Beiträge von Dejana

    Hallo Eva,

    Zitat

    Eva schrieb am 05.04.2006 21:27:
    Dann ist das Ref. zusammengenommen genauso lange wie bei uns. Weißt du, inwieweit das Nur-PGCE bei uns anerkannt ist?
    Meine Freundin ist sehr euphorisch, seit sie sich dafür entschieden hat, aber ich weiß noch nicht so recht... insbesondere, dass sie Fächer unterrichten will, die sie nie studiert hat, scheint mir doch etwas gewagt.

    Soweit ich weiss, kann man direkt nach dem PGCE nach Deutschland zurück, muss dann aber wahrscheinlich noch das Referendariat machen und möglicherweise auch noch ein paar Scheine. So hatte mir das der nette Mann beim Amt für Lehrerbildung in Hessen zumindest erklärt. Es kommt aber immer auf den individuellen Fall an. So hab ich z.B. meinen BA in Geschichte, was ja nur ein Fach wäre. Ich hab allerdings auch noch Scheine für Englisch, Spanisch, Wirtschaft und DaF von meinem Studium in Deutschland, die auch anerkannt werden könnten (sollte ich jemals nach D. wollen). Da sollte sich deine Freundin vorher gut informieren.
    Sie kann gerne euphorisch sein, ist doch schön...ich fange mein PGCE auch im September an und bin schon ganz aufgeregt. :D Wenn sie allerdings im September beginnen will, sollte sie ihre Bewerbung möglichst schnell einreichen. Der GTTR ist ein absoluter Sauladen, die bekommen kaum eine Bewerbung problemlos an die Unis...und die meisten "guten" Unis sind inzwischen dabei ihre Studienplätze aufzufüllen. Meine eigene Uni hat bereits im Dezember alle weiteren Bewerbungen abgelehnt und die 200 Studienplätze waren vergeben. Das war allerdings für die Grundschule.

    Zitat

    Eva schrieb am 05.04.2006 21:27:Yep, genau das hat sie vor. Sie will Deutsch unterrichten, und erhofft sich (oder hat es gehört), dass sie nach ihrer Rückkehr dann auch Englisch unterrichten kann.
    Ich halte das aber doch für ziemlich riskant - dass der Abschluss als "Deutschlehrer" hier anerkannt wird, bezweifle ich im Moment, und der Abschluss als "Englischlehrer" steht ja dann auf noch wackligeren Füßen.
    (Wobei ich es schon für möglich halte, dass unsere Bundesländer, wenn der Mangel da ist und sie die Leute billig kriegen können, die Voraussetzungen sehr weit lockern...)
    England braucht derzeit wohl Deutschlehrer, für die Bewerbung scheinen die Chancen jedenfalls gut zu stehen.

    Wie gesagt, was sie unterrichten kann oder nicht, kommt dann auf die Anerkennung im jeweiligen Bundesland an. In England kann man mit QTS theoretisch ALLES unterrichten, wenn die Schule zustimmt. Ob sie mit nem PGCE in Deutsch in Deutschland selbst allerdings gute Chancen hat, weiss ich nicht. Schließlich studiert sie so gesehen das Fach "Deutsch als Fremdsprache", mit Literatur und sowas is hier nicht viel. Ich finde es auch immer etwas problematisch die eigene Muttersprache als Fremdsprache zu unterrichten, wenn man nicht genug Ahnung von Linguistik und dem ganzen Kram hat. Meine Spanischlehrerin war Muttersprachlerin und konnte nie verstehen, warum wir die richtige Grammatik nunmal nicht einfach "fühlen" konnten. Als Anfänger geht das schlecht...für sie als Muttersprachlerin war es unbegreiflich. Die Deutschlehrerin, mit der ich hier arbeite möchte auch gerne wieder zurück, dann aber Englisch und Politik unterrichten.

