Beiträge von Sommertraum

    Also ab der 4. Vertretungsstunde pro Monat (!) muss ja alles (!) bezahlt werden. Das bedeutet, dass normalerweise Schulleitungen dafür sorgen, dass man höchstens 3 hat, also maximal 1 pro Woche oder halt 3 in einer und dann 3 Wochen Ruhe hat.

    Bei uns wird keine Plus/Minus-Zählung gemacht und demnach werden auch Überstunden nicht vergütet.
    Ist das eigentlich an allen bayerischen Grund- und Mittelschulen so? Ich kenne nämlich keine, wo es anders gehandhabt wird.

    Bei mir hat es damals weder jemanden interessiert, wie weit ich fahren muss noch ob ich das mit meinen kleinen Kindern schaffen kann. Noch unangenehmer war, dass auch keine Rücksicht darauf genommen wurde, dass ich MS-Lehrer bin und ich musste deshalb viele Einsätze in der GS leisten sowie als Fachlehrer. Mit 9.-Klässlern Koch- oder Technikunterricht war ähnlich unangenehm wie 1.-Klässlern Buchstaben beizubringen.

    Vielleicht kannst du dich ja mit den Vorteilen anfreunden, die dir dein Festeinsatz bringt: feste Arbeitszeiten, nicht ständig wechselnde Schulen/Kollegien/Jahrgangsstufen und Fächer. Das fand ich nämlich auf Dauer extrem belastend.

    Ich will jetzt nicht den Korinthenkacker spielen und in der Sache hast du ja auch völlig recht (kein eigenes Geld in die Hand zu nehmen). Aber - in angemessenem Umfang - auch Klassenfahrten und Exkursionen zu begleiten, bedeutet eben nicht, die "Freizeit" zu opfern, sondern ist schlicht Teil des Jobprofils, s. LDO §4:
    "Die Teilnahme an Schülerfahrten (u. a. Schullandheimaufenthalten, Schul- und Studienfahrten, Fachexkursionen, Schülerwanderungen und Schulskikursen) oder an sonstigen schulischen Veranstaltungen sowie deren Vorbereitung gehören zu den dienstlichen Aufgaben der Lehrkraft."

    Dass die Einhaltung der Arbeitszeitverordnung und eine angemessene Unterbringung und Verpflegung (vergleichbar mit Dienstreisen in der Wirtschaft) bei Klassenfahrten häufig nur bedingt gegeben sind, ist auch klar und wäre eine eigene Diskussion wert. Dass wir aber Fahrten begleiten (auf Kosten unseres Arbeitgebers) ist zumindest in BY nicht irgendwie "freiwillig", sondern eben Teil des Jobs.

    Was ist ein "angemessener Umfang"?

    Da ich Exkursionen und Klassenfahrten für sehr sinnvoll halte, fahre ich trotz meiner Teilzeitbeschäftigung regelmäßig weg. Deshalb gilt FÜR MICH tatsächlich, dass ich sehr viel Freizeit dafür opfere, mehr als so manche Vollzeit-Lehrkraft. Wenn ich schon dazu bereit bin, sollen zumindest keine Kosten anfallen.

    @ Nicolas und Sommertraum
    Auf welche Beträge beziehen sich diese Fahrtkosten?

    Sind kurze Busfahrten von ca. 5 € auch mit inbegriffen? Stellst du da auch einen offiziellen Reisekostenantrag Sommertraum und bekommst die Kosten ersetzt? Was machst du mit mitfahrenden Begleitpersonen, die keine Lehrer sind?
    Bisher habe ich die Anträge nur bei mehrtägigen Klassenfahrten ausgefüllt, da für diese unsere Schule einen Etat zugewiesen hat.

    Ja, das geht auch für Tagesfahrten. Allerdings lege ich bei Tagesfahrten die Kosten meist auf die Klasse um. Eintrittspreise sind in der Regel für die begleitenden Lehrkräfte ja frei, es trifft also nur den Bus, der den Schülerpreis dann minimal erhöht. Manche Kollegen zahlen grundsätzlich den gleichen Betrag wie die Schüler und stellen dann den Reisekostenantrag.

    Ich bin nicht bereit, für Ausflüge zu bezahlen, es reicht schon, wenn ich meine Freizeit dafür opfere.

    "Teilzeit aus familienpolitischen Gründen" heißt das bei uns, und es wird gewährt, solange man Kinder unter 18 hat.

    So heißt das bei uns auch, nur dass wir keine unterhälftige TZ beantragen dürfen, wenn wir nicht mehr in Elternzeit sind. Wobei ich gar nicht genau sagen kann, ob die Anweisung von unserer Bezirksregierung oder dem Schulamt kommt.

    Nein, das stimmt nicht, man kann auch unterhälftige Teilzeit machen, bei uns sind Leute mit 8 Stunden, welche mit 12 Stunden... Ich habe noch nie gehört, dass es da ein Minimum von 50% gibt.

