Beiträge von WillG

    Du könntest natürlich auch die SL auffordern, dir schriftlich zu begründen, warum sie der Meinung ist, das ein GLK-Beschluss ohne rechtliche Grundlage (siehe Sephs Beitrag) in der Lage sein sollte, eine Verordnung, einen Erlass und einen Arbeitsvertrag außer Kraft zu setzen...

    Oder, falls du es wenig kofliktreich haben möchtest: Stell doch deine Anfrage genau so, wie du sie hier gestellt hast, mal an die GEW Rechtsstelle. Die sind recht fix und kompetent. Die Antwort kannst du dann deiner SL vorlegen und dann muss sie sich dazu äußern - und sich davor idealerweise schlau machen. Da hast du eine Antwort von kompetenter Seite, ohne irgendwelche Eskalationsstufen eiläuten zu müssen. Allerdings müsstest du halt GEW-Mitglied sein (was sich aller ideologischen Grabenkämpfe zum Trotz sowieso rentiert).

    Als Richtgröße werden hier (9.11. AVO-GOBAK) ab durchschnittlich 5 Fehlern pro Seite -1 Notenpunkt und ab durchschnittlich 7 Fehlern pro Seite -2 Notenpunkte vorgegeben.

    Pro Seite? Gibt es da keine Vorgehensweise, die berüchsichtigt, dass Schüler in unterschiedlicher Schriftgröße schreiben - vor allem handschriftlich? Mir fällt da spontan v.a. eine Schülerin ein, die aufgrund ihrer mikrosopischer Schriftgröße stark benachteiligit wäre.

    Ich würde das ebenso sehen. Ich würde eine wortreiche Begründung schreiben, aus der im Prinzip nur hervorgeht, dass du nach geltendem Schulrecht in NS (idealerweise mit Angabe des Paragraphen/Zitat) und deinem Arbeitsvertrag nicht verpflichtet bist. Alle weiteren Gründe gehen deinen SL in der Tat nichts an!
    Generell gelt: Was durch übergeordnete Rechtsmittel festgelegt ist, kann durch untergeordnete nicht umgestoßen werden. So kann eine Verordnung ein Gesetz nur präzisieren, nicht aber im Geiste völlig umdeuten. Gleiches gilt für die Beziehung Verordnung - Erlass und Erlass - Verfügung. Und letztlich für Verfügung - Dienstanweisung.
    Du bist zu 100% im Recht. Lass dir das nicht reinreden.

    Ich kenne jemanden, der das so gemacht hat - in Bayern. Ist aber schon ein paar Jahre her.
    Deine EWS-Frage kann ich nicht beantworten, nehme aber an, dass das nochmal abgelegt werden muss. Evtl. kann man die Zulassungsarbeit aber irgendwie verwerten?
    Frag in der Studienberatung und/oder dem Prügungsamt deiner Uni nach.

    Wir hatten das hier ja schon öfters.
    Für "fertige" Lehrer ist das sicherlich nicht sonderlich attraktiv, außer man ist großer idealist und möchte unbedingt mal in China unterrichtet haben.
    Für Studenten finde ich das Angebot hingegen wirklich interessant. Ca. €700 Unkostenvergütung plus ein gestelltes Apartment sind recht großzügig, wenn man es mit vielen anderen Auslands- btw. Austauschangeboten vergleicht.
    Und, ja, Auslandsaufenthalte sind (fast) immer mit Mehrkosten verbunden. Ca. €300 bis €500 für einen Flug auszulegen ist da wirklich machbar - v.a. wenn man das Geld am Ende wiederbekommt.
    Wenn ich noch Student wäre, würde ich mir das echt überlegen!

    Wir machen Klassenfahrten in die nähere Umgebung und in die Provinz, um diese besser kennen zu lernen.

    So wie beispieslweise Würzburg oder Ansbach?
    Im Kontext des Threads, in dem es ja um die Terrorgefahr bei einer Parisfahrt geht, ist dein Vorschlag nicht wirklich hilfreich, da es ja wirklich überall passieren kann.