    Den Lehrermangel halte ich für ein ganz furchtbares und hartnäckiges Gerücht, verbreitet von der britischen Regierung. England braucht einiges, aber bestimmt keine Deutschlehrer. :D Das betrifft deine Freundin dann aber nicht, wenn sie hier nicht vor hat zu arbeiten. Und wenn sie absolut sicher ist, dass sie dieses Fach gerne unterrichten will, nur zu. Grundschullehrer gibt's hier auch zu viele und ich hab mich dennoch für entschieden. Sie sollte sich allerdings klar sein, dass sie sich nicht auf die Zustände wie in einem dt. Gymnasium einstellen kann. Gut, sie müsste ja nur 24 Wochen Praktikum überstehen, wenn sie danach gleich wieder zurück will. Hat sie denn schon ein Praktikum an einer britischen Gesamtschule gemacht? (TDA -> Open Schools Programme)

    Französisch ist erste Fremdsprache und leidet schon unter ständig fallenden Schülerzahlen. Deutsch geht es nicht wirklich besser. Zusätzlich wurden Fremdsprachen nach KS3 (also nach der 9. Klasse) erst kürzlich zu einem optionalen Fach erklärt, was einen weiteren Abfall in den Schülerzahlen hervorgerufen hat. Die Sekundarschule an der ich momentan bin, bietet nächstes Jahr für die 10. Klasse kein Deutsch mehr an (keiner der 9. Klässler konnte sich dazu überwinden). Unsere hiesige Gesamtschule hat Deutsch schon vor einiger Zeit vollständig abgeschafft. Nunja...die britische Regierung scheint ihr angerichtetes Chaos nun eingesehen zu haben und will jetzt, dass min. 50% der Schüler mit einer Fremdsprache weitermachen. Ja, wer's glaubt. Der Zug ist zumindest an den schwächeren Schulen abgefahren.
    Kann deine Freundin denn Französisch oder Spanisch, oder könnte sie sich auch ein anderes Fach vorstellen? (Was hat sie denn studiert?)

    Schönen Gruß,
    Dejana

    Hallo Eva,

    Zitat

    Eva schrieb am 02.04.2006 18:23:
    Also meine Freundin hat tatsächlich recht, der Abschluss wird anerkannt, man muss lediglich das fehlende Jahr noch dranhängen. Das PGCE dauert nämlich nur ein Jahr, danach ist man in GB schon fertiger Lehrer; in D dann nach einem drangehängten "Anerkennungsjahr". Das PGCE kann man mit jedem Studienabschluss absolvieren, es ist kein Lehramtsstudium mehr nötig.

    Das PGCE ist kein Referendariat, sondern ein Aufbaustudium. Das "Referendariat" nennt sich "Induction", dauert ein Jahr und kommt nach dem PGCE.
    Für die Sekundarschule benötigt man einen Erstabschluss in dem Fach, das man unterrichten möchte. Einige Unis akzeptieren auch "ähnliche" Fächer, oder einen Studieninhalt von 50%. (Deutsche Muttersprachler können auch Deutsch unterrichten ohne einen Abschluss in dem Fach...würde ich persönlich aber nicht empfehlen...Deutsch würde ich allerdings generell niemandem empfehlen).
    Fürs Grundschullehramt kann man alle möglichen Fächer haben, obwohl einige Unis Curriculum-Fächer vorziehen. Auf einen solchen Studienplatz kommen an vielen Unis 5 bis 8 Bewerber.

    Normalerweise werden Lehrbefähigungen europaweit anerkannt. Für Deutschland braucht deine Freundin aber normalerweise zwei Fächer, die sie unterrichten kann. Das PGCE deckt meist nur eins ab, wenn sie auf Sekundarschule studiert.
    Was will sie denn unterrichten?

    Zitat

    Meike. schrieb am 30.03.2006 19:03:
    Als Lehrerin in zwei englischen Schulen, die ja intensiv das Konzept der "inclusion" betreiben (alle Schüler, gleich welcher Begabung, in eine Klasse), habe ich "damals" (Mitte/Ende der neunziger) auch gesehen, wie das laufen kann, wenn Unterstützung seitens des Staates fehlt. "Quelling the riot" war das tägliche Motto an der einen comprehensive school, und die meisten Schüler waren entweder über- oder unterfordert. Die Lehrer waren nur noch ersteres, und das lag nicht an ihrer Qualifikation, im Gegenteil - das Kollegium war hochmotiviert und bestens geschult. Alle drei Tage staff meetings und training days mit und ohne Schüler, die waren bis nachts an der Schule und haben versucht, was ging.


