Beiträge von Dejana

    Du sollst da also nur spionieren? Wie nett... :huh:
    Die Klasse in der es Probleme gibt ist dann natuerlich die Klasse, in der du beobachten solltest.

    Ich hab nen "Referendar" fuer meine Mathegruppe zugeteilt bekommen (1 Stunde pro Woche). Der hat auch Probleme mit "seinen" Klassen, hat aber nen Mentor und bekommt zusaetzliche Hilfe durch unsere SL und seinen Fachbereich. Inzwischen geht's wohl etwas besser. Bei mir bekommt er meist nur Kleingruppen,...und ich muss jetzt zusaetzlich fuer ihn planen, damit er (hoffentlich) auch mit "seiner" Kleingruppe das Richtige macht. (Letztes Mal hat er was wiederholt, was sie schon konnten...und kam dann nicht dazu das zu machen, woran sie eigentlich dringend haetten arbeiten muessen. 8| )
    Wenn es Probleme gibt, warum hospitiert er dann nicht stattdessen bei jemanden, der seine Problemklasse gut unter Kontrolle hat?

    Ich faende 450 Euro pro Monat jetzt nicht furchtbar viel. Kommt aber eben auf dein Gehalt und deine sonstigen Ausgaben an. Das waere bei uns (und wir liegen laendlich) allerdings noch sehr billig. Kinderbetreuung bei uns kostet sehr viel,...und ich kaeme auf ca. 750 Pfund pro Monat. (Bin noch nicht schwanger und hab noch keine Kinder, wir sind aber am Ueben... :D ...und da ich hier nur relativ wenig Geld waehrend ner Babypause bekommen wuerde, hab ich schonmal nachgeschaut, wie das denn mit der Vollzeitbetreuung ausschauen wuerde.)

    Ich unterrichte seit Dez. drei 5. Klassen als Vertretungskraft. Bei zweien ist alles OK, nur die dritte Klasse finde ich teilweise albern und unverschämt mir und anderen SuS gegenüber. Heute war die letzte Stunde vor den Ferien und ich habe ihnen nach zweimaliger Vorwarnung eine nicht ganz kurze HA über die Ferien gegeben (Wollte eigentlich nichts über die Ferien aufgeben, weil ich das übertriben finde und das ja auch kaum ein Lehrer macht.), weil manche SuS meinen, sie müssten nichts machen und dann noch freche Atworten geben bzw. absichtlich das falsche Sagen, um zu provozieren.


    Meine 5er haben ein paar Sachen ueber die Ferien auf: Leseverstaendnisaufgabe (je nach Lesegruppe unterschiedlich), ein Buch lesen und "book review" dafuer ausfuellen, Nachrichten verfolgen und einen Artikel nach den Ferien mitbringen. Meine Mathegruppe hat ebenfalls ein oder zwei (oder auch mehr, je nachdem, ob sie die vorigen Aufgaben gemacht haben) Aufgaben ueber MyMaths auf. Das ist bei uns relativ normal, schliesslich haben sie 2 1/2 Wochen frei und hatten um Hausaufgaben gebeten. Ich benutze Hausaufgaben aber eigentlich nicht als "Strafe", denn ich hab genug, die sie auch so schon nicht machen. Ich finde Hausaufgaben also nicht "hart" oder sehe sie als irgendwas "Boeses" an.
    Mit albernen Kindern kann ich meist recht gut und das stoert mich dann auch nicht (die Freuden des Primarbereichs...viele meiner Jungs haben die Reife von 5-Jaehrigen). Freche oder unverschaemte Kinder hab ich aber sehr ungern...und das weiss meine Klasse auch, denn solche Schueler verlassen meinen Raum dann doch recht schleunigst oder sitzen zurAuszeit auf dem Teppich.
    Allerdings versteh ich nicht ganz, warum du der ganzen Klasse Aufgaben aufgegeben hast. Die werden sich doch nicht alle daneben benommen haben?

    Ich frag mich, ob das zu hart war, weil der letzte Tag vor den Ferien war, aber ich wollte auch nicht nachgeben, weil ich ja sonst noch unglaubwürdiger da stehen würde und es ja nichts bringt nur zu drohen ohne was folgen zu lassen, oder? Ist es ratsam, nach den Ferien weiter die harte Tour zu fahren, bis sich die Klasse mehr Respekt zeigt?


