Beiträge von WillG

    In den letzten Sommerferien habe ich mehrmals wöchentlich daher die Mail geprüft auf schulische Nachrichten und rechnete jederzeit mit Anrufen. Das trübt den unbeschwerten Feriengenuss dann doch beträchtlich.

    Wenn das deine Konsequenz ist, dann bist du selbst schuld. Im Urlaub checke ich meine Dienstmails nicht. Ich sehe auch auf dem Displays meines Handys, wenn die Schule anruft - da muss ich im Urlaub auch nicht rangehen. Allerdings würde ich mich darauf einlassen, danach mal die Mailbox abzuhören. Wenn es so wichtig ist, wird er schon draufsprechen...

    In letzter Zeit geht aber der gesellschaftliche Trend eher dahin, dass man sich schon fast entschuldigen muss, wenn man ein "alter, weißer Mann" ist

    Nein, dahin geht der Trend nicht. Das formulieren nur diejenigen gerne, die sich nicht damit auseinandersetzen wollen, wie sie durch gesellschaftliche Privilegien begünstigt sind.
    Nirgendwo habe ich gehört, dass "alte, weiße Männer" unter Generalverdacht gestellt werden. Ich habe als (mittelaltes) Mitglied dieser Gruppe noch keine Diskriminierung erfahren oder wurde irgendwie in Sippenhaft genommen.
    Was hingegen gefordert wird, ist dass man sich seine Privilegien bewusst macht und auch sieht, wo man diese Privilegien vielleicht völlig unbewusst und durch die gesellschaftlichen Verhältnisse angeleitet genutzt hat.
    Wenn man da ehrlich zu sich selbst ist, findet man so einiges - ohne dass man jemals aktiv oder gezielt rassistisch, sexistisch etc. gehandelt haben muss.

    Das Zitat oben ist nur ein Strohmann, um abzulenken und das kann ich nicht erstnehmen.

    Nochmal: Ich kann mir kein Urteil anmaßen über Dinge, von denen ich nicht systematisch betroffen bin.
    Als Weißer kann ich leicht sagen, dass es doch nicht so schlimm ist, von Negerküssen zu sprechen - weil ich noch nie für meine Hautfarbe diskriminiert wurde.
    Als Hetero kann ich leicht sagen, dass es doch nicht so schlimm ist, wenn die Schüler den Begriff "schwul" für alles benutzen, was sie ablehnen - weil meine Sexualtiät immer akzeptiert wurde.
    Als Mann kann ich leicht sagen, dass es doch nicht so schlimm ist, wenn man in der Disco plump zum Geschlechtsverkehr aufgefordert wird - weil mir das als Mann nicht 7345 Mal pro Stunde passiert.
    Etc etc etc.
    Das hat auch nichts mit "ewig Betroffenen" etc. zu tun, sondern damit, einfach mal wirklich von einem Sachverhalt "betroffen" zu sein. So schwer ist das doch nicht.

    Lese ich den Begriff Zigeunerschnitzel, denke ich an ein leckeres Schnitzel mit pikanter Paprikasauce und nichts anderes. Wie man sich davon beleidigt fühlen kann, geht mir ab. Da muss man schon arg empfindlich sein. Fühlen sich dann Wiener, Jäger, Frankfurter, Holsteiner, Elsässer, Hawaiianer usw. (es gibt so viele Schnitzelsorten) auch von diesen Bezeichnungen beleidigt? Die Namensentstehung dieser Variationen entstand doch auch nicht anders.

    Ich hatte genau dazu gestern schon geschrieben, leider ist der Post mit den anderen verschwunden. Deshalb in Kurzform:
    Als Mitglieder einer Gruppe, die aufgrund ihrer Herkunft niemals Diskriminierung erleiden musste, überlasse ich es gerne denjenigen, die Diskriminierung erfahren mussten, zu entscheiden, welche Begriffe inakzeptabel sind oder nicht.

    München

    Bei uns war es damals üblich (Oberfranken)

    Vielleicht hatte ich mit meinem Seminar einfach nur Glück? Bei uns war das definitiv nicht üblich. Die Sekretärin hat für die Notenbesprechung Kaffee gekocht und der Schulleiter war so nett, ein paar Stücke Kuchen und eine Flasche Wasser hinzustellen. Ich fand es damals etwas schräg, dass mir während der Reflexion niemand ein Glas Wasser angeboten hat, während alle anderen sich an Kaffee und Kuchen verlustiert hatte, aber eigentlich war es mir egal. Hautpsache, ich hatte mit dem Catering nichts zu tun.

