Kleinkind. :rotwerd:

    - Wie werden "erzieherische Maßnahmen" dokumentiert und erfolgen auch Ordnungsmaßnahmen? Wenn ja, welche?


    Den Unterschied kenn ich nicht. Schulausschluss erfolgt bei uns bei gewalttaetigem Benehmen und Uebergriffen.

    Den groessten Einfluss hat meiner Meinung nach der Kontakt zu Eltern. Die Sind dann auch einverstanden, wen ich Ihre Kinder "bestrafe" wenn sie Mist gebaut haben.

    Ich werde dieses Jahr in Rheinland-Pfalz meinen Master of Education für Sek II in Englisch und Biologie abschließen. Anschließend würde ich sehr gerne mein Referendariat/ PGDE in Schottland machen. Mein erstes Masterjahr habe ich bereits in Aberdeen gemacht und würde nun gerne zurück, auch aus privaten Gründen. Leider bekomme ich von schottischer Seite keinerlei handfeste Informationen und werde ständig wieder an dieselben Infoportale verwiesen, die mir aber herzlich wenig weiterhelfen . Meine Frage richtet sich vorallem in Richtung Finanzierung. Bekommt man überhaupt irgendeine Art von Bezahlung in Schottland? Und wenn ja, kann man davon seinen Lebensunterhalt bestreiten? Ich wäre wirklich über jede Antwort froh, vielleicht hat ja irgendwer sein Ref in Schottland gemacht.


    Nur damit dir das klar ist: Weder PGDE noch PGCE sind ein "Referendariat". Es ist ein ganz normaler Studiengang, der letztendlich mit einer Lehrbefaehigung ended. Danach muss man immernoch sein "induction year" machen. In Schottland hat man den Vorteil, dass die Regierung einem einen Platz fuer das erste Jahr nach Qualifizierung findet,...aber eben auch nur fuer's erste Jahr. Danach steht man dann alleine da. Dementsprechend wird man fuer's Studium auch nicht "bezahlt". (Warum auch? Du bekommst dein Studium in Deutschland ja auch nicht mit nem Gehalt verguetet.) Ich hab mein PGCE in England gemacht,...schon vor ein paar Jahren, als ich fuer meinem Mangelfach (Englisch) noch £9000 verteilt ueber meine zwei Jahre bekommen habe. Das war aber kein "Gehalt". Zusaetzlich hatte ich ein Stipendium von meiner Uni. Dennoch haette ich damit nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten koennen (und nebenbei arbeiten geht sehr schlecht...im PGCE/PGDE year hat man keine Freizeit!). In Schottland gibt's das wohl nicht - zumindest konnte ich nichts finden - und auch in England bekommt man inzwischen weniger.
    http://www.teachinginscotland.com/642.455.497.html
    Zur Finanzierung der 'tuition fees':
    Will I get funding if I’ve studied another postgraduate course before? SAAS will not normally pay your fees if you have taken a postgraduate course (including teacher training) with or without support from public funds —or if your first degree has qualified you for a profession (for example, vet, doctor, dentist, nurse, midwife, minister or priest of religion).
    (http://www.scotland.gov.uk/Resource/Doc/200001/0053435.pdf)

    Wenn du rausfinden willst, welche Moeglichkeiten der Finanzierung es fuer dich gibt, musst du dich an die jeweilige Universitaet und in deinem Fall an die SAAS wenden. Als EU Buerger zaehlst du normalerweise als "home student".

    Zum einen gibt es bei uns keine Noten, sie koennen sich also keine Sportnote vermasseln. Sport wird vor der 7. Klasse nicht geprueft oder bewertet.
    Wenn ich sie waehrend der Stunde Protokoll fuehren lasse stoert sie das auch nicht grossartig. Das ist fuer meine Kids keine Strafe sondern eher ein Spass. Sie wuerden lieber 100 mal den gleichen Satz schreiben, statt bei Gymnastik mitzumachen.
    Sie spielen mich auch nicht gegen die Trainer aus. Ich hab kein Problem mit den Trainern, sondern hab sie Gebeten mit meiner Klasse die Gymnastikeinheit zu machen, gerade weil meine Jungs sehr gerne mit ihnen arbeiten. Ansonsten haette ich die Einheit halt wieder alleine gemacht. Sie haben aber nunmal das gleiche Problem wie ich letztes Jahr, da wir wirklich nicht viel mehr als ein paar Matten haben. Sie unterrichten das an mehreren Schulen bei uns in der Stadt, haben solch eine negative Einstellung zu Gymnastik aber vorher auch noch nicht gehabt. Das ist ein Problem bei den meisten unserer Klassen, merheitlich bedingt durch unser Einzugsgebiet.
    Letztes Jahr waren meine Problemchenschueler mehrheitlich in extra Mathe oder Englischunterricht und nicht in Sport.

    Und ja, ich erlaube auch anderen Schuelern bei bestimmten Dingen in Sport nicht mitzumachen insofern mir dies moeglich ist. Sie machen dann eben was anderes. Ich hab eine hohe Zahl an Schuelern mit Gesundheitsproblemen (und ich red hier nicht von ner kleinen Erkaeltung, sondern von Kindern die es nicht bis in ihre 30er schaffen werden). Das ist bei den beiden nicht der Fall. Ich denke aber, vorrangig sollte Sportunterricht Freude am Bewegen und nicht Zwang vermitteln. Sport ist eins der Faecher, das mehrheitlich von Schuelern nach der 9. abgewaehlt wird. Beide Jungs haben mitgemacht wenn ich sie dazu gezwungen habe (denn ich bin alles andere als leicht beeinflussbar und normalerweise sehr streng mit ihnen) aber von 'Freude am Bewegen' kann da wirklich keine Rede gewesen sein.
    Ich wuerde gerne die Gymnastik einheit unterrichten, die ich an meiner alten Schule hatte, wo wir auch Geraete benutzen und Bewegungslandschaften aufbauen konnten. Das geht bei uns aber nicht. Da haben wir nun drei Erwachsene, die ich meinet Meinung nach auch nutzen sollte...denn dann bekommen zumindest meine Schueler die wollen eine anstaendige Stunde und koennen sich verbessern. Den Rest kann ich zu was anderem mit raus nehmen. Und ja, das haben wir sogar an meiner vorigen Schule gemacht, wo sich die Maedels aussuchen konnten ob sie lieber Gymnastik oder Rugby machen wollten.

