Aber @kecks, ich bin Lehrerin und keine Superheldin... Man kann die Kolleginnen und Kollegen nicht ändern, nur sich selbst. Ich bin erst im sechsten Berufsjahr, habe aber bereits versucht, Entwicklungen wie du sie beschreibst, anzuleiern. Aber wenn die Kollegen nicht mitziehen, kannst du doch nichts ausrichten.
Was ich mittlerweile geschafft habe, ist den fachlichen Austausch in Mathe anzuregen. Obwohl es da auch noch einige Kollegen gibt, die sich sperren. Vergangene Woche hat sich eine Kollegin auf den Schlips getreten gefühlt, weil ihr Mathe- Kurs auch in unseren SOL-Kurs im Moodle für die Oberstufe eingeschrieben werden möchte. Leidtragende sind die Schüler, denen nun eine wertvolle Ressource verwehrt bleibt.
In Englisch hat das mit dem fachlichen Austausch gar nicht geklappt. Im Gegenteil. Da herrscht Konkurrenzdenken pur. Habe das nach mehreren Enttäuschungen aufgegeben.
Auch in der Klassenführung wollte ich das "an einem Strang ziehen" anregen. Mit dem Ergebnis, dass der Abteilungsleiter und ich regelmäßig alleine beim vereinbarten Termin saßen. Kollege X musste zum Arzt, Kollege Y musste heim, weil Kind Durchfall, Kollege Z will die Mail nicht bekommen haben... Zur Dienstverpflichtung wollte der AL nicht greifen, also haben wir es wieder aufgegeben...
Mein großes "neues" Projekt ist IF. Da zeichnen sich nach zwei Jahren erste Erfolge ab. Mein damalig erster IF-Jahrgang geht 2017 ins Abi. Ich hoffe und bete, dass die Schüler da genauso absahnen wie in den Klausuren. Viele Kollegen wollen eben erstmal Resultate sehen, bevor sie sich überzeugen lassen...