Beiträge von WillG

    Die Aussagen von Kecks und Xiam kann ich nur unterschreiben. Geht und ging mir ganz genau so, sowohl in den ersten Berufsjahren als auch jetzt, knapp 15 Jahre später mit wachsenden Aufgaben und Verantwortungen. Den Druck und die Belastungen, wie ich sie im Ref hatte, hatte ich danach nie wieder.
    Und auch bei mir war das Seminar insgesamt in Ordnung, ich bin mit guten Noten durchgekommen und hatte keine größeren Probleme.
    Wenn du das anders siehst, hattest du aus meiner Sicht entweder ein sehr kuscheliges Referendariat oder du machst in der Organisation deiner jetzigen Aufgaben etwas grundlegend falsch.

    Oder aber... vielleicht kann man einfach die eigene Situation nicht so ohne weiteres auf andere übertragen und sich dadurch ein Urteil anmaßen, wie wäre es denn damit?

    Naja, ich werd mich dann mal nach 'ner schönen Uni in den Nachbarbundesländern umschauen

    Bedenke dabei, dass du möglicherweise mit einer Fächerkombi, die in Bayern nicht zugelassen ist, nicht oder nur schwer zurückkommen kannst. Falls dein Herz langfristig an Bayern hängt, solltest du das nochmal konkret prüfen.
    Allerdings kann man natürlich auch in anderen Bundesländern glücklich werden, wenn der Freistaat sich da so quer stellt.

    Und seinen Urlaub nimmt man selbstvertständlich in den Sommerferien, die anderen Ferien sind ja mit Korrekturen und Unterrichtsvorbereitung ausgefüllt.

    Auch mit zwei Korrekturfächern (Deutsch und Fremdsprache), die ich überwiegend in den höheren Klassen bzw. der Oberstufe unterrichte, und bei voller Stelle kann ich nicht behaupten, dass ich in den anderen Ferien durchkorrigiere. Ich fahre eigentlich in allen Ferien weg, manchmal ein paar Tage und manchmal eine Woche. In den Sommerferien mache ich dann 4 1/2 bis 5 Wochen gar nichts für die Schule.

    Geh zur SL, informier sie, damit sie Bescheid weiß. Bei der Übergabe an den Zweitkorrektor erklärst du es dem auch.
    Ende der Geschichte. Dem Schüler gegenüber bleibst du auch weiterhin so distanziert - zumindest bis zur Überreichung des Abizeugnisses (sofern du Interesse an ihm hast; sonst einfach auch danach weiterhin).
    Problem geköst

    Wenn ich das aus älteren Threads richtig in Erinnerung habe, dann sind Klassenfahrten in NRW (-anders als in anderen Bundesländern) keine Dienstpflicht. Da kann es unter Umständen schwer werden, jemanden per Dienstanweisung zu verpflichten.
    Trotzdem sehe ich es prinzipiell ähnlich: Das Problem hat der Schulleiter und die beiden Kollegen. Allerdings wird man als "Organisator" der Fahrt natürlich automatisch mit reingezogen.

    Ich rate dir dringend zu mehr Gelassenheit. In allen Bereichen. Sonst wird das Ref die Hölle für dich.
    Wenn du ihn direkt nach dem Unterricht zu einer Aussage drängst, die er erstmal nicht geben will, dann darfst du dich nicht beschweren, dass er das vor den Schülern machst. Du hast das Feedback ja in dieser öffentlichen Situation eingefordert; er wollte warten, bis ihr unter vier Augen sprecht.
    Und wenn du ihn zu einer Aussage drängst, bevor er sich in Ruhe Gedanken machen konnte, kannst du dich auch nicht beschweren, dass diese relativ unreflektiert ist.
    Die einzigen beiden echten Kritikpunkte, die ich sehe:
    1.) Als Profi hatte er deinem Drängen nach einer spontanen Aussage nicht nachgeben sollen.
    2.) Diese seltsame Aussage, dass deine Zukunft von dieser Beurteilung abhängt. Kann aber auch ein einfaches Missverständnis sein, in dem Sinne, dass du ihn falsch verstanden hast oder er sich unklar ausgedrückt hat.

    Ich würde das erstmal nicht zu hoch hängen. Hängt vielleicht auch von eurer SL ab, aber bei uns geht es dann eher um wohlgemeinte Nachfragen bzgl. Veränderungen der Unterrichtsverteilung und des Stundenplans. Also, im Sinne von Nachfragen ob das so oder so auch okay wäre, ob man lieber diese oder jene Alternative hätte etc.
    Bei mir kommen manchmal noch PR-relevante Aspekte dazu.
    Ich gebe dann immer meine Emailadresse und meine Handynummer an und evtl. wann ich (wg. Urlaub) definitv nicht erreichbar bin.

