Beiträge von MrsPace

    Mittlerweile hat sich das wieder etwas relativiert. Ich habe die Auskunft vom BLV bekommen, dass die Nachzahlung nach der Fünftelungsregel behandelt wird, d.h. wir werden über den Lohnsteuerjahresausgleich der nächsten fünf Jahre Einiges der zu viel gezahlten Steuern zurückbekommen. Ich werde da trotzdem ganz genau nachrechnen, was dann am Ende übrig bleibt...

    In vielem stimme ich dir zu, MrsPace, bis auf den letzten Punkt.

    Ich habe - das hat sich aber erst im Lauf meines Berufslebens herausgestellt - inzwischen in meinem schulischen Einsatz (am Anfang war es nicht so, vor allem, als ich noch in der Hauptschule Fachunterricht gab, da war ich zusätzlich auch ehrenamtlich unterwegs) fast alle meine Interessen und Fähigkeiten getroffen. Ehrenamtlich würde ich etwas Ähnliches machen. Deswegen mache ich auch nichts Ehrenamtliches mehr, sondern beteilige mich in der Schule zusätzlich bei den Dingen, die mir Spaß machen.

    Ich bin ehrenamtlich unterwegs und finde es auch gut, dass das was ganz Anderes ist als Schule. Zudem hatte ich (mal abgesehen von Sport) kein wirkliches Hobby. Mein Mann ist wochenends oft mit Herrn Hund im Hundesport unterwegs. Da war mir langweilig. Nun zog diesen Sommer der Zweithund ein und mit ihm bin ich nun ehrenamtlich in der Rettungshundestaffel. :)

    Was mir sehr geholfen hat, ist eine Fortbildungsreihe, die sich bei uns "Begleitung in der Berufseingangsphase" nennt. Da habe ich viele (vor allem praktische) Dinge für meinen Schulalltag mitgenommen, z.B. Techniken zum effektiven Zeitmanagement. Weiterhin halte ich ein gute Klassenführung für sehr entlastend. Ich merke es sofort, wenn ich in einer Klasse unterrichte, die nicht gut geführt ist. Da hat man/frau es einfach schwerer.

    Ansonsten hilft es, sich im Privatleben etwas zu suchen, das deutlich wichtiger ist als die Schule. Partner, Kind, Hund, sonstige Hobbies. Außerdem verstricke ich mich grundsätzlich nicht so sehr mit dem Kollegium. Ich habe eine Hand voll Kollegen, mit denen ich (auch gut) befreundet bin, sehe es aber nicht ein, warum man ansonsten seine Freizeit mit dem Kollegium verbringen sollte... Wir haben zum Beispiel jedes Jahr einen Kollegiumsausflug. Da nehme ich mir gerne ein paar Stunden Zeit... Es entfällt ja schließlich auch Unterricht... Aber da bis nachts um 3 Uhr auf einer Hütte zu hocken, muss meines Erachtens nicht sein.

    Weiterhin hilft es ungemein, wenn man Dinge schnell hinter sich lassen kann. Meine Zeit ist viel zu kostbar als dass ich mich über irgendwas oder irgendwen ärgere. Sei es jetzt der Kollege, der mich blöd von der Seite angelabert hat, oder eine Schülerin, die sich zickig verhalten hat. Außerdem spiele ich keine Rolle und verbiege mich nicht. Ich bin wie ich bin. Die Schüler sollten schauen, dass sie damit klarkommen, da ich sie benote. Und die Kollegen können sich gerne ihren Teil denken. Das geht mich nichts an. (Wobei ich es jetzt selbst so einschätzen würde, dass ich beim Großteil der Schülerschaft und des Kollegiums entweder unter "beliebt" oder zumindest "neutral" laufe. Dass es zwischenmenschlich gar nicht passt, hatte ich jetzt bisher nur sehr selten.)

    Generell ist es wohl die Attitüde mit der man an seinen Job rangeht. Lebt man um zu arbeiten oder arbeitet man um zu leben? Lehrer sein ist auch nur ein Job und keine Gelegenheit zur Selbstverwirklichung.

    Ganz unabhängig von den Erfahrungen von Seiteneinsteigern, etc.