    In einer allgemeinen pädagogischen Diskussion über Klassenfahrten sieht die Sache doch anders aus. Da kann ich deine Argumente nachvollziehen. Ich bin dennoch der Meinung, dass in einer Oberstufe auch Fahrten in größere Städte/ins Ausland gerechtfertigt sind.
    1.) Gibt es in den Fremdsprachen den eindeutigen inhaltlichen Bezug. Die Schüler sollen schon auch mal erleben, dass man die Sprache im richtigen Leben auch spricht und sie sollen zumindest einen schlaglichtartigen Einblick in die Kultur bekommen. Deshalb fahre ich mit meinen Englischkursen auch immer auf die britschen Inseln. Das muss nicht immer London sein, sondern kann auch Edinburgh, Glasgow, Brigthon oder Dublin sein. Mit Deutschkursen fahre ich dann auch eher mal "nur" nach Weimar oder evtl. Wien oder Prag.

    2.) Es gibt vor allem bei uns in der bayerischen Provinz Familien, die ihren Kindern "die große weite Welt" nicht näherbringen können, entweder weil sie sie selbst nicht kennen oder weil sie sich es nicht leisten können. Da gehört es meiner Ansicht nach in das Fahrtenkonzept der Schule, hier einzuspringen. Unsere Schüler fahren in der 5. Klasse ins Schullandheim im nächsten Bundelsand. Dann gibt es in der Mittelstufe Tagesexkursionen nach München oder Frankfurt, also in deutsche Großstädte bzw. im Falle Frankfurts in eine deutsche große Stadt. In der zehnten Klasse fahren sie nach Berlin, also in eine echte innländische Metropole. Die Abifahrt geht dann je nach Kurs nach Rom, Prag, London, Paris etc. Also in eine ausländische Metropole. Ich finde das Konzept gut, da die Schüler schrittweise in die Welt hinausgeführt werden und sich dann hoffentlich auch eigenständig zu souveränen Reisenden weiterentwickeln können.

    Ich sehe aber natürlich auch das Problem mit den Kosten. Hier haben wir das Glück, dass unser Elternklientel in der Regel ausreichend aufgestellt ist und die wenigen anderen über den Bildungspakt Unterstützung bekommen können. Wenn ich an einer Schule wäre, deren Elternschaft hier eher Probleme hätte, würde ich das vielleicht auch anders sehen.

    Nein, ich habe keine Familie.
    Ich korrigiere in den Freistunden, an Nachmittagen und Abenden. Und am Wochenende, wobei ich freitags prinzipiell nach der Schule nichts mehr arbeite und mir auch - wenn möglich - die Samstage freihalte. Dafür sitze ich dann meistens am Sonntag den ganzen Tag, vor allem an den Korrekturen. Und ich korrigiere schon auch in den Ferien, aber eben nicht durchgehend. Ein kürzerer oder längerer Urlaub muss immer drin sein.
    Ich mach den Job seit 12 Jahren. Das heißt, dass die Korrekturen mittlerweile deutlich schneller gehen und dass ich einen großen Fundus an Material habe, was die Vorbereitung vereinfacht. Ich bereite unheimlich gerne Unterricht vor und kann mich da auch ein wenig austoben, aber wenn Korrkekturphasen sind, dann geht das halt nicht so gründlich.
    Es ist mir sehr wichtig, im Jahresdurchschnitt die 40 Stundenwoche nicht (wesentlich) zu überschreiten.

    Ich will nicht in die alte Diskussion um Korrekturfächer und durchkorrigierte Ferien einsteigen, möchte aber in aller Bescheidenheit anmerken, dass ich fünf Jahre an der bayerischen FOS/BOS Englisch und Deutsch unterrichtet habe. Ich erwähne Bayern nicht wegen des angeblichen Niveaus, sondern weil die Zahl der vorgeschriebenen schriftlichen Arbeiten nirgendwo so hoch sein dürfte. Ich durfte in meinem vorletzten Jahr nicht weniger als 1.486 schriftliche Arbeiten korrigieren (Abitur in vier Klassen noch nicht eingerechnet, ebensowenig die zwei vorgeschriebenen, jeder Klausur voraufgehenden Übungsaufsätze in Deutsch). Durchkorrigierte Ferien hatte ich trotzdem so gut wie nie; von Wochenenden reden wir aber nicht.