    Hi zusammen,

    meine 5. Klasse macht derzeit Gymnastik in Sport (mit zwei Trainern und mir). Ich hab bisher jedes Jahr Gymnastik alleine unterrichtet und auch nicht grossartig Probleme damit gehabt. Meine derzeitige Schule ist allerdings recht klein, weshalb wir auch nicht besonders gut ausgestattet sind. Letztes Jahr hab ich meine vorige Planung abgeandert und es ging, wenn's auch nicht gerade sehr aufregend war. Dieses Jahr haben wir ein aehnliches Problem, da die beiden Trainer ihrer eigenen Planung folgen,...obwohl ich ihnen inzwischen auch meine gegeben hab. Die Mehrheit meiner Klasse macht allerdings mit und vor allem meine Maedels freuen sich ueber die Einheit.
    Nun hab ich aber zwei Jungs - A und B -, die wirklich nicht wollen. Natuerlich kann ich sie zwingen (und die letzten zwei Stunden hab ich das auch recht gnadenlos durchgezogen,...denn normalerweise machen sie nach anfaenglichen Problemchen sehr gerne mit). Bei dieser Einheit bringt es aber wirklich nichts und ich will nicht die gesamte Stunde damit verbringen sie zum mitmachen zu bewegen, denn ich hab andere Kinder, die so schon schwierig genug sind und mehr Aufmerksamkeit brauchen. :autsch:
    Mit Eltern hab ich schon gesprochen, da beide ihre Sportsachen verstecken und so tun, als ob sie krank waeren, und A's Vater sagte gleich: "Ja, ich hab damals auch immer so getan, als waer ich krank, wenn wir Tanz hatten."
    Ich hab jetzt vor sie in den naechsten Stunden raus zu nehmen und was anderes mit ihnen zu machen, damit sich die Trainer auf den Rest meiner Klasse konzentrieren koennen und wir nicht staendig daemliches Benehmen aussortieren muessen. Hat vielleicht jemand ne Idee, was ich mit ihnen in der Zeit machen koennte?
    Bisher haben wir folgende Einheiten durchgenommen:
    - Rugby und "Capture the flag" (mag A sehr gerne und ist auch voll dabei, B nicht unbedingt)
    - Schwimmen (liebt B, A macht ebenfalls gut mit)
    - Tanz (B war mehrheitlich abwesend, A hat nach anfaenglichen Hemmungen sehr gut mit gemacht)
    - Hockey (moegen beide sehr gerne)
    - Ringen und Kaempfen (moegen ebenfalls beide sehr)
    - Handball (machen wir derzeit und machen auch beide sehr gerne mit)

    A spielt fuer unser Schulteam Fussball; beide repraesentieren unsere Schule in Hockey.
    A spielt zusaetzlich fuer ein Fussballteam ausserhalb der Schule und macht Judo. B vertritt unsere Stadt in seiner Altersklasse im Schwimmen und hat 5 Tage die Woche Training. Es ist also nicht so, als ob die beiden nicht genug Bewegung bekommen oder generell keine Lust auf Sport haben.

    Hab ueberlegt, ob ich die beiden Hockeyuebungen machen lasse,...denn wir haben eh ein paar Spiele in den naechsten paar Monaten,...allerdings wuerden beide jedes Fach lieber machen als Gymnastik. Bei ner Wahl zwischen Mathe und Gymnastik, kam die Antwort "Mathe" in unter einer Sekunde. :grins: Wuerde aber lieber Sportunterricht mit ihnen machen.


    Ich schließe nun daraus: Während der Ausbildung sollte man möglichst den Haupt- und Fachseminarleitern gefallen , um gute Noten und Beurteilungen zu erhalten. Nach der Ausbildung kann man seinen Unterricht dann weitgehend frei gestalten. So werde ich es dann auch handhaben.


    Wenn du Glueck hast, lernst du vielleicht zwischendrin auch noch was dazu. Mal ehrlich, deine Ausfuehrungen lesen sich wie: "Ich weiss eh schon, wie ich meinen Unterricht dann mal machen werde,...und zwar unabhaengig von der Klasse oder Stunde. Meine tollen Lehrer haben damals auch nur Vortraege gehalten und ich fand das so klasse. Andere Methoden und dergleichen funktionieren eh nicht, also versuch ich die weitestgehend zu vermeiden. Bei UBs werd ich dann mal so tun, als ob ich so unterrichte, wie meine Pruefer das haben wollen. Danach mach ich eh, was ich will."

    Nur als kleiner Hinweis: Wenn deine zukuenftigen Klassen nicht in den Unterrichtsmethoden, die du fuer deine UBs brauchst, eingearbeitet und geschult sind, dann wird das nur schwer was. Erst sollen sie dir die ganze Zeit lieb zuhoeren,...und ploetzlich wird das alles umgeschmissen, wenn jemand zum Zuschauen kommt. :autsch:

    Ich arbeite mich auch nur schwer in neue Methoden ein (denn ich arbeite gut, so wie ich derzeit arbeite), aber ich hab dennoch keine Angst auch mal was Anderes auszuprobieren...