    Wie du unterrichte ich in Bayern und in meinem Regierungsbezirk wird aufgrund der schlechten Lehrerversorgung unterhälftige Teilzeit an GS/MS nur in Elternzeit genehmigt.

    Zum Thema:
    Bei 10 Stunden Unterricht hat bei uns niemand so eine tolle Verteilung wie du, Micky und ich befürchte fast, dass du dieses Entgegenkommen an kaum einer anderen Schule haben wirst.

    Also für weniger Geld würd ich den Job nicht machen wollen, Arbeitsbedingungen hin oder her.

    Ich auch nicht, im Gegenteil wäre ich sehr für eine Anpassung unserer Gehaltsstufe (GS und MS) an die aller anderen bayerischen Schularten.

    Wenn ich jedoch jetzt an meiner Schulart wählen müsste zwischen einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen oder 300€ BRUTTO mehr, würde ich mich definitiv nicht für das Geld entscheiden.

    Wer lieber das Geld nimmt, der dürfte schlechte Arbeitsbedingungen und eine wirklich schwierige Schülerschaft meiner Meinung nach nicht kennen.

    Bei uns ist es leider auch an der Tagesordnung, zusätzlich zum eigenen Unterricht noch eine weitere Klasse mitzuführen. Meist sind es nicht nur ein oder zwei Stunden, sondern ganze Tage und oftmals auch Wochen. Fehlt ein Klassleiter, der oft 20 und mehr Wochenstunden in seiner Klasse unterrichtet, sitzt die zu vertretende Klasse nicht im Zimmer gegenüber, sondern muss in das eigene Klassenzimmer mit rein und die komplette Zeit mitversorgt werden.
    Diese Art der Vertretung empfinde ich als extrem belastend und vor allem unbefriedigend, weil nicht nur der Unterricht in der Klasse des kranken Kollegen gestört wird, sondern auch der der eigenen.

    Offizielle Mehrarbeit ist diese Art der Vertretung leider nicht, vielmehr wird sie vom Schulamt als selbstverständlich und problemlos gesehen.

    Ich unterrichte natürlich in der neuen, aber privat nutze ich diesen Unfug nicht.

    Ohne Worte ... Als Lehrer sollte man die aktuelle Rechtschreibung akzeptieren, egal was man davon hält. Darüber hinaus kann ich mir kaum vorstellen, dass man im Unterricht fehlerfrei andere Rechtschreibregeln umsetzen kann, als im Privaten.

    Ich habe das Gefühl, du wehrst dich mit mit allen Mitteln gegen deutsche Gepflogenheiten. Dein Gegenüber merkt das sehr schnell, selbst wenn du das nicht offen kommunizierst. Der Ärger ist dadurch natürlich vorprogrammiert.

    Dass man seinen erst einmal Chef siezt, ist Standard, unter Kollegen wird in der Regel geduzt. An kleineren Schulen bürgert sich nach einiger Zeit oft das Du ein, an größeren eher nicht (so zumindest meine immerhin gut 20-jährige Erfahrung als Lehrerin)

    In der Stellungnahme begründest du mithilfe von Argumenten deine Meinung, es ist also im Prinzip das gleiche wie eine Argumentation. Im Regelzug der Mittelschule argumentiert man nicht dialektisch, d. h. die Schüler argumentieren immer Pro ODER Kontra, das dürfen sie sich meist sekbst aussuchen. Die Argumente werden üblicherweise mit These - Begründung - Beispiel aufgebaut. Die Thesen müssen sie selbst finden.
    Erwarte aber nicht, dass das alle deine Schüler schaffen.

    Der klassische Aufbau der Stellungnahme an der Mittelschule ist
    - Einleitung / Aufgreifen des Themas
    - Darlegen der eigenen Meinung
    - Begründung mit 3-4 Argumenten
    - Schluss / Abrundung, Zusammenfassung

    Im QA ist oft die letzte Aufgabe eine Stellungnahme.

    Das ist in meinem "normalen" Unterricht ganz anders; da gehts zur Sache, aber eben häufig ohne streng durchgezogene Phasen/Struktur.


    Aber natürlich weit weg von jeder UB-Stunde. Die sind ja völlig steril und künstlich, jedenfalls aus meiner Sicht und Vorstellung von Unterricht.

    Jeder Unterricht, auch der normale, braucht eine Struktur, wenn er die Schüler gezielt voranbringen soll. Trotz Struktur kann man dynamischn und lebendig agieren. Wenn deine UBs steril und künstlich sind, machst du etwas falsch. Oder du hast eine falsche "Sicht und Vorstellung von Unterricht".

    nun, irgendwann hatte auch mal die gute alte Matritze flächendeckend ausgedient.....

    Wenn ich diese extreme Arbeitsblattflut sehe, die tagtäglich produziert wird, wünsche ich mir manchmal die gute alte Matritze zurück. Zu deren Zeiten überlegte man sich, was man wirklich braucht, bevor man es vervielfältigte, heute wird viel zu viel Unwichtiges und Unnötiges kopiert.

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