    Ich denke nicht, dass es zu hart war. Man muss allerdings beachten, dass Kinder so kurz vor Weihnachten und den Weihnachtsferien generell etwas aufgedreht sind. (Ich hab am letzten Schultag vor den Ferien sechs meiner Jungs zu Beginn einer Schulauffuehrung vor den versammelten 5. und 6. Klassen aus der Turnhalle geholt und zum Klassenraum zurueck eskortiert, weil sie sich nicht benehmen konnten. Nach nem ziemlichen Anschiss und versprochener Besserung ihrerseits, durften sie zur Schulveranstaltung zurueck. An anderen Tagen haette ich sie im Klassenraum behalten und ihnen Aufgaben zum Bearbeiten gegeben, denn ich war wirklich stinksauer und erwarte mehr von meiner Klasse.) Wenn du also nach den Ferien durchgreifst, muss das nicht schlecht sein.

    Zu bedenken ist wohl auch, dass du gerade est angefangen hast und sie noch Grenzen austesten muessen. Wenn du jetzt schon nachgibst und jedes Mal ein schlechtes Gewissen hast, wenn du versuchst durchzugreifen, wird das schwierig fuer die Schueler spaeter deine Grenzen anzuerkennen. Du musst klar machen, was du akzeptabel findest. Denn wenn du es nicht machst, woher sollen die Schueler das sonst wissen? Das bedeutet nicht, dass du furchteinfloessend sein musst, nur konsequent und mit klaren Vorgaben.


    Ich habe z.B. ein paar folgende Szenarios und würde gern noch euere Meinenungen hören:

    - Die Lehrer haben bereits Lehrinhalte. Mit meinem Platform können sie ganz einfach ohne Programmierungskenntnisse ein neues, individualles Verteilungskanal schaffen (z.B ein eingenes App in verschiedenen App Stores für Smartphones). Die Lehrer können diese Inhalte verkaufen oder frei verteilen.
    - Die Lehrer können geräteübergreifend (quasi über Internet) eine virtuelle Klasse als zusätzliches Kommunikationskanal für die traditionelle Klasse machen. Mit der virtuellen Klasse können die Lehrer überall und jederzeit mit ihren Studenten interagieren.


    Wir haben zwar keine Ipad-Klasse, dafuer aber Netbooks (derzeit nur 8 Klassensaetze - auf verschiedene Fachbereiche verteilt). Generell sind wir im Vergleich zu den meisten deutschen Schulen was den technischen Bereich angeht ziemlich gut ausgestattet.
    Fuer einige Zeit haben wir Fronter benutzt, es ist aber nicht besonders benutzerfreundlich. Seit diesem Schuljahr laeuft alles ueber unsere Schulwebsite und "SLP - Somerset Learning Platform". Das ist wesentlich einfacher zu bedienen, bedeutet aber dennoch nicht, dass jeder Lehrer es nutzen moechte. Seiten, Lehrmaterial und dergleichen zusammen zu stellen und ueber solche Kanaele zu verteilen braucht Zeit und macht zusaetzlichen Aufwand (Programmierkenntnisse hin oder her).
    Brauch ich unbedingt noch ne weitere Platform? Nicht wirklich. Will ich ne virtuelle Klasse unterrichten, mit der ich "ueberall und jederzeit" Kontakt haben kann? Nee. Brauch ich eigentlich nicht. Sowas hab ich schon fuer Mathe, wobei ich meinen Schuelern Hausaufgaben geben kann, diese automatisch korrigiert werden und ich schauen kann, ob sie sie denn gemacht haben. Muss sie dann dennoch selbst zum Nachsitzen verdonnern, wenn sie sie nicht gemacht haben.
    Vor ein paar Jahren hatten wir dazu noch Mathletics, inzwischen sind wir aber wieder bei MyMaths, weil's billiger ist. :D


    wenn deine Schüler das so genau erklären können, dann werden sie schlauer aus den level descriptions als ich. Ich find die recht schwammig.....


    Ich geb meinen Kinder ja nicht die "level descriptors", denn wir arbeiten mit "sublevels". Die Anforderungen werden also auseinander genommen, sprachlich vereinfacht und dann angewendet. Wenn du dir mal "Ros Wilson" oder VCOP (Andrell Education) anschaust, geht das schon.