    Ich wuerde aber auch so nicht die ganze Stunde vorne stehen und was erzaehlen. Meine Klasse hoert recht gut zu, aber selbst denen faellt das nach ca. 30 Minuten schwer. Allerdings muss ich gestehen, dass ich selbst nur schlecht durch Zuhoeren lerne. Ich schalte nach sehr kurzer Zeit ab und beschaeftige mich dann mit anderen Dingen. "Vortraege" finde ich sterbenslangweilig...denn ich kann lesen, also gib mir lieber den Text und ich erarbeite mir das dann in meiner eigenen Zeit. Da brauch ich keinen Hansel, der vorne steht und mich zulabert. Ich kann schon alleine denken. Das hat bei mir weder in der Schule, noch an der Uni funktioniert (und ist wohl der Grund, warum ich selten bis nie bei Vorlesungen aufgetaucht bin und ich Mathestunden in der Oberstufe so langweilig fand...die Frau hat aber auch nur geredet...dabei mach ich gerne Mathe). :schlafen: :rotwerd:

    Cool, finde es spannend, wie unterschiedlich ihr seid und euren Weg mit Disziplinkonflikten nehmt. Ich kenne z.B. auch den Stress, das durchführen zu wollen, was ich mir vorgenommen habe. Die Ruhe, entspannt ins Klassenzimmer zurückzugehen, ohne das vorher angekündigt zu haben, hätte ich nicht. Hochachtung!


    Wir hatten diese Woche seit langem mal wieder NaWi (machen wir nur zu bestimmten Wochen im Jahr) und haben Papiermaeuse in die Luft geschossen. Meine Klasse fand das ziemlich aufregend und war beim ersten Gang nach draussen ziemlich aufgedreht, konnten einander und mir nicht zuhoeren und gingen mir generell ziemlich auf den Keks. Ich hab sie also alle eingesammelt und wir sind zurueck in die Klasse gegangen. Dort hab ich dann ganz ruhig eins meiner NaWi-Buecher raus geholt und angefangen Fragen zum Thema an die Tafel zu schreiben. (Wenn ich so furchtbar ruhig werde und nix mehr sage, wissen meine Kids meist, dass ich wirklich sauer bin. Es war also absolut still im Raum und jeder hat schoen die Fragen im Heft beantwortet.) Nach der zweiten Frage hab ich dann erstmal aufgehoert und ihnen erzaehlt, dass ich mal eine ganz schlimme Klasse in Mathe hatte...die sich einfach nicht benehmen konnten...und mit denen ich fuer drei Wochen nur Stillarbeit gemacht habe. Danach ging's dann auch wieder. Sowas koennten wir auch gerne in NaWi machen, obwohl das ziemlich schade waere, denn ich hab ne aufregende Reihe geplant und als FB-Leiterin bin ich in dem Bereich eh verspielt und moechte schoene Stunden machen. Muss aber nicht sein, wenn ich ihnen nicht mal trauen kann Papiermaeuse in die Luft zu schiessen.
    Ich hab ihnen dann die Wahl gelassen, ob sie lieber nur aus dem Buch arbeiten wollen...oder wir weiterhin nette Sachen in die Luft jagen und in ein paar Wochen Rennautos bauen. Wir sind dann also nochmal raus und haben es nochmal versucht. (Einzig einer meiner Schueler hat's nicht geschnallt und den hab ich kurzerhand samt Buch in ne andere Klasse abgeschoben. Er hatte seine Chance. Ende Gelaende.) Lief problemlos, aber wir hatten nicht mal die Haelfte dessen geschafft, was ich geplant hatte. (Passt schon, als KL laesst sich das bei uns leicht regeln und ausgleichen.)

    Gelegentlich brauchen Klassen eine Erinnerung daran, welches Verhalten von ihnen erwartet wird. Wir hatten gerade erst Ferien, weshalb meiner verstaendlicherweise am ersten Tag zurueck etwas Schwierigkeiten hatten. Normalerweise sind sie ne einfache Klasse. :engel:

    ich habe eine 5er Klasse ca. 32 SuS und habe vor kurzem mit einer Turnreihe angefangen und wollte heute mittels Stationen die Rolle rückwärts
    einführen. Leider hat das mit dem Auf und Abbau nicht so gut geklappt. Vor allem aber schafften die SuS in Gesprächsphasen nicht ruhig zu bleiben oder sich vernünftig (wie mein Fachseminarleiter es immer so haben will) sich z.B. im Halbkreis mit einer Reihe vor einem Plakat an der Wand zu setzen (schon allein dafür ging 5 Min verloren).


    Darf ich mal fragen, was du in dieser Zeit machst? Stehst du rum und gibt's Anweisungen: "Jetzt setzt euch doch mal hin...nee, nicht so,...so...rutsch mal rueber...geh mal dort hin,...jetzt seid doch mal ruhig,...blablabla..." Sowas reibt meine Klasse nur auf und sie werden ganz wusselig, was mich dann nur noch mehr nerven wuerde.
    Ich lass meine nun nicht "in einer Reihe" vor irgendwelchen Plakaten sitzen, aber sie schaffen es schon sich in Hoerweite nen Platz zu suchen und ruhig zu sein. Wir fangen so jede Sportstunde an (und beenden sie auch so). Normalerweise sitz ich friedlich auf der Bank und warte auf sie (denn vor allem meine Maedels brauchen ewig zum Umziehen,...meine Jungs brauchen ne Minute). Wenn sie aus der Umkleide kommen, suchen sie sich nen Platz vor mir auf dem Fussboden und unterhalten sich ruhig. Wenn sie zu laut sind, wird sich gar nicht mehr unterhalten... :teufel: In der Zeit rede ich aber kaum,...bis sie dann alle da sind und wir anfangen koennen. Wenn du als Lehrer etwas Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen kannst, ist es meist auch einfacher fuer die Schueler.