    Immer wieder interessant, wie sich die Systeme doch unterscheiden - in Bayern gibt es (zumindest am Gym) niemanden, der da irgendetwas verhindern kann.

    Ich meine, bei der Lehrprobe im Einsatzjahr hat der Schulleiter der Einsatzschule Stimmrecht. Und der Betreuungslehrer sitzt zumindest dabei, so dass die schlimmsten Auswüchse wenigstens einen Zeugen hätten.

    Dafür brauchst Du Shakespeare gar nicht zu bemühen. Ich heiße hier seit meiner ersten (und einzigen) Registrierung Bolzbold. Und dafür gibt es auch ein "historisches" Vorbild. Es ist der Name eines persiflierten Ritters aus einem Fantasy Rollenspiel, den einer meiner damaligen Mitspieler kreiert hat.

    Ja, mir ist nach dem Posten auch aufgefallen, dass ich da etwas mit dem Nachbarforum verwechselt habe. Sorry!
    (Aber DA würde der Shakespeare helfen!)

    Bei Bolzbold isses da schon schwieriger

    Wenn man Bolzbolds früheren Usernamen noch kennt und seinen Shakespeare gelesen hat, kann man zumindest eine Vermutung zum Geschlecht wagen.
    @Krabappel Gute Erholung. Ich war hier früher auch schon mal mit anderem Namen angemeldet, hab mich dann abgemeldet, um wengier online zu sein und bin ca. zwei Jahre später als WillG wieder angekrochen gekommen.

    Das kommt so gut wie nie vor. Ich bin seit 15 Jahren Deutschlehrer und ständig als Erst- oder Zweitkorrektor im Abtiur. Es ist in dieser Zeit vielleicht zwei- oder dreimal bei einer Arbeit vorgekommen, dass wir in unseren Einschätzungen mehr als ein oder zwei Notenpunkte auseinanderlagen. Und da bei der Arbeit mit verschiedensten Erst- bzw. Zweitkorrekturen, zum Teil von anderen Schulen.
    Unterschiedliche Einschätzungen gibt es manchmal in Bezug darauf, welche Ausdrücke noch angemessen sind oder - etwas grundlegender - in Bezug auf Formalismen zu bestimmten Aufsatzarten, bei denen es wenige Vorgaben gibt (z.B. Essay). In aller Regel würde man es aber selbst vielleicht anders werten, kann die Bewertung des Kollegen aber doch gut nachvollziehen und akzeptieren.

    ich kenne das nur so von Lehrern nicht, da alle meine Lehrer früher Kinder hatten oder noch jung waren und erst später welche bekamen

    Entschuldigung, das wusste ich nicht. Dann mach ich mich mal schnell dran, Kinder zu bekommen, um dem Klischee endlich vollumfänglich zu entsprechen. Mein - als Deutschlehrer schließlich obligatorisches - beiges Kordsakko mit Lederflicken an den Armen muss ich dazu ja noch nichtmal ausziehen.

    Hier auch! Mit zwei Korrekturfächern, beinahe nur Oberstufe und mehreren schulischen Extraaufgaben.
    Allerdings auf eigenen Wunsch keine Familie und es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich meine Arbeitsweise so eingestellt habe, dass das klappt. Und in Klausurenphasen kämpfe ich aktiv dafür, mir dieses Privatleben zu erhalten; während des Abiturs verliere ich auch schon mal für ein paar Wochen diesen Kampf.

    Die Ausbilder kommen zum Teil von weiter her und eine echte Pause haben sie während so eines Prüfungstages auch nicht. Wenn man so eine Pause einplanen muss, wird es vom zeitlichen Ablauf schwieriger und verlängert den Prüfungstag unnötig. An manchen Standorten gibt es zudem keinen Supermarkt in der Nähe.

