Beiträge von Kapa

    Mir ging/geht es im Ref auch recht mies.
    Zumindest in den letzten 1 1/2 Jahren.
    Ich hatte recht großes Pech was meien Seminarleitungen anging. Ein FSL war recht unmotiviert und hat uns regelmäßig drangsaliert, eine andere FSL Leitung hat die Haupt-/Realschüler die wir Refis teils haben an den eigenen Gymnasiasten gemessen und uns danach beurteilt. Die HSL war ebenso unmotiviert wie an uns Refis desinteressiert.

    Nachdem ich quasi mit Ansage wegen eines FSL durchgefallen bin und auf 6 Monate Verlängerung gekommen bin muss ich sagen:
    Es war ein grober Fehler 2 Monat vor der Prüfung nichts mehr für mich zu tun (begeisterter Kampfsportler und Theatergänger). Die Folge der nicht bestandenen Prüfung war nämlich erst mal ein tiefes tiefes Loch. Meinen Kollegen ist das nicht aufgfallen, meiner Partnerin und meinen Schülern jedoch schon.
    Das steht auch für mich an schlimmster Stelle des Referendariats: Du bist unter Umständen deinen Seminarleitern ohne Rückendeckung komplett ausgeliefert und aus meiner eigenen Erfahrung und aus der anderer Mitreferendare kann ich nur sagen, das es gute aber auch durchaus richtig beschissene Seminarleiter gibt. Erwischt du Letztere Kategorie ist es höllisch.

    Was mir bisher aber im Ref geholfen hat: Freunde, Partnerin und meinen Sport (den ich jetzt endlich nach 4 Monaten wieder mache). Was mir nach dem Durchfallen geholfen hat:
    Das Unverständnis der Schüler und Kollegen über das Durchfallen; die Bestätigung eines meiner Schulleiter, das es scheinbar nicht koscher lief sowie die beiden neuen, richtig guten, Seminarleiter, die nach meinen beiden UBs bisher ein komplett anderes Bild von mir als Lehrer attestiert haben.

    Sowas kann manchmal richtig nervig werden:

    Hatte mal den Fall, dass ich via unseres lokalen Zeitungsanbieter ein Abo für den Spiegel abgeschloßen habe. Zeitung kam regelmäßig etc.

    Halbes Jahr später bekam ich dann von einem netten Türken einen Anruf. Ich hätte an einem Gewinnspiel mitgemacht und schulde denen jetzt 650€. Hab das entschieden zurückgewiesen woraufhin er meinte, dass das mit dem Zeitungsabo zusammenhängt. Den Schrieb hab ich während des Telefonats rausgeholt und ihm das vorgelesen, stand nirgends was von drauf. Er meinte dann, das er meinen Unmut verstehen kann und für einmalig 280€könnte er mich aus dem System nehmen. Hab ihm dann was von Erpressung und Nötigung etc erzählt, da fing er dann voll aufzudrehen mit Inkasso-Klage und Gerichtsvollzieher blablabla. Brüllte dann nur noch rum der gute Mann. Hab derweil den Hörer weggelegt und gewartet. Dann hat er aufgelegt.
    Einen Tag später hatte ich dann eine Berliner Nummer dran, eine Dame, sie wolle das klären blablablubb...diesmal extrem verständlich und freundlich. Wieder ignoriert. Nummer der Dame überprüft, und nachdem sie aufgelegt hat nochmal angerufen: Kein Anschluss unter dieser Nummer. 3 Tage später hatte ich dann eine Inderin dran. Die hat nochmal richtig Druck versucht aufzubauen. Wieder ignoriert. Dann kam zu über die Feiertage zu Weihnachten: 50 Anrufe von unterschiedlichsten Nummern, Großteil mit Kein Anschluss unter dieser Numer, von Morgens um 3 bis Nachts um 1.
    Dann war lannnnnge Zeit Ruhe. Dann bekam ich drei Monate später einen Anruf von einer Bremer Nummer: Spiegel Servicebüro, super Ausdruck und ohne Akzent. Er habe gehört es gäbe ein Problem mit meinem Spiegelabo und warum ich das denn gekündigt habe. Er ruft aus Nürnberg an hat er mir gesagt. Jedenfalls hab ich ihm das Leid geklagt von Erpressung und Nötigung und unlauterer Praxis. Dabei hab ich die Nummer gegoogelt....und man staune: Die Nummer gehörte nicht zu Spiegel sondern zu einem mehrmals als "VORSICHT" markiertem Anbieter unlauterer Zeitungsverkäufe. Darauf hab ich den Mann angesprochen und gefragt was das soll....das ist nun über 1 Jahr her...und ich werde wohl nie wieder den Spiegel kaufen ^^