    Kann ich (Gym, Bayern, Deutsch/Englisch, immer viel in der Oberstufe) nur unterschreiben.
    Zu den Anzahlen der Arbeiten: Fossi74 hat es schon angedeutet. In Deutsch gibt es hier (mit gaaaanz wenigen AUsnahmen) nur Aufsätze, in der Regel sind Teilausarbeitungen (z.B. "nur drei Argumente") nicht zulässig. Vor jeder Arbeit muss ein Klassensatz Übungsaufsätze korrigiert werden. Ich führe das auch nicht an, um zu jammern, sondern um auf den Punkt hinzuweisen, dass ich NIE durchkorrigierte Ferien habe. Wirklich niemals. Ich fahre immer für ein paar Tage weg, manchmal auch für eine Woche, seltener für 10 Tage. In den Sommerferien natürlich länger.

    Vielleicht lesen die hier mit und haben es einfach einmal versucht?

    Ich möchte dir an dieser Stelle herzlich dafür danken, dass du mit deinem unermüdlichen Einsatz diese dreiste Attacke auf die Reputation des Lehrberufs abgewendet hast! Du bist eine wahre Stütze deines Berufsstandes! Gäbe es nur mehr Lehrer wie dich, die die Missstände im Schulwesen und in der Medienlandschaft ohne Rücksicht auf Verluste und auf mögliche persönliche Nachteile knallhart benennen und bekämpfen.
    Entschuldige bitte, ich muss mich jetzt abwenden, damit du nicht siehst, wie ich vor Rührung losheulen muss.

    Außerdem will ich die Zeugnisse für meine Kinder (und das sind in der ersten Klasse zwei DinA4-Seiten Text pro Kind) fertigbekommen. Denn das KANN ein anderer ja schlecht machen.
    Ich mache mir natürlich auch Vorwürfe, dass ich meine Klasse "im Stich" lasse, denn obwohl ich in diesem Schuljahr schon sehr viel krank war, haben wir NIE eine Vertretung bekommen. Ich hoffe, dass es jetzt anders läuft.

    Davon MUSST du dich frei machen. Das ist NICHT dein Problem. Das ist ein Problem in einem System, für das du deine Gesundheit und deine Familie nicht opfern solltest. Es wird auch ohne dich gehen, irgendwie. Jeder ist ersetzbar, jederzeit. Und wenn nicht, ist es AUCH nicht dein Problem.

    Mit der Krankschreibung denke ich halt, dass es "komisch" aussieht, wenn ich jetzt drei Wochen bis zu den Sommerferien krank bin, dann IN den Sommerferien offiziell gesund und kaum beginnt das neue Schuljahr, bin ich wieder krank? (Ich befürchte, dass sich diese Probleme nicht in den zwei Monaten verschwinden werden.)

    Es sollte dir auch egal sein, wie irgendwas "aussieht", wenn du krank bist. Und Burn-Out ist natürlich eine Krankheit. Vor allem, wenn du mit deiner Schulleitung halbwegs offen reden kannst. Geh hin, leg die Karten auf den Tisch, sag ihr auch, dass du - nach Rücksprache mit dem Arzt - den ERHOLUNGSURLAUB antreten wirst. Und dann lass dich langfristig krankschreiben. Das ist das einzig Richtige!

    Ansonsten musst du dich ja nicht krankschreiben lassen. Die Ferienzeit vor Urlaubsbeginn verbringst du sicherlich sowieso daheim. Wieso dann krankschreiben? Rede mit deinem Arzt und nicht jede Behandlung erfordert eine Krankschreibung. Ich würde die Tage bis zu Ferienbeginn noch durchhalten und mit Arzt über Möglichkeiten der Behandlung reden. Dann die Ferientage geniessen und in den Urlaub fahren.
    Und danach kann man ja immer noch über Krankschreibung nachdenken.

    Das halte ich für einen extrem gefährlichen Ratschlag. Burnout etc. schlagen vor allem deshalb so gnadenlos zu, weil die frühen Signale zu oft ignoriert werden ("Ich kann jetzt aber nicht fehlen..."; "Das ist doch gar nicht soooo schlimm, das schaffe ich schon noch...")