    Man darf sich das nicht schönreden. Natürlich ist es angenehm für die Ausbilder, wenn sie an den Prüfungsschulen versorgt werden. Aber das darf einfach aufgrund des Abhängigkeitsverhältnis niemals auch nur im Ansatz am Ref hängenbleiben. Es ist ja nun auch kein Zufall, dass wir gerade in diesem Thread (zum Thema Geschenkannahme Klassenleitung) bei dem Thema angekommen sind. Wir wissen alle, wie Refs so ticken bzw. wie wir selbst so drauf waren in dieser Zeit. Natürlich wird das von vielen als Stress empfunden, weil natürlich viele das von der Bewertungssituation nicht trennen können. Ich spreche hier vor allem von Refs, will aber auch nicht ganz ausschließen, dass der eine oder andere Ausbilder sich von so was vielleicht auch beeinflussen lässt.
    Wenn das aufgrund der Strukturen als so notwendig empfunden wird, dann muss der Dienstherr die Schulen, die Refs aufnehmen entsprechend finanziell und personell ausstatten, dass sie so etwas leisten können - und sie entsprechend in die Pflicht nehmen. Wenn der Dienstherr diese Notwendigkeit nicht sieht, dann müsen die Herren und Damen Ausbilder mit dieser Sparpolitik ebenso umgehen wie wir alle im Schuldienst mit mangelnden Ressourcen umgehen.Das an den (beinahe) schwächsten Gliedern der Nahrungskette (no pun intended) auszuleben, geht gar nicht!

    Unser Hauptseminarleiter wies uns deutlich darauf hin, dass wir die Aufgabe der Verköstigung delegieren sollen. Wir hätten da genug im Vorfeld und dem Tag6 zu tun.

    Delegieren finde ich gut. Wie wärs denn, das direkt an die Ausbilder zurück zu delegieren?
    Ich finde diese Erwartungshaltung wirklich im höchsten Maße unangemessen. Dann sollen sie sich selbst ein Brötchen und eine Flasche Wasser im nächsten Supermarkt besorgen und das dann mit Rechnung beim Dienstherrn einreichen. Mal sehen, wie der dazu stehen würde.

    Wenn der angegebene Artikel so immens wichtig für einen ist, warum kauft man sich dann nicht einfach das Buch, in dem er offenbar zu finden ist?

    Ich wundere mich eher, dass sich seit 20 Jahren auf dem Gebiet nichts Neues getan hat, so dass der alte Artikel, mit ich mich damals auf meine Prüfung vorbereitet habe, immer noch so wichtig scheint. So speziell fand ich ihn gar nicht, er hat halt den Ansatz bzw. die Methode definiert. Da muss es doch neuere Publikationen mit hoffentlich neueren Erkenntnissen geben???

    Über diesen Brauch haben wir schon mal vor Ewigkeiten hier diskutiert. In Bayern gibt es so etwas nicht - und ich finde es auch richtig so.
    Es gibt meiner Ansicht nach überhaupt keinen Grund, warum arme Referendare, die mehrere Besoldungsstufe unter ihren Ausbildern stehen und in einer Prüfungssituation schon genug Stress um die Ohren haben, auch noch ein Catering auffahen sollen. Man kann von den Ausbildern durchaus erwarten, sich selbst eine Flasche Wasser und ein Brötchen mitzubringen...
    Das, was an der Schule ohnehin im Alltag vorhanden ist, bspw. Kaffe oder eine Kiste Wasser aus der man Flaschen kaufen kann, kann man den Ausbildern ja zur Verfügung stellen. Unter den gleichen Bedingungen wie allen anderen Kollegen, also selbst zahlend. Wobei ich mir im Sinne der Gastfreundschaft durchaus vorstellen könnte, selbst die zwei Euro für die Ausbilder in die Kaffeekasse zu werfen. Das wars dann aber auch schon.

    wenn zwingende dienstliche
    Belange nicht entgegenstehen

    Das ist der Knackpunkt. Soweit ich mitbekommen habe, herrscht in Hessen gerade großer Lehrermangel, vor allem an den Grundschulen. Keine Ahnung, ob das KM dort versucht, daraus einen zwingenden dienstlichen Grund zu konstruieren und welche Möglichkeiten dort dann die Personalvertretungen haben. Mit Sicherheit kann @Meike. hierzu aber Genaueres beitragen.

    Ich mache es inzwischen so, dass ich nur für Schüler buche, die bis zu einem bestimmten Termin eine Anzahlung geleistet haben, die eventuelle Stronierungskosten abdeckt.
    Im Regelfall kann man Reisen bei den Reiseveranstaltern ja bis zu zwei Wochen reservieren, bevor man sich endgültig entscheiden muss. Innerhalb dieser zwei Wochen haben die Schüler Zeit, ca. €120-€140 (je nach Reisepreis) beizubringen. Wer das schafft, wird für die Fahrt eingeplant. Wer nicht bzw. wer nicht zumindestens einen BuT-Antrag eingereicht hat, wird nicht eingeplant.
    Dass so eine Zahlung recht kurzfristig fällig sein wird, kündige ich so früh wie möglich vorher per Elternbrief an, damit sozial schwächer gestellte Haushalte sich darauf vorbereiten können.

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