    Die Schulleitung zieht nicht unbedingt immer am selben Strang, aber damals in der Klasse wenigstens die Kollegen :)

    An meiner ISS sieht das leider teils anders aus, da passiert auch bei extremen Fehlverhalten der Schüler selten etwas nützliches. Mag durchaus daran liegen das die Schulleitung es für nötig hält die meisten Maßnahmen der Kollegen rückgängig zu machen oder im Keim zu ersticken. So geschehen bei vielen Tadeln die dann vor den Augen der betreffenden Schüler in "die Schwebe" geschoben wurden.

    Als ich den Anfangsthread gelesen hatte dachte ich so an meine 11er in Berlin am OSZ.

    Im letzten Schuljahr hatte ich da 60% Schüler, die nichts in einer Oberstufe zu suchen haben. Das fing bei Arbeitsverweigerung weil "kein Bock" an und hörte bei fehlenden Mitschriften auf. Bedeutete für mich dann, das die Schüler wollten, das ich aussiebe. Andere Kollegen haben auch gesiebt und somit konnten wir einen Teil der Schüler davon überzeugen, das sie mit ihrem Verhalten und ihrer Arbeitseinstellung nicht weiter kommen in der Oberstufe.

    Kosnequenz für mich war, das ich der neuen 11. von vornerein die Regeln und Anforderungen klar gemacht habe und schriftlich ausgeteilt habe und sie relativ schnell an das zu erwartende Niveau herangeführt habe. Grundlegende Methoden und Vorwissen reaktivieren wir auch in gesonderten Methodenstunden, einige Methoden sind ihnen nämlich komplett unbekannt.
    So wie es aussieht werden wir aber auch in diesem Jahr in der Klasse rund 1/3 der Schüler ausgesiebt haben. Das ist dann halt so, aber wir müssen schließlich doch auch für uns verantworten können, das unsere Absolventen studierfähig sind.

    Ich melde mich mal als Referendar zu dem Thema:

    Was das außerunterrichtliche Engagement angeht:
    Ja klar können Refis das machen und leisten. Aber es ist an sich nirgends verpflihctend festgeschrieben und wenn ein Refi lieber seinen Unterricht vorbereitet oder einfach mal die Seele baumeln lassen will, weil die Seminarleiter z.B. übermäßig fordernd oder sogar link sind, spielt das doch auch mit rein und ist durchaus legitim.
    Bei meinem Schulleiter hatte ich bisher immer das Gefühl, das ich mich unbedingt viel und überall einbringen muss um eine vernünftige Benotung zu bekommen. Glücklicherweise will ich mich aber auch bei bestimmten Dingen mit einbringen (daher war ich bereits 2x auf Klassenfahrt und 6x auf Wandertagen mit dabei, einen der Wandertage habe ich dann auch selbst geplant). Zum unterrichtlichen Engagement gehört in einigen Fächern auch das Durchführen von Exkursionen dazu. Viele der außerunterrichtlichen Engagements sind aber für einen Refi mit Seminarbesuchspflicht auch nicht leicht durchführbar. Ich hab es mittlerweile so oft erlebt, das ich um Freistellung vom Seminar gebeten habe, da ich einfach an ungünstigen Tagen Seminar hatte. Wenn der Seminarleiter dann aber sagt "Ist nicht drin.", dann ist das so, dann kann der Refi nichts dafür.
    Was das rumjammern und sich nicht einbringen angeht kann ich auch ein Lied von singen: Wir haben einen neuen Refi bei uns, der 6h eigenverrantwortlichen Unterricht gibt (in jeder Stunde sitzt einer seiner Mentoren drin) und bei dem die UBs so dermaßen schlecht laufen (weil unvorbereitet, 1 Tag vor der Angst und das bisher IMMER vor UBs). Organisatoisch ist die Person nicht mit Talent geschlagen und was die Reaktion auf Eingaben der Mentoren angeht, könnte ma die Person auch als beratungsresistent bezeichnen. Auf der anderen Seite bringt sich die Person im Lehrerzimmer auch sehr gerne duch rumjammern ein, wie schwer doch alles sei und wie kompliziert das Ref ist und und und. Ich denke mir dabei immer "Hey, du hast aber Menschen, die sich als Mentoren bei dir rein setzen und dir in den Hintern treten. Ich hatte lediglich im 1. Halbjahr einen Mentor in einem meiner beiden Fächer drin und hätte ich mir nicht Kollegen organisiert die ab und an in den Unterricht mit reinkommen....".