    Das war nicht nur "damals" der Fall, dem ist heute noch so. An meiner jetzigen Schule geben sich die Lehrer wahnsinnig Mühe und SMT sind auch recht stark, dennoch gibt es bei manchen Schülern einfach kein Durchkommen (die bekomme ich dann im Einzelunterricht...). Ich finde den Unterschied zu meiner eigenen Zeit in der Schule (und ich war in einigen Schulen) ziemlich heftig. Schade...wir hatten viel mehr Spass im Unterricht. Hier funktioniert das einfach nicht, weil Lehrer ständig nur versuchen müssen die Kontrolle zu behalten. Da bleibt gar keine Zeit oder Kraft um noch groß Spaß zu haben. Ich bin nicht sicher, ob ich hier Schüler sein wollte. Deswegen werden angehende Lehrer wohl auch bezahlt, damit sie überhaupt studieren...:rolleyes:

    Arme Finchen *tröst*
    Ich glaube nicht, dass ich großartig helfen kann...aber, du bist wirklich nicht alleine. Und sieh es mal so, du bist noch Studentin und lernst selbst noch. Das braucht seine Zeit.
    Möglicherweise bist du wirklich zu nett (bin ich auch noch). :) Habt ihr an der Schule Vorschriften, wie bei schlechtem Benehmen vorgegangen werden soll? Mach deine Erwartungen und die Regeln in deinem Unterricht vorher genau klar und halte dich daran.
    Viel Erfolg...und nicht aufgeben, das wird schon. *Daumen drück*

    Zitat

    robischon schrieb am 22.03.2006 10:23:
    du willst nicht, dass sie sich selber egal sind.
    du willst dringend, dass sie das tun was sie können.
    sag ihnen das einfach.
    schrecklich, eine schule die so sehr entmündigt. oder?


    Ich bin mir nicht sicher, ob es sie im Geringsten kümmert, was ich denke. Da könnte ja jeder kommen. :rolleyes:
    Ihnen vor Augen zu halten was sie können, hatte ich vor. Es ist halt nur schwierig bei Nummer drei, da ich mit ihm vorher noch nicht gearbeitet hatte und ich letzte Stunde nun auch nicht gerade ein positives Bild bekommen habe. Nun gut, zumindest kann er mit nem Computer umgehen und mir auf den Keks gehen...ist ja auch schon mal was. Zumindest Letzteres schaffen nicht allzu viele. :D

    Hi,
    also, "gemacht" hab ich sowas noch nicht...aber ich lebe in England und studiere auch hier, zählt das?
    Suche nach ner Schule ist relativ einfach, schau im Internet nach:
    http://www.goodschoolsguide.com

    Wenn du dann ein paar Schulen gefunden hast, solltest du dir bei Ofsted den Bericht der letzten Schulinspektion durchlesen: http://www.ofsted.gov.uk
    Aber diesen Berichte sollte man nicht unbedingt blind trauen und bei einigen Dingen solltest du Acht geben. Wenn in dem Bericht der Begriff "Special Measures" auftaucht, solltest du die Finger von der Schule lassen.
    Dann eben einfach anrufen/E-Mail schreiben und nett anfragen, ob du dort dein Praktikum machen darfst. Ist normalerweise kein Problem, hier sind massenweise Leute zum Helfen in den Schulen. Kann sein, dass du nach nem "CRB-Check" gefragt wirst. Das ist ein polizeiliches Führungszeugnis, sollte aber nicht nötig sein, wenn du nicht mit den Kindern alleine gelassen wirst.