    Ich habe auch Materialien und habe die Erfahrung gemacht, dass mir dann 33 Schüler ihre Einleitungen geben oder kurze Personenbeschreibungen.
    Ich kann das nebenbei nicht bewältigen. Ich habe 120 Schüler, die meisten schreiben 3 Klassenarbeiten pro Halbjahr. Ich kann unmöglich zusätzlich Aufsätze korrigieren oder nur kurze Texte....Oder legt Du die Lösungen dazu? Beim freien Schreiben bringt das aber nichts, da es individuelle Lösungen sind.


    Sie bekommen keine zusaetzlichen Aufgaben, sondern Unterstuetzungsmaterial fuer ihre Aufgaben. Das reicht in meiner Klasse von ner ABC-Linie bis zu Listen mit verschiedenen "Connectives", Satzanfaengen, Vokabular und dergleichen. Sie koennen also selber ihr Vokabular verbessern, weil sie Beispiele haben, welches Vokabular auf welchem Niveau benoetigt ist.
    3 Klassenarbeiten pro Jahr waere bei uns viel zu wenig. Wir schreiben mindestens 2-3 Arbeiten pro Term, also 6-9 Arbeiten pro Jahr. (In der 6. wird alle 2 Wochen eine Arbeit geschrieben.) Zusaetzlich werden saemtliche schriftliche Aufgaben, die sie im Unterricht anfertigen, detailkorrigiert. Ich korrigiere also schon in der Stunde und gehe individuell die Texte mit ihnen durch.

    IxcaCienfuegos: Sie sind zwischen 9 und 10 Jahre alt. In Deutschland sind sie normalerweise 10-11 Jahre alt. So wenig vergleichbar ist das nun auch nicht. Der Hauptunterschied ist, dass ich mehrere Schueler auf Niveau von 6-Jaehrigen habe, waehrend es len-a wahrscheinlich um wesentlich leistungsstaerkere Kinder geht. Die Materialien benutzen wir aber auch noch in der 6., 7. und 8. Klasse, denn es geht ja schliesslich darum, Schuelern beizubringen ihre eigenen Texte zu korrigieren und ihrer Leistungserwartung entsprechend anzupassen. Dazu muessen sie aber klare Vorgaben dazu haben, was man denn ueberhaupt von ihnen sehen will. Diese Vorgabe gibt es bei uns fuer jede Klassenstufe und meine Schueler koennen dir genauso erklaeren, wie sie von ihrem Level 3 zu nem Level 4 kommen, wie ein 7. Klaessler, der den gleichen Sprung machen muss.


    Es gibt jedoch viele Schüler, die benutzen beispielsweise wenig abwechslungsreiche Verben und Adjektive oder interessante Satzanfänge.
    Auch wiederholen sie sich öfters in ihrer Wortwahl, verwenden wenig wörtliche Rede und achten nicht auf einen sich abwechselnden Satzbau.
    Vielen fehlt auch einfach die Phantasie, eine Geschichte zu erfinden.


    Was nutzt du denn zur Unterstuetzung, damit Schueler in den Bereichen besser werden? Ich hab in meiner 5. Klasse (allerdings Primarstufe) massenweise Materialien, die sich Schueler entweder selbst holen koennen, oder die ich ihnen gebe, wenn sie sich auf einen bestimmten Bereich konzentrieren sollen.
    Zusaetzlich haben meine Zielvorgaben (entwerder individuell - derzeit im Bereich Satzzeichen - oder textorientiert), an denen sie arbeiten. Jedes Mal, wenn sie ihr Ziel in einem Text nachweisen, bekommen sie einen Sticker. Die werden gesammelt (und meine Kids sind total scharf drauf und sehr stolz auf sich selbst, wenn sie einen Sticker bekommen).

    Einige Eltern fragen mich immer wieder, wie sie mit ihren Kindern üben können und warum ausgerechnet ihr Kind "nur" eine 4+ (schlechteste Note) hat. Wie argumentiere ich am besten? Welche Fördermaterialien empfehle ich ?(ich möchte nicht gerade mein Material benennen).
    Gerade dieser Schülerin habe ich empfohlen viele Bücher zu lesen. Nur leider war das der falsche Tipp, denn ihre Mutter erwiderte ganz erbost, dass xxxx fast wöchentlich ein Buch lese....ähm...tia, ich stand dann doof da mit meinem Tipp. Wie können Eltern die Phantasie ihrer Kinder fördern?