    Willst du dein Leben leben oder das deiner Eltern? Wenn du bereits jetzt im Studium das Gefühl hast, dass der Beruf des Lehrers nicht so deins ist, dann würde ich schleunigst die Reißleine ziehen. Meine Schwester hat sehr lange auch Lehramt studiert. Aus denselben Gründen, die deine Mutter anführt... Verbeamtung, viel Freizeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, etc.

    Nun ist es Gott sei Dank so, dass meine Schwester einige Jahre jünger ist als ich und sie daher meinen Berufseinstieg mitbekommen hat während sie noch am Anfang ihres Studiums war. Mein erstes Schuljahr nach dem Referendariat hatte ich noch nicht einmal vollständig absolviert, da hat sie schon die Reißleine gezogen und umgesattelt. Und zwar nicht, weil ich irgendwie gejammert hätte, wie stressig und wie viel Arbeit alles ist, etc. Sie hat einfach den "realen" Zeitaufwand mitbekommen... Dass man eben nicht mittags fertig ist. Dass man am Wochenende im Schnitt einen halben Tag an den Schreibtisch muss. Dass man Korrekturen oder Unterrichtsvorbereitung auch mal auf die Ferien verlegen muss. Heute ist sie Assistenz der Geschäftsführung bei einem sehr bekannten, großen deutschen Unternehmen und ist da super glücklich. (Meine Schwester ist übrigens mittlerweile 30 und hat sich erstmal gegen Kinder entschieden... Soviel zu "Vereinbarkeit von Familie und Beruf". Ihr Partner ist selbständig, hat also relativ wenig Freizeit. In dem Zusammenhang wäre dann die Frage, was sie genau mit 14 Wochen Ferien anfangen will...)

    Mit 19 bist du dann wahrscheinlich gleich von der Schule an die Uni? Mein Rat: Nimm dir eine Auszeit (das kann man auch "elterntauglich" tun während man noch eingeschrieben ist... ;)) und überlege dir, auf was du wirklich Lust hättest.

    Irgendwo las ich was von Brautmodengeschäft... Eine kaufmännische Ausbildung könnte da sicher als erster Schritt nicht schaden. Da verdienst du auch ein bisschen was und liegst deinen Eltern nicht vollends auf der Tasche. Studieren kannst du danach ja immer noch. Deine Eltern werden mit dem Argument kommen, dass du so viel Zeit "verlierst"... Hallo?! Du wirst bis Ü70 arbeiten müssen... Rente wirst du eh keine mehr bekommen... Ob du da mit Mitte 20 oder Anfang 30 ins Berufsleben einsteigst, who cares?!

    Eine weitere Idee: Du studierst zwei Sprachen... Wie wäre es mit einem Auslandsaufenthalt? Work and Travel in Australien, Neuseeland, etc. Da kannst du in unterschiedliche Jobs reinschnuppern... Vielleicht ist was für dich dabei. Vielleicht lernst du in Neuseeland die Liebe deines Lebens kennen und bleibst dort? Wer weiß das schon? So einen feschen jungen Landwirt mit 30.000 Schafen, der einen Helikopter braucht um an seine Herden dranzukommen... Natürlich ist das Spinnerei... Aber wissen kann man es nicht...

    Das einzige Problem, das du hast, ist, dass du das ganze irgendwie elterntauglich verpacken musst. Du bist ja doch mehr oder minder auf sie angewiesen, zumindest finanziell. Was allerdings dann wieder für die Ausbildung sprechen würde...

    Hallo,

    meiner Erfahrung nach musst du den Schülern genauere Vorgaben machen, was du möchtest, sonst wird es nix. Was willst du denn im Anschluss mit dem Video machen? Wird es veröffentlicht? Wenn ja, wo? Wer wird das Video zu sehen bekommen? Willst du es in Zukunft im Unterricht verwenden, z.B. für zukünfitge Schüler?

    Wenn ich so eine Einheit mache, mache ich zunächst einmal eine Einführung in die Hard- und Software. (Wir arbeiten mit iPads und Explain Everything.) Als nächstes werden dann die Themen vergeben und die Quellen gesichtet. Was soll aus den vorhandenen Quellen wofür verwendet werden? Da man kein Copyright verletzen darf, müssten die benötigten Contents dann zunächst selbst einzeln erstellt werden. Bzw. welche von diesen Contents müssen "live" im Video erstellt werden? Im Anschluss wird das Video geplant. Dazu muss zunächst entschieden werden, ob Bild und Ton simultan laufen oder erstmal das Bildmaterial erstellt und dann nachvertont wird. (Die zweite Variante ist bei Schülern oft die bessere. Ich mache die erste Variante, wenn ich selbst ein Video erstelle.) Welche Contents erscheinen wann in welcher Reihenfolge? Welcher Text wird dazu aufgesprochen? Am Ende kann man noch einen Feinschliff machen. Unnötige Sprechpausen rausschneiden, etc.

