Beiträge von WillG

    bestimmtes Sprachniveau gemäß GER nachgewiesen

    Ich habe für das Land NRW keine Antwort, möchte aber folgende Gedanken dazu beitragen:

    * Die GER Niveaus für die einzelnen Skills sind durch die Bildungsstandards ausgewiesen, also kann man die Abschlüsse durchaus den Sprachniveaus zuordnen. In manchen Bundesländern stehen die dann auch in den Zeugnissen.

    * Es gibt ja keine "offiziellen" Zertifikate in dem Sinne, dass man mit ihnen einen Anspruch auf Anerkennung des Sprachniveaus bei allen Einrichtungen hat, bei denen man sich bewirbt. Vielmehr legen die Einrichtungen selbst fest, welche Anbieter von Sprachzertifikaten sie akzeptieren. Natürlich gibt es Zertifikate, die weit verbreitet akzeptiert werden (Cambridge, TOEF, TELC, Goethe, DELF etc.), weil sie auch entsprechende Qulitätssicherung haben, aber das heißt ja nicht, dass diese dann in irgendeiner Weise die "offiziell gültigen" wären. Ich kann mir vorstellen, dass bei deutschen Einrichtungen Abschlusszeugnisse mit entsprechendem Hinweis gut akzeptiert werden, bei Bewerbungen an ausländischen Unis dürfte ein Vermerk in einem Abschlusszeugnis in einem beliebigen deutschen Bundesland nicht viel wert sein.

    Man kann natürlich die Schülerin, die Beihilfe geleistet hat, auch entsprechend bestrafen.

    Gleiches gilt auch, wenn eine Schülerin / ein Schüler sehr deutlich absichtlich abschreiben lässt, indem die Arbeit rübergeschoben wird oder eingesagt wird etc.

    Aber das ist ja schon sehr ungewöhnlich, dass jemand, durch das Abbrechen der eigenen Arbeit, selbst eine schlechte Note riskiert.

    In meiner letzten Lateinarbeit war klar, dass ich maximal von einer 2 im Zeugnis auf eine 3 abrutschen kann, egal wie die Arbeit ausfällt. Bei einer Freundin von mir ging es aber ums Bestehen und um die Versetzung in die Oberstufe (eigentlich "Kollegstufe"). Ich habe trotz Ermahnungen eingeflüstert, die Arbeit rübergeschoben etc. und sehr bewusst die 6 riskiert, weil es bei mir auf nicht viel angekommen ist. Sowas finde ich nicht so ungewöhnlich unter Freunden.

    ich suche Literatur, die zum Schulrecht etwas in die Tiefe geht und nicht nur Selbstverständlichkeiten beschreibt

    Ich weiß nicht genau, was du unter "Selbstverständlichkeiten" verstehst, aber meiner Erfahrung lohnt sich für viele Kollegen die Lektüre der "Primärliteratur", also der Gesetzestexte, je nachdem wie die bei euch heißen also Schulgesetz, Dienstordnung und einschlägige Verordnungen für die Schulart etc.

    Vieles, was dort geregelt wird, sind eigentlich zwar Selbstverständlichkeiten, aber den Kollegen nicht so recht bewusst: Rechte der Konferenzen; Regelungen zur Pädagogischen Freiheit etc. Und vieles relativiert "Selbstverständlichkeiten", die eher Mythen sind und von Generation zu Generation weitergetragen wird, obwohl sie gar nicht stimmen.

    Ich habe auch festgestellt, dass sich so ein Gesetz wirklich recht schnell liest.

    *seufz*

    Wenn du von "geschlechtertypischen Interessen" sprichst, gibt es nur zwei Möglichkeiten:

    1. Die Interessen sind biologisch, mithin genetisch veranlagt.

    2. Die Interessen entwickeln sich aus gesellschaftlichen Konstrukten, die Individuien, die biologischen in dieser Hinsicht identisch sind (sonst würde 1 gelten), in verschiedene Richtungen drängen.

    Offenbar ist es ja so, dass es in einem Großteil der Familien so ist, dass die Frau den Schwerpunkt der häuslichen Arbeit und der Kindeserziehung übernimmt und dadurch ihre Karriere nicht so gut fördern kann wie der Mann. Es scheint auch so zu sein, dass viele junge Frauen - bewusst oder unbewusst - mit dieser Intention bereits bei der Berufswahl eher Berufe suchen, die dies möglich machen.

    Dadurch ergeben sich dann eben Konstellationen, in denen im Ernstfall, wenn das Kind da ist, natürlich der Mann weiter zur Arbeit geht, weil er besser verdient und weil die Frau möglicherweise ein Beschäftigungsverhältnis gesucht hat, das besser abgesichert ist (Beamtentum).