    Was die Beurteilung vom Engagement angeht:
    Mein Schulleiter hat mir vergangenes Jahr eine Beurteilung gegeben, wo in dem Bereich stand, das ich mich zu wenig einsetze (in dem Bereich die Formulierungen für die 4). Die Realität sah so aus: Teilnahme an 2 Klassenfahrten, Mitgehen auf 4 Wandertagen, Durchführung von 3 Exkursionen, Betreuen eines Standes beim Sommerfest, 2x Betreuen eines Bereichs beim Tag der offenen Tür, 3x Betreuen eines Standes auf einem Hoffest (außerhalb der Schule an einem Samstag), Vertretung des Fachbereichsleiter bei einer Informationsveranstaltung, Co-Lehrer in einer Sport-AG, Mitarbeit in unserer Lehrer-AG für die Verbesserung der Außenwirkung unserer Schule, kein Murren und Knurren als bei uns im Zuge von 2 Wochen übermäßiger Krankheit alles vertretungstechnisch drunter und drüber ging (in den beiden Wochen habe ich stundenmäßig fast ein volled Deputat gehabt).
    Auf die Frage, warum ich denn so eine miese Beurteilung in dem Bereich bekommen habe, wurde ich dann gefragt, was ich den außerhalb des Unterrichts gemacht habe. Nach Klärung gab es dann eine neue Beurteilung.
    Manchmal sieht man als Bewerter auch nicht das Engagement. Vlt. ist dem Refi auch gar nicht bewusst, dass das von ihm erwartet wird und ein klärendes Gespräch brächte Besserung ins Verhalten?

    Historisch gesehen könntest du dort auch soviele Dinge einbringen. Daher: Eingrenzen auf EINEN, max. zwei Päpste (hier müsste dann ein Vergleich der Handlungsoptionen und der jeweiligen Politik her) und Konkretisierung auf eine Fragestellung. Z.B.: Der Einfluss der Päpste Pius IX. und Johannes XXIII. auf die Politik Italiens. Und selbst dieses ad hoc formulierte Thema müsste noch besser ausformuliert und konkretisiert werden.

    Beo weiteren Fragen steh ich dir aber gern via PN zur Verfügung. Kirchengeschichte gehört zu meinem Forschungsinteresse :)

    Als Referendar, der auch einen guten Draht zu seinen Schülern hat, sag ich dir folgendes:

    1. Auf FB Fotos von deinen Schülern einzustellen ist rechtlich nicht gestattet, vor allem dann nicht wenn die Kinder minderjährig sind und "deren Erlaubnis" rechtlich mal so gar keinen Silberling wert ist. Das ginge dann nur wenn die Eltern ihr ok geben und selbst dann wäre es fragwürdig.

    2. Du bist nicht der Kumpel der Schüler sondern deren Lehrer! Sowas kann durchaus am Anfang cool rüber kommen etc. aber dadurch verlieren die Schüler auch einen Teil Respekt vor dir weil sie dich als "gleichgestellt" sehen. Kann auf längere Sicht massive Disziplinprobleme nach sich ziehen (hab ich schon als PKB-Kraft bei anderen jungen Kollegen erlebt). Sowas spricht sich auch rum unter den Schülern und kann dafür sorgen das Schüler, bei denen du diese Art der Nähe nicht wünscht sich nicht dementsprechend verhalten.

    3. ich hoffe du meintest das nicht ernst.

    Edit: wenn du ne Erinnerung willst frag doch die Klassenlehrer nach einem Klassenfoto, wäre auf jeden Fall unverfänglicher.