    Als die Sus es nach dem ersten Aufbau (alle Turnmatten verteilt in die Halle) endlich mal geschafft hatten
    die Matten zu verteilen, gab ich die Ansage :" bevor wir anfangen, ziehen jetzt alle die Schuhe aus" . Und auch hier schmissen die SuS ihre Schuhe einfach
    weg statt die Schuhe vernünftig zur Bank zu bringen.


    Relativ einfacher, organisatorischer Tipp: Barfuss in die Halle kommen. Wenn ihr in der Halle turnt, muesste sie auch sicher genug sein, damit die Schueler auch zwischendurch keine Schuhe brauchen.
    Zum Mattenaufbau setzt sich meine ganze Klasse in einer Reihe an die Wand. Ich schick dann jeweils zwei Schueler zum Matte holen, sie legen sie dahin, wo ich sie haben moechte und setzen sich drauf. Naechstes Paar...(unser Geraeteraum ist sehr beengt, mehr als zwei Schueler passen da eh nicht rein).
    Wenn ich meinen nur sagen wuerde "jetzt zieht mal alle die Schuhe aus", dann wuerden die die auch irgendwo in die Gegend feuern.

    In sämtlichen Gesprächsphasen (u.a. Erarbeitung) konnten die meisten SuS nicht ruhig sein.
    Wir haben dann die 4 Stationen aufgebaut und mussten ohne zu turnen diese wieder abbauen, da dann die Zeit zuende war.


    Dann wartest du jedes Mal, bis sie ruhig sind. Wenn das die ganze Stunde in Anspruch nimmt, dann ist das eben so. Irgendwann wird denen auch langweilig. Wenn's nur bestimmte Kinder sind, raus und zu nem Kollegen schicken.
    Ich lass Schueler am anderen Ende der Halle sitzen, wenn sie mich unterbrechen. Allerdings machen meine das nur vereinzelt. Wenn sie kollektiv nicht die Klappe halten koennen (kam am Anfang des Jahres vor), brech ich die Stunde ab, alle gehen sich wieder umziehen und wir machen was anderes (ruhiges) im Klassenzimmer.

    Habe schon angedroht, dass ich bei solchen Störungen mit der gesamten Klasse in den Klassenraum gehe und Diktate (davon hält mein Fachseminarleiter nichts) schreiben lasse, auch in dieser Stunde sprach ich 2mal die Konsequenz aus, dass die Stunde benotet wird, trotzdem hat es nichts gehofen..


    Du hast also gedroht, aber nicht durchgefuehrt. Ich halt auch nichts von Diktaten (denn sie haben mit dem, was du erzielen willst, nichts zu tun),...aber ich halte auch nichts davon Sachen anzudrohen und dann nicht durchzuziehen. Ich mach ja einigen Unsinn mit meiner Klasse und erzaehl auch gerne mal etwas Mist, aber ich mach keine leeren Drohungen. (Meist droh ich auch gar nicht, sonder mach einfach. Meine haben mich ja nun schon laenger und wissen, was ich von ihnen erwarte.)

    Dem Sl. ist jedoch beim Durchsehen der Hefte aufgefallen, dass viele Rechtschreibfehler im Heft sind. kontrolliert ihr jeden Tag in jedem Heft von jedem Fach die Fehler?


    Ich verbesser meist die ersten fuenf (oder so) Fehler,...oder eben Woerter, die meine Schueler eigentlich schreiben koennen muessten. Wenn bestimmte Woerter oefters vorkommen, mache ich kind darauf aufmerksam und die lass ich dann immer wieder verbessern und neu schreiben, bis sich das gegeben hat.
    Rechtschreibung ist in meiner Klasse und meiner Schule aber generell ein Problem, weshalb wir immer wieder ueben.
    Und ja, ich korrigiere jedes Heft (ausser Reli, weil's mir zu doof ist und meiner Klasse eh egal waere). Bei uns ist das aber so normal.

    Ich weiß nicht, was Ihr alle jammert ! Von solchen kleinen Klassen würden wir nur träumen. Bei uns geht die Klassengröße bis 34 Schüler. Auf der anderen Seite werden wir von oben stark dazu angehalten, optimaler zu binnendifferenzieren und die Schüler besser individuell zu fördern.


    Bei uns ist die Obergrenze fuer Eingangsklasse-2. Schuljahr 30 Schueler. Ab dem 3. Schuljahr gibt es keine Obergrenze. Differenzierung und individuelle Foerderung sind ganz normal und werden vorausgesetzt.
    Wir haben dieses Jahr zwei Eingangsklassen (die Kinder sind mehrheitlich 4 Jahre alt), mit jeweils 30 Schuelern. Davon haben auch ziemlich viele Foerderbedarf. Bin aber noch auf keine der Minizwerge draufgetreten...also haben wir wohl gerade noch genug Platz.


    Nein ganz so schlimm ist es zum Glück nicht....sind "nur" 37 Kinder. Zusammen hab ich diese in 6 Unterrichtsstunden...zuerst mit arbeitsplan zwischen beiden Klassen hin - und hergewechselt....mittlerweile alle in einem Raum...


    Da habt ihr aber kleine Klassen. Naja, 37 ist ja nun wirklich nicht so schlimm. Gross, aber machbar. Meine erste Klasse hatte 33,...die letzte Grundschulklasse, die mein Mann unterrichtet hat, hatte 35 Schueler.
    Wir hatte mal 90 Schueler in einer Turnhalle,...das waren drei Klassen aus verschiedenen Stufen, die auch alle was unterschiedliches machen sollten. Direktor und ich (als relative ahnungslose Studentin damals),...wahaha... :sterne:


    Das Stressigste war eher die Verteilung der Aufgaben, da die Kinder auch oft auf andere Klassen aufgeteilt sind und vor allem die Kontrolle, ob denn sowohl an Hausaufgaben als auch an Arbeitsplänen alles erledigt wurde.