    Darüber hinaus werden schon junge Mädchen in bestimmte Richtungen hin erzogen. Die Tochter bekommt die Puppe und wird dafür gelobt, wenn sie hübsch aussieht, der Junge bekommt Baukästen und Chemiekästen und lernt, dass Jungs auch Rabauken sein dürfen.

    Das hat Auswirkungen auf Interessen, die man entwickeln kann, auf das Auftreten, auf die Frage, wofür man Wertschätzung erwartet etc.

    (Das ist natürlich jetzt sehr vereinfacht, nicht umsonst sind Gender Studies eine eigene Geisteswissenschaft).

    Jetzt kann man überlegen, wie man das als Gesellschaft findet. Wenn man sagt: Ist doch alles okay, sie scheinen ja nicht unzufrieden zu sein, dann kann man auch sagen, dass es ja okay ist, wenn Kinder aus Arbeiterfamilien eher weniger Amibtionen auf akademische Berufe haben, weil sie ja offenbar als Handwerker auch ganz zufrieden sind. Dann ist ja alles supi, dann brauchen wir ja nichts ändern. Und wer sagt schon, dass die Kinder mit Behinderungen nicht auch ganz zufrieden mit ihren Klassen in Förderschulen waren.

    Oder, und das ist natürlich jetzt sehr radikal, wenn man so denkt, wie es deine Äußerungen hier erscheinen lassen, man versucht in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft Strukturen zu schaffen, in der jedes Individuum wirklich frei entscheiden kann, was es machen will. Nicht nur formal ("Soll sie dich Karriere machen!"; "Soll er doch aufs Gymnasium gehen!"), sondern auch so gesellschaftlich implementiert, dass jeder zu jeder Zeit die entsprechende Offenheit für ALLE Optionen entwickeln kann. Muss man halt wissen, wo man sich da positioniert.

    Finde ich jetzt nicht problematisch, solange die Ursache nicht eine strukturelle Diskriminierung, sondern einfach anderes Verhalten bei der Berufswahl ist.

    Das ist genau der Punkt. Es geht niemals um reine Mehrheitsverhältnisse, es geht immer darum, die Gründe für ein unausgewogenes Verhältnis zu definieren und diese zu beseitigen, wenn sie strukturelle Diskriminierung oder Benachteiligung vermuten lassen. Deswegen sind diese Sprüche wie "Ich bin der einzige Mann im Kollegium, ich brauche einen Männerbeauftragten" auch nicht mehr als schlechte Dad-Jokes.

    Das ist eine ganz klare strukturelle Diskriminierung beim derzeitigen Geschlechterverhältnis und zeigt auch ein bisschen die Verlogenheit der ganzen Debatte.

    Was wäre für ein Theater, wenn die Regelung umgekehrt wäre und in einem Frauenminderheitsbereich dieser Posten zwangsweise an einen Mann ginge.

    Was man hingegen diskutieren kann ist die Frage des pädagogischen Vorbilds, was ja evtl. Auswirkungen auf die spätere Berufswahl haben kann. Aber das geht über reine Zahlenjonglage hinaus.

    Der Punkt ist, dass man derlei Informationen gesagt bekommen müsste und nicht selbst auf die Suche gehen.

    Das ist wie mit jedem Wissensbereich. Man muss mal irgendwo anfangen, sich damit zu beschäftigen, dann stößt man mit der Zeit auf immer mehr Informationen. Das mit der Teildienstunfähigkeit war hier schon ab und mal Thema, nur nicht so explizit. Wenn man sich aber vorher schon mit Schulrecht beschäftigt hat, nimmt man auch solche Nebeninformationen anders wahr, da man sie kontextualisieren kann.

    Aber klar, jeder Anfang ist schwer. Die Empfehlung, sich zunächst mit den gängigen schul- und dienstrechtlichen Gesetzestexten zu beschäftigen, bleibt aber.

    Falls du es doch lieber in Form eines Fachbuchs hättest, statt die Gesetze selbst zu lesen - was, ich wiederhole mich hier, wirklich nicht so schlimm und langwierig ist, wie es klingt - sind die Bücher von Günther Hoegg immer zu empfehlen.

    Und wieder einmal zeigt es sich, dass es für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst sinnvoll ist, sich mit den für sie relevanten Gesetzen, Verordnungen und Erlassen auseinanderzusetzen. Da es um einen selbst geht, ist es in meinen Augen unabdingbar, die Regelungen aktiv zu kennen, denen man wahlweise unterliegt oder die einen unmittelbar betreffen. Nur so weiß man, was man tun (oder lassen) kann.