    "Meinen" Eltern empfehle ich normalerweise zusammen mit ihren Kindern zu lesen, vor allem um das Leseverstaendnis zu foerdern. Das benutze ich aber selten, um ihre Schriftsprache zu verbessern. Dazu bekommen meine gezielt Hausaufgaben auf. (Ich hab 2 Stunden "Basic Skills" pro Woche und eine Stunde pro Woche lesen meine in Kleingruppen mit einem Erwachsenen. Da laesst sich sowas wesentlich besser "lehren" als daheim. Meine sollen daheim lieber an anderen Sachen arbeiten.)

    5. Klasse, Primarstufe

    Unsere Hefte bleiben generell in der Schule. In Mathe und Englisch korrigiere ich mindestens einmal pro Woche. Alles andere versuche ich so oft wie moeglich durchzugehen - einmal alle zwei Wochen, wenn ich es hinbekomme. Bei uns muessen wir uns an bestimmte Korrekturvorgaben halten. Korrekturen muessen in gruen sein. Unter Uebungen kommt ein Kommentar, was gut gemacht wurde und ein Ziel zur Verbesserung. Grammatik, Rechtschreibung und Wortwahl werden ebenfalls angestrichen.
    Hausaufgaben korrigiere ich einmal pro Woche (gibt auch nur eine Hausaufgabe pro Fach pro Woche). Je nach Aufgabe, entweder untendrunter abgezeichnet, Stempel oder Kommentar.

    In Mathe wird das Stundenziel ins Heft geschrieben und ich geb ihnen dann entweder nen gruenen, gelben oder roten Punkt daneben - je nachdem, ob sie das Ziel erreicht haben oder nicht.

    Hallo,

    Aehm, ich muss gestehen, meine sind auch nicht gerade "leise" und tanzen gerne mal aus der Reihe (huepfen an der Wand hoch um zu sehen, ob sie an den Deckbalken kommen; bleiben stehen um den Schulhund zu streicheln; laufen dann eben zu zweit oder zu dritt, um sich besser unterhalten zu koennen - bei uns soll's Einerreihe sein). Bei meiner jetzigen Klasse hilf ein kurzes Ermahnen ("Year 5! Single file, left-hand side and shush!") und moeglicherweise die Drohung, es in der Pause zu ueben, wenn sie es nicht hinbekommen. Allerdings hab ich da auch kein so grosses Problem mit, denn sie schreien nicht, rennen nicht, gehen mir mehrheitlich nicht auf den Keks, bewegen sich recht zuegig zum Zielort und reagieren auf die Ermahnung. Dementsprechend duerfen sie sich dann auch gerne auf dem Weg leise unterhalten. :D
    Meine Klasse letztes Jahr hab ich in der Pause ueben lassen. Genauso sind wir auch wieder zurueck in die Klasse gegangen und haben geuebt, wie man sich von einem Ort in der Schule zum anderen begibt (mehrmals hin und her, irgendwann wurde dann auch meinen groessten Clowns langweilig).
    Da meine letzte Klasse ziemliche Probleme damit hatte vor allem in der Schulversammlung still zu sein, hab ich dann Methoden fuer kleinere Kinder eingesetzt. Ich hab ihnen gesagt, dass ich mir jedes Mal einen "secret walker" aussuche. Wenn diese Person ordentlich zur Schulversammlung gelaufen ist, hat er/sie einen "housepoint" (werden bei uns gesammelt) bekommen. Es haette jeder sein koennen (und bloss, weil jemand einmal gewaehlt wurde, hiess das nicht, er/sie wuerde nicht wieder gewaehlt). Meine waren immer ganz gespannt zu erfahren, wer es denn war und ob die Person die Belohnung bekam. Hat geholfen sie ein bissl zu baendigen. :D