    Zur Unterbringung: Die meisten Orte haben Touristeninformationen. Die Leute dort sind normalerweise sehr hilfsbereit bei der Suche nach einem B&B oder dergleichen. :)

    Ach ja, je nachdem, wann du dein Praktikum machen willst: Wenn es sich mit den Semesterzeiten hier überscheidet, dann kann es passieren, dass du abgelehnt wirst, weil sie eben schon Praktikanten haben. Einfach weitersuchen. ;)

    Viel Erfolg,
    Dejana


    Ich wünschte ich könnte...ganz ehrlich. Sie sind ja nun wirklich alt genug. Wenn ich sie aber nur machen lasse, bringt das gar nix. Die starren lieber die gesamten 60 Minuten an eine weisse Wand...und die Prüfungen sind zumindest zweien reichlich egal. Englisch ist scheisse, ihr Lehrer ist scheisse, die Schule ist scheisse und in ein paar Wochen sind sie eh von diesem Übel befreit. :rolleyes: Für die Hürde namens Prüfung scheinen sie blind zu sein. Dass sie ohne ein C (bzw. eine Drei) in Englisch nach der Schule nicht weit kommen werden, hat ihnen noch nicht eingeleuchtet. Es ist relativ schwierig ihnen nach 11 Jahren, in denen ihnen praktisch das Denken abgenommen wurde, plötzlich Verantwortung für sich selbst in die Hand zu drücken. Wenn ich sie frage, wie sie sich das vorstellen, dann scheint ihre Vorstellung darin zu bestehen, dass sie nix machen müssen, sobald sie nicht mehr im eigentlichen Klassenraum sind. (Die machen ja bei ihrem Lehrer schon kaum was.)
    Es ärgert mich eben nur, weil ich weiss, dass sie mehr könnten. Möglicherweise bin ich masochistisch veranlagt, aber ich mag die Jungs und arbeite eigentlich gerne mit ihnen, selbst wenn sie mich gelegentlich zur Verzweiflung treiben. Deswegen ist es schwierig für mich einfach daneben zu stehen und zuzuschauen, wie sie grundlos ihren Abschluss in den Sand setzen. :(

    MYlonith: Du hast das Kästchen links neben meinem Beitrag nicht gelesen. Es handelt sich um eine 11. Klasse in einer britischen Schule. Die sind keineswegs freiwillig da sondern stehen kurz vor ihren GCSE-Prüfungen - vergleichbar mit der 10. Klasse der Realschule. Zusätzlich ist Englisch Pflichtfach, also nicht mal abwählbar, wie z.B. Geschichte oder sowas. Kuschelunterricht? Bitte, nur her mit deinen Vorschlägen.
    Ich bin nur zum Helfen da. Ja, sowas gibt's in Deutschland nicht, aber ich bin nunmal keine ausgebildete Lehrkraft sondern mache diesen Job neben meinem Studium. "Lehrer" darf ich mich erst ab Sommer 2007 nennen. Meine praktische Erfahrung beschränkt sich auf Grundschulen und ein paar Stunden Training für diesen Job.

    Hi ihr,

    danke fürs Trösten und die Antworten. :) Mir geht's schon etwas besser. *schlürft ihren Allehol*

    iche: Die haben keine Probleme, die haben nur keinen Bock und durften von ihrem Lehrer aus viel zu lange viel zu viel. (Warum ziehen Jugendliche es vor an die Wand zu starren, statt was zu lesen??) Die Texte kann ich nicht ändern, die hat der Lehrer vorgegeben und sie müssen den Kram für die Prüfungen können. Es ist ein "offener" Computerraum, ich kann also auch die Netzwerkkabel nicht einsammeln. Eigentlich kann ich gar nichts machen...und das ist wohl auch das Problem. So, nächste Woche bitte ich darum, dass ich sie wieder in die Klasse schicken kann, wenn ich schon kein Nachsitzen verteilen darf. Vielleicht finde ich auch was zur "Belohnung", wenn sie sich benehmen und arbeiten?! In dem Alter stehen die nicht mehr auf "Well done"- oder "Great work"-Sticker, Glitterstifte und Stempel, oder? :D Mal sehen, was die Schule selbst in die Richtung anbietet (abgesehen von der Zeit am Computer ohne mich im Rücken und meinen Finger am Ausschaltknopf).