    Dieses "Empowerment" (der Begriff "Selbstermächtigung" ist mir zu dicht an unserer Geschichte dran) ist ungemein hilfreich und sorgt dafür, dass ich bewusst und oft rechtzeitig die richtigen Entscheidungen treffen kann.

    BamtStG, LBG, ADO, SchulG, LBesG, LVO - alles Dinge, die einem erst einmal wie böhmische Dörfer erscheinen. Je nach Lebenslage empfiehlt sich aber die Lektüre der entsprechenden Texte - das meinte ich mit denen für einen selbst relevanten Gesetzestexten. Damit beschränkte ich mich keinesfalls nur auf NRW.

    Ich würde beide Tipps - angepasst an die Gesetze des jeweiligen BL - unbedingt unterschreiben.

    Tatsächlich dauert es auch gar nicht so lang, ein Gesetz mal von Anfang bis Ende zumindest zu überfliegen. Die Texte lesen sich schnell und viel Paragraphen kann man auch überspringen, wenn man merkt, dass sie so gar nichts mit dem eigenen Arbeitsalltag zu tun haben.

    Andererseits hilft die so investierte Zeit ungemein, auf gängige Mythen und weit verbreitetes Hörensagen (z.B. Korrekturzeiten; Mehrarbeitsregelungen etc.) zu reagieren und weitere Handlungsmöglichkeiten (z.B. Entscheidungsrechte der Gesamtkonferenz etc.) zu entdecken.

    Und nochmal: Es dauert WIRKLICH nicht besonders lang. Das ist im Prinzip ein gut investierter Arbeitsnachmittag.

    Ich finde ein ehrliches "das wissen wir nicht" hier angebrachter.

    Als Geisteswissenschaftler fand ich es irgendwie krass, als ich versucht habe, Hawkings "Brief History of Time" zu lesen und er sogar noch weiter gegangen ist. Auf die Frage, was denn vor dem Urknall war, schreibt er sinngemäß, dass sich diese Frage einfach nicht stellt, da alles Erforschbare mit dem Urknall entstanden ist und dass damit auch die Beschäftigung enden muss. Disclaimer: Wenn ich es richtig verstanden habe.

    Also, nachdem die Diskussion sich abermals entwickelt hat und es ja eher um religiöse Inhalte und Fragestellungen geht, nicht mehr primär um die Frage nach der Rechtfertigung von konfessionellem Religionsunterricht, zu dem ich ja meine Einstellung mehrfach deutlich gemacht habe:

    Ich finde durchaus, dass man in der Betrachtung und Analyse unserer aktuellen gesellschaftlichen Strukturen den Einfluss des Christentums nicht leugnen oder ignorieren sollte. Brauche ich persönlich die 10 Gebote, um nicht zu stehlen oder zu morden? Nein. Deswegen kann die Frage, inwiefern sie unsere Wertevorstellungen und unser Rechtssystem mitgeprägt haben, schon interessant sein. Ebenso wie die Frage, ob wir uns ohne diesen Einfluss anders entwickelt hätten.

    In der Tat könnte ich mir als Atheist und als Gegner des konfessionellen Religionsunterrichts auch vorstellen, mich mit solchen Fragestellungen zu beschäftigen.

    Vor diesem Hintergrund eine - ernst gemeinte - Frage:

    Die Bibel berichtet von Gott. Sie ist für die evangelische Kirche nicht wörtlich als Gottes Wort zu verstehen.

    Bezieht sich diese Einschätzung dann aus gängiger christlicher Sicht nur auf das Alte Testamtent? Denn sonst wären deine weiteren Ausführungen ja widersprüchlich, wenn du Zitate von Jesus als Argumentationsgrundlage nimmst:

    Jesus selber stellt sich doch über den Sabbat, wenn er sagt: "Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat." Mal abgesehen von "Und Jesus sagte zu ihnen: Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat." Heißt das nicht, dass wir den Sabbat auch Sonntag feiern können?

    Im Grunde schließt das an die Frage an, die ich vor ein paar Seiten schon mal Plattenspieler gestellt habe und auch die ich schon eine recht interessante Antwort bekommen: Wie viel aus dem Neuen Testament wird als historische Wahrheit verstanden, wenn die Wundergeschichten und auch die Auferstehung religionswissenschaftlich (und theologisch?) nicht als Faktum angenommen werden?

    Da ich bis dahin die neue Meldeadresse habe, habe ich damit gute Argumente (also die Familienzusammenführung), um eine Freigabe zu bekommen und dann übers Lehrertauschverfahren oder das Einigungsverfahren wechseln zu dürfen. Wie seht ihr das?