    Etwa die Haelfte meiner Klasse (9 und 10 Jahre alt) hat einen Facebook account. In der Parallelklasse, die ich in Informatik unterrichte, ist das genauso. Was macht man da? Im Informatikunterricht haben wir das Thema Internetsicherheit besprochen: Wie verhaelt man sich sicher? Welche Angaben sollte man nicht machen? Was, wenn es Probleme gibt?
    Generell ist es Aufgabe der Eltern, dies zu kontrollieren. Den Schuelern beider Klassen ist klar, dass sie falsche Angaben machen, wenn sie sich bei Facebook anmelden. Als Schule haben wir Facebook bereits um die Sperrung bestimmter Kinder gebeten (besonders, wenn es Probleme gegeben hat) und dies wurde auch getan. Unsere Kids sind aber nicht daemlich, und melden sich dann eben unter einem leicht geaendertem Namen wieder an. Generell geht's daher eher um Praevention und Aufklaerung. Wir koennen sie nicht davon abhalten, sich anzumelden. Wir koennen sie aber zu verantwortungsvollerem Umgang mit dem Internet und ihren persoenlichen Daten erziehen.
    Als Einstieg benutz ich dafuer meist ein Video von CEOP:
    http://www.youtube.com/watch?v=_o8auwnJtqE
    Vielleicht gibt's sowas ja auch fuer Schland?

    Die Wundermethode, nach der du zu suchen scheinst, gibt es nicht. Du musst herausfinden was fuer dich und fuer deine Schueler funktioniert (und auch, was an deiner Schule ueblich ist).


    Besonders: Welche Möglichkeiten setzt ihr als "Strafen" ein nach der roten Karte?

    Das kommt darauf an, warum du eine "rote Karte" gegeben hast und welchen Stellenwert du dieser einraeumst. Bei mir ist die hoechste Stufe der Stundenverweis zur Stufenleitung. Schueler fuellen dann einen Reflektionsbericht aus, den sie mit mir und unserer Stufenleiterin durchsprechen. Dem folgt ein Anruf daheim und bei wiederholtem Fehlverhalten ein Elterngespraech in der Schule. Fuer die meisten meiner Schueler ist ein Anruf zu Hause allerdings eine ziemlich schwerwiegende Massnahme. Da sie noch ziemlich jung sind, ist es fuer sie auch nicht gerade angenehm, wenn sie in der Pause drin bleiben muessen. (Unseren Aelteren ist das ziemlich schnuppe.)

    Bin über direkte Praxistipps dankbar! Also die man direkt umsetzen kann. An sich weiß ich ja, wie man sich verhalten soll. Frage mich nur immer: Was tu ich, wenn ich so vielen Kindern gelbe Karten gegeben habe, ist das noch glaubwürdig? Ab wann gibt man die gelbe Karte? Ab der 1. oder erst 2. Ermahnung?


    Das musst du fuer dich selbst entscheiden. Wie viele Ermahnungen findest du denn angemessen? Persoenlich erinnere ich einmal an die Verhaltensregeln und dann kommt der Name an die Tafel. Sobald der Name an der Tafel ist, bleibt kind in der naechsten Pause erstmal drin und wir unterhalten uns kurz ueber sein Fehlverhalten. Das ist noch nicht furchtbar und dauert auch nicht lange, aber sie wissen, dass sie nicht nur rumalbern koennen, bis sie rausfliegen. Konsequenzen kommen schon viel frueher.
    Ich weise meine lieber bei Kleinigkeiten zurecht...dann kommen sie weniger auf die Idee wirklich aus der Spur zu laufen. :rolleyes:
    Es kommt immer darauf an, wie weit du es erlauben willst. Du musst die Kontrolle in deinem Klassenraum behalten, weshalb du dir ueber deine Erwartungen und moeglichen Konsequenzen klar sein musst. Zusaetzlich musst du dann auch moegliche Konsequenzen durchziehen, ob nun nettes Kind oder nicht.

    Was ist, wenn ich vor der Klasse stehe und Ruhe möchte und mit dem Leisezeichen klingele und das Zeichen (Hand hochhalten) zeige und alle mit ihrem Nachbarn reden und sie es nicht interessiert und sie nicht mitkriegen, dass ich gerade etwas sagen möchte???