    Warum werden sie denn auf andere Klassen verteilt? Werden sie einfach dort geparkt und sollen dann eigenstaendig an ihrem Arbeitsplan weiter machen? Oder gehen sie eher zu verschiedenen Fachlehrern?
    Sowas gibt's bei uns hoechstens, wenn die Klasse auf Klassenfahrt geht und ein oder zwei Schueler in der Schule bleiben. Das ist doch keine dauerhafte Unterrichtssituation.

    Ich arbeite nicht mit Arbeitsplaenen, weil sowas bei uns nicht "normal" ist und das fuer mich nicht differenziert und flexibel genug ist. Vor allem bei so einer grossen Klasse und bei den Problemen, die du beschrieben hast, wuerde ich die nicht so lange eigenstaendig arbeiten lassen. Das gibt viel zu viel Moeglichkeit Dummheiten zu machen und sich gegenseitig auf den Keks zu gehen. Wenn deine 4er aber dran gewoehnt sind, muss man sie vielleicht nur dran erinnern, wie man sich im Unterricht benimmt.


    Es gibt viele "Kommunikationsgenies", die sich durch ihr Studium und Ref. "durchgeschleimt" haben und dafür fachlich richtige Nullen sind.... sind die für den Beruf voll geeignet? Was nützt es den SuS, Eltern und Kollegen, wenn der Lehrer NUR improvisiert, jedem nach dem Mund redet, die ganze Zeit nur am lachen ist, sich jederzeit verstellen kann, aber den Kindern im Endeffekt NICHTS beibringt (auch auf lange Sicht gesehen), weil er in der Wirklichkeit fachlich eine NULL ist? Solche Exemplare gibt es übrigens an jeder Ecke......ich bin der Ansicht, dass man genau auf solche Lehrer direkt verzichten sollte. Dann doch lieber ein Lehrer, der seinen Beruf ERNST nimmt, früh genug die Meinung sagt, auch wenn es nicht jedem passt?! Schließlich ist man für die Kenntnisse der Schüler verantwortlich! Was für einen Charakter die Person hat, tut nun wirklich nichts zur Sache! fachliche und methodische Kompetenzen sind hier von der Bedeutung!!!! Ob die Person oft oder wenig lacht etc. kann nicht von der Bedeutung sein, weil es schlicht und einfach nicht objektiv ist. Es gibt nur gaaaaaanz wenige Exemplare, die für den Beruf geboren sind.


    Mein Papa nennt solche Leute "Fachidioten". :autsch:
    Wenn man als Lehrer mit Menschen (vor allem mit jungen Menschen) arbeitet, ist Persoenlichkeit schon sehr wichtig. Wer will denn einen Lehrer haben, der nur vorne langweilig rumsteht und sein Uniwissen runter rasselt und seine Stundenplanung durch arbeitet, ob nun die Klasse Interesse zeigt oder nicht? (Solchen Leuten hoer ich ja schon bei Fortbildungen nicht zu,...und ich bin erwachsen und koennte jederzeit den Raum verlassen.) Ja, als Lehrer ist man fuer die Kenntnisse der Schueler verantwortlich. Man ist aber auch fuer ihre Persoenlichkeitsentwicklung und die Entwicklung ihres Sozialverhaltens verantwortlich. Wie in so vielen Berufen, die mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun haben, hat man es leichter, wenn man auf Menschen eingehen kann.
    Es geht also nicht darum, ob du nun die ganze Zeit lachst,...sonder eher darum, ob du dich auf die Schueler einlassen kannst und auch fuer sie angemessen unterrichtest.

    Aus diesem Grund solltest du dich, wie dir hier schon mehrmals angeraten, nochmal an deine Ausbilder wenden und dir messbare Ziele geben lassen, an denen du dann auch arbeiten kannst.

    Streit gibt es wohl schon öfter, nur seit die Klassenlehrerin fehlt scheint es schlimmer geworden zu sein.


    Man kann Probleme auch ausweiten, indem man sie nicht taktisch ignoriert. Damit meine ich jetzt nicht, dass du dich nicht kuemmerst,...aber man muss wirklich auch nicht jedem Unsinn nachgehen.
    Meine streiten sich auch immer mal in den Pausen,...dabei kommen sie als Klasse eigentlich sehr gut klar. Wir haben darueber geredet, dass unsere eigene Stimmung oft beeinflusst, wie wir Situationen wahr nehmen. Wenn ich eh schon schlechte Laune hab und mich rempelt einer an, dann schupps ich den wahrscheinlich eher in den Dreck, als wenn ich gute Laune hab. Bei Gespraechen geh ich normalerweise auf beide Seiten ein, und normalerweise sind beide Parteien schuldig. Wenn das der Fall ist, brauchen wir nicht weiter zu diskutieren. A hat B geschuppst, B hat zurueck geschuppst,...beide sind im Dreck gelanded. Dumm gelaufen, aber so ist es nun mal. Sie entschuldigen sich und damit hat sich das.
    Wie Marlene schon sagte, etwas in der Pause zu diskutieren ist auch hilfreich. Meine Klasse weiss, dass ich Diskussionen waehrend dem Unterricht nicht dulde. In der Pause hab ich dann auch Zeit. Sie kommen damit gut klar...und oft haben sie sich dann auch schnell wieder versoehnt.

    Dazu kommt, dass ich zurzeit noch für beide 4. Klassen verantwortlich bin, da beide KL fehlen....d.h. oftmals sind beide Klassen gemeinsam im Raum, was das ganze nicht unbedingt einfacher macht. Daher kommt es auch zu solchen Situationen wie dem angeblichen zu breit machen, da alles so beengt ist im Moment.


    Soll das heissen, du hast ca. 60 Kinder in einem Raum? Alleine?


    Bei dem Gespräch ging es schnell los mit "XY ärgert uns immer, XY fängt immer an usw...also alle haben auf das eine Kind geschossen.


