Ganz unabhängig von den Erfahrungen von Seiteneinsteigern, etc.
Willst du dein Leben leben oder das deiner Eltern? Wenn du bereits jetzt im Studium das Gefühl hast, dass der Beruf des Lehrers nicht so deins ist, dann würde ich schleunigst die Reißleine ziehen. Meine Schwester hat sehr lange auch Lehramt studiert. Aus denselben Gründen, die deine Mutter anführt... Verbeamtung, viel Freizeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, etc.
Nun ist es Gott sei Dank so, dass meine Schwester einige Jahre jünger ist als ich und sie daher meinen Berufseinstieg mitbekommen hat während sie noch am Anfang ihres Studiums war. Mein erstes Schuljahr nach dem Referendariat hatte ich noch nicht einmal vollständig absolviert, da hat sie schon die Reißleine gezogen und umgesattelt. Und zwar nicht, weil ich irgendwie gejammert hätte, wie stressig und wie viel Arbeit alles ist, etc. Sie hat einfach den "realen" Zeitaufwand mitbekommen... Dass man eben nicht mittags fertig ist. Dass man am Wochenende im Schnitt einen halben Tag an den Schreibtisch muss. Dass man Korrekturen oder Unterrichtsvorbereitung auch mal auf die Ferien verlegen muss. Heute ist sie Assistenz der Geschäftsführung bei einem sehr bekannten, großen deutschen Unternehmen und ist da super glücklich. (Meine Schwester ist übrigens mittlerweile 30 und hat sich erstmal gegen Kinder entschieden... Soviel zu "Vereinbarkeit von Familie und Beruf". Ihr Partner ist selbständig, hat also relativ wenig Freizeit. In dem Zusammenhang wäre dann die Frage, was sie genau mit 14 Wochen Ferien anfangen will...)
Mit 19 bist du dann wahrscheinlich gleich von der Schule an die Uni? Mein Rat: Nimm dir eine Auszeit (das kann man auch "elterntauglich" tun während man noch eingeschrieben ist... ;)) und überlege dir, auf was du wirklich Lust hättest.
Irgendwo las ich was von Brautmodengeschäft... Eine kaufmännische Ausbildung könnte da sicher als erster Schritt nicht schaden. Da verdienst du auch ein bisschen was und liegst deinen Eltern nicht vollends auf der Tasche. Studieren kannst du danach ja immer noch. Deine Eltern werden mit dem Argument kommen, dass du so viel Zeit "verlierst"... Hallo?! Du wirst bis Ü70 arbeiten müssen... Rente wirst du eh keine mehr bekommen... Ob du da mit Mitte 20 oder Anfang 30 ins Berufsleben einsteigst, who cares?!
Eine weitere Idee: Du studierst zwei Sprachen... Wie wäre es mit einem Auslandsaufenthalt? Work and Travel in Australien, Neuseeland, etc. Da kannst du in unterschiedliche Jobs reinschnuppern... Vielleicht ist was für dich dabei. Vielleicht lernst du in Neuseeland die Liebe deines Lebens kennen und bleibst dort? Wer weiß das schon? So einen feschen jungen Landwirt mit 30.000 Schafen, der einen Helikopter braucht um an seine Herden dranzukommen... Natürlich ist das Spinnerei... Aber wissen kann man es nicht...
Das einzige Problem, das du hast, ist, dass du das ganze irgendwie elterntauglich verpacken musst. Du bist ja doch mehr oder minder auf sie angewiesen, zumindest finanziell. Was allerdings dann wieder für die Ausbildung sprechen würde...