    Wenn es sie nicht "interessiert", dass du was sagen moechtest, dann ist schon viel frueher was schief gelaufen. (Sowas ist unhoeflich.) Mit meinen hab ich am Anfang klar durchgesprochen, was ich erwarte, welches Leisezeichen ich benutze und was die Konsequenz ist, sollten sie nicht darauf reagieren. Wir haben das dann mehrmals geuebt und inzwischen ist das eigentlich kein Problem mehr. Wenn ich vorne stehe und Kinder einfach weiter quasseln, guck ich sie einfach an. (O-Ton einer meiner Maedels: "Miss, you look well scary when you are staring like that.") Das dauert vielleicht ein bissl, geht aber mit etwas Uebung.
    Wenn dir das nicht gefaellt, kannst du es ja auch mal mit Klatschen versuchen (also, Haende klatschen,...nicht die Kinder). Man kann dann einen Klatschrhythmus vormachen, den Schueler nachklatschen. Das kann langsaemer oder schneller sein. Bedeutet, dass Schueler erstens zuhoeren und sich konzentrieren muessen und sie zweitens alles aus den Haenden legen.

    Ich hab das jetzt nicht so gelesen, dass "Bruellorgien" der richtige Weg sein sollen. Allerdings werd ich gelegentlich auch mal laut. Das beschraenkt sich jedoch auf ein sehr kurzes: "RIGHT!..." gefolgt von einem vergleichsweise sehr leisem "...You are too noisy!" Wenn sich meine dadurch nicht selbst regulieren, lass ich sie fuer 3 oder 4 Minuten in absoluter Stille arbeiten. Danach kann's dann leise weiter gehen, und sie haben sich dann auch so beruhigt, dass wir in normaler Klassenzimmerlautstaerke weiter machen. Sie schaukeln sich gelegentlich einfach hoch und merken dann nicht, wie laut sie sind - besonders am Nachmittag.
    In meiner Klasse hab ich das dieses Jahr erst einmal gemacht. Normalerweise machen wir vor einer Arbeitsphase klar, welchen Lautstaerkepegel wir als Klasse angemessen finden. Dementsprechend wird dann der Pfeil an meiner Tafel eingestellt. Generell haben sie sich inzwischen aber so eingespielt und kennen meine Ansprueche gut genug, um ohne Ermahnung leise arbeiten zu koennen.
    Ich muss aber gestehen, ich fange das Jahr sehr streng an. Besonders Schueler, die mich nicht im Unterricht hatten, denken oft, dass ich furchtbar streng bin. Die anderen kriegen sehr schnell raus, dass man mit mir Spass haben kann solange man sich benimmt, sich an die Regeln haelt und hart arbeitet.

    Wenn ich ihre Aufmerksamkeit brauche, reicht entweder ein einfaches "I need you to be listening. Pens down, eyes on me. Thank you." (wenn sie sowieso gerade ruhig arbeiten) oder ich zaehle von 10 oder 5 oder 3 runter und die Erwartung ist, dass sie bei 0 still sind und zuhoeren. (Sie wissen, dass sie Minuten ihrer Pause verlieren, wenn ich in die Minuszahlen gehen muss. Das ziehe ich dann auch gnadenlos durch, besonders zu Beginn des Schuljahres)

    Individuelle Kinder, die stoeren oder sich daneben benehmen, durchlaufen unser schulweites System: muendliche Warnung, Name an die Tafel, 1. Strich hinter Namen (5. Minuten Spielzeit verloren), 2. Strich hinter Namen (10 Minuten Spielzeit verloren), Stundenverweis (Verweis an den Stufenleiter, Information an die Eltern und Eintrag in Schuelerakte). Meine kommen normalerweise maximal zum ersten Strich, und auch das recht selten.

    Allerdings wissen meine schon recht genau, wenn ich sauer bin. Das hat nichts mit zornigem Gebruell oder sonstwas zu tun, sondern ich kann auch sauer sein ohne dabei laut zu werden. Ich finde es wichtig, dass Kinder merken, dass ihr Verhalten Auswirkungen auf andere um sie herum hat und nicht nur sie alleine betrifft. Sowas kann man auch sehr ruhig besprechen.

    Gleichzeitig arbeite ich aber auch sehr viel mit Humor und viele Konfrontationen kann man vermeiden, wenn man einfach ruhig bleibt. Was wichtig ist, ist konsequent zu sein und seine Erwartungen klar zu machen. Meine Tonlage, wenn ich Anweisungen gebe, macht sehr offensichtlich, ob man mit mir ueber etwas verhandeln kann oder ob ich keine Widerrede dulde. Sowas braucht aber etwas Uebung und meine bekommen gelegentlich zu hoeren:
    - "You are nine/ten years old. You will do as you are told."
    - "Do NOT answer back. This is not a discussion."
    - "You are being rude. Stop or you will go into time out."
    Gelegentlich alle drei hintereinander. :D
    Manchmal hilft's auch, sich selbst erstmal darueber klar zu werden, was man eigentlich erwartet und welche Grundregeln man selbst nicht missen moechte. (Meine Klasse hat nur drei Regeln: Respect yourself. Respect others. Respect our school.)