    Den Rat, sich das okay vom Arzt einzuholen (ggf. schriftlich) hingegen finde ich gut. Und ob ich die SL vorab informiere, würde ich vom Verhältnis zur SL abhängig machen und davon, wie offen ich über die Diagnose rede.

    Ich würde ganz dringend die Probezeit abwarten. Dann aber gleich schwanger werden.
    Außer du hast dann vielleicht Abitur-/Abschlussklassen. Dann würde ich die noch zum Abschluss bringen. Dann aber gleich schwanger werden.
    Außer du bist dann gerade in einer wichtigen Steuergruppe. Dann würde ich dort noch das Ergebnis abwarten. Dann aber gleich schwanger werden.
    Außer du hast dann vielleicht gerade Aussichten auf einer A14. Dann würde ich die noch mitnehmen. Und die Bewährungsfrist aussitzen. Dann aber gleich schwanger werden.
    Außer...

    Da soll der PR dem SL mal erklären, was "Dienstunfähigkeit" bedeutet. Unglaublich, sowas.
    Ich weiß nicht, wie oft ich schon Klassen übernehmen, Klausuren korrigieren oder Zeugnisse erstellen musste für Kollegen, die krankgeschrieben waren. Nicht schön, aber mein Gott. Dafür habe ich dann an anderer Stelle entlastung eingefordert, die die SL dann bereitstellen muss.
    Niemals, unter keinen Umständen, wäre ich auf die Idee gekommen, die Krankheit des betroffenen Kollegen zu hinterfragen oder darüber nachzudenken, ob der Kollege nicht vielleicht doch einen Teil selbst machen könnte.
    Das ist Kollegialität, die auch erwarten würde, wenn ich krank wäre.

    Da gilt: Konferenz ist Dienst. Punkt.

    Das halte ich so verkürzt auch für großen Quatsch.
    Die Rechnung dahinter, die von Arbeitszeit ausgeht, macht aber natürlich Sinn. Dann ist es die Aufgabe des TZ-Kollegen gemeinsam mit der Schulleitung (und evtl. dem PR) dafür Sorge zu tragen, dass diese Arbeitszeit nicht überschritten wird. Ob das jetzt dadurch erreicht wird, dass man nicht zu allen Konferenzen geht oder ob man an anderer Stelle deutlich (!) entlastet wird, hängt dann davon ab, wie man sich einigt.

    Natürlich ist es sinnvoll, diese Diskussion nicht für jeden Einzelfall neu zu führen. Da muss ein klares TZ-Konzept her, in dem das deutlich geregelt ist. Und da gibt es tatsächlich Varianten, die es ermöglichen, bestimmte Konferenzen auszusparen.

    Ich persönlich habe ein Problem damit, wenn TZ-Kollegen v.a. dort vehement auftreten, wo das ganze Kollegium die Folgen tragen muss (Stundenplan etc.), wenn das an dieser Stelle nur fordernd und nicht kompromissbereit geschieht. Diese Diskussion hatten wir hier auch schon mehr als einmal. Aber dennoch ist es ja kein Geheimnis, dass TZler tendenziell deutlich schlechter gestellt sind und im Verhältnis deutlich mehr Mehrarbeit leisten als Vollzeitkräfte. Da kann man vor allem in solchen Bereichen, wo dies nicht auf dem Rücken anderer Kollegen geschieht, ganz klar für Entlastung sorgen.

    Bei mir sassen anno dazumals auch 4 Lehrer in der mündlichen Prüfung (--> Bayern). Scheint dann aber heute anders zu sein.

    War zu meiner Zeit, Mitte der 90er, in Bayern auch nicht so. Da waren es nur Prüfer und Protokollant. Der Prüfer hat den Fachvorsitz übernommen.
    Aus Lehrersicht in Bayern ist das auch heute noch so. Der Schulleiter kommt gezielt und willkürlich zu einzelnen Prüfungen dazu, dann übernimmt er den Fachvorsitz. Also max. drei Personen.

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