    (Beinahe) volle Zustimmung zu Meikes Post. Die Aussagen zur Problematik der Besoldung von Grundschullehrern und zur mangelnden Solidarität zwischen Lehrämtern kann ich nur unterschreiben. Allerdings würde ich der folgenden Aussage widersprechen wollen:

    Von dem, was ich im Studium im Bereich Sprachphilosphie und -logik, Neurolinguistik, formaler und mathematischer Linguistik sowie Mediävistik und so weiter geleistet habe, brauche ich genau nullkommajosef Prozent im Beruf. Das hab ich nur gemacht, weil's da war, weil's interessant war, weil ich's wollte und konnte - und zum Teil musste. Vielleicht kommt daher heute etwas der Sicherheit, die ich habe, wenn Schüler mal aus der Lameng fragen und Interesse über das Geforderte hinaus haben (wie oft kommt das genau vor?) - aber zum Überleben braucht man's nu wirklich nicht.

    Ich brauche die Inhalte meines Studiums natürlich nicht "zum Überleben" im Unterricht. Aber das Fachstudium stellt für mich schon eine unverzichtbare Grundlage meiner Arbeit dar. Die konkreten Inhalte aus dem Hauptseminar "Frühneuhochdeutsche Bibelübersetzungen" und aus dem Proseminar "Barockes Jesuitendrama" brauche ich tatsächlich nicht; dazu kommen auch eher selten sponaten Fragen aus der Klasse. Aber auch über diese Seminare habe ich gelernt, wie Sprache und Literatur funktionieren. Und dieses Grundverständnis ist meines Erachtens nach unabdingbar, um dann auch die trivialen Unterrichtsinhalte wie "Verbkonjugation" oder "Lyrik des Expressionismus" didaktisch aufzubereiten. Nur indem ich das große Ganze im Blick habe, kann ich festlegen, welche Aspekte eine Themas wichtig sind - auch für spätere Themen oder sogar für andere Fächer, und antizipieren, wo mögliche Schwierigkeiten liegen.

    Ich gehe übrigens davon aus, dass das in der Grundschule ähnlich ist. Da ist vielleicht das barocke Jesuitendrama nochmal ein wenig unwichtiger, aber das fach- und erziehungswissenschaftliche Grundverständnis muss doch auch hier die Grundlage für die Unterrichtsvorbereitung sein. Also: Grundschullehramt muss unbedingt an der Uni bleiben. Und die Besoldung muss angepasst werden.

    Ich rate nur dazu, in einem neuen Kollegium anfangs etwas zurückhaltend aufzutreten und nicht gleich zu erwarten, dass einem Extrawürste gebraten werden.

    Das klingt aber schon ganz anders als das hier:


    Ich würde mich never ever als Möchtegern-Schützenkönig im neuen Kollegium vorstellen. Da ist man ruckzuck in der Schublade.

    Zum Thema Arbeitsbelastung kann ich nur sagen, dass genügend durch das geringere Deputat und i.d.R. auch durch weitere freie Zeiten für abiturbelastete Lehrer augeglichen wird.

    Das kann man gar nicht oft genug wiederholen. Es geht ja nicht "nur" um die geringere Einstufung der Grundschulkollegen; sie müssen ja in der Regel auch mehr Stunden ableisten. Insofern sind sie doppelt abgestraft.

    Ich weiß übrigens sehr genau, wie es ist, 20-30 Faustklausuren oder Shakespeareklausuren zu korrigieren. Sich darüber als besser zu definieren, erscheint auch mir - als Gymnasiallehrer - extrem arrogant.
    Und ich habe keine Ahnung von Grundschuldidaktik, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Gebiete wie Schriftspracherwerb etc. nicht auch ein akademisches Studium benötigen.

    Im Übrigen bin ich ganz ernsthaft für A14 und entsprechende Beförderungsmöglichkeiten nach A15/16 für alle.

    Was wäre gewesen, wenn die flüchtenden Täter sich nochmal umgedreht und auf das Opfer geschossen hätten, um es als einzigen Zeugen aus dem Weg zu räumen, damit sie nicht geschnappt werden?

    Dann würde vermutlich Sherlock Holmes ermitteln und Perry Mason oder Matlock würden einen Freispruch erwirken.
    Oder sprachst du tatsächlich vom Real Life (tm)?

    P.S. An die Paragraphen sollte man sich gewöhnen. Hier in RLP bekommen ich als Personalrat eine Entlastungsstunde. Einen nicht unerheblichen Teil der Zeit (die ich deshalb nicht für Unterricht bzw. Unterrichtsvorbereitung aufwenden muss) nutze ich für das (wiederholte) lesen von Gesetzen und Verordnungen. Die meisten davon brauche ich im ÖPR-Alltag nicht - aber wenn es hart auf hart kommt kann ich meist ziemlich rechtssicher agieren.

    Das kann ich nur unterschreiben. Und in Diskussionen mit der SL ist es immer sehr wirkungsvoll, wenn man - gut vorbereitet - Auszüge aus dem Gesetz aus der Mappe ziehen und vorlegen kann.