    Wir hatten einen ähnlichen Fall im Oktober auf einer Klassenfahrt. 8. Klasse, ein Junge erklärte mehreren Mädels aus seiner Klasse, Zitat: "das er die kleinen dreckigen schla.... durch fi.... will weil sie mal nen richtigen schw... zwischen die fot.. haben müssten.". Einer Mitschülern hat er dann auch über die Klassenfahrt mehrmals an Po, Brust und schritt begrabscht. Glücklicherweise hat sie mir und der Kollegin dann einen Tag vor Abfahrt aufgelöst alles erzählt. Während die Kollegin sich dem Mädchen kümmernd zugewandt hat, schnappte ich mir den Schüler und hab ihn durch die Mängel gedreht, sein Argument war "aber der und der darf ihr doch auch an den po fassen und die sind nur Freunde". Hat sich dann herausgestellt dass das DER Freund des Mädchens war, hat den grabscher aber nicht interessiert. Ende vom Lied: Mutter angerufen, Schulleiter Bescheid gegeben und Anzeige gemacht. Resultat: Mutter war das egal, Schüler weiterhin uneinsichtig und der sl hat auch nicht mehr gemacht außer "schimpfen".
    Anzeige brachte nichts weil er unter 14 ist.

    An manchen kommt man einfach nicht ran, das ist ungerecht und Mist, aber machen kann man dann in dem Moment nichts.

    Glückwunsch auch von mir! :)

    Und, wie versprochen, hier noch mal ein genauerer Kurzbericht zu den Ereignissen um meine Examensprüfung:


    Ich konnte mittlerweile endlich Einsicht in die tragenden Erwägungen nehmen. Leider ist ein Widerspruch aufgrund der verstrichenen Zeit zwischen Ergebnisbekanntgabe und Einsicht in die Akte nicht mehr so einfach möglich. Meine beiden betreuenden Fachkollegen sowie mein Schulleiter von der "anderen Schule" (wo ich nur mit 3h eingesetzt bin) haben jeweils eien Kopie davon bekommen um mit mir am Gelingen in der Wiederholung zu arbeiten.
    Auch hier wieder hat sich gezeigt, dass wohl oder übel nach Nase benotet wurde:

    Meine Fachkollegin im Fach, das mit 5 benotet wurde, hat die Schülerergebnisse sowie den Entwurf nochmals durchgesehen und mit den tragenden Erwägungen verglichen. Ergebnisse: In einigen Punkten stimmt sie zu (lustigerweise genau in denen, denen ich auch zustimme und die ich auch benannt habe), in den meisten jedoch nicht. Die Kritik, dass kein Urteil gefällt wurde ist laut Kollegin 1 bereits mit den schriftlich festgehaltenen Schülerantworten hinfällig und nicht korrekt. Der kritisierte fehlende Rote Faden in der Stunde ist, so zumindest die Kollegin, gegeben und schlüßig nachvollziehbar in der Stunde und im Entwurf festgehalten worden.
    Das Material der Stunde war zwar sehr anspruchsvoll, dennoch aber im zielführenden Rahmen.

    Mein "anderer Schulleiter" kommt zum selben Ergebnis. Hinzu kommt, das er mich darauf hingewiesen hat, dass in der Prüfungsakte selbst mehrere Formfehler zu finden sind (z.B.: Das Ende der Prüfung ist nicht nicht festgehalten). Hinzu kommt, dass er der Meinung ist (nachdem er sich bei den Schülern, den Fachkollegen und meinem neuen Seminarleiter über meinen Unterricht erkundigt hat) das die ganze Sache vom Fuß bis zum Kopf stinkt.


    Zusätzlich durfte ich nun erfahren, dass die Hauptsemianrsleitung unsere Beschwerde aus dem Seminar (vor den Prüfungen) mit der Erwähnung der Namen der Delinquenten (sprich: ich + eine weitere Person) vor den Prüfungen an den entsprechenden FSL weitergegeben hat.

    Die Indizien sprechen somit leider immer mehr für die Theorie, das dort ein Exempel/eine Revanche stattgefunden hat. Und zwar Unberechtigt, denn Kritik an einem FSL, der seine Aufgaben auf weiter Flur nicht wahrnimmt, muss stattfinden. Vor allem auch dann, wenn entsprechende FSL gegen geltende Verordnungen und Rechtsnormen verstoßen hat.


    Hier sitz ich nun und kann nicht anders außer weitermachen mit meinem Unterricht wie bisher. Mit der entsprechenden Gehaltskürzung um 10% und dem Makel des Durchgefallen.

    welt.de/regionales/hamburg/art…sig-und-aufdringlich.html

    Da heißt es so schön über die Flüchtlinge:
    "Erstens sind viele von ihnen extrem fordernd. Kommen zu mir und verlangen, dass ich ihnen jetzt sofort eine Wohnung und ein schickes Auto und am besten auch gleich noch einen richtig guten Job beschaffe, weil ich das ja müsste, dafür sitze ich ja da und sie seien ja nun mal hier angekommen. Wenn ich das dann ablehne und stattdessen versuche, ihnen zu erklären, dass das nicht geht, dann werden sie oftmals laut oder auch mal richtig aggressiv."