    Wenigstens has du nur einen solchen Schueler. In meiner 5. Klasse mit 29 Schuelern laeuft das so:
    Ueberschrift, Datum und Lernziel stehen an der Tafel (mit gelber Umrandung, damit wir uns auch nicht vertun koennen). Anweisung an meine Klasse: "Copy the date, title and learning objective. Underline the date and title, using a ruler." Dazu muss ich neben zwei meiner Jungs stehen, mit den Haenden nochmal die Geste fuers "Heft aufschlagen" machen, und die Anweisung wiederholen. T. hat's Heft endlich auf, und versucht nun das Datum zu schreiben. Waehrenddessen ist M. noch damit beschaeftigt im Raum rumzuschauen. "M.! Open you book, copy the date and title." (Mache hier wieder die Geste fuer's Heft und zeige auf die Tafel.) T. hat inzwischen das Datum beim dritten Versuch hinbekommen und versucht sich an der Ueberschrift. Waehrenddessen gehe ich im Raum rum, zeige bei mindestens 5 Schuelern nochmal auf's Heft und wiederhole die Anweisung: "Underline your date and title." Ich komme hinten bei D. an. Sie unterhaelt sich gerade nett mit ihrer Banknachbarin. "D., what have I asked you to do?" Sie schaut mit leicht verwirrt an und schaut dann auf die Hefte der anderen Schueler an ihrem Tisch. "Copy the date, title and learning objective. Underline the date and title." Sie schaut mich mit grossen Augen an: "Where is it?" "It's on the BOARD! It's in the YELLOW BOXES!... What else do I have to do to it? I've asked for flashing lights to go around it, but they won't give me any." Langsam geht mir die Geduld aus, und wir haben gerade mal 5 Minuten der Stunde hinter uns. Ich gehe wieder nach vorne zu meinen zwei Spezialisten. Beide haben inzwischen das Datum und die Ueberschrift, M. hat mit dem Lernziel angefangen. Fuer T. schreib ich das Lernziel ins Heft und verlasse ihn wieder mit den Worten: "Well done, I can read what you've written. Now underline the date and title."
    Ich begebe mich zu meinem Jungstisch, welcher genau vor meiner Tafel steht. Mit leicht verzweifelndem Blick schaue ich auf J.'s Heft. Ueberschrift falsch abgeschrieben und zweimal durchgestrichen, Lernziel ebenfalls dreimal neu angefangen. :hammer:

    Bei uns ist die Anweisung zu Beginn JEDER STUNDE die Gleiche: "Copy the date, title and learning objective. Underline the date and title." Dennoch muss ich mich staendig wiederholen. Man koennt denken, ich waer an ner Sonderschule. X( Naja, geben wir ihnen noch ein bissl Zeit.

    Hallo,

    In dem Fall wuerde ich das Gespraech mit der Mutter suchen und unsere stellv. Direktorin dazuziehen. (Sie ist an meiner Schule fuer derartige Faelle zustaendig, gibt's bei euch bestimmt auch. An meiner letzten Schule war z.B. die Direktorin dafuer verantwortlich.)
    Soweit ich mich entsinnen kann, ist es in Deutschland nicht erlaubt, seine Kinder zu schlagen. Alleine aus dem Grund wuerde ich mich wirklich mal mit der Mutter hinsetzen und ihr vielleicht auch die Addresse einer Hilfsstelle zukommen lassen. Das Angebot kann sie dann annehmen,...oder eben nicht. Wenn es immer wieder vorkommt, kann man sich wohl nur ans Jugendamt wenden.
    Hier bei uns koennen Eltern ihren Kindern nen Klaps (oder zwei, oder drei...) geben, solange keine Spuren zurueck bleiben. Dennoch wuerde ich das nicht in meinem Klassenraum gestatten.
    Wieso war die Mutter denn alleine mit deiner Klasse im Raum?