    Aber auch bei der anderen Sache stimme ich zu: Man sollte auch als PR nicht nur aus Prinzip Widerstand leisten. Wenn man sich an sich einig ist und nur das Vorgehen nicht korrekt war, dann kann man DAS ja zum Thema machen. Hängt natürlich auch davon ab, wie das Verhältnis SL-PR-Kollegium sonst so ist und ob das vielleicht System hatte.

    Na ja, nu. Das Auftreten junger Kollegen, die sich als coole, entspannte Alternative zum stocksteifen ältren Kollegium wahrnehmen, ist etwas, was man beinahe zu Beginn eines jeden Schuljahrs wieder neu erlebt. Ist eine Frage der Erfahrung - das ist nun auch keine Schwäche oder ein Fehler der jungen Kollegen; sie müssen sich halt ausprobieren. Das schaut man sich an und wartet darauf, dass sie im Laufe der Zeit von selbst darauf kommen, dass das mittel- bis langfristig zu Problemen führt.
    Das sollte also auch ein erfahrener Schulleiter gelassen aussitzen können.
    Außerdem gilt auch für diesen Punkt: Wenn es denn den Schulleiter so stört, dann muss er ja deinen Vertrag nicht verlängern. Deswegen so einen Stress zu machen - nicht zuletzt auch sich selbst - macht keinen Sinn.

    Beurteilungen müssen im Regelfall eröffnet werden; d.h. sie werden dir vorgelegt oder vorgelesen. Mit einer Unterschrift musst du dann die Kenntnisnahme bestätigen. Das ist dann aber keine Zustimmung, du bestätigst eben, dass du sie gelesen/gehört hast.
    Falls du nicht einverstanden bist, musst du Widerspruch einlegen. Oft kann man auch seine eigene Sichtweise verschriftlichen, das muss dann gemeinsam mit der Beurteilung in der Personalakte abgeheftet werden.
    Zumindest ist das hier so. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das in NRW ähnlich gehandhabt wird.

    Ich würde mich never ever als Möchtegern-Schützenkönig im neuen Kollegium vorstellen. Da ist man ruckzuck in der Schublade.

    Ach, ich weiß nicht. Das würde ich nicht so eng sehen. Die Kollegien, die ich so kennengelernt habe, waren da nicht so engstirnig. Da kommen vielleicht ein paar nett gemeinte dumme Sprüche, evtl. ein wenig Stirnrunzeln, aber niemand wäre in irgendeiner Schulblade.
    Der eine spielt in einer Band, der andere hat eine private Musikschule am Laufen, die dritte ist Übermutter, die im Abi keine Aufsicht machen kann, weil ihr 14-jähriger Sohn Fußballtraining hat und der vierte will eben Schützenkönig werden. In einem gut funktionierenden Kollegium und bei einer kompetenten Schulleitung kann jeder seine Privatbedürfnisse vortragen und bekommt diese eben nach Möglichkeit berücksichtigt oder auch nicht.
    Fände ich krass, wenn das bei euch so anders wäre.

    Mal andersrum gefragt:
    Warum sollte er das denn tun sollen? Wenn er dich loshaben möchte, muss er doch deinen Vertrag nicht verlängern?
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein SL seine knappe Zeit mit einer Vendetta gegen einen Vertretungslehrer verschwendet.
    Deshalb: Der Lehrrat soll da mal nachfragen, um zu sehen, ob da was dran ist!

    Man muss auch nicht übervorsichtig sein.
    Wenn man freundlich und sachlich nachfragt und den Hintergrund ordentlich erklärt (- was genau machst du da... du musst also klarstellen, dass es nicht darum geht, sich in Ruhe geplegt volllaufen zu lassen), kann man da schon mal nachfragen.
    Natürlich muss man dann auch mit einer Ablehnung leben - und sollte tunlichst am fraglichen Tag nicht plötzlich krank sein.

    Auch als Anfänger/Referendar/Befristeter kann man eigene Interessen pflegen und sanft offensiv vertreten. Auch wenn es sich manchmal anders anfühlt.

    Mein Tipp: Wende dich an den Lehrerrat deiner Schule. Der soll erstmal herausfinden, auf welcher Basis der Schulleiter eine dienstl. Beurteilung von einer Vertretungslehrkraft erstellen will.
    Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen, habe aber andererseits von NRW auch keine Ahnung.

    Was das fachlich-didaktische Problem angeht: Wende dich an den Fachsprecher (- falls das nicht der Kollege ist, der dich besucht hat) und frage ihn nach konkretem Feedback zu deinen Fragen/Unsicherheiten. Es dürfte deinem Betreuungslehrer deutlich schwerer fallen, einen Kollegen an seiner Schule als inkompetent darzustellen als irgendwelche Leute, die er noch nie gesehen hat.

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