Beiträge von Frechdachs

    Wobei das bei mir auch recht kritisch gesehen wurde. Wir hatten halt alle einen Termin auf der Intensivstation, bei dem es darum ging die Entscheidung zu treffen die Maschinen, an denen meine Mutter hing, abzuschalten. Selbstverständlich bin ich an dem Tag zum Krankenhaus gefahren und habe den Unterricht sausen lassen. Aber rein rechtlich hätte ich da keinen Sonderurlaub bekommen dürfen, weil meine Mutter morgens um 7.30 Uhr ja noch nicht tot war. Wir wußten aber alle, dass nach der Entscheidung der Tod binnen 30 Minuten eintreten würde, was dann auch an dem Morgen gegen 11.30 Uhr der Fall war.

    Der zweite Tag Sonderurlaub war dann die Beisetzung selber.

    Die ganzen Termine dazwischen, also Bestatter, Kriminalpolizei, Bank, ... mußte alles nebenbei erledigt werden.

    Am grausamsten aber empfand ich die Woche vor dem Termin. Da hieß es von Seiten des Krankenhauses schon: "Wir können noch dies machen und jenes machen, aber wenn das nicht hilft, sind wir auch am Ende." Der Abend vor der Entscheidung war dann der Höhepunkt (negativ gesehen), als ich mir Gedanken darüber gemacht habe wie das alles ablaufen soll mit der Beisetzung etc. ... und mir dann immer wieder ins Gewissen gerufen habe: Ich plane da gerade den Kram, dabei lebt sie noch!

    In Österreich kann man in solchen Fällen freigestellt werden.

    Ich finde es heftig, was du erleben musstest.

    Ich weiß dass ich hier viel Spott und Unverständnis hervorrufe. Aber geht es euch nicht auch so, dass ihr so ein Dokument ohne Tippfehler haben möchtet ? Oder habe ich da eine Störung und es ist im Grunde vollkommen egal was dort drin steht und ob es Tippfehler enthält oder nicht? Bei meinem 1. Examen hätte es mich zb auch gestört denn auf dem

    Zeugnis der Titel der Examensarbeit falsch geschrieben worden wäre. Gut, das ist ein Zeugnis und keine dienstliche Beurteilung und damit etwas anderes, aber trotzdem

    Meine Güte: in der Version meines Entwurfs den ich abgab, fehlt nicht nur ein Teil der Methodik und ein Werk in der Literaturliste (gerade das Werk von Böckenförde, aus dem das Einstiegszitat stammt), sondern ein Buch habe ich durch einen Tippfehler auch falsch angegeben: nicht 2023, sondern 1923.

    ich denke, ich werde meinen Chef die eigentliche Version geben mit der Bitte diese zu den Akten zu legen. Ich fühle mich unwohl ein Dokument mit diesen Fehlern abgegeben zu haben. Bei der Gelegenheit könnte er ja auch die Fehler in meiner Beurteilung korrigieren. Gerade fiel mir auf dass hier im Jahr 2012 schonmal diskutiert wurde, was man machen soll, wenn die Beurteilung Tipp oder Rechtschreibfehler enthält

    Hä?

    Ich kann dich da sooo gut verstehen! Mir ist es damals ziemlich genauso ergangen. Der Vorfall an sich war schlimm und hätte meiner Therapeutin nach bei jedem eine PTBS auslösen können. Aber das alles wäre längst nicht so schlimm gewesen, wenn ich danach Unterstützung erfahren hätte und nicht gezwungen worden wäre das Kind weiter zu unterrichten, obwohl ich psychisch (noch) gar nicht wieder in der Lage dazu war das zu tun. Leider scheinen einige Schulleitungen für psychische Ausnahmezustände wenig Verständnis zu haben bzw mangelt es da einfach an Fachwissen. Traurig, dass dies auch bei dir die Symptomatik verstärkt hat.

    Ich wäre da jedoch auch sehr vorsichtig mit Formulierungen und würde da tunlichst aufpassen, dass es nirgendwo als "Druckmittel" gesehen wird. Als ich damals einem Schulleitungsmitglied gegenüber geäußert habe, dass ich mich nicht in der Lage sehe das Kind weiter zu unterrichten und mich sonst krankschreiben lassen muss, weil mich der bloße Gedanke daran so fertig macht, hätte ich fast eine Abmahnung kassiert...

    Bin echt sprachlos über solche Vorgesetzte 🤬

    Zauberwald  Magellan

    Könnt ihr rückblickend sagen, welche Aspekte des Lehrerseins sich für euch mit der Zeit gewandelt haben, sodass ihr euren Beruf zunehmend als angenehm empfindet? Und ab wann setzte dies ein?

    Für mich ist das Unterrichten das anstrengendste Element, da ich das Gefühl habe, die SuS nehmen mich nicht ernst, tanzen mir auf der Nase rum und hören mir nicht zu. Ermahnungen werden häufig sogar gänzlich ignoriert. Da können die Unterrichtsideen noch so toll sein...es gibt mir leider einfach nichts zurück, wenn ich diese unterrichte.

    Häufig höre ich dann, eine Lehrerpersönlichkeit erlernt man nicht, die hat man und zum Lehrer ist man geboren oder eben nicht. Und scheinbar bin ich es nicht...

    Das sehe ich anders. Lehrer kann man lernen. Könnte sein, dass es etwas dauert, weil es nicht auswendiglernen ist. Deine beschriebenen Probleme haben viele in den ersten Jahren. Die meisten schaffen es dann doch irgendwann (in Österreich sogar ohne Ref.).

    Wie sind deine Leistungen im Ref? Droht ein Durchfallen?

    Vielleicht könntest du Schulbuchverlage ins Auge fassen.

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