    Das hatte meine Klasse letztes Jahr auch zeitweise. Wir haben dann "If you are not a solution to the problem, you are part of the problem." immer wieder geuebt. Problemverhalten entsteht und entwickelt sich mehrheitlich durch die Reaktionen anderer. Mit der Klasse hab ich mehrheitlich nach dem System: STOP, WALK, TALK gearbeitet.
    - Sag der anderen Person: "STOP, I don't like this."
    - Entferne dich aus der Situation. (WALK away.)
    - Informiere einen Erwachsenen. (TALK)
    Sie sind nach einiger Zeit recht gut damit zurecht gekommen. Das war vor allem der Fall, da ich sehr kindische Schueler hatte, die oft nicht verstanden haben, dass andere ihre Spielchen nicht lustig fanden.

    Ich mach normalerweise Flummis und Schleim (silly putty) mit meiner Klasse. Die waeren in Deutschland I'm 4. Schuljahr.

    Hab mit ihren auch schon Filmkanister mit Alkaseltzertabletten in die Luft gejagt (ahem,...hoch gehen lassen), und wir haben Luftballongeister (mit Hefe) gemacht.

    Wir bauen in den naechsten Wochen aber erst mal Wasserraketen und kleine Rennfahrzeuge. :grimmig: Das hat nicht so viel mit Chemie zu tun.


    Ein Junge hat ständig mit Absicht Geräusche gemacht, während ein paar Mädels jede Bitte um Ruhe völlig ignoriert haben.


    Was hat denn die Lehrerin gemacht? Sowas waere doch sicherlich ihre Aufgabe, nicht deine?
    Ich hab auch einen Schueler, der gelegentlich Geraeusche macht (hat sich schon sehr gelegt, seit Anfang des Jahres). Den entfernt man dann eben von der Gruppe, bis sich kind wieder eingekriegt hat. Ungehorsam wird in meiner Schule allerdings generell nicht geduldet...und wenn das mit einer fremden Person passieren wuerde, wuerde sich kind schnellstens neben dem Lehrer wiederfinden.

    Mitgemacht haben nur drei Schüler, während aus den anderen nichts herauszubekommen war. Dabei sind das nur jeweils ca. 15-20 Minuten Unterricht, die vor oder nach einem praktischen Erlebnisteil stattfinden. Die Praxisteile sind auch alle immer sehr beliebt (auch bei den Störenfrieden), aber die theoretische Vor- und Nachbesprechung ist ein Problem.

    1) Kinder untereinander besprechen lassen und dann erst um Ergebnisse bitten. Damit hatten sie dann wenigstens die Zeit und die Moeglichkeit ihre Gedanken etwas in Ordnung zu bekommen.
    2) In Gruppen antworten lassen, statt einzelne Schueler heraus zu picken.
    3) Ich entscheide, wer antwortet. Meiner Klasse ist das klar...ob sie sich nun melden oder nicht, ist mir die meiste Zeit ziemlich schnuppe. So koennen sie sich nicht einfach ausklinken und in die Ferne starren.
    4) Als KL auf einem Ausflug besteche ich meine Schueler auch mal. ;) Sie bekommen dann "house points" fuer gute Fragen und Antworten. Dazu muss man aber auch als Lehrer der Besprechung folgen und kann nicht einfach sein eigenes Sueppchen kochen (was bei deiner Problemgruppe ja der Fall gewesen zu sein scheint).

    Wahrscheinlich liegt es auch zu großen Teilen an mir... die Lehrerin hat mich zwar schon gewarnt, dass es eine schwierige Klasse sei, nach dem Kurs aber auch gemeint, ich hätte zuviel Schüler-Lehrer-Fragepingpong gespielt. Zu viele Fragen von zu wenigen und immer denselben Schülern beantwortet.


    Ganz ehrlich, ich denke, es lag eher an der Lehrerin und der Vorbereitung der Klasse. Meine Klasse letztes Jahr war auch sehr schwierig und ich hab daher Veranstalter vorgewarnt. ABER von meiner Klasse hab ich an dem Tag genauso gutes Benehmen erwartet, wie von jeder anderen Gruppe. Meine waren immer ein Traum, wenn sie auf nem Ausflug waren.
    Meine jetzige Klasse ist generell sehr gut erzogen,...aber beim letzten Ausflug hab ich auch drei meiner Jungs am naechsten Tag ins Nachsitzen verfrachtet, weil die Leiterin sie zweimal bitten musste sich nicht so kindisch zu benehmen und zuzuhoeren. (Danach war dann aber auch Ruhe im Karton..., obwohl ich sie ja verstehen konnte. Fluss, Wiese, Stoecke und Gummistiefel,...da will man als kleiner Junge eben rumrennen und fechten. War ja als kleines Maedchen selbst nicht anders. :rotwerd: )
    Unsere wissen, dass sowohl Schulleitung als auch Eltern darueber informiert werden, wie der Tag gelaufen ist. Meistens ist das eine sehr positive Unterhaltung. Ich hab allerdings null Skrupel Kinder abholen zu lassen oder ihre Eltern am Ende des Tages ueber schlechtes Benehmen zu informieren. Unsere SL unterstuetzt das...

    Meistens bekommen wir ein Schreiben vor dem Ausflug, in dem klar gemacht wird, dass der Lehrer fuer das gute Benehmen der Klasse verantwortlich ist. Finde ich auch angemessen.


    Einige Eltern meiner fünften Klasse sagten mir, wie schön es ist, dass ihre Kinder wieder Spaß an Mathematik haben. In der vierten Klasse war dieses Fach eher angstbesetzt.Ich habe nun die schwere Aufgabe, auf der einen Seite, den Lehrplan adäquat umzusetzen ohne Herabsetzen des Niveaus und auf der anderen Seite Kindern wieder Freude an Zahlen zu vermitteln. Dazu eignet sich Frontalunterricht, so wie ich ihn praktiziere, super.