    Schade nur, dass ich immer erst nachher weiss, was ich hätte anders machen sollen. :rolleyes:

    Dejana

    Hi,

    ich muss gestehen, an Geschichte in der Mittelstufe kann ich mich kaum noch erinnern. Wir waren mal den Limes besuchen...und mit sind mit Zetteln irgendwo rumgestiefelt. Geschichte in der Oberstufe? In der 11. hatte ich eine Lehrerin, die irgendwie ständig guckte als ob sie auf Drogen war...hab auch ohne was zu wissen oder zu lernen 13 Punkte bekommen. Danach hatte ich einen älteren Herren als Lehrer, dessen Unterricht folgendermaßen strukturiert war: lies den Text im Buch, fass den Text zusammen, erzähle der Klasse über den Text, lies den nächsten Text im Buch....usw. Also nee, mit Geschichte verband ich gähnende Langeweile in der 10. und 11. Stunde am Dienstagnachmittag. :rolleyes:
    Meine Begeisterung kam erst, als ich für meine mündliche Geschichtsprüfung lernte. Plötzlich machte alles Sinn...ey, das ist ja passiert, weil das vorher passiert war...klasse! :D Leider hatte ich mich auf die Zeit der Weimarer Republik festgebissen (vergessen wir doch einfach mal die Abiprüfung) und da ich nunmal nicht wusste, dass es neben Konzentrationslagern auch irgendwelche "Todeslager" in der Nazi-Zeit gab, hab ich nur ganze 6 Punkte bekommen.
    Auch net tragisch...jetzt studier ich erfolgreich Geschichte und kann mir meine Themen selbst aussuchen. ;)

    Es wäre wirklich schön, wenn Geschi im Unterricht mehr wie an der Uni wäre...mit Analysen und Theorien und all dem, statt einem vorgeschriebenen Buch, dass behauptet so und nicht anders wäre es gewesen.

    Dejana

    Hi zusammen,

    so...heute ist Dienstag und Dienstage sind bei mir Schultage. Nachdem ich den Tag voller Elan begonnen hatte, (ich hatte mich heute morgen wirklich auf die Schule gefreut) bin ich jetzt wieder daheim und frustriert. Warum?? Drei meiner vier Stunden liefen problemlos und relativ erfolgreich. Nur beim English Intermediate in der 11. hat's gehapert. :rolleyes:
    Hilfe, wie bringe ich die zum Lesen und Arbeiten?? Das kann doch nicht sein, dass 16-Jährige schon bei ner halben Seite Text aufgeben und sich weigern irgendwas zu machen. Ich hatte zwar nur drei Schüler, aber ich kam mir vor wie im Kindergarten. Gut, ich weiss, dass ich die "Problemfälle" bekomme, die, die auch so nie was machen. Es hat auch keineswegs geholfen, dass wir im Computerraum waren. (Ich hab aufgehört mit zu zählen, wie oft ich heute Bildschirme ausgeschaltet und gebeten habe, sich auszuloggen. :eek:)
    Mit zwei der drei Schüler hatte ich vorher schon individuell gearbeitet und ich weiss, dass sie die Aufgaben lösen können und alles andere als dämlich sind. Beim Einzelunterricht war es auch problemlos möglich sie zum Arbeiten zu bewegen, schließlich hatten sie meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Mit den beiden zusammen hätte es wohl heute auch geklappt. Nur Nummer drei hat alles aufgemischt, die zwei anderen haben dann eben auch nix mehr gemacht.
    Hilfe, hat jemand Ideen?? ?( Im Mai sind Abschlussprüfungen....*verzweifelt schau*