    Ganz ehrlich? Kenn ich auch genau so! Nur leider eben nicht nur von "Flüchtlingen", sondern auch von "Volksdeutschen", die meinen sie müssen nicht arbeiten gehen, der Staat zahle ja alles.
    Gutes Beispiel finde ich in dem Teil meiner Familie, der mehr oder minder asozial ist, aber so richtig.

    Was zeigt uns das?
    Ars***** gibts überall ^^

    Und welche konkreten Anhaltspunkte gibt es für die Annahme, dass der Kollege Höcke seinen Beruf nicht professionell und ordnungsgemäß ausüben würde?

    Das kenne ich auch, allerdings eher von der linken Seite. Ich hatte selbst diverse Alt-68er als Lehrer, die zum Beispiel im Vorfeld des Irak-Krieges ihre alten Batik-Shirts mit "Peace"-Buttuns herausholten und uns Schüler während der Unterrichtszeit zur Teilnahme an Anti-Kriegs-Demos nötigen wollten. Oder ich hatte Lehrer, die gewaltsamen "Widerstand" gegen Castor-Transporte im Unterricht rechtfertigten.

    Zur Zeit habe ich einige Kollegen, die ihren "Refugees Welcome"-Fanatismus ungehemmt in der Schule ausleben und den Schüler diese Ideologie regelrecht aufzwingen und sie dann unter Rechtfertigungsdruck setzen, wenn sie sich dem widersetzen. Von Beutelsbach keine Spur. Leider.

    Ich stimme natürlich zu, dass Kollegen, die nachweislich die Schule als Propagandabühne missbrauchen um ihre eigene politische Meinung unter den Schülern zu verbreiten nichts im Klassenzimmer zu suchen haben. Da sind wir uns einig.


    Touche Claudius Touche! :)
    Kann ich natürlich nicht! Hab ich aber auch nicht behauptet. Ich kenne den Unterricht von Herrn Höcke nicht, du genauso wenig wenn mich nicht alles täuscht (oder hast du mal beim ihm hospitiert?).

    Ich hätt es auch anders schreiben können: Nur weil einer seit Jahren einen Doktor-Titel hat, heißt das nicht, das er gut ist (oder den Titel rechtens inne hat :P ).


    Ich bin allgemein gegen jeglichen Zwang im Geschichts- und Politikunterricht was konforme Meinung oder nicht angeht. Es darf aber nie soweit kommen, dass, wie du schön beschreibst, Schüler (oder Kollegen) zu einer Stellungnahme genötigt werden.


    Guter Geschichts- und Politikunterricht bedeutet für mich Folgendes:
    Der Lehrer gibt den Schülern neben dem notwendigen Handwerkszeug (Methoden) differenziertes und kontroverses Material. Hieraus bilden die Schüler irgendwann (nach vielem Üben von Analyse, Interpretation, Recherche etc.) ein Sach- und ein Werturteil.
    Und wenn dieses Sachurteil im Bereich 2. WK so aussieht, dass die Schüler mir schreiben "Naja aus der Perspektive vieler Menschen war Hitler ja doch eigentlich nicht so `böse`weil...", dann werd ich mich davor hüten dem Schüler deswegen eine reinzudrücken. Das Kind muss es begründen können und dann im Werturteil unsere heutigen Maßstäbe und Informationen an die Problemlage anwenden. Dann hab ihc das geschafft, was mein persönliches Ziel für den Politik- und Geschichtsunterricht ist:

    Selbstständig denkende, demokratisch erzogene Schüler, die dazu befähigt sind, sich selbst eine Meinung zu bilden.
    Und wenn ich es dann noch schaffe, dass ein Schüler sich zu einer eigenen politischen Richtung bekennt, dabei aber auch darauf eingeht, das es durchaus sehr differenzierte Meinungen zu bestimmten Thematiken geben kann, die eben nicht mit der "eigenen politischen Grundmeinung" korrellieren, dann hab ich das geschafft, was selten geschafft wird: Einen Schüler, der sich darüber bewusst ist, das man nicht an eine bestimmte polit. Meinung verhaften muss sondern durchaus differenzierte Stellungen einnehmen kann.