    In der Theorie in jedem Fall richtig.
    Was das planstellenneutrale Länderaustauschverfahren angeht, muss man aber sagen, dass es extrem intransparent ist.

    Mit anderen Worten: Auch mit dem Grund "Familienzusammenführung" hast du keine Garantie, dass es im Ländertauschverfahren klappt, obwohl es deine Chancen erhöht. Das muss man wissen, bevor man sich implizit darauf verlässt, dass es schon klappen wird.

    Ich verstehe nicht, wieso du hier so viel Zeit verschwendest. Die Teilnahme am Religionsunterricht ist doch freiwillig, niemand zwingt dich oder deine Kinder dazu....

    Und ich finde immer noch, nur die Tatsache, dass er freiwillig ist, rechtfertigt die Einmischung durch eine außerschulische, nicht-staatliche Organisation immer noch nicht. Meine diesbezüglichen Vergleiche mit dem Politik- und Chemieunterricht waren nicht dazu gedacht, Religion lächerlich zu machen, sondern als ernst gemeinte Analogie. Schade, dass du darauf gar nicht eingehst.

    Geht es euch hier vor allem um den Erwerb bestimmter fachlicher Kenntnisse oder eher soziale Kompetenzen?

    Gehört die Kombination aus fachlichen Kenntnissen und sozialen Kompetenzen nicht in jedes Unterrichtsfach? Stichwort "übergeordnete Lernziele".

    Wenn es um dir Vermittlung von Werten und Normen geht, ja, das würde im Ethikunterricht altersangemessen vielleicht etwas mehr Raum einnehmen als in anderen Fächern.

    Würdet ihr dann die christliche Grundbildung in den Ethikunterricht miteinbinden oder über alle geisteswissenschaftlichen Fächer verteilen?

    Im Prinzip gleiche Antwort wie oben. "Christliche Grundbildung" im Sinne christlicher Narrative als Bestandteil der abendländischen Kultur und als Folie für Analyse und Interpretation dürfte in allen geisteswissenschaftlichen Fächern eine Rolle spielen. Meinetwegen räumt dem auch altersangemessen - und wissenschaftlich / neutral - im Ethikunterricht etwas mehr Raum ein.

    Guter Ansatz, aber nicht ganz zu Ende gedacht. Im Deutschunterricht liegt der Schwerpunkt auf Literatur, die aus Deutschland stimmt, sowie in Deutschland gängige Grammatik und Rechtschreibung. Wird auch mal die schweizer Heidi gelesen? Natürlich, aber eben nicht schwerpunktmäßig. Analog verhält es sich mit der deutschen Politik im Politikunterricht und der deutschen Geschichte im Geschichtsunterricht. Auch hier gibt es Vergleiche, gerade wenn große Ereignisse im Ausland anstehen, aber doch liegt der Schwerpunkt auf der deutschen Politik und der deutschen Geschichte. Das Christentum ist die dominante Religion in Deutschland. Es macht Sinn, folglich das Christentum zum Schwerpunkt des Religionsunterrichts zu machen und an den richtigen Stellen Exkurse zu ethischen und andersgläubigen Fragestellungen aufzuzeigen. Zauberwald hat bereits beschrieben, dass Islam und Judentum in der Grundschule große Unterrichtseinheiten im Religionsunterricht darstellen - und das ist auch richtig so.

    Das bestreitet doch keiner. Die Frage ist, welche außerstaatliche und nicht-schulische Institution sollte Einfluss nehmen dürfen?
    Von Inhalten hab ich überhaupt nicht gesprochen

    ei der Gelegenheit WillG Natürlich gibt's die noch, ich bin am Donnerstag mit einer meiner Klassen zu Besuch in Ludwigshafen

    Wenn du jetzt geschrieben hättest, dass du die BASF in Bielefeld besuchst, wäre ich sketpisch geworden...

    dass wir durch die Gnade der BASF in einer Plastikwelt leben

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    Aber schon witzig, für mich war BASF immer Audio- und Videokassetten. Seit es die nicht mehr gibt, sind die aus dem Augen und aus dem Sinn.

    Die ganze Diskussion ist doch eigentlich überflüssig, weil niemand am Religionsunterricht teilnehmen MUSS.

    Würdest du das auch so sehen, wenn es an der Schule parallel zum Angebot eines neutralen Politikunterrichts auch noch ein Angebot für Politikunterricht beeinflusst durch die FDP gäbe? Oder durch die AfD?

    Da ist doch jede Diskussion überflüssig, weil ja niemand daran teilnehmen MÜSSTE, er könnte ja auch in den neutralen Politikunterricht gehen.

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