Beiträge von Frl. Lilli

    Hallo Zusammen,


    ich hatte am Mittwoch eine sehr schwierige Stunde in einer Klasse und bin mir unsicher, wie ich damit umgehen soll. Ich würde mich sehr über ein paar Ratschläge von erfahreneren KollegInnen freuen.


    Es geht um eine 7. Klasse, die ich in Deutsch unterrichte. Es gibt ein paar SchülerInnen mit Förderbedarf (ES), die manchmal sehr herausfordernd sind. Als ich die Klasse übernommen habe, hatten wir zu Beginn Schwierigkeiten. Ich bin dann dazu übergegangen Zuhause anzurufen, wenn die Störungen massiv waren. Das hat auch gefruchtet, so dass die Situation sich sehr verbesserte und normaler Unterricht in einer angenehmen Lernatmosphäre wieder möglich war. Bis gestern. Es war die letzte Stunde vorm langen Wochenende. Heute bis einschließlich Dienstag haben wir schulfrei.


    Vor der Stunde warnte mich der Sportlehrer, der sie vorher hatte, schon vor und sagte mir, dass manche sich abgesprochen haben nicht mitarbeiten zu wollen. Genauso war es dann leider auch. Der Arbeitsauftrag, der nicht schwer war, wurde angeblich nicht verstanden und trotz wiederholter Erläuterung wurde so getan, als sei er zu schwer und nicht verständlich. Etwa 4 SchülerInnen fielen besonders auf und beschwerten sich lautstark, dass sie das nicht verstehen und nicht arbeiten können.

    Die 4 SchülerInnen reichten leider, um die ganze Stunde zu sprengen. Da normaler Unterricht nicht möglich war, kommunizierte ich, dass alle nun die Aufgaben selbstständig bearbeiten und ich die Ergebnisse am Ende der Stunde einsammle und bewerte. Kollektivstrafen sind natürlich grenzwertig und eigentlich überhaupt nicht mein Stil, aber ich wusste mir wirklich nicht anders zu helfen. Drei Schüler gaben ihr Ergebnis nach wenigen Minuten ab und sagten, es sei ihnen egal dass sie eine schlechte Note bekämen. Es entspannte sich dann, gab aber von einzelnen deutliche Proteste und eine spürbare Abwehrhaltung. Ich ignorierte dies und ermahnte bei Störungen. Ich wollte die Klasse so nicht ins Wochenende entlassen und bat sie kurz vorm Ende der Stunde um ein ehrliches Gespräch.

    Ich sagte, dass ich jetzt keine Ausreden hören wolle, sondern ehrlich wissen möchte, was heute los war. Die erste die sich meldete, schieb mir die ,,Schuld in die Schuhe“. Ich hätte nicht geholfen, der Arbeitsauftrag wäre zu schwer gewesen etc. pp. Das Spiel ging also erstmal weiter. Den Vorwurf wies ich von mir. Die nächste Schülerin die ich dran nahm gab dann zu, dass einige aus der Klasse sich dazu verabredet hatten heute nicht mitarbeiten zu wollen. Dann kamen Ausreden. Sie seien kaputt gewesen von Sport, hätten deswegen keine Lust auf Unterricht gehabt etc. Ich bedankte mich bei der Schülerin die ehrlich war und sagte ihr, dass ich vorher schon über die Absprache Bescheid wusste und so ein Verhalten nicht toleriere. Nach der Stunde suchten einige dann noch das Gespräch mit mir und sagten mir, dass sie das von Beginn an nicht fair fanden und auch nicht dabei mitmachten wollten. Es waren auch tatsächlich nur wenige SchülerInnen, die gegen mich arbeiteten. Dies allerdings sehr massiv.


    Ich muss schon zugeben, dass mich das Verhalten verletzt und enttäuscht hat. Und ich bin mir unsicher, wie ich der Klasse in der nächsten Stunde begegnen soll. Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Auf jeden Fall möchte ich der Klassenlehrerin davon erzählen und sie auch um Rat fragen.

    Würdet ihr normal weiter unterrichten?

    Oder in der nächsten Stunde nochmal in Einzelarbeit Arbeitsaufträge bearbeiten lassen, sie bewerten und einsammeln? Ich möchte auf jeden Fall ein klares Zeichen setzen und eine Grenze ziehen, damit so etwas nicht nochmal passiert.

    Mich würde auch interessieren, was ihr zu meinem Umgang mit den Störungen aus der letzten Stunde sagt.


    Ich bin seit etwas über einem Jahr Lehrerin und lege sehr großen Wert auf eine angstfreie und angenehme Lernatmosphäre. Mir fehlt aber die Erfahrung im Umgang mit solch herausforderndem Verhalten und ich möchte auch nicht über das Ziel hinausschießen.