    Während einer solchen EInheit halte ich immer sehr kleinschrittig Rücksprache mit den Schülern. Ich schaue mir jeden Arbeitsschritt genau an und gebe immer wieder Rückmeldung. Insgesamt würde ich für eine solche Einheit (je nachdem wie lang das Video werden soll) mehrere Doppelstunden einplanen:

    1. Doppelstunde: Hard- und Software / Zuteilung der Themen
    2. Doppelstunde: Sichtung der Quellen und Auswahl der Inhalte
    3. Doppelstunde: Erstellung der Contents, Vorbereitung der "live"-Contents
    4. Doppelstunde: Planung des Videos
    5. Doppelstunde: Erstellung der Bildspur
    6. Doppelstunde: Aufsprechen der Tonspur
    7. Doppelstunde: Feinschliff
    8. Doppelstunde: Evaluation

    In meinen Fächern wären das jeweils vier Wochen. Wobei die 3. Doppelstunde je nach Umfang des Videos variieren kann. Für ein Video von unter 5 Minuten sollte aber eine Doppelstunde reichen. Wenn die Schüler in Gruppen arbeiten, kann man ja auch arbeitsteilig arbeiten. (Selbiges gilt für die 5. und 6. Doppelstunde.)

    Vielleicht surfst du einfach mal auf YouTube zu deinen Fächern. Da gibt es viele unterschiedliche Herangehensweisen.

    Wenn die Schüler das mit ihren eigenen Geräten aufnehmen sollen, wirst du das Problem haben, die Dateien plattform-übergreifend auszutauschen. Aus diesem Grunde halte ich auch die Arbeit an einem Computer nicht für sinnvoll. Am Tablet/Handy geht das viel einfacher und unkomplizierter. (Explain Everything gibt es auch für Android.) Habt ihr eine Schulcloud oder eine Lernplattform? Bzw. wie werden die Videos dann bereitgestellt?

    LG,
    Mrs Pace

    Nein, aber man kann die eigene Verantwortung annehmen und Bedingungen schaffen, in denen das Jagen attraktiver ist als andere Tätigkeiten.

    Und nur weil ein Schüler sich entscheidet am Handy zu spielen, heißt das, dass wir das offenbar nicht ausreichend tun??? Es gibt Schüler, die sind zu absolut nichts zu motivieren. Nichts... Und das hat weder mit der Lehrperson zu tun, noch mit den Unterrichtsmethoden, noch mit den Unterrichtsinhalten... Sondern ganz allein mit den jeweiligen Schülern selbst... Und ganz ehrlich, ja, diese Schüler lasse ich am Handy spielen... Dann kommen sie nicht auf andere doofe Ideen... Und das wird dann halt mit entsprechenden Noten quittiert...

    Ich habe mal nachgerechnet. Bei mir sind es ca. 4800€ brutto. Es fehlen allerdings die Zahlungen für Sept.-Dez. 2011. Außerdem wurde das mit einem Lohnsteuersatz von knapp 39% besteuert; damals wurde ich mit 21% besteuert. Es bleiben knapp 2700€; damals wären das knapp 3800€ gewesen. Ich werde da auf alle Fälle reklamieren... Mir stünden 1100€ mehr zu. Von Verzugszinsen, Inflationsausgleich, etc. mag ich gar nicht sprechen...

    Möglichkeit eins ist ja ein offizielles Sabbatjahr, das Problem ist, dass wir beide noch keine 10 Jahre im Dienst sind. Gibt es Ausnahmen von dieser Auflage? Hat ein Schulleiter da Handlungsspielräume?

    Woher hast du diese Regelung, dass man 10 Jahre im Dienst sein muss? Entspricht das sicher der Wahrheit? (Ich bin in BaWü. Bei uns gibt es diese Regelung definitiv nicht.)