    Fürs nächste Mal hab ich mir vorgenommen, sie an den einzigen Tisch ohne Computer zu verpflanzen und ihren Lehrer zu bitten, dass ich sie zurück in die Klasse schicken kann, wenn sie sich wieder zu nix überwinden können. Wenn das mit dem Lesen wieder nicht klappt, lasse ich sie vorlesen...ist doch unfassbar, sowas. Was könnte ich denn sonst noch anders machen??
    Ich bin jetzt echt gefrustet. :( Sie hätten in der Stunde die Aufgaben problemlos bewältigen können und hätten dann sogar noch Zeit gehabt um an die Computer zu gehen. Aber nein...wäre ja zu einfach gewesen... :rolleyes:

    Dejana *um Hilfe bittend und relativ verstimmt*

    Darf ich auch? :)
    Ich hab ziemlich lange gebraucht, bis ich mich entschieden hatte. Zwischendrin habe ich auch daran gedacht Lehramt für Mittelschulen (Mathematik) zu studieren, aber das ist ja nix Halbes und nix Ganzes. Die Entscheidung für die Grundschule kam nach einiger Überwindung und gaaaaaanz viel Nachdenken....und natürlich mehreren Praktika.

    Hier in GB entscheidet man sich beim Sekundarschullehramt für nur ein Fach...auf Dauer wäre mir das wohl zu langweilig. Ich liebe mein Fach (Geschichte), könnte aber wohl nicht die ganze Zeit immer nur Kram über die Nazis und dergleichen in höheren Klassen, oder britische Geschichte in niedrigeren Klassen unterrichten. Ausserdem fand ich Geschichte in der Schule immer sterbenslangweilig. :P
    Daher fiel die Entscheidung zugunsten des Grundschullehramts und sämtlicher Fächer. :D
    Ich finde die Arbeit an meiner jetzige Gesamtschule allerdings klasse. Schön mal mit Jugendlichen zu arbeiten, statt mit Kiddis, die noch am Daumen nuckeln. Ich bedauer manchmal schon fast, dass ich mich fürs Grundschullehramt entschieden habe. Aber eben nur fast. Schließlich helfe ich momentan nicht nur in einem Fach, sondern mache Englisch, IT, Mathe und Deutsch. Ausserdem bin ich nicht als Lehrerin dort, das hilft schon etwas. ;)

    Möglicherweise änder ich meine Meinung aber nochmal und wechsel später zur Gesamtschule. Schließlich ist meine Lehrbefähigung nicht auf die 1. bis 6. Klasse beschränkt sondern nur spezialisiert. :)

    Hallo Rolf

    Zitat

    robischon schrieb am 16.03.2006 22:21:
    ich hab meine arbeitsweise ziemlich ausführlich beschrieben auf meiner website und in bisher zwei büchern.
    ich hab kindern informationen und lerngelegenheiten zur verfügung gestellt, auch allerhand erzählt und vor allem all die fragen beantwortet die kinder haben.
    eine "störung" ist dann nur ein hinweis auf ein problem. darum hab ich mich dann gleich gekümmert.
    "störungen sind wichtig und haben vorrang" (ruth cohen)


    Vielen Dank für den Hinweis. Das klingt wirklich sehr interessant und ich werde mal schauen, ob ich in meinem nächsten Praktikum vielleicht ein paar Ideen nutzen kann (wenn ich darf). :)
    Das Wort, das mir als erstes in den Sinn kam war allerdings "Luxus". Nicht bezogen auf Geld, sondern auf Zeit und Möglichkeiten. Ich bin mehrheitlich in Klassen mit Kindern, deren Bandbreite sich von Hochbegabung über Asperger zu schwerwiegenden Verhaltensstörungen zieht. Das Problem? So viele Schüler wie möglich sollen/müssen die vorgegebenen Level erreichen...zu bestimmten Zeiten. Englisch- und Mathe-Unterricht sind vorgegeben (was der Lehrer wann und wie und für wie lange pro Tag zu behandeln hat - so haben wir z.B. täglich jeweils 60 Minuten Mathe und Englisch), die Regierung hat sich momentan auf "Synthetic Phonics" als einzige Leselernmethode festgeschossen, vor lauter Stoffumfang und Prüfungen kommt man selbst in Grundschulen kaum noch zum eigentlichen "lernen". :rolleyes: In diesem Umfeld ist es schwierig Kinder einfach machen zu lassen.