    Viele Grüße

    Ich weiß dass es kein ,,Schema F” gibt, deswegen bin ich sehr daran interessiert, wie andere Schulen den gewährten Nachteilsausgleich so ausgestaltet haben. Dass ich den nicht einfach für meinen Schüler übernehmen kann ist mir klar, ich würde nur einfach gern ein paar Anregungen hören, was so möglich ist. Bei uns kennt sich niemand mit ADHS aus und der Schüler wurde jetzt erstmal damit ,,abgespeist”, dass er eine Woche vor den Klassenarbeiten einen Lernzettel bekommt. Ich habe ein bisschen Sorge, dass er die Unterstützung, die ihm helfen könnte und die ihm auch zusteht, nicht bekommt, weil sich bei uns keiner richtig mit ADHS auskennt.


    Ich hab den Schüler nur in einem Fach und kenne ihn nicht so genau, würde aber sagen, dass er typische Symptome hat. Unkonzentriert, Schwierigkeiten beim Lernen, kann sich nicht organisieren und ist in sozialen Situationen oft grenzüberschreitend und eckt damit an.


    Die Mutter kümmert sich sehr gut und war mit ihm schon beim SPZ. Können die da vielleicht besser beraten als die Schule?

    Gibt es hier KollegInnen, die an ihrer Schule einem Schüler aufgrund einer schweren diagnostizierten ADHS einen Nachteilsausgleich gewährt haben? Ich weiß, dass das möglich ist, aber an meiner Schule kennt sich niemand damit aus, wie der Nachteilsausgleich konkret aussehen könnte. Was hilft bei einer ADHS? Der Junge ist durchschnittlich intelligent und grundsätzlich auf unserer Schulform richtig aufgehoben. Er ist in der 9. Klasse, die Schule ist in NRW.

    Würde mich sehr über einen Austausch freuen.

    Ich wurde für HRGe dort ausgebildet und war sehr happy. Meine Fachleiter waren toll. Nicht nur auf fachlicher, sondern auch auf menschlicher Ebene. Das war kein Glücksfall, ich hab nur von guten Fachleitern gehört. Die suchen sich die Leute, die sie als Fachleiter ausbilden, sehr genau aus.

    http://www.spiegel.de/lebenund…-1000-euro-a-1211938.html


    Hallo,
    Sachsen möchte angehende Referendarinnen und Referendare auf's Land locken und bezahlt dafür ab 2019 1.000 Euro mehr Gehalt.
    Ich finde das Angebot sehr verlockend und spiele mit dem Gedanken, mich dort zu bewerben.
    Allerdings würde ich nach dem Ref zurück nach NRW gehen wollen.
    Gibt es irgendwelche Hindernisse, die einem das erschweren könnten? Muss Sachsen einen ,,freigeben", wenn man wieder gehen möchte?


    Viele Grüße

    Es ist gar nicht so einfach mein Ergebnis und meine Interpretation kurz zusammenzufassen, aber ich versuche es mal!


    Insgesamt betrachtet zeigten sich hohe Zustimmungswerte in Bezug auf die einzelnenItems. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass es für die befragten Lehrerinnen und Lehrer anscheinendkein Problem darstellt verschiedene wissenschaftliche Theorien anzuerkennen und inihrem professionellen Handeln auf verschiedene handlungspragmatische Lehrsätze dereinzelnen Modelle zurückzugreifen.
    Mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer beantworteten die Items durchgängig mit „trifft eher zu“ oder„trifft voll zu“. Sie bringen dadurch zum Ausdruck, dass sich nach ihrem Verständnis dieeinzelnen Modelle nicht ausschließen. In ihrem Handeln kombinieren sie dann beispielsweise verhaltenstherapeutische Maßnahmen mit entsprechenden Handlungsroutinen, diesich aus dem psychodynamischen oder soziologischen Ansatz ableiten lassen.