    Falls nein, bleibt ja nur noch der Sonderurlaub für sechs Monate (ohne Bezüge). Kann den ein Schulleiter bewilligen, auch wenn ich keine besonderen Gründe habe (z.B. Pflege Eltern, Kind, etc...), aber keine dienstlichen Gründe dagegen sprechen?
    Ist es korrekt, dass dann der Beihilfe Anspruch entfällt?

    Ja, das ist korrekt. Der Beihilfe-Anspruch fällt dann weg. Ihr müsstet euch dann entweder für diesen Zeitraum zu 100% privat versichern oder halt alle gesetzten Arzttermine außerhalb dieses Zeitraumes machen und hoffen, dass ihr in diesem halben Jahr nicht ernsthaft krank werdet. Müsst ihr halt wissen, ob ihr dieses Risiko eingehen möchtet oder nicht.

    Was euren gewählten Zeitraum betrifft: Bei einem halben Jahr kann die Schulleitung wenn sie will immer dienstliche Gründe finden, die dagegen sprechen. Und wenn es nur ein erhöhter organisatorischer Aufwand ist. (Bei uns ist in diesem Jahr eine Kollegin überraschend ausgefallen. Ihr Ausfall hat eine Änderung aller Stundenpläne in einer betroffenen Schulart verursacht!)


    Gibt es weitere Dinge zu bedenken?

    Das Sabbatjahr hat den Nachteil, dass es eine wahnsinnig lange Planungsperiode ist. Selbst mit dem "schnellen" 2/3-Modell sparst du erstmal zwei Jahre an. Wer weiß, was in zwei Jahren ist und ob du dann das Sabbatjahr überhaupt noch willst bzw. brauchst?

    Ein weiterer Nachteil ist, dass man das Sabbatjahr schieben kann (sofern man es nicht im 7/8-Modell anspart). D.h. es könnte auch sein, dass die Schulleitung euch da einen Strich durch die Rechnung macht. Klar, müssen sie euch im Endeffekt freistellen... Aber ob es nach der Ansparphase nächstes oder übernächstes oder überübernächstes Schuljahr sein wird, sei mal dahingestellt. Das ist vor allem blöd, wenn eure Schulleitungen nicht zufällig die gleiche Entscheidung treffen. Ihr möchtet das Jahr ja zusammen verbringen.

    Gibt es denn einen besonderen Grund für euch, warum ihr ein halbes Jahr am Stück weg wollt? (Natürlich musst du darauf nicht antworten, nur mal als Gedankenanstoß.) Ich habe mir das (zusammen mit meinem Mann, der allerdings kein Lehrer ist) auch lange überlegt, ob ich mir mal ein Sabbatjahr anspare... Im Endeffekt bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es sich für mich überhaupt nicht lohnt. Ich habe 14 Wochen Ferien im Jahr. Das sind drei Monate. Länger als diesen Zeitraum würden wir keinesfalls verreisen. Wir haben beide jeweils einen Hund. Mein Mann macht mit seinem Hund aktiv Dummyarbeit; ich bin mit meinem Hund in der Rettungshundestaffel. Da drei Monate weg zu sein, ist eh schon ein Wort. (Zumal die Hunde ja sicherlich auch teilweise fremdbetreut werden müssten. Nach Neuseeland gingen sie sicher nicht mit...) Ich könnte einzig dann ein Sabbatjahr halbwegs gebrauchen, falls wir doch noch versuchen sollten, im Ausland Fuß zu fassen. Da wäre es dann "nice to have". Auf der anderen Seite aber auch wieder nicht wirklich notwendig, da mein Mann ja dann schon in Arbeit wäre vor Ort und uns auch erstmal ein Gehalt reichen würde.


    Was ich übrigens definitiv machen würde an eurer Stelle: Zu gegebener Zeit ein offenes Gespräch mit der Schulleitung über eure Pläne führen! Nur wer spricht, dem kann entsprechend geholfen werden. Eine vernünftige Schulleitung weiß, dass sie mit dem Kollegium kooperieren sollte und wird euch denke ich nicht absichtlich Steine in den Weg legen.

    Noten dienen zur Leistungsfeststellung. Nicht mehr und nicht weniger.

    Bis auf die Kopfnoten. Da wird (wie der Name schon sagt), das Verhalten und die Mitarbeit bewertet. Und da benote ich auch entsprechend... (Wobei da eine 4 halt die schlechstmögliche Note ist...)

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