    Man stelle sich mal vor, das hab ich auch...Eltern, die sich freuen, dass ihre Kinder ploetzlich Spass an Mathe (und bei meinen Jungs gar an ENGLISCH) haben. Dazu freut sich mein Schulleiter noch viel mehr, da meine Schueler ueberdurchschnittliche Lernfortschritte erzielen und die Mehrheit inzwischen problemlos mit den Leistungsanforderungen des naechsten Schuljahres klar kommt.
    Dann hab ich noch Eltern, die sich freuen, dass ihre Kinder nun gerne in die Schule gehen; anfangen Verantwortung fuer die Erledigung ihrer Hausaufgaben uebernehmen und sich im Unterricht beteilligen und gut mitarbeiten, statt staendig Schwachsinn zu machen.
    Ich habe jedes Jahr die Aufgabe nicht nur den den Lehrplan adequat umzusetzen, sondern Lernziele der hoeheren Stufen ebenfalls durchzunehmen, waehrend ich versuche den mangelnden Lernzuwachs aus den vorigen Jahren auszugleichen und ein beschleunigtes Lerntempo zu erzielen, da nur 'ausreichende' Leistungen meiner Schueler nunmal nicht mehr ausreichen.
    Vor allem in Mathe mache ich kaum Frontalunterricht. Kleingruppenunterricht, wie ich ihn praktiziere, eignet sich zur Beschleunigung des Lernzuwachses super! :zungeraus: ;)

    Unterschiedliche Lehrer haben unterschiedliche Methoden um das Beste aus ihren Klassen heraus zu holen, genauso wie sie unterschiedliche Einstellungen zu ihrem Beruf haben. Wenn du denn gluecklich mit dem Frontalunterricht bist, dann mach doch. Mir persoenlich waer's zu langweilig und es wuerde fuer meine Klasse auch nicht passen. Ich fand Unterricht in der Sekundarstufe aber auch generell zu langweilig, denn ich mach nicht gerne staendig die gleichen Dinge... :schlafen: Anderen Leuten gefaellt das, weil sie nicht staendig neu planen muessen.
    Ich mach viel fuer die Schule,...und unsere Schultage sind meist laenger als in Deutschland. Aber ich hab auch noch Hobbies (spiele Tennis und gehe Schwimmen) und Zeit fuer andere Sachen (lerne derzeit Klavier spielen). Andere Leute arbeiten auch lange,...auch wenn die mehr verdienen als ich. :cash: Oh well,... :aufgepasst:

    Nur 8 oder 12 Stunden koennte ich aber nicht. Da muesst ich ja Verantwortung fuer meine Klasse an andere Leute abgeben. Ich verlass mich bei sowas nicht gerne auf andere...denn ich kann's eh besser und das geht mir dann auf den Keks und stresst mich, wenn Dinge nicht so laufen, wie ich das will. :rofl:

    Ich bin KL einer 5. in der Primarstufe (in Deutschland waeren meine in der 4. Klasse) und da ich meine Klasse fuer den Hauptteil der Woche (absehen von einem Vormittag oder einem Nachmittag) unterrichte, habe ich da wohl einen Vorteil. Allerdings tausche ich mich mit Kollegen sehr schnell aus und weiss, wenn in meiner Klasse etwas vorgefallen ist. Meine Schueler wissen auch, dass es Konsequenzen fuer Fehlverhalten in den Stunden von Fach- oder Vertretungslehrern gibt.

    Ich habe eigentlich keine Probleme mich durchzusetzen, komme eigentlich aus der sek 1 und da hinterfrage ich auch nicht jede strafe. Bei den "kleinen" bin ich da immer gehemmt.


    Die sind was, 10 Jahre alt, oder? Die werden nicht gleich zusammen brechen, bloss, weil man sie mal bestraft. Wenn ihnen das nicht gefaellt, muessen sie sich halt benehmen.
    Unsere Lehrerin der 1. Klasse denkt, ich waere zu streng mit meinen. Sie hat zwei meiner Schueler letzte Woche wegen ihrem Benehmen angemeckert und sie umgesetzt... und sich dann Sorgen gemacht, dass sie vielleicht zu hart war. Als ich meine beiden Nervkekschen auf den Vorfall ansprach, hatten sie gar nicht registriert, dass sie eigentlich Aerger bekommen hatten und dachten eher, dass es halt ne leichte Verwarnung war. Sie sind von mir wesentlich haerte Massnahmen gewohnt und wussten auch sehr genau, was passiert waere, haetten sie sich in meinem Unterricht so benommen. :teufel: Das bedeutet aber nicht, dass mich meine Schueler nicht moegen...die Mehrheit will mich naechstes Jahr behalten und sie jammern jetzt schon, dass wir bereits halb durchs Schuljahr sind.
    Ich strafe nicht besonders haeufig, denn meist ist ne Verwarnung bei meinen schon ausreichend,...aber die Konsequenzen sind ihnen klar. Sie wissen auch sehr genau, wie und wann sie sich aus Aerger mit mir rausreden koennen,...und wann sie keine Chance haben.

    Findet ihr auch, dass Rollenspiele, Gruppenarbeit etc. in solchen Klassen nicht umgesetzt werden können? Welche Regeln und Konsequenzen habt ihr denn so in euren in euren Klassen?


    Ich wuerde mit Gruppenarbeit und dergleichen warten, bis sie sich benehmen koennen. Normalerweise fange ich im September mit Einzelarbeit an, das wird dann auf Partnerarbeit ausgeweitet und geht dann halt in Gruppenarbeit ueber.
    Die wichtigste Regel in meiner Klasse ist: Don't annoy your teacher! Solange wir uns darueber klar sind, laeuft's eigentlich auch. ;)

    Unsere Klassenregeln sind:
    - Raise your hand for permission to speak.
    - Follow instructions quickly.
    - Respect yourself, respect others, respect our school.
    - Make smart choices.