    Diese Erkenntnis lässt sich in Hinblick auf die theoretische Diskussion einordnen. So wirdimmer wieder gefragt, ob die verschiedenen Modelle für sich alleine stehen oder ob jedesder Modelle akzeptiert werden kann. Juul fragt beispielsweise, ob durch die Synthese allerModelle ein eigenes (Meta-) Modell konzipiert werden kann. Ein solches Modell beruht aufden jeweils besten Teilen der verschiedenen Modelle und kann die Fortschritte vereinen. Andere Autoren sehen dies hingegen kritisch, da ein solches Vorgehendie Unvereinbarkeit und Konkurrenz der einzelnen Modelle übersieht. So unterscheidensich die Modelle beispielsweise in Hinblick auf das dahinterliegende Menschenbild, sodass Hillenbrand in diesem Zusammenhang abwertend von „Eklizismus“ spricht.
    Die Auswertung der Befragung zeigt hingegen, dass es für die meisten Teilnehmerinnenund Teilnehmer kein Problem darstellt die verschiedenen Modelle zu akzeptieren. Interessant ist in diesem Zusammenhang vor allem ein Blick auf die Items zur „AllgemeinenEbene“. Hier werden die Unterschiede der einzelnen Modelle besonders deutlich, da zentrale Begriffe definiert werden, die letztlich auch das Menschenbild betreffen (siehe Item 3-7). Dabei wird deutlich, dass die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht so ant-worten, als würden sich die Antworten gegenseitig ausschließen. Stattdessen artikulierensie für die Grundsätze der verschiedenen theoretischen Modelle gleichzeitig Zustimmung,wobei durchaus auch eine Präferenz bezüglich des einen oder anderen Modells zumAusdruck kommt.



    Als wesentliche Erkenntnis lässt sich festhalten, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihrem Rückgriff auf ihr pädagogisches Wissen an einem breiten Spektrum zugrundeliegender Grundannahmen und Handlungsanweisungen bedienen. Keines der fünfErklärungsmodelle wird vollkommen abgelehnt. Vor allem die vier folgenden Modelle erhalten hohe Zustimmungswerte: Psychodynamisches Modell, VerhaltenstheoretischesModell, Ökologisches Modell und Kognitivistisches Modell.
    Lediglich das soziologische Modell hat insgesamt betrachtet niedrigere Zustimmungswerte.Inwiefern dieses Ergebnis tatsächlich auf den Rückgriff des pädagogischen Wissens derLehrkräfte in Bezug auf das soziologische Erklärungsmodell zurückzuführen ist, oder inwiefern einzelne Formulierungen im Fragebogen von Bedeutung sind, kann nicht endgültig entschieden werden.


    Vielen herzlichen Dank nochmal an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer!

    So, die Arbeit ist abgegeben und ich habe nun endlich Zeit euch Ausschnitte meiner Ergebnisse zu präsentieren.


    Ich wollte herausfinden, auf welches pädagogische Wissen Lehrkräfte in Bezug auf Erklärungsansätze zum Umgang mit Unterrichtsstörungen zurückgreifen und inwiefern diese mit ihren konkreten Handlungsanweisungen übereinstimmen.


    Dafür habe ich in Anlehnung an Palmowski und Hillenbrand den Fragebogen entwickelt, der zentrale Aussagen über fünf Erklärungsmodellen (Psychodynamisches, verhaltenstheoretisches, kognitivistisches, soziologisches und ökologisches (Systemtheorie) Modell) über Unterrichtsstörungen enthält. Zu jedem Modell wurden Aussagen vereinigt, die die folgenden vier Ebenen berühren:
    - Allgemeine Ebene
    - Schülerebene
    - Unterrichtsebene
    - und Handlungsebene.


    Hallo Schwamm,
    herzlichen dank!
    Sehr gerne teile ich hier auch die Ergebnisse.


    Ich hatte mir im Vorfeld schon Gedanken dazu gemacht. Es hätte die Möglichkeit gegeben über die Angabe der Emailadresse die Ergebnisse nach der Befragung an alle Teilnehmer zu verschicken, aber dann wäre die Umfrage nicht mehr anonym gewesen, daher hatte ich mich dagegen entschieden.


    Aber ich werde sie dann hier online stellen und hoffe, dass es alle Interessierten auch erreicht.

    Danke für eure Antworten.


    Ja, ich war auch etwas verwundert! :D Der Kommilitone ist eher so der entspannte Typ. ;)
    Gibts es viele Berufsbildungswerke?
    Oder schränkt man sich mit dem Studium sehr ein?
    Und kann man mit solch einem Abschluss auch an normalen Förderschulen unterrichten?
    Davon geht er nämlich aus....

    Hallo zusammen,


    ich habe am Wochenende in einem Seminar einen Kommilitonen kennengelernt, der Berufsschullehramt mit Förderschwerpunkt studiert.
    Ich wusste gar nicht dass es das gibt und habe ihn gefragt, inwiefern ein Förderschwerpunkt dort Sinn macht und wo er später unterrichten wird.
    Das konnte er mir gar nicht sagen, weiß da jemand von euch vielleicht besser bescheid?
    Er vermutet, dass er dann auch später an Förderschulen arbeiten kann. Stimmt das? Sind Berufsschullehrer für Förderschulen interessant?
    Sein Förderschwerpunkt ist Hören und Kommunikation.


    Viele Grüße
    Frl. Lilli

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