    Und jetzt bin ich ehrlich:
    DAS können die wenigsten Kollegen, denn die wenigsten Kollegen trauen es sich, die Schüler zu solch einem Handeln zu erziehen. Und warum (jedenfalls aus meiner überschaubaren kleinen Stichprobe dazu)? Weil die Kollegen Angst davor haben als Links- oder Rechtsextremisten bezeichnet zu werden. Dieses Schwarz- und - Weiß Denken muss aufhören.
    Ich muss nicht alles mögen was passiert, ich muss mir aber auch darüber bewusst sein, dass ich mich in einer Demokratie dem Mehrheitsentscheid beugen muss.
    Viele Kollegen die ich kenne haben aber noch vor weit mehr Angst: Angst davor, das sie selbst unfähig sind, begründeten konträhren Schülermeinungen etwas entgegnen zu können. Ich habe auf vielen Seminaren schon Fachkollegen kennen gelernt, die sofort ins "Gegen Konservativ aka rechte Meinung" Horn geblasen haben ohne Ahnung von der Bedeutung von Rechtsextrem und Konservativ zu haben. Geschweige denn fachlich so versiert sein, dass man in diesem Bereich Schüler argumentativ auch widerlegen kann.


    Und dort kommen wir zum schlimmeren Punkt:
    Nimmt man meine Ausführung was das "Idealziel der eigenen Meinungsbildung" angeht an, kommt man in den Konflikt mit der Rechts- und RLP-Lage, denn wir sind dazu angehalten, unsere Schüler zu demokratietreuen Menschen zu erziehen. Das Demokratie aber auch hinterfragt werden darf und teils auch muss, ist mehr oder minder nicht vorgesehen. --- Soviel zum Thema Beutelsbacher Konsens --- Wir dürfen unsere Schüler nur zu demokratietreuen Menschen erzielen, ein kritisches Denken ist oftmals gar nicht so erwünscht. Das Gefühl macht sich jedenfalls bei mir ab und an breit.


    Was aber den Höcke und seine AfD angeht....die sind mir zu rechtspopulistisch. Habe einige Vertreter, gute Freunde immerhin, im Brandenburgerbereich der AfD, die m.E. sehr vorsichtig sein müssen und ihre Äußerungen mal von außen betrachten sollten. Da sind einige sachen bei, die nicht mehr als Konservativ durchgehen sondern klar "rechts/braunes Gedankengut" sind. Mit diesen Menschen habe ich auch eine schöne Diskussionsrunde was "Lehrer und Politik" angeht...denn viele von denen sind angehende Junglehrer.
    Im Übrigen: In den 70/80iger Jahren waren es die linken Lehrer, heute gibt es einen Ruck im Rechtsbereich :)

    Ich schmeiß erst einmal den Beutelsbacher-Konsens in den Raum was die politische (direkte sowie indirekte) Einflussnahme von Geschichts-/Politiklehrern auf die Schüler angeht.
    Dieser besagt:

    I. Überwältigungsverbot
    Es ist nicht erlaubt, den Schüler im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der "Gewinnung eines selbstständigen Urteils" zu hindern.

    II. Kontroversität von Geschichts- und Politikunterricht
    Geschichtsdarstellung und politische Themenfelder müssen kontrovers dargestellt werden. Handlungsoptionen und Informationen dürfen hierbei nicht unterschlagen werden um eine Urteilstendenz hervorzurufen.
    Hier spielt auch die Multiperspektivität eine Rolle.

    III. Schüler muss in die Lage versetzt werden, eine polit. Situation und die eigene Interessenlage zu analysieren


    Kurz um:
    Wenn ich als Geschichts/PoWi oder was auch immer Lehrer eine politische Meinung habe (oder einer Partei angehöre), habe ich diese nicht in den Unterricht einzubringen um Schüler von meiner Meinung zu überzeugen!
    Ich kann den Schülern auf Nachfrage darauf antworten, ja. Aber ich muss IMMER dann auch darauf hinweisen, das es noch andere Meinungen und Vorstellungen gibt.