    Konsequenzen kommen drauf an. Wir haben ein schulweites System:
    1) Muendliche Verwarnung.
    2) Eintrag ins 'behaviour log' (= 5 Minuten Spielzeit verloren).
    3) Platzwechsel (= 10 Minuten Spielzeit verloren)
    4) Auszeit in Partnerklasse (= 15 Minuten Spielzeit verloren; zweimal in zwei Wochen = Brief an Eltern).
    5) Verweis zur Schulleitung.

    Zusaetzlich dazu benutze ich allerdings noch andere Sachen (denn vor allem meine Jungs brauchen ziemlich zeitnahe Konsquenzen,...). Besonders am Anfang des Schuljahres hab ich meine oefters auf den Teppich vor die Tafel gesetzt, vor allem wenn sie daemliche Kommentare reingerufen oder sich quer ueber den Raum unterhalten haben. Dafuer haben sie jeweils 10 Minuten Spielzeit verloren, was fuer meine eine ziemlich 'schmerzhafte' Erfahrung ist. :ohh:
    Die meisten Sanktionen sind derzeit allerdings in Reaktion auf daemliches Verhalten in den Pausen und nicht im Unterricht. Dafuer park ich sie im Flur und sie gucken sich fuer die Pausenzeit die Wand an.
    Ich muss gestehen, die meisten Konsequenzen sprech ich mit meinen Schuelern durch und sie bekommen normalerweise genug Warnung, bevor was passiert. Als KL geht das aber besser,...und meine sind inzwischen auch ehrlich genug und akzeptieren relativ problemlos, dass sie was Dummes gemacht haben und es dafuer Konsequenzen gibt.
    Wenn ich sie fuer laenger als einen Tag in der Pause drin behalte, sprech ich ausserdem mit ihren Eltern. Unsere kommen eh sie jeden Morgen und Nachmittag in die Schule. Da ist das keine besonders formelle Angelegenheit, sondern eben ne Information nebenbei.

    Bei uns steht der Elternsprechtag an und da es mein erster eigener ist, bin ich noch unsicher wie man sich generell stellen sollte. Als Bsp.: es gibt Eltern, die wollen, dass man Nachhilfe organisiert und wenn ein Kind Nachhilfe hat, aber die Noten trotzdem schlecht sind, dann muss es an der Unfähigkeit der Lehrer liegen. manche gehen soweit die Qualität der Lehrkraft in Frage zu stellen, denn wenn es um Schule geht kann ja jeder mitreden (meinen sie)...


    Ich muss gestehen, ich hab den Ruf ziemlich direkt zu sein...(sowohl mit Eltern als auch mit meinen Schuelern), aber ich hab sehr selten Konfliktsituationen am Elternsprechtag. Genau genommen hatte ich das bisher einmal,...und diese Eltern waren schon an der vorigen Schule staendig mit der Schulleitung in Konflikt und hatten das dann eben zu uns mitgeschleppt (denen konnte man es nicht recht machen und alles war des Lehrer's Schuld,...naja, gut...). Damals war ich auch noch jung und unschuldig. :engel:
    Die meisten Elternsprechtage laufen eigentlich sehr positiv ab. Natuerlich machen sich Eltern Sorgen um ihre Kinder,...und in manchen Faellen ist das auch gerechtfertigt. Dann erklaer ich, was ich mache um ihr Kind zu unterstuezten und wie sie helfen koennten.
    Die wenigsten Eltern fragen um Nachhilfe. Das war bisher einmal der Fall,...und ich hab eine Kollegin empfohlen, denn die Studienanfaenger am hiesigen Nachhilfeinstitut haben nicht so nen Plan, wie man Kindern hilft, die bereits drei oder vier Jahre hinterher haengen.
    Wenn du bisher noch keinen Elternsprechtag hinter dich gebracht hast, wieso denkst du denn gleich, dass die Eltern dich kritisieren oder die Qualitaet deines Unterrichts in Frage stellen werden?

    Ich muss gestehen, die meisten 'meiner' Eltern kennen ihre Kinder ziemlich gut und sind mit Kritikpunkten auch nicht zurueckhaltend. Da muss ich als Lehrerin gelegentlich einlenken und klar machen, dass kind im Unterricht schon einiges leistet und auch alters- bzw. erwartungsgemaess in Pruefungen abschneidet. Allerdings hab ich einige Kinder in meiner Klasse, die in vorigen Jahren ziemlich oft Aerger hatten und ihre Eltern sind daher an recht negative Elterngespraeche gewohnt. Ich mag meine kleinen Nervkekschen aber sehr und komme mit ihnen sehr gut zurecht (vorige Lehrerin hatte es nicht so mit Jungs). Die letzte Runde Elterngespraeche sah bei mir daher eine Reihe Eltern, die mit den Worten "Das lief besser als erwartet." den Raum verliessen. :top:
    Normale Elterngespraeche fangen bei mir an mit: "Any questions, issues or concerns?" Da koennen sich Eltern dann gleich schonmal Luft machen und ich weiss auch gleich, woran ich bin. Die meisten wollen aber nur wissen, wir ihr Kind denn so steht und das laesst sich auch schnell regeln.
    Ich hab bisher nur ein Elterngespraech angefangen mit: "You son is absolutely BRILLIANT!...[Eltern schauen mich verdutzt an, denn ihr Sohn hatte im vorigen Jahr nur Aerger und Elterngespraeche bestanden mehrheitlich aus Beschwerden der Lehrerin] Don't get me wrong, he's got the capacity to drive me up the wall,...but he works hard, listens well, generally behaves impeccably and is the kind of child every teacher should want in their class." :D Lief auch.

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