    Dejana

    Bie uns werden diese Sachen ganz normal zu Beginn der "Einschulung" (bei uns zum 5. Schuljahr) abgefragt, gespeichert und sind fuer Lehrer immer abrufbar. Ich wuerde erst mal bei deiner Schule fragen, ob sie diese Infos nicht sowieso haben.
    Medikamente werden bei uns im Krankenraum aufbewahrt und man muss Eltern doch erreichen koennen, wenn irgendwas ist.

    Hi Cin

    to be honest, I think you'll have some issues getting certified to teach at a German state school. State schools tend to teach in German and your language skills will possibly be too poor in this instance. Your best chance are international schools in Germany. The language of instruction is usually English, and they will have more of a need for someone who can speak Chinese. Additionally, they will be more used to employing teachers from a range of backgrounds. To find them, you can go to the ECIS website:
    http://www.ecis.org, then go to SEARCH and search for a member school.

    Hope that helps. Good luck.

    Dejana

    Ich ueberklebe meine Namensschilder mit durchsichtiger Klebefolie (wie fuer selbstklebende Umschlaege). Auf manchen Oberflaechen klappt das aber nicht so besonders gut. Da werden Schilder dann laminiert und mit Blu-Tack [Anzeige] angebracht. Das benutz ich fuer die meisten meiner Sachen an Waenden, Tueren und Fenstern, denn ich kann es wieder rueckstandslos abloesen. Einige meiner Jungs klauen das Zeugs aber gerne mal, und machen dann kleine Knetfiguren draus. :rolleyes:

    Ich hab naechstes Schuljahr (verteilt aufs Jahr):
    - Lego (5. und 6. Klasse)
    - Rugby (Jungs 5. Klasse; Jungs 6. Klasse; Maedchen 7./8. Klasse)
    - Tag to Twickenham (5./6. Klasse - dafuer aber begrenzt auf nur 12 Schueler)
    - Lifesaving (Wasserrettung - 5. Klasse, Bronze; 6. und 8. Klasse, Silber)
    - Fussball (5. Klasse)
    - Rounders (5. Klasse Jungs)
    Sonst gibt's bei uns noch:
    - World Links (alles, was mit unseren Partnerschulen und dergleichen zu tun hat)
    - Eco Schools (kuemmern sich um unsere Huehner, Recycling, etc.)
    - Kunst
    - mehrere Musik-AGs
    - Hockey (Maedchen)
    - Cheerleading
    - Frisbee
    - etc.

    Genau das ist das Problem für die Feststellung der Gleichwertigkeit vieler ausländischer Lehrerdiplome ohne Auflagen in Deutschland, da ohne Noten keine Leistungsziffer berechnet werden kann. Der EU-Richtlinie werden dadurch die Flügel gestutzt, denn wer will schon gern nochmal ein Jahr ohne Bezahlung an einer Schule tätig sein, um sich von Seminarlehrern mehrmals im Unterricht besuchen und vom Schulleiter beurteilen zu lassen, ohne sicher zu sein, ob die danach erzielte Leistungsziffer zur Übernahme in den Schuldienst ausreicht.


    Was hier ja nun keine Rolle spielt, denn Mimi moechte nicht mit nem britischen Abschluss nach Deutschland, sondern mit nem dt. Abschluss nach England.

    Mimi:
    Stellen fuer TAs oder LSAs gibt's auf der Website des jeweiligen Councils.
    Unsere finden sich z.B. hier:
    http://www.n-somerset.gov.uk/Your+Council/J…s+and+apply.htm


    Sag' mal Dejana, habt ihr Herbstferien? Sonst könnte ich doch während meiner hier in NRW mal bei dir vorbeikommen und hospitieren bzw. ein Praktikum machen :D Dann komme ich vllt auch von meinem London-Tripp runter :P


    Wir haben vom 24-28 Oktober Herbstferien.
    Wenn du nicht gleich als Lehrerin arbeiten willst, wie waere es denn als Teaching Assistant (TA) oder Learning Support Assistant (LSA)? Da arbeitet man unter Anleitung der eigentlichen Lehrkraft. Verdienst ist furchtbar, aber waere vielleicht ein Anfang.
    Viele unserer angehenden Lehrer arbeiten auch erstmal ein Jahr als Cover Supervisor, bevor sie ihr Studium anfangen. Sie uebernehmen also den Vertretungsunterricht innerhalb der Schule. Dazu braucht man auch kein QTS, denn es ist eigentlich nur Babysitting.

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