    Claudius:
    "Davon abgesehen hat Kollege Höcke ein hervorragendes Staatsexamen abgelegt und 15 Jahre lang in Hessen unterrichtet. Es gab scheinbar nie die geringsten Beanstandungen weder an der fachlichen Qualifikation noch an der pflichtgemäßen Ausübung seines Berufes. Die Behauptung, der Kollege würde "seine Sicht auf die Geschichte" (welche auch immer das überhaupt sein mag) im Unterricht verbreiten entbehrt jeglicher Grundlage und ist schlichtweg böswilliger Rufmord gegen einen hochqualifizierten Kollegen mit hervorragenden beruflichen Referenzen, der dem Land Hessen viele Jahre treu gedient hat."

    Ein hervorragendes Staatsexamen sowie eine längere Dienstzeit sind kein Garant für die politische Unbefangenheit eines Menschen. Wenn ich will häng ich mein Fähnchen auch in den Wind wenn das von mir verlangt wird (wobei ich das im Ref ja jetzt nicht gemacht habe :D ).
    Bei uns wurde vergangenes Schuljahr ein Kollege "weggelobt" weil er klar und mehrfach rechtsradikales Gedankengut als seine Meinung geäußert hat. Der Kollege war 61 und hat ein Prädikatsexamen im Westen vor über 30 Jahren gemacht und danach seinem Bundesland treu gedient als Lehrkraft. Das tut aber nichts zur Sache, das er regelmäßig unsere dunkelhäutigen Schüler abfällig als "Kaffer" bezeichnet hat oder das er regelmäßig getönt hat, dass das "kriminelle Ausländerpack an die Wand gestellt werden muss". Das ändert auch nichts an der Tatsache, dass er mir gegenüber z.B. gesagt hat, ich "sei ein kerniger Deutscher", das sähe man an meiner Disziplin und das ganze Ausländerzeug könne sowas ja nicht. Das ändert auch nichts an der Tatsache, dass er ein sexistischer Sauknochen war (als Sportlehrer super). Das ändert nichts daran, dass er die letzten Jahre keinen Unterricht mehr gemacht hat, sondern lediglich von seinen Reisen erzählt hat (als Geolehrer, ich hab jetzt seine 10. Klassen und die können NICHTS, keine Fachmethode, kein Fachwissen) oder das er sehr oft Propagandafilme im Geschichtsunterricht geschaut hat.


    Nur weil dir und der Öffentlichkeit keine "Beanstandungen" bekannt sind, heißt es nicht, dass es diese nicht gab.
    Ich habe heute z.B. erfahren, dass über meinen FSL Geschichte seit einigen Jahren regelmäßig Beschwerden im Hinblick auf das methodische und inhaltliche Vorgehen im Seminar an die Hauptsemianrleitung weitergegeben wurde. Dennoch ist er immer noch im Ausbildungsdienst, obwohl er nachweislich (zumindest in den letzten 1 1/2 Jahren) dem Ausbildungsrecht zuwider gehandelt hat. Sein Glück ist die wohlgesonne Hauptseminarsleitung und eine fehlende Vernetzung der Referendare bzw ein rigoroses Vorgehen gegen ihn.

    Bewirb dich doch als Vertretungslehrer: Du bekommst Geld + Berufserfahrung, die dir im Ref durchaus dienlich sein kann.

    abseits von dem Rat:
    Warum erwartet man, das der Staat einem eine Wohnung bezahlt? Da müsstet ihr dann schon Harz IV und Wohngeld beantragen. Solltet ihr/du aber unter 25 sein, sind die Eltern im Übrigen dazu verpflichtet euch aufzunehmen. In dem Falle, das du unter 25 bist, gibt es auch kein Hartz IV oder sonstiges vom Staat, denn deine Eltern sidn da für dich verantwortlich. Danach siehts besser aus ;)

    Meine Frage ist jedoch: Wenn ihr euch das Beide finanziell nicht leisten könnt, warum heiratet ihr dann im April? Wenn ich kein Geld habe, kann ich keins ausgeben oder verplanen.

    Solltest du aber über 25 sein: Bleib doch solange in der Wohnung mti deinem Freund/Verlobten wohnen bis du genau weißt wo es hingehen soll. In der Zeit kannst du nebenher jobben und als Vertretungslehrer Geld verdienen. Vorsicht aber wenn es darum geht, dass ihr dann verheiratet seid und dein Verlobter (dann Ehemann) Bafög bekommt. Wenn ihr verheiratet seid und ein Partner Geld verdient muss das nämlich vom Amt mit berechnet werden udn das kann für dich bedeuten, dass du deinen Mann dann haushalten musst (sprich: du für euch beide aufkommen darfst).

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