    Dejana

    Hallo robischon,

    Zitat

    robischon schrieb am 16.03.2006 16:23:
    ich hab keine vorträge gehalten in der schule.
    mein konzept heißt selbstorganisiertes kooperatives Lernen.
    ab und zu musste ich ein kind aufmerksam machen auf das einzige Verbot, das es noch gab, nämlich "kinder bei der arbeit zu stören".
    als lernbegleiter hatte ich zeit und gelegenheit mich um kinder zu kümmern die ernste probleme hatten.
    sowas wie "störung" des lehrervortrags gibt es bei meinem umgang mit dem lernen nicht.


    heisst das, dass du nie etwas erklärst, oder wie soll ich mir das vorstellen? ?( Kannst du das etwas näher erklären, bitte? (gerne auch per Mail)
    Was machst du denn dann, wenn ein Kind wiederholt und trotz Ermahnung das Lernen anderer stört? Ich halte keine Vorträge in der Schule, nur an der Uni. Es ging mir also keineswegs um das Stören meines Redeflusses...

    Dejana

    Zitat

    robischon schrieb am 16.03.2006 13:49:
    wenn er der meinung ist, er könne sich so beruhigen, ist es ok.
    raus"schicken" als entfernen wird sicher als demütigend verstanden.
    ebenso wie "in die ecke stellen".


    Was genau ist deine Alternative? Willst du mir ernsthaft erzählen, dass du einen Schüler, der sich während deinem Unterricht offensichtlich nicht unter Kontrolle hat, einfach weitermachen lässt? Was machst du in dem Fall? Stehst du lächelnd daneben und redest einfach weiter? ?(

    Ich hatte das mit dem "in die Ecke stellen" angesprochen, weil ich mir eben über die Regelungen bzgl. des Aufstehen lassens in Deutschland nicht ganz klar war. Hier in GB könnte ich ein Kind theoretisch noch in die Ecke stellen, was nicht bedeutet, dass ich es tun würde oder irgendwen kenne, der diese Methode noch anwendet. Mir ist bewusst, dass dies in Deutschland nicht geht.

    Zitat

    robischon schrieb am 16.03.2006 13:27:
    in ausführlichen schulleiterfortbildungen (insgesamt fünf wochen) hab ich unter anderem erfahren, dass vor einem verwaltungsgericht bestand hat was ich pädagogisch eindeutig vertreten kann.
    ich kann es nicht vertreten, ein kind zu demütigen.


    Und wenn du einen Schüler aus dem Raum schickst, damit er sich abregen kann, ist das deiner Meinung nach demütigend? ?(

    Zitat

    alias schrieb am 15.03.2006 23:02:
    Schau mal beim Stark-Verlag. Der hat sich darauf spezialisiert, Prüfungsaufgaben zu sammeln und mit Lösungen als Buch auf den Markt zu werfen.

    Der Stark-Verlag bringt mir nun nicht unbedingt zuviel. Mal abgesehen davon, dass ich die Bücher in Deutschland bestellen und die Aufgaben erst ins Englische übersetzen müsste, gibt's in Deutschland ja diese Prüfungen nicht. Daher wird das Material in den Stark Büchern wohl nicht genau auf die Prüfungen zugeschnitten sein. Ich bin auch nicht ganz sicher, auf welchem Level sie überhaupt sein sollte (Level 5 oder 6? ?( ). Muss ich Dienstag mal ihren Mathelehrer fragen.
    Ich nutze hauptsächlich die Revision Bücher von CGP. Die sind ganz praktisch, weil sie kurze und verständliche Erklärungen liefern...und schön bunt sind. :D

    Ich werd mal sehen, ob ich irgendwo einen Meterstab finden kann. Wir haben einen daheim, aber eben nur einen. Den hatte ich aus Deutschland mitgebracht. Bin mir nicht ganz sicher, ob es die hier gibt. ?(

    Danke. :)

    Hallo,

    danke euch allen für die Antworten. Ich schau mal, ob ich irgendwo Schnur herbekomme... :) Ansonsten müsste das doch auch mit Streichhölzern klappen (ja...keine Angst, sie wird damit die Schule schon nicht abfackeln :D ).
    Mal sehen, ob ich die Arbeitsmaterialien umschreiben kann...eigentlich mangelt es mir aber nicht an Arbeitsblättern. Die Internetseiten sollten aber interessant sein. Danke. :)

    Zitat

    Super-Lion schrieb am 15.03.2006 21:47:
    ich hab' zu Studienzeiten in Bayern Quali-Prüfungsvorbereitungskurse gegeben.
    Die besten Erfolge haben wir erzielt, wenn wir Prüfungsaufgabe um Prüfungsaufgabe gerechnet haben. Die wiederholen sich nämlich irgendwann mal bzw. sind vom Aufbau immer recht ähnlich und die Schüler verlieren die Angst davor.


    Ich hab die normalen Übungsbücher, viele Arbeitsblätter etc. und das Material werden wir auch nutzen. Nur an die alten Prüfungsaufgaben komme ich nicht ran. Sie arbeiten diese Bögen im Matheunterricht durch, deswegen sollen wir sie nicht benutzen. Ich hatte nur was gesucht, damit sie vom Verständnis her erstmal sicherer wird. An sich ist sie ja nicht schlecht in Mathe und sie sollte die Prüfung problemlos schaffen.
    Ich arbeite mit ihr auch hauptsächlich an der Vorbereitung für Naturwissenschaften, dafür habe ich auch die alten Prüfungsaufgaben. Für Mathe hatte sie mich nur um Hilfe bei diesen beiden Themen gebeten. Meine Hilfe in Englisch beschränkt sich momentan auf einen Zettel mit Begriffserklärungen.

    Danke nochmal für eure Hilfe.

    Dejana

    Hi zusammen,

    vielleicht wäre jemand so nett und würde mir nochmal helfen?
    Ich arbeite mit meinem Mentorkind momentan an der Vorbereitung für ihre SATs (Prüfungen am Ende des 9. Schuljahres) im Mai. In Mathe hat sie vor allem Probleme mit Pythagoras und Prozentzahlen. Ich werde die Themen zwar nochmal langsam mit ihr durchgehen, aber habt ihr irgendwelche Ideen, wie man das etwas anschaulicher gestalten könnte? Wir haben einen ganzen Klassenraum für uns...und ich möchte ungern NUR mit Arbeitszetteln und Buch arbeiten (ältere Prüfungsbögen darf ich mit ihr auch nicht durchgehen...die hortet das Maths Department). Ich dürfte in den nächsten Tagen zwar einen "Booster Pack" von der Schulbehörde mit Material bekommen...aber vielleicht habt ihr ja noch nette Ideen?

    So, und ich geh jetzt und schau mir den ganzen Kram nochmal genauer an...vielleicht kommt mir ja selbst noch eine Idee. :)

    Vielen Dank,
    Dejana

    Zitat

    row-k schrieb am 13.03.2006 21:00:
    Und an die Runde die Frage: Was ist mit dem Anfassen?


    Man darf nicht anfassen. Besonders nicht einfach so um das Kind nach draußen zu verfrachten. Mein "Anfassen" in Grundschulen beschränkt sich darauf, dass ich Kinder vielleicht mal tröste. Oder ich reagiere, wenn ich von den Kindern angefasst werde (wenn jemand z.B. bei mir an der Hand laufen will). Hochgehoben oder auf dem Schoß hatte ich bisher nur die ganz Kleinen (3- und 4-Jährige).
    In der Sekundarschule fasse ich gar niemanden nie nicht an. Ich arbeite im Einzelunterricht mir einigen Schülern...wenn ich die auch noch anfassen würde...ach herrje...
    Alleine die Tatsache, dass ich mit denen alleine (in einem oftmals geschlossenen Raum) arbeite, verstößt schon gegen die Vorschriften meiner Uni.
    Hier wurden schon genug Lehrer verklagt und bloßgestellt für genau die Taktik, die du anwendest.

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